Hausmittel gegen Blasenentzündung
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. April 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Sie kündigt sich durch ein schmerzhaftes Brennen beim Wasserlassen an und entwickelt sich schnell zu einer schweren Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens: die Blasenentzündung. Eine Behandlung mit Hausmitteln ist besonders im Anfangsstadium Erfolg versprechend: Wer rechtzeitig reagiert, kommt nicht selten ohne die Einnahme von Antibiotika aus.
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Was hilft gegen Blasenentzündung?
Eine Blasenentzündung entsteht durch die Besiedelung der Blasenschleimhaut mit Krankheitserregern wie Bakterien, Viren oder Pilzen. Aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre sind Frauen wesentlich häufiger betroffen als Männer.
Begünstig wird die Erkrankung durch Unterkühlung, mechanische Reizung, zu geringe Trinkmengen und ein Übermaß an Koffein oder Alkohol. Bereits beim Auftreten der ersten Symptome ist es deshalb wichtig, die Flüssigkeitszufuhr konsequent zu erhöhen und auf Reizstoffe aller Art zu verzichten. Besonders empfehlenswert sind warme Kräutertees mit harntreibenden und desinfizierenden Wirkstoffen.
Dreimal täglich sollte den Getränken eine Messerspitze Backpulver hinzugefügt werden, um ein alkalisches Milieu zu schaffen. Unterstützend lohnt es sich, auf eine basische Ernährung mit viel Reis und Gemüse zu setzen und den Konsum von Fleisch und Wurst zu reduzieren. Wenn es auf diese Weise gelingt, den Säuregehalt des Urins zu senken, haben die meisten Erreger nur wenig Überlebenschancen.
Zusätzlich müssen die Blasen- und Nierenregion sowie die Füße unbedingt warmgehalten werden: Sitzbäder, Wärmflaschen und Wollsocken sorgen für eine gute Durchblutung der Blasenschleimhaut, wodurch die körpereigene Immunabwehr auf Hochtouren arbeitet. Die Behandlung sollte in jedem Fall auch nach dem Abklingen der akuten Beschwerden noch einige Tage lang fortgesetzt werden, um eine vollständige Ausheilung sicherzustellen.
Da Blasenentzündungen schnell chronisch werden können, sollten Betroffene auch nach dem Abklingen der Beschwerden unbedingt darauf achten, Unterkühlungen zu vermeiden und für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu sorgen.
Schnelle Hilfe
Die Behandlung einer Blasenentzündung sollte mit dem Einsetzen der ersten Symptome beginnen. Ist die Entzündung bereits ins Nierenbecken aufgestiegen, zeigen sich Blutbeimengungen im Urin oder tritt Fieber auf, ist es für eine Heilung durch Hausmittel meist zu spät:
In diesen Fällen sollte unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden. Wer die Einnahme von Antibiotika vermeiden möchte, muss deshalb schon beim ersten Brennen rasch handeln. Hierbei sind unter Umständen wenige Stunden entscheidend. Schnelle Hilfe versprechen vor allem Nieren-Blasen-Teemischungen, deren jeweilige Zusammensetzung genau auf die Beschwerden abgestimmt ist. Entsprechende Präparate sind in Apotheken, Drogerien oder Supermärkten erhältlich und sollten in keinem Haushalt fehlen.
Für den schnellen Erfolg kommt es vor allem auf die Menge an: Mindestens drei Liter pro Tag sollten es schon sein, um eine ausreichende Durchspülung des Harntrakts sicherzustellen. Neben dieser wichtigsten Sofortmaßnahme hilft auch die Reduktion von Alltagsstress dem Immunsystem bei der Bekämpfung der Krankheit: Einige Stunden Bettruhe und eine Wärmflasche unterstützen die Heilwirkung der Kräuter und bremsen die weitere Ausbreitung der Erreger.
Alternative Heilmittel
Die Auswahl an alternativen Heilmitteln gegen Blasenentzündung ist groß. Zu nennen sind hier besonders Kräuter mit krampflösender, desinfizierender und harntreibender Wirkung. Hierzu zählen Acker-Schachtelhalm, Birkenblätter, Brennnessel, Goldrute und viele andere, die in wechselnder Zusammensetzung auch in gängigen Nieren-Blasen-Tees enthalten sind. Eine Sonderstellung bei der Behandlung von Blasenentzündungen nehmen die Bärentraubenblätter ein: Ihre desinfizierende Wirkung macht sie zu einem natürlichen Antibiotikum, weshalb sie auch in Form von Dragees erhältlich sind.
Ähnlich antibakteriell wirkt kolloidales Silber, das in Form von Silberwasser eingenommen wird und zu den besten alternativen Heilmitteln überhaupt zählt. Im Gegensatz zu Antibiotika führt es nicht zur Resistenzenbildung, sodass es besonders zur wiederholten Behandlung chronischer Blasenentzündungen geeignet ist. Eine allgemein stärkende Wirkung auf die Blase haben zudem Kürbiskerne, die nicht nur für Blasenpatienten als nahrhafter Snack empfehlenswert sind.
Einen positiven Effekt bringt auch das Trinken von Preiselbeersaft (Cranberry), der in der Apotheke erhältlich ist. Täglich vorbeugend eingenommen hilft er in der kalten Jahreszeit dabei, die Entstehung von Blasenentzündungen zu verhindern. Auch die Homöopathie kennt Mittel gegen Blasenbeschwerden: Besonders Cantharis, Arnica montana oder Nux vomica bringen eine langfristige Besserung des oft hartnäckigen Leidens.
7 wirksame Heilpflanzen gegen Blasenentzündung
Blasenentzündungen können schmerzhaft und störend sein, aber es gibt verschiedene Heilpflanzen, die zur Linderung der Symptome beitragen können. Diese Pflanzen wirken oft entzündungshemmend, antibakteriell und diuretisch, was sie zu hilfreichen Mitteln gegen Infektionen des Harntrakts macht. Hier sind sieben wirksame Heilpflanzen bei Blasenentzündung:
Cranberry (Moosbeere): Bekannt für ihre Fähigkeit, das Anhaften von Bakterien an die Wände der Harnwege zu verhindern. Cranberry-Extrakte oder -säfte werden häufig zur Vorbeugung und Behandlung von Blasenentzündungen verwendet.
Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi): Diese Pflanze enthält Arbutin, das im Körper in Hydrochinon umgewandelt wird, eine Substanz mit starken antibakteriellen Eigenschaften. Sie ist besonders effektiv bei bakteriellen Harnwegsinfektionen.
Goldrute (Solidago): Wird traditionell verwendet, um Entzündungen zu lindern und die Harnwege zu spülen, was bei der Behandlung von Blasenentzündungen helfen kann.
Birkenblätter: Sie wirken diuretisch und helfen, die Harnwege zu spülen, indem sie die Produktion und Ausscheidung von Urin erhöhen.
Petersilie: Bekannt für ihre diuretischen Eigenschaften, kann Petersilie helfen, die Blase zu reinigen und Entzündungen zu reduzieren.
'Schachtelhalm (Equisetum arvense):# Diese Pflanze wird oft wegen ihrer entzündungshemmenden und diuretischen Eigenschaften bei Harnwegsinfektionen verwendet.D-Mannose: Obwohl keine Heilpflanze im traditionellen Sinn, ist D-Mannose ein natürlicher Zucker, der dabei hilft, bestimmte Bakterienstämme von den Wänden der Harnwege zu lösen, wodurch Infektionen reduziert werden können.
Diese Heilpflanzen können als Tees, Kapseln oder Extrakte konsumiert werden, um die Symptome einer Blasenentzündung zu lindern. Es ist jedoch wichtig, bei anhaltenden oder schweren Symptomen einen Arzt zu konsultieren, da möglicherweise eine antibiotische Behandlung erforderlich ist.
7 wirksame Tipps bei Blasenentzündung
Blasenentzündungen können sehr unangenehm sein, aber es gibt mehrere wirksame Hausmittel und Tipps, die helfen können, die Symptome zu lindern und die Heilung zu fördern, ohne auf Heilpflanzen zurückzugreifen. Hier sind sieben nützliche Methoden:
Ausreichend Flüssigkeit trinken: Viel Wasser trinken hilft, die Harnwege durchzuspülen und Bakterien auszuschwemmen. Es wird empfohlen, täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser zu trinken.
Wärme anwenden: Eine Wärmflasche oder ein Heizkissen auf den Unterbauch legen kann helfen, die Blasen- und Beckenmuskulatur zu entspannen und Schmerzen zu lindern.
Harn nicht zurückhalten: Es ist wichtig, die Blase regelmäßig zu entleeren, um die Ansammlung von Bakterien zu vermeiden. Auch nach dem Geschlechtsverkehr sollte möglichst bald uriniert werden, um Bakterien auszuschwemmen.
Toilettengewohnheiten überprüfen: Sich von vorne nach hinten abzuwischen verhindert, dass Bakterien aus dem Analbereich in die Harnröhre gelangen.
Koffein, Alkohol und scharfe Speisen vermeiden: Diese Substanzen können die Blasenschleimhaut reizen und die Symptome einer Blasenentzündung verschlimmern.
Baumwollunterwäsche tragen: Baumwolle lässt die Haut atmen und reduziert die Feuchtigkeitsansammlung, was das Wachstum von Bakterien hemmen kann.
Persönliche Hygienepraktiken befolgen: Regelmäßiges Waschen und Trockenhalten des Genitalbereichs kann dazu beitragen, das Risiko von Infektionen zu verringern.
Diese Tipps sind einfach umzusetzen und können helfen, die Beschwerden einer Blasenentzündung zu reduzieren und das Risiko von wiederkehrenden Infektionen zu minimieren. Bei anhaltenden Symptomen sollte jedoch immer ein Arzt konsultiert werden, um eine angemessene Behandlung zu gewährleisten.
Quellen
- "Gesundheit aus der Apotheke Gottes: Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern" von Maria Treben
- "Die besten Hausmittel: Was wirklich hilft. - Schneller gesund werden und die eigene Abwehr stärken." von Franziska Rubin und Gudrun Strigin
- "Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie: Einfach mal selber machen! Mehr als 300 Anwendungen und 33 Rezepte, die Geld sparen und die Umwelt schonen" von smarticular Verlag