Ginseng

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 29. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Ginseng ist eine krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe zwischen 30 und 60 Zentimetern erreicht. Besonders hilfreich soll es bei geistigen Erkranungen sein. Aber auch Herz-Kreislauf-Erkranungen und sexuelle Störungen sollen mit Ginseng gut behandelt werden können.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen & Anbau von Ginseng

In Asien gilt Ginseng noch heute als Sinnbild für Gesundheit und ein langes Leben.

Ginseng wächst hauptsächlich in Korea und China und wird aus diesem Grund auch gerne als Koreanischer- oder Chinesischer Ginseng bezeichnet.

In der Medizin dieser Länder spielt Ginseng schon seit mehreren tausend Jahren eine bedeutende Rolle; mittlerweile wird die Pflanze weltweit kultiviert und als Arzneimittel gebraucht.

In Asien gilt Ginseng noch heute als Sinnbild für Gesundheit und ein langes Leben.

Ginseng in der Natur finden

Ginseng, eine Pflanze, die seit Jahrtausenden in der traditionellen Medizin geschätzt wird, wächst vornehmlich in kühleren Klimazonen Nordamerikas und Ostasiens. Wer Ginseng in der Natur finden möchte, sollte wissen, wie die Pflanze aussieht und in welcher Umgebung sie gedeiht. Ginseng bevorzugt schattige, feuchte Wälder, insbesondere Laubwälder mit reichem, gut drainiertem Boden.

Beim Suchen nach Ginseng ist es wichtig, die charakteristischen Merkmale der Pflanze zu kennen: Ginseng hat grüne, gefiederte Blätter, die in Kreisen um einen zentralen Stiel angeordnet sind. Im Sommer können kleine, unauffällige Blüten erscheinen, die sich zu leuchtend roten Beeren entwickeln. Eine reife Ginsengpflanze kann zwischen 30 und 60 cm hoch werden. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Wurzel selbst, die oft gabelig ist und einer menschlichen Figur ähneln kann.

Es ist jedoch wichtig, beim Sammeln von wildem Ginseng Vorsicht walten zu lassen, da die Pflanze in einigen Regionen als gefährdet gilt und gesetzlich geschützt sein kann. Informieren Sie sich vor der Suche nach den lokalen Vorschriften und Richtlinien. Ethische Sammelpraktiken, wie das Belassen einiger Pflanzen zur Sicherstellung der Populationserhaltung und das sorgfältige Umgang mit dem Habitat, sind unerlässlich.

Die Fähigkeit, Ginseng in der Natur zu erkennen und zu sammeln, erfordert Übung und ein tiefes Verständnis für die Ökosysteme, in denen die Pflanze lebt. Die Teilnahme an geführten Wanderungen oder Workshops von erfahrenen Sammlern kann für Anfänger besonders hilfreich sein.

Wirkung & Anwendung

Medizinisch von besonderer Bedeutung ist die Ginsengwurzel, im allgemeinen Sprachgebrauch wird diese auch gerne als Menschenwurzel bezeichnet und gilt als allgemeines Stärkungsmittel. Sowohl bei einer nachlassenden Konzentration als auch bei allgemeiner Abgeschlagenheit findet Ginseng gerne Anwendung.

Doch auch bei chronischen Atemwegserkrankungen hat sich diese Pflanze bereits bestens bewährt. Weiterhin können die Symptome der Altersdiabetes durch Ginseng nachweislich ebenso gelindert werden wie Beschwerden in den Wechseljahren. Selbst bei einem verminderten sexuellen Verlangen wirkt die Wurzel fördernd. Ginseng wird hauptsächlich in Form von Tabletten oder als Lösung verabreicht.

Bei länger andauernder Müdigkeit oder permanenter Abgeschlagenheit allerdings sollte man einen Arzt aufsuchen - immerhin können auch ernsthafte Erkrankungen hinter diesen Symptomen stecken.

Da Ginseng ein Produkt auf pflanzlicher Basis ist, gibt es nur geringe Nebenwirkungen. Vorsicht walten lassen sollten schwangere und stillende Frauen und auch bei Kindern sollte man vor der Verabreichung von Ginseng einen Arzt zu Rate ziehen. Ebenso sollte Ginseng nicht verschrieben werden, wenn Diabetes durch Insulinspritzen behandelt wird. Auch bei Patienten, die blutgerinnende Medikamente einnehmen, ist die Einnahme von Ginseng nur nach Rücksprache mit einem Arzt zu empfehlen.

Doch auch bei gesunden Menschen kann Ginseng einige leichte Nebenwirkungen wie Magenschmerzen, Übelkeit oder Durchfall zur Folge haben. Jedoch sind diese Symptome in der Regel ungefährlich.

Welche Inhaltsstoffe kommen im Ginseng vor?

Ginseng ist bekannt für sein breites Spektrum an bioaktiven Substanzen, die ihm seine vielfältigen gesundheitlichen Vorteile verleihen. Die wichtigsten Inhaltsstoffe, die in Ginseng gefunden werden, sind die sogenannten Ginsenoside. Diese einzigartigen Verbindungen gehören zur Gruppe der Saponine und sind für die meisten pharmakologischen Wirkungen der Pflanze verantwortlich. Es gibt über 30 verschiedene Ginsenoside, und die Zusammensetzung kann sich je nach Art des Ginsengs (z.B. Amerikanischer Ginseng, Panax ginseng), Anbauort und Verarbeitungsmethode unterscheiden.

Neben Ginsenosiden enthält Ginseng auch Polysaccharide, die das Immunsystem stärken können, Flavonoide, die antioxidative Eigenschaften besitzen, und essentielle Öle, die zur Gesamtwirkung der Pflanze beitragen. Vitamine (wie B-Vitamine und Vitamin C), Mineralien (wie Eisen, Magnesium, Kalzium und Zink) und Aminosäuren ergänzen das Profil und tragen zur allgemeinen Stärkung der Gesundheit bei.

Die Ginsenoside haben in Forschungsstudien eine breite Palette von Wirkungen gezeigt, einschließlich entzündungshemmender, antioxidativer, anti-aging und neuroprotektiver Effekte. Sie sind auch dafür bekannt, das Immunsystem zu stärken und bei der Regulation des Blutzuckerspiegels zu helfen. Diese vielfältigen Wirkungen machen Ginseng zu einem begehrten Bestandteil in der traditionellen Medizin sowie in modernen Nahrungsergänzungsmitteln. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Wirkung von Ginseng von der Dosierung, der Art der Zubereitung und individuellen Faktoren abhängt.

Bedeutung für die Gesundheit

Für Arzneimittel verwendet werden lediglich Wurzeln der vier bis sieben Jahre alten Ginsengpflanzen. Unterschieden werden dabei zwei Arten, nämlich der sogenannte weiße Ginseng und der rote Ginseng, wobei letztgenannter noch häufiger für Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente verwandt wird. Die unterschiedlichen Farben werden dabei durch unterschiedliche Behandlungsformen der Wurzeln hervorgerufen.

Die Inhaltsstoffe des Ginseng, welche für die Gesundheit von großer Bedeutung sind, sind die sogenannten Ginsenoside, die zu den Pflanzeninhaltsstoffen der Saponine gehören. Auch die Peptidhormone sowie ätherischen Öle in der Ginsengwurzel allerdings sind durchaus wirksam bei vielen Erkrankungen. Alle diese vorgenannten Inhaltsstoffe sind dafür verantwortlich, dass der Stoffwechsel im menschlichen Körper angekurbelt wird.

Darüber hinaus kommt es zu einer vermehrten Zellteilung und einem Aufbau von Eiweißstoffen. Auch Botenstoffe wie Noradrenalin und Serotin werden vermehrt ausgeschüttet und sorgen so für eine gesteigerte Konzentration. Selbst die körpereigenen Abwehrzellen werden angeregt und man ist unempfindlicher gegenüber Infektionskrankheiten.

Neben der Verwendung als Arzneimittel ergibt Ginseng aber auch einen wohlschmeckenden Tee und selbst Schnaps lässt sich mit dieser Pflanze herstellen. Noch nicht allzu weit verbreitet ist der Ginsengkaffee. Dieser ist dank der beruhigenden Wirkung des Ginseng durchaus verträglicher und daher Personen, die viel Kaffee trinken, unbedingt zu empfehlen.


Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Obwohl Ginseng für seine gesundheitlichen Vorteile bekannt ist, können bei einigen Menschen Nebenwirkungen auftreten, insbesondere bei längerem Gebrauch oder hohen Dosen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Magenbeschwerden, Menstruationsprobleme und Blutdruckschwankungen. Seltener können allergische Reaktionen, wie Hautausschläge, auftreten.

Eine besondere Vorsicht ist geboten, wenn Ginseng zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen wird, da es zu Wechselwirkungen kommen kann. Ginseng kann beispielsweise die Wirkung von Blutverdünnern wie Warfarin verstärken und das Blutungsrisiko erhöhen. Es kann auch die Effekte von blutzuckersenkenden Medikamenten beeinflussen, was bei Diabetikern zu Hypo- oder Hyperglykämie führen kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass Ginseng die Wirkung von Stimulanzien verstärkt und zu Unruhe und Schlaflosigkeit führt.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass Ginseng die Wirkung von bestimmten Medikamenten abschwächen kann, wie zum Beispiel von einigen Antidepressiva und Antipsychotika. Patienten, die solche Medikamente einnehmen, sollten vor der Verwendung von Ginseng mit ihrem Arzt sprechen.

Schwangere und stillende Frauen sollten generell von der Einnahme von Ginseng absehen, da nicht genügend Informationen über die Sicherheit in diesen speziellen Bevölkerungsgruppen vorliegen. Wie bei jedem Nahrungsergänzungsmittel ist es ratsam, vor der Einnahme von Ginseng einen Gesundheitsfachmann zu konsultieren, um mögliche Risiken und Wechselwirkungen zu besprechen.

Quellen

  • "Ginseng, the Genus Panax" von William E. Court
  • "The Ginseng Book" von Stephen Fulder.
  • "Ginseng: How to Find, Grow, and Use America´s Forest Gold" von Kim Derek Pritts

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