Hausmittel gegen Zahnschmerzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer

Letzte Aktualisierung am: 8. April 2024

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Zahnschmerzen plagen jeden Menschen früher oder später. Um die Zeit bis zum Gang zum Zahnarzt zu überbrücken, helfen die folgenden Hausmittel meist sehr schnell und nachhaltig, auch wenn sie den Besuch beim Zahnarzt nicht ersetzen.

Was hilft gegen Zahnschmerzen?

Nelkenöl verursacht eine betäubende Wirkung auf das umliegende Gewebe des schmerzenden Zahns und hilft daher sehr gut bei Zahnschmerzen.

Hausmittel gegen Zahnschmerzen gibt es in zahlreichen Formen. Dazu gehören etwa diverse Öle – wie Nelken- oder Teebaumöl – genauso wie Kamillentee oder ganz einfache Medikamente.

Ibuprofen beispielsweise hilft normalerweise nach einigen Minuten und sollte ausreichen, bis der unvermeidliche Gang zum Zahnarzt ansteht. Auch Alkohol kann gute Resultate erzielen: Eine eventuell bestehende Entzündung des Zahnfleisches wird desinfiziert, außerdem besteht eine gewisse Betäubungswirkung bei einer ausreichend hohen Einnahme. Für Kinder kommt eine „Therapie“ mit Alkohol natürlich nicht in Frage.

Generell sollte außerdem Druck auf die betroffenen Zahnregionen vermieden werden. Da es sich meist um Entzündungen handelt, welche die Schmerzen verursachen, wirken Zahnschmerzen nachts außerdem besonders heftig: Die Wärme des Bettes begünstigt die Ausbreitung des Entzündungsherdes. Das Liegen auf einem kalten Handtuch oder einem Kühlakku aus dem Gefrierfach kann beim Einschlafen helfen.

Alternativ kann auch eine Zwiebel zerstoßen und in ein Handtuch gelegt werden, welches dann zwischen Kissen und Wange platziert wird. Die Öle aus der Zwiebel besitzen eine leicht betäubende Wirkung, als Nachteil können jedoch tränende Augen entstehen.

Wie auch immer die kurzfristige Therapie aussieht: Eine Heilung kann durch Hausmittel nicht erzielt werden. Auch wenn ausnahmslos alle Zahnschmerzen spätestens nach einigen Tagen vorrübergehend verschwinden, sollte daher ein Arzt aufgesucht werden.

Schnelle Hilfe

Bei akuten Zahnschmerzen hilft, wie bei jeder anderen Form von Entzündung auch, Kälte. So kann es bereits ausreichen, einen Eiswürfel zu lutschen. Auch andere kalte Speisen (Eis oder gekühlter Joghurt) können genauso wie kalte Getränke Abhilfe schaffen.

Am besten eignet sich dafür einfach klares Wasser. Kühlende Akkus aus dem Gefrierfach, welche an die richtige Stelle an der Wange gehalten werden, können die Zahnschmerzen ebenfalls deutlich reduzieren. Dabei gilt natürlich, dass die schmerzlindernde Wirkung nur solange anhält, wie auch Kühlung vorhanden ist. Eiswürfel und vergleichbare Mittel schmelzen aber irgendwann – für Nachschub sollte also gesorgt sein.

Aus dem heimischen Arzneikasten können insbesondere Aspirin oder Ibuprofen helfen. Wichtig ist hierbei jedoch das Verständnis, dass diese Mittel nur die Symptome lindern. Eine Heilung findet nicht statt, weshalb diese Medikamente auch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden sollten. Ganz gleich, welche Maßnahmen auch immer getroffen werden: Der Gang zum Zahnarzt ist auf lange Sicht unvermeidlich.

Alternative Heilmittel

Aus dem Reich der pflanzlichen Medizin erzielt Nelkenöl eine gute Wirkung bei Zahnschmerzen jeglicher Art. Die Pflanze kann entweder direkt zwischen die Zähne genommen und zerkaut oder als Öl an den Zahn gegeben werden. Nelkenöl verursacht eine betäubende Wirkung auf das umliegende Gewebe und hilft daher bei so gut wie allen Formen von Zahnschmerzen.

Der Wirkstoff lässt sich in geringen Dosierungen auch in vielen Zahnpasten finden, und auch Zahnärzte nutzen das Mittel gerne als leichte Betäubung ohne Neben- oder Nachwirkungen. Ein wenig Vorsicht ist jedoch bei der Dosierung geboten: Nelkenöl brennt bei Kontakt mit der Zunge und auch im Rachenraum. Ein bis zwei Tropfen sollten daher völlig ausreichen, um die Zahnschmerzen im nächsten Moment verschwinden zu lassen. Wenn die Wirkung nachlässt, kann einfach mehr Nelkenöl genutzt werden. Bei Kindern kann es auch helfen, einen Wattebausch mit ein wenig Öl zu tränken, und diesen zwischen die Zähne zu legen.

Kein Heilmittel im eigentlichen Sinn, aber dennoch ratsam: der Verzicht auf süße oder salzige Speisen. Nahrung ist am besten in möglichst weicher Form einzunehmen, auf heiße Mahlzeiten sollte ebenfalls verzichtet werden. Kalte Nahrungsmittel sind bei Entzündungen ratsam, schmerzempfindliche Zähne, welche gerade aufgrund der niedrigeren Temperatur Probleme bereiten, sollten natürlich nicht mit Eis & Co. in Kontakt kommen.

7 wirksame Heilpflanzen gegen Zahnschmerzen

Zahnschmerzen können besonders unangenehm sein, und während ein Zahnarztbesuch oft unumgänglich ist, können bestimmte Heilpflanzen vorübergehend Linderung verschaffen. Hier sind sieben wirksame Heilpflanzen gegen Zahnschmerzen:

• Gewürznelken: Gewürznelkenöl enthält Eugenol, eine Substanz mit starken schmerzlindernden und antibakteriellen Eigenschaften. Ein Tropfen Gewürznelkenöl auf den schmerzenden Zahn oder das Zahnfleisch kann schnelle Linderung bringen.

• Pfefferminze: Pfefferminze enthält Menthol, das eine kühlende Wirkung hat und bei Zahnschmerzen beruhigend wirken kann. Ein Pfefferminzteebeutel, der auf die schmerzende Stelle gelegt wird, kann helfen, den Schmerz zu mildern.

• Salbei: Salbei hat entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften. Ein Spülen des Mundes mit einer Salbeitee-Lösung kann helfen, Schmerzen und Entzündungen im Mundraum zu reduzieren.

• Kamille: Kamille ist bekannt für ihre beruhigenden Eigenschaften. Ein Kamillenteebeutel direkt auf den schmerzenden Zahn oder das Zahnfleisch appliziert, kann zur Linderung beitragen.

• Knoblauch: Knoblauch hat antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Eine Paste aus frischem Knoblauch auf die schmerzende Stelle aufgetragen, kann helfen, den Schmerz zu reduzieren.

• Ingwer: Ein frisches Stück Ingwer zu kauen, kann helfen, Zahnschmerzen zu lindern. Ingwer wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd.

• Zwiebel: Zwiebeln haben antibakterielle Eigenschaften und können bei der Bekämpfung von Infektionen im Mundraum helfen. Ein frisches Stück Zwiebel auf den betroffenen Bereich zu legen, kann Schmerzen lindern.

Diese Heilpflanzen bieten eine natürliche Erste-Hilfe bei Zahnschmerzen, ersetzen aber keinen Besuch beim Zahnarzt, besonders wenn die Schmerzen anhalten oder Zeichen einer ernsteren Erkrankung erkennbar sind.

7 wirksame Tipps bei Zahnschmerzen

Bei Zahnschmerzen kann eine schnelle Linderung dringend notwendig sein. Neben der Verwendung von Heilpflanzen gibt es weitere wirksame Tipps und Hausmittel, die vorübergehende Erleichterung verschaffen können:

• Kälteanwendung: Ein kaltes Eispack oder ein in ein Tuch gewickeltes Kühlpack kann außen am betroffenen Kieferbereich angelegt werden, um Schwellungen zu reduzieren und den Schmerz zu lindern.

• Salzwasserspülung: Spülen des Mundes mit einer warmen Salzwasserlösung (eine halbe Teelöffel Salz in einem Glas warmem Wasser aufgelöst) kann helfen, Bakterien im Mund zu reduzieren und leichte Schmerzen zu lindern.

• Vermeidung von extremen Temperaturen: Heiße oder kalte Speisen und Getränke können Zahnschmerzen verschlimmern. Bis zur Linderung oder Behandlung der Schmerzen ist es ratsam, Lebensmittel mit extremen Temperaturen zu meiden.

• Hohe Lagerung des Kopfes beim Schlafen: Ein erhöhter Kopf kann dazu beitragen, den Druck im Kopfbereich zu verringern und damit die Schmerzintensität während der Nacht zu reduzieren.

• Alkoholfreies Mundwasser: Spülungen mit einem alkoholfreien Mundwasser können den betroffenen Bereich desinfizieren und Schmerzen lindern.

• Vermeidung von Zucker und Säure: Zuckerhaltige und säurehaltige Nahrungsmittel können Zahnschmerzen verstärken, besonders wenn Karies die Ursache ist. Bis zum Arztbesuch sollten solche Lebensmittel gemieden werden.

• Weiche Kost: Wenn Kauen Schmerzen verursacht, kann der Übergang zu einer weichen oder flüssigen Ernährung helfen, den betroffenen Zahn zu entlasten und weitere Schmerzen zu vermeiden.

Diese Hausmittel können eine erste Hilfe bei Zahnschmerzen bieten, aber sie ersetzen keinen Besuch beim Zahnarzt. Bei anhaltenden oder starken Schmerzen ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die zugrunde liegende Ursache zu behandeln.

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