Insektenschutzmittel
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Insektenschutzmittel halten einem lästige Insekten vom Leib. Insekten sind nicht nur lästig, sie sind teils auch schädlich. Aber die Insektenschutzmittel müssen mit Bedacht eingesetzt werden. Gerade im Urlaub sind die Mittel oft unverzichtbar.
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Was sind Insektenschutzmittel?
Insektenschutzmittel sind in verschiedenen Darreichungsformen auf dem Markt. Spray oder Cremes werden recht häufig verwendet, aber auch als Gel ist solch ein Mittel zu haben. Meist wird jedoch ein Spray angewendet, in einem Aerosolbehälter, der die Flüssigkeit stoßweise abgibt.
Ein Insektenschutzmittel hat immer das gleiche Ziel, die Insekten sollen abgewehrt werden: Wespen, Motten, Mücken, Fliegen oder gar Kakerlaken werden damit getötet. Zum Teil werden diese Insekten dem Menschen sogar gefährlich, sie können Krankheiten übertragen und Hautausschläge verursachen.
Es besteht zum Beispiel die Gefahr der Verunreinigung mit Keimen, denn wenn sich die Fliegen vorher auf einem Misthaufen getummelt haben, können sie ganz leicht Kot-Reste oder Krankheitserreger mit sich führen. Motten fressen wahrscheinlich Löcher in die Kleidungsstücke und Mücken stechen. Sie können dem Menschen ganz schön zusetzen, denn die Stiche jucken und zudem können Krankheiten wie Malaria übertragen werden.
Deswegen werden teils auch sehr starke Insektenschutzmittel zu Hilfe genommen, die zwar helfen, aber leider auch Insektizide enthalten.
Formen, Arten & Typen
Diese Mittel können mit den unterschiedlichsten Insektiziden ausgestattet sein. Sehr gängig sind Pyrethroide und Piperonlybutoxid. Pyrethroid wird schon sehr lange verwendet, es ist eines der ältesten Mittel zur Insekten-Bekämpfung. Es wird aus den getrockneten Blüten von einigen Chrysanthemen-Arten hergestellt. Die Mittel haben auf Insekten eine sehr starke Wirkung, Haustiere jedoch sind davon kaum betroffen. Hier ist die Giftigkeit ist sehr gering.
Als Abwandlung gelten Pyrethroide, die jedoch zur Hälfte synthetisch hergestellt sind. Die Wirkung ist deutlich stärker. Bekannt sind Transfluthrin, Thetramethrin und Permethrin. Diese Mittel werden wirkungsvoll in Insektenschutzmitteln eingesetzt. Piperonlybutoxid zählt nicht zu den Insektiziden, dieser Stoff kommt allerdings in Insekten-Sprays vor. Er bildet oft die Grundlage für Pyrethroid und verstärkt die Wirkung des Mittels.
Caprylsäure ist ebenfalls in den Insektenschutzmitteln vorhanden, dabei handelt es sich um ein biologisches Mittel, das kein Nervengift darstellt. Insekten haben einen lebensnotwendigen Chitin-Panzer, der durch die Caprylsäure aufgelöst wird.
Aufbau & Funktionsweise
In aller Regel werden Insektenschutzmitteln Organophosphorverbindungen beigemischt. Dies ist ein chemisches Mittel, das die Wirkung des Enzyms Acetylcholinesterase blockiert. Hierbei handelt es sich um eine sendende Substanz im Nervensystem. Im Nervenzentrum wird dieser Stoff durch Motoneuronen freigegeben. Daraufhin wird die Muskelkontaktrion stimuliert und die Nerven sind auf Dauer erregt.
Pyrethroide werden in Insektenschutzmitteln häufig eingesetzt, es sind Nervengifte, die ihre Wirkung als Kontaktgift entfalten. Der Mensch und etliche Arten der Säugetiere sind jedoch mit Enzymen ausgestattet, die die Pyrthroide schnell abbauen, weshalb diese Mittel auch kaum schädlich sind. Bei den Insekten ist das jedoch anders, sie verfügen nicht über körpereigene Enzyme und können sich somit gegen diese Insekten-Mittel nicht wehren. Bei ihnen tritt der Tod ein.
Insekten sterben auch an Permethrin, das über die Oberfläche des Körpers aufgenommen wird. Anschließend verbreitet es sich im gesamten Körper des Insekts und es stirbt. Permethrin wird auch in Mitteln für Hunde eingesetzt. Flöhe, Läuse, Zecken und Milben werden so bekämpft. Allerdings ist Permethrin nur für Hunde geeignet, Katzen müssen anders behandelt werden. Deren Organismus kann den Wirkstoff nicht abbauen, auch sie würden sterben.
Der Einsatz von Insekten-Sprays ist sehr umstritten, doch gegenüber anderen Mitteln überwiegen, je nach Umstand, die Vorteile. Eine Fliegenklatsche ist zwar ein natürliches Mittel, aber meist wirkungslos. Auch die Lichtquellen ziehen Mücken magisch an, ein Insektenschutzmittel ist oft das einzige wirklich effektive Mittel.
Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen
Beim Einatmen können die Mittel größeren Schaden verursachen: Sehstörungen, Angstgefühle, Hörstörungen, Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen können danach auftreten.
Wenn Babys und kleine Kinder im Hause sind, ist die Anwendung wirklich zu überdenken. Sie haben deutlich weniger Enzyme zur Entgiftung zur Verfügung.
Insektenmittel werden oft sehr kritisiert, denn sie enthalten chemische Inhaltsstoffe. Manchmal aber können gerade diese Mittel sehr zur Gesundheit beitragen, denn sie verhindern das Übertragen von Krankheitserregern durch Mücken und Fliegen. Auch können diese Mittel sehr hilfreich bei Allergien sein, wie sie etwa bei einem Wespen-Stich ausgelöst werden können. Gerade der Stich einer Wespe kann sehr schmerzhaft sein. Auch Malaria oder Gelbfieber wird durch Mücken übertragen.
Die Insektenschutzmittel müssen immer fachgerecht angewendet werden. Wenn die Mittel als Raumspray benutzt wurden, sollte der Raum mehrere Stunden nicht betreten werden. Erst wenn sich das Mittel wieder verflüchtigt hat, sollte der Raum ordentlich gelüftet werden und die toten Insekten beseitigt werden.