Hopfen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 6. April 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Hinter der umgangssprachlichen Bezeichnung Hopfen verbirgt sich eine aromatische Pflanze, die botanisch exakt als Echter Hopfen oder Humulus lupulus bezeichnet wird.
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Vorkommen & Anbau von Hopfen
Hopfen ist hauptsächlich deshalb bekannt geworden, weil diese Pflanze die Basis für das Herstellen von Bier darstellt.
Der Hopfen wird in Deutschland als Kulturpflanze angebaut und besitzt eine zentrale Bedeutung im Zusammenhang mit pflanzlichen Heilmitteln.
Kennzeichnend für den Hopfenanbau sind sogenannte Hopfengärten, in denen die Pflanzen an speziellen Gerüsten gezüchtet und nach Eintritt der Reife der Hopfenreben spezielle Pflanzenteile geerntet werden. Die Fruchtstände des Hopfens enthalten zahlreiche gesundheitlich relevante Inhaltsstoffe.
Hopfen in der Natur finden
Hopfen (Humulus lupulus) ist eine Kletterpflanze, die in der Natur an Flussufern, in Laubwäldern und an anderen feuchten, schattigen Standorten in gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel wild wächst. Wenn Sie Hopfen in der Natur suchen, gibt es einige Merkmale, auf die Sie achten sollten, um die Pflanze zu identifizieren:
- Wuchsform: Hopfen ist eine mehrjährige Pflanze, die als Ranke wächst und sich mit ihren windenden Sprossen an anderen Pflanzen oder Strukturen hochrankt. Sie kann Höhen von bis zu 6-7 Metern erreichen.
- Blätter: Die Blätter des Hopfens sind gegenständig angeordnet, herzförmig bis drei- oder fünflappig, mit einer gezackten Kante. Sie sind typischerweise dunkelgrün.
- Blüten und Zapfen: Hopfenpflanzen sind zweihäusig, was bedeutet, dass männliche und weibliche Blüten auf getrennten Pflanzen wachsen. Die weiblichen Pflanzen entwickeln auffällige, grünliche Zapfen (die tatsächlich keine echten Zapfen sind, sondern als "Dolden" bezeichnet werden), die in der Bierbrauerei verwendet werden. Diese Zapfen sind das markanteste Merkmal des Hopfens und erscheinen im Spätsommer bis frühen Herbst.
- Standort: Suchen Sie in feuchten, gut durchlüfteten Gebieten, insbesondere entlang von Flussufern, Waldrändern oder auf wilden Wiesen. Hopfen bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte.
Beim Sammeln von wildem Hopfen ist Vorsicht geboten, um Verwechslungen mit ähnlich aussehenden giftigen Pflanzen zu vermeiden. Außerdem sollte man sich über lokale Vorschriften zum Sammeln von Wildpflanzen informieren und nur dort sammeln, wo es erlaubt ist.
Es ist ratsam, Hopfen anhand eines Pflanzenführers oder mit Hilfe eines erfahrenen Botanikers zu identifizieren, um sicherzugehen, dass es sich tatsächlich um Hopfen handelt.
Wirkung & Anwendung
Die Verwendung des Hopfens als Heilmittel bezieht sich insbesondere auf den wirksamen Einsatz als pflanzliches Medikament in der Schulmedizin, als Hausmittel und in der Homöopathie gegen Schlaflosigkeit und innerer Unruhe. Aus diesem Grund werden Hopfenpräparate nicht nur als Arzneimittel, sondern gleichsam als Schlafhilfen in Form der wirksamen Hopfenkissen verwendet.
Der Hopfen galt bereits im Altertum als bekanntes Heilkraut und hat im Zusammenhang mit diesen Erfahrungen seine Bedeutung bis heute nicht verloren. Die schlaffördernden und beruhigenden Effekte des Hopfens basieren auf verschiedenen Inhaltssubstanzen, die auch den speziellen Geruch und kennzeichnenden Geschmack des Hopfens begründen. In der pharmazeutischen Industrie wird Hopfen als Grundlage für zahlreiche Heilmittel verwendet.
Insbesondere die Fruchtstände des Hopfens, die Zapfen, sind reich an medizinischen Drogen. Produkte der pharmazeutischen Industrie beinhalten neben den sogenannten Fertigarzneimitteln als Einschlaf- und Beruhigungsherapeutikum gleichsam die wirksamen Zusätze für Badewasser und die Zubereitung von Aufgüssen. Als wirkungsvoll und aromatisch gelten in diesem Bezug gleichsam die Hopfenöle und Feststoffarzneimittel wie Dragees.
Die Grundlage für die Herstellung dieser wirksamen und leicht dosierbaren Erzeugnisse bilden sogenannte Bitterstoffe. Diese enthalten zahlreiche chemische Wirkstoffe, die sich nach einer Oxidation als Methylbutanol darstellen. Methylbutanol kann im Zusammenhang mit den sedierenden Effekten des Hopfens stehen.
Darüber hinaus sind in den Hopfenbestandteilen insbesondere verschiedene Bestandteile wie Harz, ätherischen Ölen und Eiweiße enthalten. Hopfen enthält außerdem Mineralien.
In pharmazeutischen Produkten aus Hopfen kommen die Zapfen des Hopfens, die an den Dolden befindlichen Blüten zur Verarbeitung.
Welche Inhaltsstoffe kommen im Hopfen vor?
Hopfen ist bekannt für seine Verwendung in der Bierbrauerei, bietet aber auch eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die sowohl kulinarische als auch medizinische Anwendungen haben. Hier sind einige der wichtigsten Inhaltsstoffe, die im Hopfen gefunden werden:
- Bitterstoffe: Alpha-Säuren (wie Humulon) und Beta-Säuren (wie Lupulon) sind für den charakteristischen bitteren Geschmack des Bieres verantwortlich. Diese Bitterstoffe haben auch antimikrobielle Eigenschaften.
- Ätherische Öle: Myrcen, Humulen und Caryophyllen sind einige der ätherischen Öle in Hopfen, die zum Aroma von Bier beitragen. Diese Öle können auch beruhigende und entzündungshemmende Eigenschaften haben.
- Flavonoide: Hopfen enthält Flavonoide wie Xanthohumol, das antioxidative und möglicherweise krebsvorbeugende Wirkungen hat. Xanthohumol ist Gegenstand aktueller Forschungen wegen seiner potenziellen gesundheitlichen Vorteile.
- Tannine: Diese Gerbstoffe tragen zur Klarheit und zum Geschmack des Bieres bei und besitzen adstringierende Eigenschaften.
- Phenolsäuren: Hopfen enthält auch Phenolsäuren wie Ferulasäure, die antioxidative Eigenschaften haben.
- Polyphenole: Sie spielen eine Rolle bei der antioxidativen Aktivität und könnten zur Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems beitragen.
- Mineralstoffe und Vitamine: Hopfen enthält eine Reihe von Mineralstoffen und Spurenelementen sowie Vitamine, insbesondere des B-Komplexes.
Diese vielfältigen Inhaltsstoffe machen Hopfen nicht nur zu einem Schlüsselelement in der Bierproduktion, sondern auch zu einem interessanten Objekt für die Forschung, insbesondere im Hinblick auf potenzielle gesundheitliche Vorteile. Hopfen wird in der traditionellen Medizin auch als beruhigendes und schlafförderndes Mittel genutzt, was teilweise auf sein ätherisches Ölprofil zurückgeführt wird.
Bedeutung für die Gesundheit
Im Rahmen der seit Jahrhunderten genutzten und traditionell verfestigten Bedeutung des Hopfens gilt diese Pflanze als heilsam und lindernd bei verschiedenen Beschwerdebildern. Neben der sedativen, einer beruhigenden und schlafbegünstigenden Wirkung ist Hopfen geeignet, um als Naturheilmittel bei der Diagnose nervöser Magenbeschwerden und Störungen der Verdauungstätigkeit eingesetzt zu werden. Hopfen regt den Appetit an und fördert die Verdauung.
Eine weitere therapeutische Relevanz zeichnet den Hopfen bei Beschwerden der Blase im Zusammenhang mit einer Reizblase sowie bei Problemen mit der Menstruation aus. Viele Frauen sind beeindruckt von der hervorragenden Hilfe, welche mit der Einnahme und der Anwendung der Hopfenprodukte als Naturheilmittel bei typischen Beschwerden in den Wechseljahren realisierbar sind.
Schmerzen während der Periode können erfolgreich mit warmen, hopfenhaltigen Leibwickeln gelindert werden. Eine zuverlässige entspannende Wirkung besitzt Hopfen, wenn ein Öl oder eine konzentrierte Hopfentinktur in angenehm warmes Badewasser eingegeben werden.
In Bezug auf die Wirkungen des Hopfens auf den Schlaf haben klinische Forschungen erwiesen, dass hauptsächlich der erholsame Rem-Schlaf begünstigt wird. Um Einschlafstörungen mit Hopfen unterstützend zu therapieren, wirken sowohl die Dragees als auch hopfenhaltige Tees. Als schlaffördernd und beruhigend werden gleichsam die toll riechenden Hopfenkissen bezeichnet. Eine weitere Annahme geht dahin, dass die im Hopfen enthaltene Substanz Xanthohumol im Rahmen der Behandlung von Krebs therapeutisch relevant ist.
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Obwohl Hopfen viele gesundheitliche Vorteile bietet, insbesondere durch seine Verwendung in der Bierbrauerei und in pflanzlichen Heilmitteln, kann er auch Nebenwirkungen und Wechselwirkungen haben, die beachtet werden sollten:
- Schläfrigkeit und Sedierung: Eines der bekanntesten Effekte von Hopfen ist seine beruhigende Wirkung. Hopfen kann Schläfrigkeit verursachen, was bei der Kombination mit anderen sedierenden Substanzen oder Medikamenten, wie Benzodiazepinen oder Antidepressiva, zu verstärkter Müdigkeit führen kann.
- Östrogene Wirkung: Hopfen enthält Phytoöstrogene, die ähnlich wie das weibliche Geschlechtshormon Östrogen wirken können. Bei übermäßigem Konsum könnte dies das Hormongleichgewicht beeinflussen, insbesondere bei Personen mit hormonsensitiven Zuständen wie Brustkrebs.
- Allergische Reaktionen: Einige Menschen können allergisch auf Hopfen reagieren, was Hautausschläge, Atembeschwerden oder andere allergische Symptome auslösen kann.
- Magen-Darm-Beschwerden: Bei einigen Personen kann Hopfen Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen oder Verdauungsstörungen verursachen.
- Wechselwirkungen mit Medikamenten: Hopfen kann mit bestimmten Medikamenten interagieren, insbesondere mit solchen, die das Zentralnervensystem beeinflussen oder hormonelle Therapien. Personen, die Medikamente einnehmen, sollten vor der Anwendung von Hopfen als Ergänzungsmittel mit einem Arzt sprechen.
Es ist wichtig, Hopfen in moderaten Mengen zu konsumieren und bei der Verwendung von hopfenhaltigen Ergänzungsmitteln Vorsicht walten zu lassen, insbesondere wenn Sie unter bestehenden Gesundheitszuständen leiden oder Medikamente einnehmen, die mit Hopfen interagieren könnten. Wie bei jeder Ergänzung oder medizinischen Behandlung ist es ratsam, vor der Anwendung von Hopfen in therapeutischer Form einen Gesundheitsdienstleister zu konsultieren.
Quellen
- "Heilpflanzenpraxis Heute: Porträts - Rezepturen - Anwendung" von Siegfried Bäumler
- "Phytotherapy: A Quick Reference to Herbal Medicine" von Francesco Capasso, Timothy S. Gaginella
- "Medicinal Plants of the World: Chemical Constituents, Traditional and Modern Medicinal Uses" von Ivan A. Ross