Endotracheale Intubation
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die endotracheale Intubation dient zur Beatmung von bewusstlosen oder narkotisierten Patienten in der Rettungs- und Unfallmedizin sowie in der Anästhesie. Verwendung findet dabei ein Endotrachealtubus, der durch den Mund oder die Nase in die Luftröhre eingeführt wird. Bei der Intubation kann es durch eine fehlerhafte Durchführung zu Komplikationen kommen.
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Was ist die Endotracheale Intubation?
Die endotracheale Intubation ist die Standardmethode zur künstlichen Beatmung von Notfallpatienten und von narkotisierten Patienten. Verkürzt wird diese Methode auch als Intubation bezeichnet. Die Grundlage dieses Verfahrens basiert auf der Einführung eines Endotrachealtubus über die Nase oder den Mund in die Luftröhre (Trachea).
Dabei wird er zwischen den Stimmlippen des Kehlkopfes hindurch geleitet. Der Endotrachealtubus besteht aus einem Kunststoffschlauch für die Sauerstoffversorgung. Meist enthält er noch einen sogenannten Cuff, der aufgeblasen wird, um die Aspiration von Fremdkörpern in die Lunge zu verhindern.
Es gibt Tuben mit zwei Lumina (Doppellumentubus). Sie sind in der Lage, beide Lungenflügel getrennt zu belüften. Bei einer schwierigen Intubation werden Alternativen zur endotrachealen Intubation in Form von Larynxmasken, Larynxtuben und Kombituben angewendet.
Funktion, Wirkung & Ziele
Sie funktioniert durch die Einführung eines 20 bis 30 cm langen Schlauches (Hohlsonde aus Kunststoff) durch Mund oder Nase über den Kehlkopf in die Trachea (Luftröhre). Dabei ist am mundseitigen Ende des Schlauches ein Anschlussstutzen für das Beatmungsgerät angebracht. Am anderen Ende ist der Schlauch leicht abgeschrägt. Kurz davor befindet sich ein sogenannte Cuff. Dieser Cuff kann als Ballon aufgeblasen werden und sorgt für die Absperrung der Luftröhre gegen den Nasen-Rachen-Raum, um die Einatmung von Fremdkörpern wie Blut, Erbrochenem oder anderem zu verhindern.
So verschließen beim Aufblasen des Ballons die Spalten zwischen dem Tubus und der Wand der Trachea. Vor der Einführung des Tubus wird der Patient in die sogenannte Jackson-Position gelagert. Dabei liegt der Kopf hoch und der Nacken ist überstreckt. Das schafft durch den Mund die beste Sicht auf die Stimmritze. Mithilfe des Spatels eines Laryngoskops wird die Epiglottis kaudal und nach oben gezogen. Der Tubus wird so lange durch die Stimmlippen gezogen, bis sie der Cuff durchquert hat. Danach wird der Cuff aufgeblasen und der Patient abgehört.
Liegt alles richtig, kann die Beatmung fortgeführt werden. Die endotracheale Intubation findet in vielfältigen Situationen Anwendung. So funktionieren bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand, narkotisierten Patienten oder Patienten mit einer schweren Vergiftung die Schutzreflexe bei der Atmung nicht mehr. Ihre Beatmung ist dringend erforderlich. Auch Patienten mit unzureichender Atmung benötigen oft eine künstliche Beatmung. Des Weiteren sind künstliche Beatmungen auch bei Bronchoskopien, bei endoskopischen Operationen an den Atmungswegen, bei Verletzungen der oberen Atemwege oder bei Insektenstichallergien oft notwendig.
Je nach Anwendungsgebiet werden auch unterschiedliche Endotrachealtuben eingesetzt. So gibt es flexible oder auch starre Tuben. Zwar haben die meisten Tuben einen aufblasbaren Cuff. Das gilt jedoch nicht für alle. Der Cuff kann bei zu langem Aufliegen auf der Schleimhaut zu Nekrosen führen, sodass bei Langzeitbeatmungen oft keine Cuffs verwendet werden. Auch bei Kindern kommt ein Cuff nicht zum Einsatz, weil ihre Schleimhaut so schnell anschwillt, dass die Abdichtung der Trachea bereits dadurch schon gesichert ist.
Ein Spiraltubus knickt nicht so leicht ab und wird deshalb häufig bei Struma-Operationen eingesetzt. Die endotracheale Intubation erfordert viel Erfahrung und bereitet deshalb vielen Ärzten Schwierigkeiten bei der Anwendung. Viele Kliniken haben aus diesem Grund ein Spezialteam zur Reanimation.
Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren
Wird der Fehler nicht rechtzeitig erkannt, kommt es zum Erstickungstod des Patienten. Deshalb gehört es heute zum Standard, ein Monitoring vorzunehmen, welches diese Fehlintubation vermeiden soll. Gefürchtet ist auch die sogenannte Aspiration. Dabei gelangen Fremdkörper wie Blut oder Mageninhalt über die Luftröhre in die Lunge. Bei einem erhöhten Risiko für diese Aspiration wird eine besondere Form der Narkoseeinleitung (die Rapid Sequence Induction) durchgeführt, wobei es zur beschleunigten Einleitung der Narkose kommt. Eine weitere Komplikation ist die Verletzung der Stimmbänder.
Bei einem zu weitem Vorschieben des Tubus besteht die Gefahr, dass nur ein Lungenflügel belüftet wird. Durch Abhören kann diese Fehlintubation schnell festgestellt werden. Die Korrektur erfolgt schnell durch Zurückziehen des Tubus. Langzeitbeatmungen können negative Auswirkungen auf die Tracheaschleimhaut haben. Durch den Druck auf die Schleimhaut treten unter Umständen Nekrosen und Geschwüre auf. Deshalb muss der Cuff-Druck auf Intensivstationen ständig überwacht werden.
In seltenen Fällen kann es passieren, dass die Zähne aus dem Oberkiefer rausbrechen. Sehr selten ist auch ein reflektorischer Herz- oder Atemstillstand durch die Reizung des Parasympathikus des vegetativen Nervensystems möglich. Des Weiteren kann es bei unzureichender Narkose bei der Intubation zu Erbrechen kommen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der Patient vor einer geplanten Narkose nüchtern bleibt.
Quellen
- Karow T., Lang-Roth R.: Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie. Selbstverlag 2007
- Larsen, R.: Anästhesie. Urban & Fischer 2006
- Schüttler, J.; Neglein, J.; Bremer, F.: Checkliste Anästhesie. Thieme, Stuttgart 2000