Ausfluss aus dem Ohr

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ausfluss aus dem Ohr ist nicht nur sehr unangenehm, er kann auch mit heftigen Schmerzen im Gehörgang einhergehen. Oft ist der Grund eine Entzündung im Gehörgang, die verschiedene Ursachen haben kann und immer ärztlicher Behandlung bedarf. Dazu muss der Arzt zunächst die Ursache für den Ausfluss aus dem Ohr finden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Ausfluss aus dem Ohr?

Oft ist der Grund für Ausfluss aus dem Ohr eine Entzündung im Gehörgang, die verschiedene Ursachen haben kann und immer ärztlicher Behandlung bedarf.

Als Ausfluss aus dem Ohr wird die akute Absonderung von Sekreten aus dem Gehörgang über die Ohrmuschel bezeichnet. Die Flüssigkeit läuft selbstständig durch den Gehörgang aus dem Ohr heraus, in ganz schlimmen Fällen tropft das Sekret auch auf die Kleidung, was für den Patienten sehr unangenehm sein kann.

Dieser Ausfluss aus dem Ohr kann eitrig oder sogar blutig sein und lässt immer auf eine krankhafte Entzündung des Ohres bzw. Trommelfells schließen. Betroffene Menschen haben meist auch starke Schmerzen im Ohr und sind durch weitere Symptome wie Fieber oder Schwindel beeinträchtig.

Der Ausfluss aus dem Ohr kann auf Dauer sehr unangenehm für den Patienten sein, denn das Abfließen von Sekret verursacht häufig ein Kitzeln im Ohr, was eine enorme Belastung darstellen kann.

Ursachen

Ein Ausfluss aus dem Ohr entsteht häufig durch eine Entzündung im inneren Ohr. Dies kann eine Entzündung des Gehörgangs sein, bei der die entzündete Gehörgangshaut Sekret abgibt, oder es kann sich um eine Mittelohrentzündung (Otitis media) handeln, bei der aus einem Loch im Trommelfell Flüssigkeit abgesondert wird.

Während eine Gehörgangsentzündung oft durch Manipulationen im Gehörgang und anschließendem Eindringen von Erregern in verletzte Stellen entsteht, hat eine Mittelohrentzündung bakterielle Ursachen, welche die Symptome hervorrufen.

Beide Arten von Entzündungen können in der Regel sehr schmerzhaft sein und bringen regelmäßig noch weitere Symptome mit sich. Neben dem Ausfluss aus dem Ohr können allgemeine Abgeschlagenheit, Fieber, (stechendes) Druckgefühl in den Ohren, reduziertes Hörvermögen sowie Schwindel und Gleichgewichtsstörungen hinzukommen.


Krankheiten mit diesem Symptom

Diagnose & Verlauf

Bei Ausfluss aus den Ohren und Ohrenschmerzen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden damit eine Diagnose gestellt werden kann. Unbehandelte Ohrenentzündungen können im schlimmsten Fall sonst einen chronischen Verlauf nehmen und den Patienten sein Leben lang beeinträchtigen.

Um eine Diagnose zu stellen, steht eine Reihe von Untersuchungen und Tests zur Verfügung. Der Arzt wird zunächst in einem Gespräch klären, welche Symptome genau vorliegen. Anschließend wird er den Gehörgang durch eine Ohrenspiegelung (Otoskopie) genauer betrachten, wobei er mittels eines Ohrtrichters das innere Ohr optisch untersucht. Dabei sind Entzündungen durch Rötungen oder eine Wölbung des Trommelfells häufig deutlich erkennbar.

In der Regel wird auch ein Hörtest durchgeführt um das Hörvermögen zu messen, was für die Verlaufsbeobachtung wichtig sein kann. Falls erforderlich kann der Arzt in weiteren Tests prüfen, wie beweglich das Trommelfell ist und wie gut die Eustachische Röhre funktioniert.

Komplikationen

Ausfluss aus dem Ohr ist nicht nur unangenehm, es kann auch eine ernsthafte Erkrankung dahinterstecken. Meist ist es eine Entzündung des Gehörgangs, aber der Arzt muss die genaue Ursache finden. Ausfluss aus dem Ohr ist eine Sekret-Absonderung, die durch den Gehörgang über die Ohrmuschel nach außen transportiert wird.

Der Ausfluss kann sogar blutig oder eitrig sein und weist immer auf eine Entzündung des Trommelfells oder des Ohres hin. Begleitet ist dieser Ausfluss von starken Schmerzen und oft leiden Patienten unter Schwindel oder Fieber. Der Ausfluss aus dem Ohr ist für den Patienten immer unangenehm, auch wenn keine Begleiterscheinungen dabei sind. Denn das Abfließen von Sekret verursacht ein Kribbeln im Ohr und oftmals riecht die Flüssigkeit nicht gerade gut.

Häufig hat sich das Innenohr entzündet und ist mit Ohrentropfen schnell zu behandeln. Vor allem sollen die Ohrentropfen nachts verabreicht werden, denn gerade Ohrenschmerzen verstärken sich in der Nacht um ein Vielfaches. So sollen die Schmerzen gelindert werden und gleichzeitig wird das Fieber gesenkt. Wenn es sich um eine bakterielle Infektion handelt, wird Antibiotika eingesetzt und im Notfall kann der Arzt auch das Ohr spülen, um die Bakterien zu vermindern und das Ohr zu reinigen. Hat sich am Trommelfell schon Sekret festgesetzt, wird eine Punktion vorgenommen und das Sekret wird abgesaugt. Der Patient wird schnell eine Schmerzlinderung verspüren, der Druck im Ohr wird wesentlich gemindert. Der Patient hört auch wieder besser. Zusätzlich werden Ohrentropfen gegeben und Infrarot-Licht fördert die Heilung.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Bei Ausfluss aus dem Ohr kann es sich um eine Überproduktion von Schmalz handeln. Diese bedarf, wenn sie nicht chronisch ist, in der Regel keiner Abklärung durch einen Arzt.

Es kann allerdings hilfreich sein, das Ohr von einem Hals-Nasen-Ohrenarzt reinigen zu lassen. Dies gilt insbesondere dann, wenn es zu einem verminderten Hörvermögen kommt. In einigen Fällen ist das Ohr nicht fähig, sich selbst zu reinigen. Hier kann der Arztbesuch eine Linderung der Symptome sowie ein besseres Hörvermögen bewirken.

Handelt es sich um grünlichen Ausfluss und riecht dieser unangenehm, liegt eine Infektion mit Bakterien vor. Diese muss schnellstmöglich einem Hals-Nasen-Ohrenarzt vorgestellt werden. Je früher die Therapie beginnt, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit für irreversible Schäden am Innenohr. Wird eine bakterielle Ohrenentzündung mit Ausfluss nicht rechtzeitig behandelt, kann diese auf den Gehörknochen übergehen und diesen zerstören.

Unumgänglich ist ein Arztbesuch auch, wenn der Ausfluss aus dem Ohr mit Schmerzen einhergeht oder wenn es zu blutigem Ausfluss aus dem Ohr kommt. Hier könnte eine innere Verletzung des Ohres vorliegen. Die erste Diagnose kann hier vom Hausarzt gestellt werden. Unter Umständen wird dieser eine weiterführende Untersuchung durch den Hals-Nasen-Ohrenarzt empfehlen.

Behandlung & Therapie

Die Behandlung von Ausfluss aus dem Ohr hängt von der Ursache ab. An erster Stelle der Behandlung von allen Ohrenentzündungen stehen immer abschwellende Ohrentropfen, damit das Sekret nicht weiter durch angeschwollene Schleimhäute am Abfließen gehindert wird.

Um Schmerzen einzudämmen, können bestimmte Schmerzmittel verabreicht werde. Diese sollen vor allem die Nächte schmerzfrei gestalten, denn Ohrenschmerzen verstärken sich in der Nacht meist um ein Vielfaches. Diese Schmerzmittel werden gleichzeitig auch als fiebersenkendes Mittel eingesetzt. Handelt es sich um eine bakterielle Infektion, eine Mittelohrentzündung, welche den Ausfluss aus dem Ohr verursacht, werden Antibiotika zur Behandlung eingesetzt. Unter Umständen kann der Arzt auch eine Spülung des Ohrs vornehmen um das Ohr zu reinigen und die Bakteriendichte zu verringern. Dadurch kann der Heilungsprozess beschleunigt werden.

Hat sich viel Sekret hinter dem Trommelfell angesammelt, kommt eine Punktion in Frage. Dabei wird das Trommelfell punktiert und das Sekret abgesaugt. Der Patient erhält dadurch eine Schmerzlinderung weil der Druck im Ohr vermindert wird. Auch das Hörvermögen wird durch diese Maßnahme wieder verbessert. Zusätzlich können auch Ohrentropfen verabreicht werden. Eine Bestrahlung mit Rotlicht lindert den Schmerz und fördert die Heilung.

Aussicht & Prognose

Ausfluss aus dem Ohr kann verschiedene Ursachen haben. Dementsprechend fallen auch Prognose und Verlauf dieser Beschwerde unterschiedlich aus.

Bei durchsichtigem Ausfluss aus dem Ohr, der aufgrund einer Entzündung hervorgerufen wurde, nehmen die Ausflüsse gleichzeitig mit dem Juckreiz ab und verschwinden nach kurzer Zeit wieder. Kommt es während einer einfachen Entzündung noch zusätzlich zu einer bakteriellen Infektion, so kann der Ausfluss beginnen sich grünlich zu verfärben und übel zu riechen.

Bei längerem Bestehen einer solchen bakteriell bedingten Entzündung kann es zu einem chronischen Verlauf kommen. Dies hat zur Folge, dass die Ausflüsse zu einem Dauerzustand werden können. Zusätzlich zu den Ausflüssen kann es dann auch noch zu schweren Beeinträchtigungen des Hörvermögens kommen. Auch eine gesteigerte Müdigkeit kann sich im Zuge einer chronischen Entzündung im Gehörgang ausbilden. Der Ausfluss des Ohrs kann im Verlauf einer Entzündung auch beginnen eitrig und blutig zu werden. Dies weist in fast jedem Fall auf eine Ausbreitung der Entzündung in tiefere Bereiche des Ohres hin, teils bis zum Trommelfell.

Kommt es auch trotz angemessener Therapie zu keinem Ende der Ausflüsse, könnte es sich auch um ein anatomisch bedingtes Problem handeln. Manche Fehlbildungen im Gehörapparat können zu ständigem Ausfluss führen. Diese lassen sich dann nur mittels einer Operation beheben.


Vorbeugung

Ausfluss aus dem Ohr bzw. den ursächlichen Erkrankungen dafür, kann vorgebeugt werden.

Sämtliche Manipulationen am Gehörgang sollten vermieden werden, wie z.B. das Einführen von Wattestäbchen in den Gehörgang um eine Reinigung vorzunehmen. Gegen die Erreger der Mittelohrentzündung, stehen Impfstoffe zur Verfügung, die für Kinder empfohlen sind.

Ist bekannt, dass der Patient an einer Schädigung des Trommelfells leidet sollte vermieden werden, dass Wasser in das Ohr eindringen kann, etwa beim Dusche oder Schwimmen. Wenn Kinder häufig an einer Mittelohrentzündung leiden, kommt der Einsatz von Paukenröhrchen in Betracht sowie die Entfernung der Rachenmandeln.

Das können Sie selbst tun

Ein Ausfluss aus dem Ohr deutet in der Regel auf eine Entzündung im Innenohr hin. Wer unter einer solchen Entzündung im Ohr leidet, der sollte eine gründliche Reinigung beachten. Ansonsten besteht die Gefahr einer deutlichen Verschlimmerung. Das Ohr sollte mehrmals am Tag mit klarem Wasser gesäubert bzw. gewaschen werden.

Wenn bereits eine eitrige Flüssigkeit aus dem Ohr austritt, dann sollte auf die Einnahme von Antibiotika zurückgegriffen werden. Nur so kann die Entzündung effektiv behandelt werden. Auf Kälte sollte ebenfalls verzichtet werden. Durch das Ausspülen der Ohren mit Kamillentee, kann auch eine Linderung der Entzündung bewirkt werden. Wer also unter einem Ausfluss aus dem Ohr leidet, der sollte sich zuhause in den eigenen vier Wänden aufhalten. Bettruhe und eine warme Umgebung tragen zu einer schnellen und raschen Genesung bei.

Wenn auch nach drei bis vier Tagen keine Besserung eintritt, dann sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Wer sich jedoch für die Einnahme von Antibiotika und Bettruhe entscheidet, der sollte die Entzündung im Ohr innerhalb kurzer Zeit in den Griff bekommen. Durch regelmäßiges Säubern des Innenohres, kann einer zukünftigen Entzündung vorgebeugt werden.

Quellen

  • Arnold, W., Ganzer, U.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2005
  • Boenninghaus, H.G., Lenarz T.: HNO. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2012
  • Zenner, H.: Praktische Therapie von HNO-Krankheiten. Schattauer, Berlin 2008

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