Henna

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 21. November 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Henna wird seit Jahrtausenden zum Färben der Haut und der Haare verwendet. Bei Frauen wird besonders oft rotfärbendes Henna zur Körperverzierung benutzt. Haare, Zehen, Finger, Handsohlen und Fußsohlen wurden schon im alten Ägypten mit Henna verziert, wie Grabfunde zeigen.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen & Anbau von Henna

Die kleinen weißen oder rosafarbenen Blüten werden getrocknet und zu Pulver verarbeitet.
Die Henna, lateinisch Lawsonia inermis L., gehört zur Familie der Blutweiderichgewächse. Die Hennapflanze ist ein Strauch, der eine Höhe von zwei bis sechs Meter erreicht. Sie treibt kleine Blüten aus, die weiß oder rosa gefärbt sind. Diese werden getrocknet und pulverisiert in den verschiedensten Bereichen verwendet. Wo der Hennastrauch seinen Ursprung hat, ist nicht bekannt. Beheimatet ist die Henna in Indien und dem Orient. Aus Ägypten und Indien wird der Wirkstoff, die getrockneten Blüten, importiert.

Die Hennapflanze gehört zu den Gewächsen der Blutweiderichgewächse. Die Pflanze ist ein Strauch und wird zwischen 2 bis 6 Meter hoch. Die kleinen weißen oder rosafarbenen Blüten werden getrocknet und zu Pulver verarbeitet. Dieses Pulver wird in sehr vielen Bereichen eingesetzt. Woher der Hennastrauch genau stammt bleibt unbekannt. Früher kannte man Henna unter dem Namen Echte Alkanna. Es gibt noch folgende weitere Bezeichnungen Mundholz, Ägyptischer Färbestrauch oder Ägyptisches Färbekraut.

Henna in der Natur finden

Henna stammt von der Pflanze Lawsonia inermis, einem Strauch oder kleinen Baum, der in trockenen, heißen Klimazonen wächst. Ursprünglich ist Henna in Regionen wie Nordafrika, dem Nahen Osten und Südasien heimisch. Die Pflanze gedeiht besonders gut in sandigen oder lehmigen Böden mit wenig Feuchtigkeit und viel Sonne, typischerweise in Wüsten- oder Savannenregionen.

Bei der Suche nach Henna in der Natur sollte man auf die typischen Merkmale der Pflanze achten. Henna wächst als Strauch, der bis zu 6 Meter hoch werden kann. Seine Blätter sind klein, elliptisch und gegenständig angeordnet, mit einer glatten Oberfläche. Die Pflanze blüht mit kleinen, duftenden, cremeweißen bis gelblichen Blüten, die in Rispen angeordnet sind. Diese Blüten geben Henna seinen charakteristischen, leicht süßlichen Duft. Die Früchte sind kleine, runde Kapseln mit winzigen Samen.

Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist die ledrige Konsistenz der Blätter, die den roten Farbstoff Lawson enthält. Wenn die Blätter zerrieben werden, geben sie einen leicht grünlichen Duft ab. Beim Sammeln von Henna sollte darauf geachtet werden, nur reife Pflanzen zu ernten, um die Bestände nicht zu gefährden. Nachhaltigkeit ist besonders wichtig, da Henna in vielen Regionen eine wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung hat.

Welche Inhaltsstoffe kommen in der Kamille vor?

Henna enthält eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die für seine Färbeeigenschaften und kosmetischen sowie medizinischen Anwendungen verantwortlich sind. Der wichtigste Wirkstoff ist Lawsone (2-Hydroxy-1,4-naphthochinon), ein natürlicher Farbstoff, der hauptsächlich in den Blättern der Pflanze vorkommt. Lawsone bindet sich an die Proteine von Haut, Haaren und Nägeln, wodurch die typische orange-rötliche Färbung entsteht.

Neben Lawsone enthält Henna auch Tannine, die eine adstringierende Wirkung haben und zur Stärkung der Haare beitragen. Diese Stoffe verleihen dem Haar Volumen und Glanz. Weitere Inhaltsstoffe sind Flavonoide und Phenole, die antioxidative Eigenschaften besitzen und zum Schutz der Haut und Haare vor schädlichen Umwelteinflüssen beitragen.

Henna enthält zudem Fettsäuren, Schleimstoffe und Polysaccharide, die feuchtigkeitsspendende und pflegende Eigenschaften haben. Diese Bestandteile unterstützen die Regeneration der Haut und tragen zur Linderung von Trockenheit bei.

Ätherische Öle und Spurenelemente wie Kalzium, Magnesium und Kalium kommen in kleineren Mengen vor und fördern die allgemeine Haut- und Haargesundheit. Aufgrund dieser vielseitigen Zusammensetzung wird Henna nicht nur als Färbemittel, sondern auch in der traditionellen Medizin zur Behandlung von Hautproblemen, kleinen Wunden und entzündlichen Zuständen eingesetzt.

Wirkung & Anwendung

Im afrikanischen, orientalischen und indischen Raum sind die Muster der Hautmalerei sehrl verschieden. In Indien setzt die Hennamalerei besonders auf feine Linien und zarte Muster, welche die Füße, Handgelenke sowie die Hände beinahe vollständig bedecken. Arabische Frauen mögen lieber sehr große, auffällige blumige Muster und in Nordafrika liegen geometrische Muster sehr im Trend. Über Jahrtausende entwickelte sich dabei die Technik, die Hennamalereien auf der Haut aufzutragen.

Bei einer Technik wird das Muster durch einen Stock sowie einer Mischung aus Asche und dem Saft der Euphoria peplus aufgetragen. Ist die Mischung trocken, dann werden die Muster mittels einer Hennapaste verstärkt und nachgezogen. Danach werden die Fußsohlen und die Handflächen mit Henna bemalt, wobei die Gelenke der Zehen und Finger mit einem roten Punkt bemalt werden. Die Farbe wird aus den getrockneten und zu Pulver gemachten Blättern von Hennasträuchern gewonnen. Dabei wird lauwarmes Wasser zu einer Paste verquirlt und dann auf die Haut aufgetragen. So bleibt nach mehreren Stunden auf der Haut ein roter Farbton. Dabei können Farbschattierungen von verschiedenen roten Tönen bis zu einem sehr dunklen Lila erreicht werden – je nachdem, wie lange die Paste eingezogen und ist und wie häufig sie aufgetragen wurde.

Dann muss die Farbe einige Stunden auf der Haut bleiben, bevor sie in die Haut eingezogen ist und abgemacht werden darf. In ihrer vollen Farbe bleibt die Bemalung ungefähr einen Monat erhalten und nach circa zwei Monaten ist die Farbe wieder vollständig ab. Henna wird auch als Haarfärbemittel benutzt, es färbt die Haare dauerhaft. Das Pulver wird mit kochendem Wasser vermischt und anschließend zu einem Brei verrührt. Die fertige Masse hat einen sehr eigenen Geruch. Dabei die Farbe lange im Haar hält, muss dieses Gemisch bis zu drei Stunden einziehen.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Besonders Henna Tattoos haben wegen dem potenziellen Bestandteil an PPD ein sehr hohes allergenes Risiko. Denn wenn ein Tattoo auf die Haut aufgetragen wird und dort eine Weile bleibt, kann sich die Substanz in der Haut festsetzen. Dadurch kann es zu Schwellungen, schmerzhaften Röten der Haut oder zu Juckreiz kommen. Meistens entwickeln sich diese Reaktionen der Haut innerhalb von zwei bis zehn Tagen. Es kommt sogar zu offenen Wunden, welche dann nur sehr langsam abheilen.

Dadurch können Narben bestehen bleiben, Farbstörungen oder eine Lichtempfindlichkeit der Haut. Wer einmal betroffen ist, ist im restlichen Leben gegenüber PPD sensibilisiert. Das Problem ist, dass dieser künstliche Farbstoff in einer Vielzahl an Produkten vorkommt. Und wenn man einmal auf PPD oder auf dessen Abbauprodukte allergisch ist, dann muss man vermutlich auf sehr viele Mittel zum Haare färben verzichten.

Außerdem kann es passieren, dass Betroffene den Umgang mit dunklen Textilien sowie verschiedenen Kunststoffen meiden müssen. Es kann auch passieren, dass sich die Allergie auf weitere chemische Substanzen ausbreitet. Dann ist die Lebensqualität von den Betroffenen deutlich eingeschränkter und oftmals bleiben dann psychische Schäden. Diese Hautschäden wegen einem Spaß im Sommerurlaub belasten sehr oft.

Die Hennapflanze besitzt noch deutlich mehr Anwendungsgebiete. Zum Beispiel wird bei Nervosität eine Zusammensetzung aus der Hennapflanze mit Rindenextrakten angewendet. Der zu Pulver verarbeitete Samen wird zur Stimulierung der Zellbildung eingenommen. Zudem bietet wird aus Henna eine Paste gewonnen, welche die Schweißproduktion reduziert. Diese Paste wird auf die Hände und auf die Füße aufgetragen und kühlt dadurch den gesamten Körper.

Henna wird nicht nur als Färbemittel auf dem Kopf verwendet, gleichzeitig wirkt es bei Kopfhautproblemen wie Schuppen sowie gegen Haarausfall. Zusätzlich schützt es vor den gefährlichen UV-Strahlen. Eine heilende Auswirkung gegen Magenschmerzen, Rheuma und Erkältungskrankheiten hat jener aus den Strauchblättern gefilterte Sud.

Diesen verwenden Frauen nach der Geburt sehr oft, um ihren Zyklus schneller wieder zu regulieren. Allerdings sollte auf einen Anwendung während der Schwangerschaft sowie der Stillzeit verzichtet werden, gleiches gilt für Kinder.


Nebenwirkungen & Wechselwirkungen

Henna gilt in seiner natürlichen Form als relativ sicher, kann jedoch bei manchen Menschen Nebenwirkungen hervorrufen. Eine häufige Nebenwirkung ist eine allergische Reaktion, die sich durch Hautrötungen, Juckreiz, Schwellungen oder Blasenbildung äußern kann. Diese Reaktionen treten meist bei Personen mit empfindlicher Haut oder einer bestehenden Allergie gegen Pflanzenbestandteile auf. Seltener kann Henna eine Kontaktdermatitis auslösen, insbesondere wenn es in einer höheren Konzentration oder auf beschädigter Haut angewendet wird.

Ein weiteres Risiko besteht bei der Verwendung von schwarzem Henna, das oft mit Paraphenylendiamin (PPD) gemischt wird, um eine dunklere Farbe zu erzielen. PPD ist ein starkes Allergen und kann schwere Hautreaktionen wie Ekzeme, Narbenbildung oder sogar systemische Symptome wie Atembeschwerden verursachen.

Bei Wechselwirkungen ist zu beachten, dass Henna die Aufnahme anderer Substanzen über die Haut verstärken kann, was bei gleichzeitiger Anwendung von topischen Medikamenten oder chemischen Produkten zu einer Überdosierung oder unerwarteten Reaktionen führen könnte. Bei innerlicher Anwendung von Henna, was in einigen traditionellen Medizinsystemen praktiziert wird, können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen oder in seltenen Fällen Leberschäden auftreten.

Menschen mit einem Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (G6PD) sollten Henna meiden, da es in solchen Fällen zu einer hämolytischen Anämie führen kann. Vorsicht ist auch geboten, wenn Henna auf offenen Wunden oder empfindlichen Hautpartien verwendet wird.

Henna und seine medizinische Wirkung

Henna wird seit Jahrhunderten nicht nur als kosmetisches Produkt, sondern auch in der traditionellen Medizin für verschiedene gesundheitliche Anwendungen genutzt. Aus medizinischer Perspektive enthält die Pflanze Wirkstoffe, die entzündungshemmende, antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften besitzen, was ihre vielseitige Nutzung erklärt.

Ein zentraler medizinischer Einsatzbereich von Henna ist die Wundheilung. Die in Henna enthaltenen Tannine und Phenole fördern die Regeneration der Haut und wirken adstringierend, wodurch kleine Wunden schneller verschlossen werden können. Henna wird traditionell auf Schnittwunden oder Verbrennungen aufgetragen, um die Heilung zu beschleunigen und Infektionen vorzubeugen.

Henna hat zudem eine antimikrobielle Wirkung, die vor allem gegen bestimmte Bakterien- und Pilzarten effektiv ist. Diese Eigenschaft wird in der traditionellen Medizin zur Behandlung von Hautinfektionen wie Ringelflechte oder Fußpilz eingesetzt. Lawson, der Hauptfarbstoff von Henna, zeigt eine hemmende Wirkung auf das Wachstum vieler Mikroorganismen.

Bei der Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Psoriasis kommt Henna ebenfalls zum Einsatz. Seine beruhigenden und kühlenden Eigenschaften können dazu beitragen, Juckreiz und Rötungen zu lindern.

Neben der äußerlichen Anwendung wird Henna in einigen Kulturen auch innerlich verwendet. Auszüge der Pflanze werden in der traditionellen Medizin zur Fiebersenkung und zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden genutzt. Henna-Tee gilt beispielsweise als Hausmittel gegen Verdauungsprobleme, obwohl bei innerlicher Anwendung Vorsicht geboten ist, da hohe Dosen toxisch wirken können.

Ein weiterer gesundheitlicher Nutzen von Henna liegt in seiner antioxidativen Wirkung. Die enthaltenen Flavonoide und Phenole helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren und können so zum Schutz vor Zellschäden beitragen. Diese Eigenschaft könnte Henna in Zukunft auch für moderne Hautpflegeprodukte interessant machen, die auf Anti-Aging-Effekte abzielen.

Auch die Haarpflege profitiert von den gesundheitlichen Vorteilen von Henna. Seine stärkenden Eigenschaften helfen, Haarbruch zu reduzieren, und seine antimykotische Wirkung kann Kopfhautprobleme wie Schuppen oder Infektionen lindern.

Henna ist somit nicht nur ein kosmetisches Produkt, sondern bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile, die in verschiedenen Kulturen und medizinischen Systemen seit Jahrhunderten geschätzt werden.

Quellen

  • "Medicinal Plants of the World" von Ben-Erik Van Wyk und Michael Wink
  • "Phytotherapy: A Quick Reference to Herbal Medicine" von Francesco Capasso, Timothy S. Gaginella
  • "Medicinal Plants of the World: Chemical Constituents, Traditional and Modern Medicinal Uses" von Ivan A. Ross

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