Defibrillator

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Verschiedene medizinische Geräte spielen bei der Therapie von Herzerkrankungen und gleichzeitig im Rahmen von lebensrettenden Maßnahmen eine zentrale Rolle. Eine besondere Gruppe nehmen in diesem Zusammenhang die sogenannten Defibrillatoren ein.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Defibrillator?

Ein Defibrillator ist ein medizinisches Gerät zur Defibrillation. Es kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern oder Herzrasen, Vorhofflimmern und Vorhofflattern beenden. Klicken, um zu vergrößern.

Ein Defibrillator ist ein Gerät, welches den Rhythmus des Herzens beeinflussen kann. Ein anderes Synonym für diese Vorrichtungen ist der Schockgeber.

Diese Bezeichnung basiert auf der Zielstellung, welche mit dem Defibrillator realisiert werden kann. Beim Einsatz eines Defibrillators kommt es darauf an, einen elektrischen Impuls in Form eines Elektroschocks abzugeben.

Der Defibrillator kann in variierenden Ausführungen und Größen benutzt werden. In diesem Zusammenhang gibt es Defibrillatoren, die extrem miniaturisiert sind, und es gibt Defibrillatoren, die als handliche, tragbare Koffergeräte verwendet werden.

Formen, Arten & Typen

Im Laufe der zeit sind in Einheit mit der bestehenden medizinischen Notwendigkeit verschiedenartige Bauformen an Defibrillatoren im praktischen Einsatz. Diese werden als manuelle, automatisierte externe Defibrillatoren oder AEDs, implantierbare Kardioverter-Schockgeber und als sogenannte Defibrillatorweste angeboten.

Defibrillatoren sind den meisten Menschen als implantierbare Herzschrittmacher oder Pacemaker bekannt. Beides sind jedoch ganz unterschiedliche elektronische Hilfsmittel. Dennoch können auch die kleinen Defibrillatoren, die einem Herzschrittmacher extrem ähnlich sind, unter der Haut im Körper fixiert werden. Einige Varianten der Defibrillatoren sind je nach Form und Beschaffenheit gleichsam für das Implantieren in den Herzmuskel konzipiert.

In sehr seltenen Fällen kommt es vor, dass die Elektroden nicht über die abführenden Venen direkt zum Herzen geleitet werden können. In diesen Sondersituationen können die Kardiologen die Elektronen des implantierbaren Defibrillators direkt außen auf dem Herzmuskel herzchirurgisch "annähen".

Aufbau, Funktion & Wirkungsweise

Die Defibrillation ist eine Behandlungsmethode gegen diverse Herzbeschwerden bei der durch starke Stromstöße eine gesunde Herzaktivität wiederhergestellt werden soll.

Die modernen Defibrillatoren sind aufgrund ihrer Bauweise in der Lage, sowohl elektrische Schockfelder (Defibrillationsfelder) als auch elektrische Impulse abzugeben. Die Funktion der Defibrillatoren ist demnach zweiseitig.

In Bezug auf den prinzipiellen Aufbau ähneln sich die Defibrillatoren und die Herzschrittmacher, was bei medizinischen Laien meist zu einer Gleichstellung beider Systeme führt. Die Herzstücke des Defibrillators, winzige elektrische Schaltkreise, werden von einem Gehäuse aus einem gut körperverträglichen Metall, dem Titan, ummantelt. Ihre Energieversorgung übernimmt ein Miniakku.

Alle im Gehäuse des Defibrillators eingeschlossenen Komponenten sind mit den Elektroden verbunden, die in die erkrankten Bereiche des Herzens eingeführt werden. In der Regel liegt eine Elektrode im rechten Vorhof, die andere wird in die rechte Kammer des Herzens eingeführt. Programmiert werden die elektrischen Pulse und alle funktionswichtigen Informationen für den Defibrillator über ein Übertragungssystem für Daten, welches sich außerhalb des Körpers der Patientinnen und Patienten befindet.

Die Funktion des Defibrillators beruht auf dem Stoppen eines beginnenden Kammerflimmerns durch die gezielte Abgabe elektrischer Impulse auf den Herzmuskel. Bei einer vorliegenden Übererregung des Herzens wird somit eine sogenannte stimulierende Wirkung umgesetzt. Diese trägt dazu bei, dass sich das Herz mit einem Defibrillator wieder im "gesunden Arbeitstakt" bewegt. Die Defibrillatoren können auf einer automatisierten Betriebsweise basieren.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Der Defibrillator trägt dazu bei, dass Menschen mit einem massiven Herzproblem ein Kammerflimmern überleben und keinem plötzlichen Herztod erliegen. Das Implantieren von Defibrillatoren ist dann angezeigt, wenn weibliche oder männliche Patienten unter Herzerkrankungen leiden, welche in deren Folge ein lebensbedrohliches Kammerflimmern oder -flattern, ein Vorhofflimmern oder -flattern auslösen können.

Die Cardioverter gilt nicht nur als prophylaktisch und gleichermaßen therapeutisch sinnvolles Medizingerät. Der Defibrillator wird eingesetzt, um im Notfall und zur ersten Hilfe eine Wiederbelebung (Reanimation) durchführen zu können. Störungen des Herzrhythmus als Kammer- oder Vorhofflimmern sind die hauptsächlichsten Gründe, warum ein Defibrillator implantiert werden muss. Außerdem kann ein Defibrillator wichtig sein, wenn die Diagnose auf eine ventrikuläre Tachykardie hinweist, bei denen aufgrund des fehlenden Herzschlages kein Puls zu messen ist.

Cardioverter oder Defibrillatoren werden in wachsendem Umfang eingesetzt, weil die Anzahl der Herzerkrankungen stetig zunimmt. Schon junge Menschen verfügen unter Umständen über einen Defibrillator. Sinnvoll ist die Behandlung mit einem Defibrillator gleichermaßen, wenn sich der Verdacht auf den Risikofaktor Herzinfarkt oder eine Vergiftung mit "Nulllinie" erhärtet. Darüber hinaus kann ein Defibrillator lebensrettend sein, wenn der gesunde Herzrhythmus durch die Einwirkung von starkem elektrischem Strom fehlt oder aus dem Takt gerät.

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