Kosmetika

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Begriff Kosmetika umfasst eine heterogene Produktfamilie, deren Mitglieder für den weitläufigen Aufgabenkreis der Körperpflege und -verschönerung zuständig sind. Zur Begriffsdefinition zählt ebenso die Abgrenzung des Wirkungsumfangs kosmetischer Produkte, wie ihre Einteilung nach spezifischen Funktionen für einzelne Körperbereiche und nach Zusammensetzung und Beschaffenheit ihrer Wirkstoffe.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Kosmetika?

Kosmetika haben reinigende und pflegende Funktionen und sind dazu gedacht, den Außeneindruck des Menschen, bis hin zu seinem Körpergeruch, entsprechend den Wünschen des Trägers zu beeinflussen.

Die Definition der spezifischen Eigenschaften von Kosmetika ist in Deutschland gesetzlich festgelegt. Kosmetische Mittel werden als Stoffe oder Zubereitungen von Stoffen beschrieben, die äußerlich am menschlichen Körper oder in der Mundhöhle angewendet werden.

Sie haben reinigende und pflegende Funktionen und sind dazu gedacht, den Außeneindruck des Menschen, bis hin zu seinem Körpergeruch, entsprechend den Wünschen des Trägers zu beeinflussen. Ihre wirksamen Eigenschaften sind nicht vorwiegend dazu bestimmt, Krankheiten oder Körperschäden zu lindern oder zu heilen. Damit sind Kosmetika nicht zulassungs-, jedoch kennzeichnungspflichtig.

Obwohl mit dieser Festlegung kosmetische Zubereitungen von Arzneimitteln unterschieden werden sollen, ist die Abgrenzung in der Praxis in vielen Fällen schwer. Das gilt einerseits dort, wo kosmetische Pflege auf Rohstoffe zurückgreift, die auch in Arzneimitteln Verwendung finden. Andererseits rücken alle Anwendungsfälle in einen Grenzbereich, in denen Kosmetika das äußere Erscheinungsbild gerade dadurch positiv beeinflussen, dass sie die Wirkungen körperlicher Mangel- oder Überfunktionen mildern.

Anwendung, Wirkung & Gebrauch

Entsprechend ihrem Aufgabenspektrum folgen kosmetische Mittel einer Einteilung in Präparate mit pflegender oder dekorativer Funktion. Pflegende Kosmetik dient der Reinigung und dem Schutz des Körpers und lässt sich danach unterscheiden, in welchem Körperbereich sie eingesetzt wird.

Hautpflege, Mund- und Zahnpflege, Haarpflege und der Eingriff in die Beschaffenheit des Körpergeruchs sind die wichtigsten Aufgabenbereiche reinigender, schützender und pflegender kosmetischer Wirkstoffe. Dekorativen Zwecken dient beispielsweise die Anwendung von Make-Up für Gesicht und Augen, Nagellack oder Selbstbräunungsmitteln. Besonders die Wirkung pflegender Kosmetik liegt häufig im Grenzbereich zu den Aufgaben sogenannter topischer Arzneimittel, die lokal an der Körperoberfläche eingesetzt werden.

Kosmetische Pflegemittel für empfindliche, irritierte Haut stehen in enger Verwandtschaft zu arzneilich wirksamen Cremes gegen entzündliche Hauterkrankungen. Feuchtigkeitsspendende Substanzen ähneln in der Wirkung Arzneistoffen gegen Ekzeme, Neurodermitis oder Schuppenflechte. Die kosmetische Behandlung der unreinen Haut rückt in die Nähe medizinischer Maßnahmen gegen Akne. Und die Aufgaben eines kosmetischen Deos sind eng mit den Funktionen von Antihidrotika verwandt, die als Salben oder Puder vermehrter Schweißbildung entgegenwirken.

Ähnlichkeiten in der Wirkweise von Kosmetika und Arzneimittel gehen nicht zuletzt darauf zurück, dass in beiden Produktgruppen häufig die gleichen Grundstoffe verarbeitet werden. Arzneilich wirksame Substanzen wie Panthenol, Harnstoff, Nachtkerzenöl, Zaubernuss, Linolsäure, Vitamin K und viele andere finden ihre Einsatzgebiete sowohl in Kosmetika als auch in Arzneimitteln.

Pflanzliche, natürliche & chemische Formen & Typen

Die Regeln für die Produktion kosmetischer Mittel werden von der EU vorgegeben. Sie legt die Kennzeichnungspflicht für die Inhaltsstoffe fest, untersagt die Verwendung von Tierversuchen für toxikologische Tests und erlegt dem Hersteller oder Importeur die Verantwortung für die Verträglichkeit der vertriebenen Produkte auf.

Es gibt über 8000 verschiedene Substanzen, die als Inhaltsstoffe für Kosmetika zugelassen sind und viele davon sind höchst umstritten. Die meisten klassischen Präparate zur Pflege der Haut wirken auf Basis von Emulsionen aus Wasser und chemisch stark gefilterten Mineralölen. Silikone, Konservierungsstoffe, Nanopartikel und Emulgatoren, die Mischungen aus Öl und Fett stabil halten, sind nur einige Beispiele für Substanzen, die als Inhaltsstoffe in Kosmetika einen zunehmend schlechten Ruf haben und doch weit verbreitet sind. Hier bieten sich als Alternative naturkosmetische Produkte an.

Eine allgemein bindende Definition für die Eigenschaften von Naturkosmetik gibt es allerdings nicht. Unterschiedlichste Siegel stehen für mineralöl- und konservierungsmittelfreie Produkte oder bescheinigen die Verwendung pflanzlicher Rohstoffe aus biologischem Anbau. Weil verbindliche Richtlinien fehlen, ist die Entscheidung über die Qualität von Kosmetikprodukten auf der Basis alternativer Inhaltsstoffe oft sehr schwer.

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Risiken & Nebenwirkungen

Emulsionen, deren Fettkomponenten aus Mineralöl gewonnen werden, sind Stoffzubereitungen, die sich im Kontakt mit Luftsauerstoff und Wasser sehr stabil verhalten und nicht für mikrobiellen Abbau anfällig sind. Sie sind damit eine gut verträgliche und vielfach erprobte Grundlage für die Produktion von Kosmetika.

Anders als pflanzliche Präparate enthalten Kosmetika auf Erdölbasis jedoch keine ungesättigten Fettsäuren, die die Haut als Wirkstoffe verwerten kann. Pflanzliche Kohlenwasserstoffe sind denen der menschlichen Haut sehr ähnlich. Sie sind leichter verwertbar als Mineralöle und schützen die Haut vor Wasserverlust, indem sie ihren Stoffwechsel anregen. Während also Mineralöle gut verträglich sind aber nur oberflächlich fettend wirken, können pflanzliche Substanzen zwar besser mit der Haut reagieren aber möglicherweise eher Allergien auslösen.

Weil die Neigung zu allergischen Reaktionen eine Frage der individuellen Veranlagung ist, muss die Verträglichkeit letztlich von Fall zu Fall erprobt werden.

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