Vena axillaris

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Vena axillaris ist ein großer Blutleiter im menschlichen Organismus. Sie befindet sich in der Achselhöhle. Über sie wird venöses Blut zum Herz transportiert.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Vena axillaris?

Die Vena axillaris zieht sich durch die Achselhöhle des Menschen. Da es auf beiden Körperhälften eine Achselhöhle gibt, ist der Venenleiter paarig angelegt.
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Die Vena axillaris ist ein Blutgefäß in der Achselhöhle des Menschen. Sie verläuft als Begleitvene neben der Arteria axillaris. Dies ist ein Hauptgefäß im menschlichen Organismus.

Die Vena axillaris wird aufgrund ihrer Position und ihres Verlaufes auch als Achselhöhlenvene bezeichnet. Die Achselhöhle befindet sich zwischen dem Oberarm und dem Brustkorb. Durch sie ziehen verschiedene Blutgefäße, Muskeln und Nervenbahnen. In der Vena axillaris wird venöses Blut aus der Armvene weiter in die Schlüsselbeinvene transportiert. Dieses sauerstoffarme Blut wird über die Vena axillaris zurück zum Herz geleitet.

Die Vena axillaris nimmt auf ihrem Weg weitere Venen aus der Wand des Thorax sowie des Schulterblattes auf. Die Vena axillaris gehört zu den tiefen Venen, die sich entlang des Armes befinden. Es ist ein großer Blutleiter, dessen Blut zum rechten Herz geleitet wird. In seltenen Fällen wird die Vena axillaris genutzt, um einen Katheter anzulegen. Dies geschieht in Situationen, bei denen andere Möglichkeiten des Zugangs aus unterschiedlichen Gründen nicht genutzt werden können.

Anatomie & Aufbau

Die Vena axillaris zieht sich durch die Achselhöhle des Menschen. Da es auf beiden Körperhälften eine Achselhöhle gibt, ist der Venenleiter paarig angelegt.

Die Vena axillaris ist ein Verbindungsblutleiter der zwischen der Oberarmvene und der Schlüsselbeinvene verortet ist. Dies sind die Vena brachialis und die Vena subclavia. Das Blut der Hand wird ausgehend von den Handvenen über die Unterarmvene zur Vena brachialis transportiert. Von dort fließt es weiter zur Vena axillaris, um anschließend zu den großen Körpervenen und schließlich zum Herz zu gelangen. Der Beginn der Vena axillaris ist am Musculus teres major. Dies ist ein Schultermuskel, der sich am Schulterblatt befindet.

Die Vena axillaris verbindet sich am äußeren Rand der ersten Rippe des Menschen mit der Vena subclavia. Auf ihrem Weg nimmt die Vena axillaris andere Venenleiter aus der Wand des Thorax und des Schulterblattes auf. Zu ihnen gehören die Vena cephalica, die Vena basilica und die Vena thoracodorsalis. Der Verlauf der Vena axillaris ist begleitend zur Arteria axillaris. Hierbei handelt es sich um ein Hauptgefäß in der menschlichen Achselhöhle.

Funktion & Aufgaben

Die Vena axillaris hat die Hauptaufgabe, venöses Blut zu transportieren. Sie nimmt das Blut verschiedener anderer Blutleiter auf und leitet es weiter zu den Körpervenen. Die Vena axillaris ist eine Verbindungsstelle zwischen dem Blutgefäß aus dem Unterarm und der Schulter. Das Blut aus der Hand gelangt über den Unterarm und den Oberarm in die Achselhöhle. Dort fließt es in die Vena axillaris.

Die Vena axillaris transportiert das Blut anschließend weiter durch die Achsel und leitet es zur Schlüsselbeinvene. Das Blut in den Körpervenen ist sauerstoffarmer als das in den Arterien. Kommt es zu einer externen Zufuhr von Medikamenten, gelangen diese über die Venenleiter schneller zum Herz. Dort können sie die gewünschte Wirkung entfalten oder werden über die Arterien weiter zum Zielort befördert. Darüber hinaus ist die Gefäßwand der Venenleiter dünner. Dies ermöglicht einen leichteren Zugang und sorgt für weniger Verletzungen.

Sobald andere Venenleiter für das Legen eines Katheters nicht zu Verfügung stehen, kann die Vena axillaris für diesen Zweck genutzt werden. Dieser Eingriff an der Vena axillaris geschieht jedoch nur äußerst selten und wird nicht nur von erfahrenen Ärzten vorgenommen. Die Voraussetzung dafür ist, dass andere Venenleiter derart stark beschädigt sind, dass ein Legen des Katheters bei ihnen nicht mehr ermöglicht wird. Die Vena axillaris eine tiefe Vene. Sie kann von außen weder gesehen, erfühlt oder ertastet werden. Sie befindet sich geschützt auf der Innenseite der Extremitäten. Das vermindert bei Unfällen oder Beschädigungen des Armes oder der Schulter das Risiko eines Totalausfalls beim Bluttransport.


Krankheiten

Sobald die Gefäßwand der Vena axillaris beschädigt wird, kann Blut austreten und Einblutungen verursachen. Diese zeigen sich durch die Bildung von blauen Flecken.

Obwohl die Vena axillaris durch ihren Verlauf geschützt ist, kann es bei Quetschungen, Prellungen oder Unfällen zu Beschädigungen des Blutleiters kommen. Diese sollten sofort gekühlt werden, um die Ausbreitung einzudämmen. Solange sich die Einblutungen fortsetzen, kommt es zu einer Belastung des Organismus. Das Herz muss vermehrt Blut produzieren, damit eine Unterversorgung vermieden wird. Bei einer anhaltenden Einblutung erhöht sich das Risiko eines Schlaganfalls oder eines Herzinfarktes. Darüber hinaus kann es zu Ausfallerscheinungen einzelner Organe oder Systeme kommen.

Das Blut dient als Transportweg verschiedener Nähr- und Botenstoffe. Aus diesem Grund können besteht die Gefahr, dass sich über den Blutkreislauf vorhandene Erkrankungen weiter ausbreiten können. Dies gilt für Entzündungen, aber auch für Krebserkrankungen. Die Krebszellen eines Tumors können sich lösen und über das Blut an einen anderen Ort geleitet werden. Den Zellen ist es möglich, an diesen Stellen neue Metastasen auszubilden. Auf diesem Weg besteht das Risiko der Ausbreitung einer Krebserkrankung. Beim Legen eines Katheters in die Vena axillaris ist Vorsicht geboten. Nach dem Entfernen des Katheters kann sich ein Trauma bilden. Dieses äußert sich durch die Einschränkung der Bewegung des Armes.

Quellen

  • Lippert, H. et al: Anatomie. Text und Atlas. Urban & Fischer/ Elsevier, München 2017
  • Piper, W.: Innere Medizin. Springer, Berlin 2013
  • Schünke, M., et al.: PROMETHEUS Innere Organe. LernAtlas Anatomie. Thieme, Stuttgart 2018

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