Hausmittel gegen Stress

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Stress gehört heute zu den wichtigsten Ursachen für physische und psychische Beschwerden. Dabei wird Stress durchaus differenziert empfunden, denn Menschen sind in höchstem Maße unterschiedlich resistent gegen Stress. Wer sich aber schnell unter Druck gesetzt fühlt, sollte die wichtigsten Sofortmaßnahmen sowie alternative Heilmittel kennen, mit denen man das persönliche Stressempfinden auf ein erträgliches Maß reduzieren kann.

Inhaltsverzeichnis

Was hilft gegen Stress?

Wenn man begriffen hat, dass man sich Auszeiten nehmen muss, dann beginnt auch der Stress nachzulassen.

Wer täglich zwischen Büro, Haushalt, Familie und Hobby hin und her pendelt, stößt von Zeit zu Zeit an die persönlichen Grenzen der Belastbarkeit. Nicht selten fühlt man sich dann gehetzt und hat das Gefühl, das Tagespensum kaum noch in der verfügbaren Zeit absolvieren zu können.

Schnell steht dann die Aussage im Raum, dass man sich wieder einmal gestresst fühlt – und ebenso schnell schleicht sich die Frage ein, was wohl gegen den Stress helfen könnte. Wer sich aber selbst helfen will und den persönlichen Stresslevel etwas reduzieren will, muss zunächst wissen, was Stress eigentlich ist.

Medizinisch betrachtet ist Stress eine natürliche Reaktion des Körpers auf eine Herausforderung. Mussten unsere Vorfahren Körper und Geist innerhalb von Sekunden auf eine Flucht- oder Kampfsituation einstimmen, gehört die gefährliche Jagd nach einem Mammut heute kaum noch zu den täglichen Vergnügungen.

Doch auch im ganz normalen Arbeitsalltag gibt es immer wieder Situationen, in denen der Puls und der Blutdruck in die Höhe schnellen und in denen der Körper Stresshormone ausschüttet. Sie haben einen überlebenswichtigen Effekt: Der Körper erhält innerhalb von Sekunden einen beträchtlichen Schub an Energie. Während positiver Stress als motivierend und leistungssteigernd empfunden wird, kann negativer Stress auf Dauer krank machen. Wer sich gegen die negativen Auswirkungen von Stress wappnen will, setzt an verschiedenen Hebeln an.

Zum einen ist das individuelle Stressempfinden schlicht eine Sache der persönlichen Einstellung. Wer versucht, Prioritäten zu setzen und sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, schafft eine stressfreiere Atmosphäre.

Auch das eine oder andere Nein auf die Bitten von Kollegen, Ehepartnern, Kindern und Familienmitgliedern sorgt für eine wohltuende Befreiung von unnötigem Stress. Und schließlich ist der eine oder andere Tipp eine hervorragende Soforthilfe, wenn die Dinge wieder einmal aus dem Ruder laufen wollen.

Schnelle Hilfe

Schnelle Hilfe bei Stress versprechen neben einigen alternativen Heilmitteln vor allen erprobte Maßnahmen wie Sport und kontinuierliche Entspannungsübungen.

Wer sich regelmäßig beim Sport austobt, baut die schädlichen negativen Stresshormone im Blut gleich wieder ab. Gleichzeitig fördert insbesondere moderater Ausdauersport die Produktion von Glückshormonen. Dank regelmäßiger sportlicher Aktivitäten wird das Herz-Kreislauf-System besser mit Sauerstoff versorgt, das Wohlbefinden steigt ganz maßgeblich. Insgesamt wird man einfach leistungsfähiger und resistenter gegen unerwartete Stressmomente.

Wer tatsächlich regelmäßig sportlich aktiv ist, steigert sogar das persönliche Stressempfinden und kann seiner Umwelt mit größerer Gelassenheit begegnen. Einen ähnlichen Effekt haben regelmäßige Entspannungsübungen. Wer sich mit Yoga oder Meditation entspannt, baut ganz nebenbei Stresshormone ab und Glückshormone auf. Auch Yoga oder andere Entspannungsmethoden sorgen also dafür, dass man sich insgesamt leistungsfähiger fühlt und weniger anfällig wird für Stress.

Sowohl Sport als auch Entspannungsübungen werden von Medizinern als wirksame Maßnahmen gegen Stress empfohlen. Wer eine der unzähligen Techniken professionell erlernen will, wendet sich am besten an die zuständige Krankenkasse. Sie kann gute Anbieter empfehlen, eine Beteiligung an entstehenden Kosten ist ebenfalls möglich.


Alternative Heilmittel

Wer noch etwas mehr für die persönliche Stressresistenz tun möchte, entscheidet sich für die Einnahme von alternativen Heilmitteln. Sie sollten bei Bedarf angewandt werden, im besten Fall lässt man sich zuvor von einem erfahrenen Heilpraktiker beraten.

Dann darf man recht sicher sein, das individuell passende Mittel zu verwenden. Ganz typische Heilkräuter gegen Stress sind Melisse, Hopfen, Baldrian und Johanniskraut.

Sie können als Tee getrunken werden, als Tinkturen eingenommen werden oder als Zugabe im Badewasser verwendet werden. Auch Rosenwurz, Ginseng oder Ehrenpreis sind erprobte Kräuter, die Stresssymptome zuverlässig lindern sollten.

7 wirksame Heilpflanzen gegen Stress

Heilpflanzen können eine wertvolle Unterstützung im Umgang mit Stress und dessen physischen sowie psychischen Auswirkungen sein. Hier sind sieben wirksame Heilpflanzen, die für ihre beruhigenden und stressmindernden Eigenschaften bekannt sind:

  • Ashwagandha (Schlafbeere, Withania somnifera): Diese adaptogene Wurzel wird in der ayurvedischen Medizin verwendet, um den Körper widerstandsfähiger gegen Stress zu machen. Ashwagandha kann helfen, Cortisolspiegel zu reduzieren und die Stressreaktion zu moderieren.
  • Lavendel (Lavandula angustifolia): Bekannt für seinen beruhigenden Duft, wird Lavendel oft in Aromatherapie und als Tee angewendet, um Nervosität und Schlafstörungen zu lindern, die durch Stress verursacht werden.
  • Passionsblume (Passiflora incarnata): Passionsblume ist besonders hilfreich bei Angstzuständen und Schlaflosigkeit. Sie wirkt entspannend und kann dabei helfen, den Geist zu beruhigen und eine erholsame Nachtruhe zu fördern.
  • Rosenwurz (Rhodiola rosea): Eine weitere adaptogene Pflanze, die hilft, den Körper an Stress anzupassen, indem sie die mentale und körperliche Erschöpfung reduziert. Rhodiola wird oft eingesetzt, um die Konzentration zu verbessern und die Vitalität zu steigern.
  • Melisse (Melissa officinalis): Melisse wird traditionell wegen ihrer beruhigenden Eigenschaften geschätzt. Sie kann bei nervöser Unruhe und Stress helfen, indem sie beruhigt und entspannt, ohne müde zu machen.
  • Baldrian (Valeriana officinalis): Oft in Kombination mit anderen beruhigenden Kräutern verwendet, hilft Baldrian bei der Behandlung von Schlafproblemen, die durch Stress verursacht werden, und fördert eine bessere Schlafqualität.
  • Johanniskraut (Hypericum perforatum): Bekannt für seine antidepressiven Eigenschaften, kann Johanniskraut bei leichten bis mittelschweren Depressionen helfen, die oft mit chronischem Stress einhergehen. Es wirkt stimmungsaufhellend und kann die allgemeine Resilienz gegenüber Stressfaktoren verbessern.

Diese Heilpflanzen bieten eine natürliche Methode, um den Körper und Geist im Umgang mit Stress zu unterstützen. Es ist jedoch wichtig, vor der Anwendung mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten zu beachten und gegebenenfalls einen Fachmann zu konsultieren.

7 wirksame Tipps bei Stress

Um Stress effektiv zu bekämpfen, ohne auf Heilpflanzen zurückzugreifen, können folgende Tipps und Hausmittel hilfreich sein:

  • Tiefenatmung und Meditation: Praktiken wie Tiefenatmung, Meditation oder Yoga können das Nervensystem beruhigen, den Geist entspannen und Stresshormone reduzieren. Schon wenige Minuten täglich können eine deutliche Verbesserung bewirken.
  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität, wie Spazierengehen, Joggen oder Tanzen, fördert die Produktion von Endorphinen, den natürlichen Stimmungsaufhellern des Körpers, und kann helfen, Stress abzubauen.
  • Ausreichend Schlaf: Ein gesunder Schlafrhythmus ist essenziell, um Stress zu bewältigen. Versuchen Sie, jeden Tag zur selben Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, um Ihren Körper und Geist ausreichend zu regenerieren.
  • Digitale Detox: Reduzieren Sie die Zeit, die Sie an elektronischen Geräten verbringen, besonders vor dem Schlafengehen, um die Qualität Ihres Schlafes zu verbessern und mental abzuschalten.
  • Zeitmanagement: Lernen Sie, Ihre Zeit effektiv zu managen, um Überforderung und Stress zu vermeiden. Setzen Sie Prioritäten, und lernen Sie, Nein zu sagen, wenn es nötig ist.
  • Entspannende Aktivitäten: Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Aktivitäten, die Sie entspannen, wie ein warmes Bad, Lesen oder Musik hören. Solche Momente der Ruhe sind wichtig, um den Geist zu beruhigen.
  • Soziale Unterstützung: Sprechen Sie mit Freunden oder Familienmitgliedern über Ihre Sorgen. Soziale Unterstützung ist ein wichtiger Faktor, um mit Stress umzugehen. Manchmal kann das Teilen von Gedanken und Gefühlen bereits entlastend wirken.

Diese Tipps bieten eine breite Palette an Möglichkeiten, um mit Stress umzugehen und das eigene Wohlbefinden zu fördern. Dabei ist es wichtig, herauszufinden, welche Methoden für Sie persönlich am besten funktionieren.

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