Falten

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Falten besitzen aus klinischer Perspektive keine besondere Bedeutung. Sie gehören nicht zu den Krankheiten, da sie lediglich den natürlichen Prozess des Alters widerspiegeln. In der ästhetischen Medizin gehören Falten jedoch zu den häufig beschriebenen Beschwerden.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Falten?

Falten sind aus medizinischer Sicht Verformungen der Haut, welche sich nicht in Verletzungen begründen. Meist erscheinen sie mit zunehmendem Alter, können aber auch schon in jüngeren Jahren auftreten.

Falten sind aus medizinischer Sicht Verformungen der Haut, welche sich nicht in Verletzungen begründen. Meist erscheinen sie mit zunehmendem Alter, können aber unter gewissen Voraussetzungen auch schon in jüngeren Jahren auftreten.

Die Haut setzt sich auch unterschiedlichen Schichten zusammen. In den unteren Hautschichten finden sich Fettzellen, Proteine als Wasserspeicher sowie Bindegewebe. Zusammen erlauben sie der Haut eine straffe und elastische Erscheinung. Unter gewissen Begleitumständen kommt es zu einer Reduzierung der Anzahl der Fettzellen und der Proteine. Ferner wird zunehmend das Bindegewebe abgebaut.

Als Folge dessen verlieren die Hautschichten an Elastizität sowie die Fähigkeit, sich vollständig nach mimischen Verformungen zurückzustellen. Wiederholt sich dieser Vorgang häufig, können sich die Hautschichten nicht mehr zurückstellen. Es entstehen Falten.

Ursachen

Es gibt verschiedene Gründe für die Entstehung von Falten. Die häufigste Ursache stellt eine Schwäche des Bindegewebes der Haut da, welche unterschiedliche Auslöser haben kann.

Bedeutendster Auslöser ist das voranschreitende Alter. Aufgrund von natürlichen Prozessen im Körper nimmt die Stabilität und Elastizität mit den Jahren ab. Gibt ein geschwächtes Bindegewebe nun der Schwerkraft nach, entstehen orthostatischen Falten. Sie finden sich an den Wangen, Hals und Kinn. Auch häufige Bewegungen der Gesichtsmuskulatur hinterlassen bei einer Bindegewebsschwäche Spuren in der Haut.

Das typische Beschwerdebild zeigt Lach- und Zornfalten sowie Krähenfüße. Häufige Sonneneinstrahlung und UV-Bestrahlung ist ebenfalls ein Auslöser für die Faltenbildung. Die Haut wird verstärkt ausgetrocknet und erheblich beschädigt, so dass aktinische Falten sich entwickeln.


Krankheiten mit diesem Symptom

Diagnose & Verlauf

Altersbedingte Falten besitzen keine krankhaften Begleitsymptome. Bei Falten, die sich aufgrund von übermäßigen Sonnengenuss oder Solarienaufenthalten gebildet haben, können jedoch im weiteren Verlauf pathologische Begleiterscheinungen auftreten.

Dazu gehören eine stark ausgetrocknete Haut, Schmerzen an den betroffenen Körperpartien bis hin zum Hautkrebs. Die Erkennung von Falten verläuft über eine simple Blickdiagnose. Für eine zusätzliche Bewertung können auch die Auslöser, die Lokalisierung der Falten am Körper sowie die Tiefe der Hautverformungen mit in die medizinische Beurteilung einbezogen werden.

Da dieses Beschwerdebild in erster Linie eine Herausforderung der ästhetischen Medizin ist, wird insbesondere die Faltentiefe analysiert. Aufbauend auf einer Untersuchung der Beschaffenheit der Hautverformungen und unter Berücksichtigung ihrer Lokalisation, kann der behandelnde Arzt eine Therapieform für die Falten vorschlagen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Horizontale Stirnfalten und die so genannte Zornesfalte erscheinen etwa im Alter von rund 30 Jahren und sind bald auch in Entspannungszuständen dauerhaft sichtbar. Diese Erscheinungen sind in erster Linie ein kosmetisches Problem, das keiner medizinischen Therapie bedarf.

Allerdings kann eine Behandlung, zum Beispiel durch Botox, auch das allgemeine Befinden verbessern und das Selbstbewusstsein steigern. Insbesondere bei der Zornesfalte kann die Ursache – neben dem natürlichen Alterungsprozess – auch eine andere sein. Eine mögliche Sehschwäche, vor allem Kurzsichtigkeit könnte der Grund sein, warum die verantwortlichen Muskeln in der Region über lange Zeit so angespannt waren, dass sie eine Zornesfalte früh hervorrufen. Bei einem Verdacht auf Kurzsichtigkeit sollte Rücksprache mit dem Augenarzt erfolgen und dann gegebenenfalls die Ursache behoben werden.

Eine Faltenbehandlung trägt in erster Linie dazu bei, die Mimik zu regulieren und ein jugendliches Aussehen hervorzurufen. Wer psychisch unter den Auswirkungen des Alterns leidet, kann sich einer Botoxbehandlung oder einem operativen Lifting unterziehen. Welche Möglichkeiten es gibt und wie die Wirkung aussehen könnte, wird der behandelnde Arzt feststellen. Eine Faltenbehandlung ist übrigens keine ausschließliche Frauendomäne: Auch Männer lassen die Zeichen der Hautalterung medizinisch entfernen. Ihr Anteil ist aber immer noch wesentlich geringer. Rund 85 Prozent der Behandelten sind Frauen, 15 Prozent sind Männer.

Behandlung & Therapie

Für die Behandlung von Falten stehen verschiedene Therapieformen zur Verfügung. Zum einen ist eine äußerliche Anwendung mit einem kosmetischen Pflegepräparat gegen die Faltenbildung möglich. Ob eine hinreichende Wirksamkeit gegeben ist, konnte bisher nicht eindeutig bewiesen werden. Ferner werden medikamentöse Therapien angeboten. Darunter fallen Behandlungen mit Botox sowie Kollagen und Hyaluronsäure.

Botox ist ein Nervengift, welches die Impulsüberleitung von den Nerven auf die Muskeln hemmt. Es wird in geringer Dosis unter die Haut gespritzt und zeigt für etwa 8 Monate seine Wirkung. Eine Therapie mit Kollagen hilft dem Stützgerüst der Haut, während die Hyaluronsäure die wasserspeichernde Funktion der Proteine übernimmt. Somit dienen diese Behandlungsmöglichkeiten der Auspolsterung der Haut. Beide Mittel werden, wie Botox, unter die Haut gespritzt. Sie zeigen ein sofort sichtbares Ergebnis.

Des Weiteren können durch einen chirurgischen Eingriff Falten geglättet werden. Hierbei werden an verdeckten Körperstellen, zu den unter anderem der Haaransatz gehört, kleine Schnitte vorgenommen. Die Haut wird anschließend gestrafft und an den Schnitten festgenäht. Sowohl eine Operation als auch medikamentöse Therapien zur Bekämpfung der Falten können zur erheblichen Komplikationen führen.

Aussicht & Prognose

Hautfalten verstärken sich ohne aber auch mit Behandlung kontinuierlich, denn ihr Eintreten ist ein natürlicher Körperprozess. Auch können bereits bestehende Falten durch nicht-invasive Methoden nicht mehr entfernt werden. Allenfalls bei Trockenheitsfältchen an den Augen kann durch das regelmäßige Auftragen von Feuchtigkeitscreme eine Besserung erzielt werden.

Die Verwendung feuchtigkeitsspendender und pflegender Kosmetikprodukte kann darüber hinaus die Bildung neuer Falten verzögern. Günstig wirkt sich auch eine Änderung der Lebensgewohnheiten aus. Der regelmäßige Konsum von Alkohol und Zigaretten sowie starkes Sonnenlicht begünstigen Falten. Negativ wirkt sich auch eine Ernährungsweise aus, die viel Fett, Zucker und tierische Eiweiße beinhaltet.

Dagegen kann der vorzeitigen Hautalterung mit einer vitamin- und ballasstoffreichen, vorwiegend vegetarischen oder veganen Ernährung, vorgebeugt werden. Hilfreich ist auch die Verwendung von Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor sowie der Verzicht auf ausgiebige Sonnenbäder.

Einige Menschen entscheiden sich für operative Eingriffe, um die Falten loszuwerden. Nasolabialfalten, also die Falten zwischen Nasenflügeln und Mundwinkel, können durch eine Unterspritzung mit Füllstoffen vorübergehend behoben oder zumindest stark gemildert werden. Diese Behandlungsmethoden erzielen zwar eine sofortige, aber keine dauerhafte Verbesserung. Der Effekt ist in der Regel drei bis sechs Monate sichtbar. Anschließend muss die Behandlung wiederholt werden.

Das gleiche gilt für eine Faltentherapie mit dem Nervengift Botulinumtoxin (Botox). Durch operative Eingriffe (Facelifting) können auch starke Falten entfernt und gleichzeitig eine dauerhafte Glättung der Hautoberfläche erzielt werden. Jedoch wird dem Gesicht, insbesondere im Alter, dadurch auch ein anderes Aussehen verliehen.


Vorbeugung

Falten sind Bestandteil des natürlichen Alterungsprozesses. Sie lassen sich nicht vollständig vermeiden, jedoch kann ihre Ausbildung eingeschränkt bzw. verzögert werden. Diese besteht aus einer vorbeugenden Lebensweise, die sich aus einer ausgewogenen Ernährung, eingeschränkten Genuss von Nikotin und Alkohol sowie ausreichendem Schlaf zusammensetzt. Auch ein hinreichender Schutz gegen UV-Licht hilft gegen die vorzeitige Bildung von Falten.

↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Falten

Das können Sie selbst tun

Hautfalten sind in aller Regel nicht die Folge einer medizinischen Störung, sondern auf den natürlichen Alterungsprozess zurückzuführen. Zur Verbesserung des Hautbildes kann aber jeder selbst viel Beitragen. Eine fettarme, vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung bildet dabei den Grundstein für eine gesunde Lebensweise. Darüber hinaus ist es wichtig, den Körper mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen.

Zellgifte wie Alkohol und Nikotin sind schlecht für die Haut und sollten deshalb vermieden werden. Viel Bewegung an frischer Luft wirkt sich grundsätzlich günstig auf das Hautbild aus. Wer sich gerne im Freien aufhält, sollte aber zumindest in den Sommermonaten die pralle Sonne meiden und auf ausreichenden UV-Schutz achten. Kosmetische Methoden können der Entstehung von Falten vorbeugen.

Die Haut sollte regelmäßig mild, aber gründlich gereinigt und danach mit einer Feuchtigkeitscreme gepflegt werden. Die Haut um die Augen ist besonders dünn, weshalb sich hier besonders schnell Trockenheitsfältchen bilden. Auch hier kann eine gute Augencreme helfen. Im Sommer sollten die Augen stets durch eine Sonnenbrille geschützt werden, um Mimikfalten vorzubeugen, die durch dauerndes Blinzeln entstehen können. Auch ständiger Stress begünstigt die Entstehung von Falten. Betroffene sollten Entspannungstechniken wie Yoga oder Autogenes Training erlernen.

Quellen

  • Ellsässer, S.: Körperpflegekunde und Kosmetik. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2008
  • Moll, I.: Dermatologie. Thieme Verlag, Stuttgart 2010
  • Sterry, W., Burgdorf, W., Paus, R.: Checkliste Dermatologie. Thieme Verlag, Stuttgart 2010

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