Glans penis
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Penis endet im Glans penis - der Eichel. Der Übergang wird zwischen dem Peniskörper und der Eichel von der Furche (Sulcus coronarius) gebildet. Die Eichel selbst enthält in ihrem Körper eine Fortsetzung des Corpus spongiosum glandis, dem Harnröhrenschwellkörper. Jener ist auch für die Form der Eichel verantwortlich.
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Was ist der Glans penis?
Mit dem Begriff Glans penis wird die Eichel des Penis eines Säugetiers bezeichnet. Die Eichel bzw. Glans penis ist eine Verdickung, die am vorderen Ende des männlichen Geschlechtsteils auftritt.
Die Eichel wird, wenn der Penis nicht beschnitten ist bzw. oder eine Erektion aufweist, von der Penisvorhaut teilweise oder zur Gänze verdeckt. Tritt eine Erektion auf, tritt die Eichel hervor, da sich die Vorhaut zurückzieht. Kann die Eichel nicht teilweise oder auch nicht zur Gänze die Vorhaut verdrängen – selbst unter mechanischer Hilfe – spricht man von einer Vorhautverengung, der wohl bekanntesten Problematik, die beim Mann auftreten kann.
Anatomie & Aufbau
Die Eichel bzw. Glans penis wird in den Eichelrand (Corona glandis) sowie dem Eichelhals (Collum glandis) unterteilt. Neben dem Frenulum (Vorhautbändchen) sowie der inneren Vorhaut, zählt die Eichel zu den erogenen Zonen des Mannes.
Vor allem ist der untere Eichelrand von maßgebender Bedeutung, da hier die meisten Nerven durchströmen. Die Eichelhaut (Cutis glandis) ist ein - sehr wenig verhorntes - Plattenepithel, welches Talgdrüsen aufweist. Die Eichel besitzt zahlreiche Nervenendigungen; unter dem Epithel liegen des Weiteren Meissner-Körperchen, welche für die haptische Wahrnehmung zuständig sind. Das Epithel ist (wenn der Penis nicht beschnitten ist) sehr dünn, sodass nur zwei bis höchstens drei Zelllagen vorhanden sind. Selbst kleinste Reize können dadurch sehr stark und intensiv wahrgenommen werden.
Wurde eine Beschneidung vorgenommen, kann die Verhornung dicker und ausgeprägter ausfallen, sodass die mechanischen Reize als weniger intensiv wahrgenommen werden. Die Erregungsleitung - die über den Nervus dorsalis penis erfolgt - hat die Wirkung des männlichen Orgasmus sowie des Ejakulationsreflexes.
Das Innere des Glans penis wird vom vorderen Abschnitt des Corpus spongiosum penis (Harnröhrenschwellenkörper) gebildet; jener wird auch als sogenannter Eichelschwellkörper (Corpus cavernosum glandis) bezeichnet. Jene Ausbildung ist auch für die Vergrößerung der Eichel, sofern eine Erektion eintritt, verantwortlich. Die Ausbildung spielt des Weiteren auch für die direkte Größe der Eichel eine Rolle.
Im Inneren der Eichel verläuft die männliche Harnröhre. Die Harnröhre mündet sodann in der Spitze der Eichel; hier findet sich auch die äußere Harnröhrenmündung (Ostium urethrae externum). Zwischen dem Penisschaft und der Eichel entsteht der Übergang, der als Kranzfurche bezeichnet wird. Die Kranzfurche stellt - im Vergleich zum Schaft des Penis - eine Verdickung dar.
In etwa 10 Prozent aller Fälle haben Männer direkt am Eichelrand kleine vorstehende Punkte, die als Hornzipfel beschrieben werden. Jene sind keine Krankheit und müssen auch nicht behandelt werden. Jene Hornbildungen werden auch als "Penisstacheln" bezeichnet. Die sogenannten Hornzipfel werden immer wieder mit Feigwarzen verwechselt; jene stellen eine Erkrankung dar, die behandelt werden muss.
Funktion & Aufgaben
Die Eichel, das Penisende, ist mit zahlreichen Nervenenden versehen. Aus diesem Grund ist die Eichel besonders sensibel für Reize; schlussendlich messen die Nerven den Grad der Erregung, wobei die Messung sodann an das Ejakulationszentrum weitergeleitet wird.
Dieses befindet sich im unteren Rückenmark des Menschen. Hat die Erregung einen bestimmten Grad erreicht, der - je nach Mann - unterschiedlich ist, erlebt dieser einen Orgasmus sowie eine Ejakulation. Eine andere Funktion oder Aufgabe weist die Eichel nicht auf; sie gilt als Verlängerung des Penis. In der Eichel befindet sich auch der sogenannte Ausgang für den Urin bzw. das Ejakulat des Mannes. Jenes wird durch die Harnröhre transportiert.
Krankheiten
Zu den bekanntesten Krankheiten zählt etwa die Eichelentzündung. Die Balanitis geht im Regelfall mit der Balanoposthitis einher, der sogenannten Entzündung der Vorhaut. Die Krankheit äußert sich durch einen Juckreiz und wird mittels verschiedener Salben behandelt. Ob jene Erkrankung ansteckend ist, sodass auch die Frau von der Entzündung betroffen werden kann, muss der Arzt dahingehend feststellen, welche Ursachen für die Entzündung der Eichel verantwortlich sind.
Mitunter kann sich auch ein Eicheltumor bilden, der auch als Peniskarzinom beschrieben wird. Der Tumor kann sich direkt an der Eichel manifestieren, aber auch direkt am Penis auftreten. Jene Tumorerkrankung tritt jedoch selten auf; nur in den seltensten Fällen treten derartige Tumore direkt an der Eichel des Mannes auf. Ob der Tumor bösartig ist bzw. welcher Krankheitsverlauf befürchtet werden muss, kann nur individuell vom Arzt festgestellt werden, da es hier verschiedene Forme sowie Auswüchse gibt, sodass keine allgemeine Beurteilung darüber verfasst werden kann.
Auch die Phimose zählt zu den bekanntesten "Krankheiten", die bei einem Mann im Rahmen der Eichel auftreten können. Hier spricht man von der sogenannten "Vorhautverengung". Jene kann bereits im Baby- bzw. Säuglingsalter auftreten, sich jedoch auch mit der Zeit (auf Grund mehrerer Ursachen) manifestieren. Die Phimose wird im Regelfall operativ behandelt, wobei es hier unterschiedliche Arten der Beschneidung gibt (gänzliche Beschneidung oder teilweise Beschneidung).
Beschneidungen, die im Rahmen religiöser Prozesse und Rituale stattfinden, haben nichts mit einer Vorhautverengung zu tun. Hier steht der Ritus bzw. die Hygiene im Vordergrund.
Typische & häufige Peniserkrankungen
- Erektile Dysfunktion (Erektile Impotenz)
- Potenzprobleme
- Vorzeitiger Samenerguss
- Angeborene Penisverkrümmung
Quellen
- Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2011
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Klinke, R. & Silbernagl, S.: Lehrbuch der Physiologie. Thieme, Stuttgart 2005