Sinus rectus

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Sinus rectus ist ein Blutleiter des menschlichen Gehirns. Er verläuft im hinteren Bereich des Kopfes. In ihm fließt venöses Blut.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Sinus rectus?

Gemeinsam mit anderen Blutleitern versorgt der Sinus rectus die Hirnareale des okzipitalen Bereiches. Er drainiert dabei umliegendes Gewebe und versorgt weitere tiefer gelegene Venen.
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Das menschliche Gehirn wird von verschiedenen Blutleitern versorgt. Sie bestehen aus Arterien, Venen und Sinus durae matris. In ihnen werden verschiedene Botenstoffe, Zellen oder auch Blutplasma transportiert. Sie versorgen die unterschiedlichen Hirnareale und aktivieren sie. Gleichzeitig transportieren sie auch Hirnwasser ab.

Sie alle werden dem zentralen Nervensystem zugeordnet. In den Venen und Sinus durae matris fließt venöses Blut. Es gibt verschiedene Venen, die ihren Bahnen an der oberflächlichen oder in tieferen Gewebeschichten ziehen. Der Sinus rectus gehört zu den wichtigsten Blutgefäßes der Sinus durae matris. Er fließt gemeinsam mit dem Sinus transversus und dem Sinus sigmoideus entlang der okzipitalen Schädelbasis. Weitere wichtige Blutleiter sind der Sinus sagittales superior und inferior sowie der Sinus cavernosus. Zu den wichtigsten Erkrankungen gehört die Sinusthrombose. Dabei bildet sich in der Blutbahn ein Gerinnsel, das einen Blutstau und schließlich auch lebensbedrohliche Zustände auslösen kann.

Anatomie & Aufbau

Im menschlichen Gehirn gibt es verschiedene tiefe Venen. Sie drainieren das Blut im Zwischenhirn. Zu ihnen gehören die Vena basalis und die Vena interna cerebri. Mit ihren Verzweigungen versorgen sie Bereiche der Basalganglien, des Hypothalamus und des Mittelhirns.

Die Venae basales und die Venae internae cerebri beider Seiten des Gehirns vereinigen sich schließlich zur Vena magna cerebri. Diese hat einen kurzen dorsalen Verlauf. Sie fließt in Richtung des Rückens und mündet dort im Sinus rectus. Gleichzeitig endet der Sinus saittales inferior im Sinus rectus. Dieser verläuft zuvor am unteren Rand der Falx cerebri. Dies ist die Hirnsichel, die von einer harten Hirnhaut, der Dura mater encephali umgeben ist.

Der Sinus rectus zieht weiter zum Confluens sinuum im hinteren Bereich des Schädels. Dort fließt er zusammen mit dem Sinus sagittales superior. Dieser läuft entlang des oberen Rands der Falx cerebri. Vom Confluens sinuum richtet sich rechts und links der Sinus transversus. Er rahmt die hintere Schädelgrube ein.

Funktion & Aufgaben

Gemeinsam mit anderen Blutleitern versorgt der Sinus rectus die Hirnareale des okzipitalen Bereiches. Er drainiert dabei umliegendes Gewebe und versorgt weitere tiefer gelegene Venen. Damit verantwortet er die Versorgung weiter Teile des hinteren Kopfes mit venösem Blut. Mit dem Blut werden lebensnotwendige Stoffe und Substanzen transportiert. Zu ihnen gehören proteinhaltiges Blutplasma, Hormone, Zellen oder Sauerstoff.

In wenigen Sekunden oder Minuten können diese durch die verschiedenen Blutgefäße von einem Ort zum anderen gelangen und dort ihre Wirkung entfalten. Insbesondere Transmitter werden über die Blutbahn zu ihren entsprechenden Rezeptoren transportiert. Damit können die individuellen Funktionen von Organen aktiviert oder auch reguliert werden. Zusätzlich wird über den Sinus rectus Hirnwasser abtransportiert. Dieses bildet sich in den verschiedenen Hirnventrikeln sowie den Zwischenräumen des Gehirns. Das Hirnwasser wird als Cerebrospinalflüssigkeit bezeichnet und über die Blase ausgeschieden.

Der Sinus rectus übernimmt die Funktion einer Temperaturregelung im Gehirn. Damit die Hirnareale ihrer Aktivität nachgehen können, benötigen sie eine optimale Wärme. Innerhalb des menschlichen Organismus herrscht ungefähr eine Temperatur von 37 Grad. Über das Blut wird die Wärme im Körper behalten. Kommt es zu einem Anstieg oder starken Abfall der Temperatur, versucht der Organismus dies über die gesamten Blutbahnen auszugleichen. Das venöse Blut im Sinus rectus wird bei medizinischen Eingriffen gern zu Kontrollzwecken für eine Blutentnahme genutzt. Gleichzeitig dient er der Zufuhr von Medikamenten oder verschiedenen Botenstoffen, die einer Gesundheitsverbesserung dienen sollen. Auch dies erfolgt innerhalb einer Operation.


Krankheiten

Die Blutleiter im Gehirn werden durch die Schädelbasis gut geschützt. Kommt es jedoch durch Unfälle, Stürze oder bei operativen Eingriffen zu Beschädigungen an der Gefäßwand, tritt Blut aus, das nur schwer zu stoppen ist.

Die Einblutungen führen zu Hirnschwellungen und Gewebeverschiebungen. Der Druck innerhalb der Gehirns steigt. Es kommt zu Kopfschmerzen, Ausfallerscheinungen betroffener Areale, psychomotorischer Verlangsamung oder auch Bewusstseinsstörungen. In schweren Fällen kann es auch zu einem Verlust des Bewusstseins kommen. Besonders gefährlich ist eine Blutstauung im Sinus rectus. Sie kann durch ein Blutgerinnsel ausgelöst werden und wird als Sinusthrombose bezeichnet. Durch die Blutstauung kommt es zu einem Absterben der Gehirnzellen.

Viele Patienten erleiden dauerhaften Schäden wie Lähmungen oder Sprachstörungen. Es kann zu einem Schlaganfall oder Hirnschlag kommen, der in einigen Fällen tödlich endet. Bei spontan auftretenden Spannungsgefühlen im Kopf ist daher Eile geboten. Es sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Über das Blut werden wichtige Botenstoffe zu einem Wirkungsort transportiert und auch abgeleitet. Sofern sich im menschlichen Organismus ein Tumor herausbildet, besteht die Gefahr, dass sich Tumorzellen lösen könnten.

Diese werden dann über die verschiedenen Blutleiter an andere Orte des menschlichen Körpers transportiert. Es ist daher möglich, dass der Sinus rectus zu einem solchen Blutleiter wird und dazu beträgt, dass sich bei einer bestehenden Tumorerkrankung neue Metastasen herausbilden. Damit würde sich eine Krebserkrankung weiter ausbreiten und insgesamt die Heilungschancen minimieren. Die Ausbreitung von viralen oder bakteriellen Erkrankungen sind ebenfalls gegeben. Über das Blut gelangen die Viren oder Bakterien an andere Orte des Organismus, wo sie sich weiter vermehren und den Gesundheitszustand verschlechtern können.

Quellen

  • Frotscher, M., et al.: Taschenatlas Anatomie, Band 3: Nervensystem und Sinnesorgane. Thieme, Stuttgart 2018
  • Greten, H., Rinninger, F., Greten, T. (Hrsg.): Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2010
  • Poeck, K., Hacke, W.: Neurologie. Springer, Heidelberg 2010

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