Facelift

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 30. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Facelift oder Facelifting ist ein kosmetischer Eingriff, der die Gesichtshaut an Wangen, Stirn oder Hals straffen soll. Es fällt somit in den Bereich der plastischen und ästhetischen Chirurgie und ist eine sehr häufig durchgeführte Schönheitsoperation.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Facelift

Ein Facelift ist ein kosmetischer Eingriff, der die Gesichtshaut an Wangen, Stirn oder Hals straffen soll.

Unter einem Facelift, auch unter dem deutschen Begriff Gesichtsstraffung bekannt, verstehen Experten einen operativen Eingriff aus dem Fachbereich der Schönheitschirurgie.

Dabei wird die Gesichtshaut, wie der Name bereits vermuten lässt, gestrafft, indem sie glatt gezogen und anschließend so vernäht wird, dass ein natürlich wirkendes Äußeres entsteht und keine Nähte sichtbar sind. Auf diese Weise sollen Falten verschwinden und ein allgemein jüngeres und frischeres Äußeres erreicht werden. Erste Berichte über Facelifts sind aus dem frühen 20. Jahrhundert bekannt.

Heutzutage stehen den Operateuren unterschiedliche Methoden zur Verfügung, mit denen die gewünschte Straffung der Gesichtshaut erreicht werden kann. Wie jede Operation birgt auch dieser Eingriff Risiken, die äußeres Erscheinungsbild und Gesundheit des Patienten schlimmstenfalls nachhaltig beeinträchtigen können.

Geschichte & Entwicklung

Das Facelifting, auch bekannt als Rhytidektomie, hat eine faszinierende Geschichte, die bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückreicht. Die ersten dokumentierten Facelifts wurden um 1901 von dem deutschen Chirurgen Eugen Holländer durchgeführt. Diese frühen Eingriffe waren rudimentär und konzentrierten sich hauptsächlich auf das Entfernen überschüssiger Haut.

In den 1920er und 1930er Jahren entwickelte sich die Technik weiter. Der französische Chirurg Suzanne Noël war eine der Pionierinnen dieser Zeit und führte zahlreiche Facelifts durch, wobei sie die Methoden verfeinerte und mehr Wert auf ästhetische Ergebnisse legte.

Die 1950er Jahre brachten bedeutende Fortschritte mit sich, als die Chirurgen begannen, sich nicht nur auf die Haut, sondern auch auf die darunterliegenden Strukturen zu konzentrieren. Der schwedische Chirurg Tord Skoog entwickelte Techniken, die das Gewebe unter der Haut, insbesondere das sogenannte SMAS (Superficial Musculoaponeurotic System), einbezogen. Diese Ansätze führten zu natürlicheren und länger anhaltenden Ergebnissen.

In den 1970er und 1980er Jahren wurden weitere Fortschritte erzielt. Der amerikanische Chirurg Paul Tessier popularisierte die Verwendung der Endoskopie in der ästhetischen Chirurgie, was weniger invasive Facelift-Techniken ermöglichte. Gleichzeitig wurden Techniken zur Reduktion von Narben und zur Verbesserung der Heilungszeit entwickelt.

Heutzutage umfasst das Facelifting eine Vielzahl von Techniken, von minimal-invasiven Eingriffen bis hin zu umfassenden chirurgischen Verfahren. Moderne Ansätze wie das „deep plane facelift“ und die Verwendung von Füllstoffen und Fetttransplantation haben die Ergebnisse weiter verbessert, wobei der Schwerpunkt auf natürlichen Ergebnissen und minimalen Ausfallzeiten liegt. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Technik hat das Facelifting zu einem sicheren und effektiven Verfahren zur Gesichtsverjüngung gemacht.

Einsatz & Indikation

Ein Facelift wird durchgeführt, um die sichtbaren Zeichen der Hautalterung im Gesicht und am Hals zu reduzieren. Es wird notwendig, wenn eine Person störende Alterserscheinungen wie schlaffe Haut, tiefe Falten, hängende Wangen oder überschüssige Haut und Fett am Hals bemerkt. Diese Veränderungen entstehen durch den natürlichen Alterungsprozess, bei dem die Haut an Elastizität und das darunterliegende Gewebe an Volumen verliert.

Häufige Gründe für die Entscheidung zu einem Facelift sind:

Hauterschlaffung: Mit zunehmendem Alter verliert die Haut ihre Festigkeit und Elastizität, was zu schlaffer, hängender Haut im Gesicht und am Hals führt. Ein Facelift strafft die Haut und hebt das Gewebe an, um ein jugendlicheres Erscheinungsbild zu erzielen.

Tiefe Falten und Fältchen: Im Laufe der Zeit bilden sich tiefe Falten und Linien, besonders um den Mund, die Nase und an der Stirn. Ein Facelift kann diese Falten glätten und das Gesicht glatter und straffer erscheinen lassen.

Verlust der Gesichtsform: Die Gesichtskonturen verändern sich mit dem Alter, und die jugendliche V-Form des Gesichts kann durch hängende Wangen und Kieferlinien verloren gehen. Ein Facelift stellt die Konturen wieder her und verbessert die Gesichtsproportionen.

Doppelkinn und Fettansammlungen: Überschüssiges Fett und Haut am Kinn und Halsbereich führen oft zu einem Doppelkinn. Durch ein Facelift kann dieser Bereich gestrafft und verjüngt werden.

Das Ziel eines Facelifts ist es, ein natürlicheres, erfrischtes Aussehen zu schaffen, ohne die Gesichtszüge drastisch zu verändern. Der Eingriff ist ideal für Personen, die unter den beschriebenen Alterserscheinungen leiden und bereit sind, sich einem chirurgischen Eingriff zu unterziehen, um ihr Erscheinungsbild zu verbessern.

Vorteile & Nutzen

Ein Facelift bietet mehrere Vorteile gegenüber anderen Behandlungs- und Untersuchungsmethoden zur Gesichtsverjüngung, insbesondere bei fortgeschrittener Hautalterung.

Ein wesentlicher Vorteil ist die dauerhafte Verbesserung. Während nicht-chirurgische Methoden wie Filler oder Botox regelmäßige Wiederholungen erfordern, bietet ein Facelift langanhaltende Ergebnisse. Ein Facelift strafft die tieferen Gewebeschichten und entfernt überschüssige Haut, was zu einem nachhaltigen und signifikant verjüngten Aussehen führt.

Zudem ermöglicht ein Facelift eine umfassendere Gesamtkorrektur der Gesichtsstruktur. Es adressiert multiple Alterszeichen gleichzeitig, einschließlich tiefer Falten, schlaffer Haut und verlorener Gesichtskonturen. Nicht-chirurgische Methoden tendieren dazu, spezifische Probleme zu behandeln, während ein Facelift das gesamte Gesicht und den Halsbereich revitalisieren kann.

Ein weiterer Vorteil ist die natürliche Ästhetik der Ergebnisse. Moderne Facelift-Techniken wie das „deep plane facelift“ arbeiten nicht nur an der Hautoberfläche, sondern heben und repositionieren die tieferen Gewebeschichten, was zu einem natürlichen, nicht-überzogenen Ergebnis führt. Dies minimiert das Risiko eines „überzogenen“ oder künstlichen Aussehens, das manchmal mit nicht-chirurgischen Methoden assoziiert wird.

Darüber hinaus kann ein Facelift auch subjektive Vorteile wie gesteigertes Selbstbewusstsein und verbesserte Lebensqualität bieten. Das erheblich verjüngte Aussehen nach einem Facelift kann das Selbstbild stärken und soziale sowie berufliche Interaktionen positiv beeinflussen.

Schließlich ist ein Facelift oft kosteneffizienter auf lange Sicht. Während die Anfangskosten höher sind als bei nicht-chirurgischen Behandlungen, können die langanhaltenden Ergebnisse eines Facelifts letztlich kostengünstiger sein, da wiederholte Behandlungen überflüssig werden.

Insgesamt bietet ein Facelift tiefgreifende, umfassende und dauerhafte Verbesserungen, die andere Methoden nicht in gleicher Weise erreichen können.

Funktion, Wirkung & Ziele

Ein Facelift ist ein chirurgischer Eingriff, der in den meisten Fällen keine medizinische Notwendigkeit aufweist. Er findet demnach auf Wunsch des Patienten statt, der mit seinem Aussehen nicht mehr zufrieden ist.

Meist handelt es sich dabei um Menschen mittleren Alters, die sich ein jüngeres Erscheinungsbild wünschen. Das im Alter nachlassende Volumen der Haut und des Gewebes wird hier durch ein „Glattziehen“ ausgeglichen. Durchgeführt wird die Operation von plastischen Chirurgen, aber auch von HNO-Ärzten, Augenärzten oder Gesichtschirurgen. Das Prinzip des Facelifts besteht darin, die Haut und das darunterliegende Gewebe künstlich zu straffen. Meist wird zur Straffung nicht die Oberhaut, sondern die Unterhaut bzw. die sich darunter befindenden Strukturen gestrafft.

So soll sichergestellt werden, dass der Effekt nach dem Eingriff besonders lange anhält. Die betreffenden Haut- und Muskelpartien der jeweiligen Region werden in verschiedene Richtungen gestrafft. Anschließend wird die Haut so vernäht, dass die Nähte wenn möglich nicht sichtbar sind und keine Spannung der Gesichtshaut vorliegt.

Überschüssige Haut wird operativ entfernt. Zum Vernähen werden unterschiedliche Fäden verwendet. Der durchführende Operateur hat die Möglichkeit, das Facelift minimalinvasiv oder auch mithilfe von Zentimeterlangen Schnitten durchzuführen.

Erstere Variante hinterlässt deutlich geringere Narben – ein Entfernen der überschüssigen Haut ist auf diese Weise allerdings nicht möglich, sodass diese Art des Eingriffs nicht immer erfolgen kann (meist wird sie nur für Stirnliftings angewendet). Die häufigsten Facelifts betreffen den Wangen-, Stirn- oder Halsbereich. Nach erfolgter Operation beträgt die Abheilphase bis zu acht Wochen.

Während dieser Zeit kommt es meist zu Schwellungen und Verfärbungen im Gesicht, sodass die Gesellschaftsfähigkeit des Patienten deutlich eingeschränkt ist. Wie schnell und gut das Abheilen tatsächlich erfolgt, hängt auch vom Patienten selbst und nicht zuletzt auch von der Professionalität des durchgeführten Eingriffs ab.


Durchführung & Ablauf

Ein Facelift ist ein chirurgischer Eingriff zur Verjüngung des Gesichts und Halses. Der Ablauf beginnt mit einer präoperativen Beratung, bei der der Chirurg die Erwartungen und gesundheitlichen Voraussetzungen des Patienten bespricht. Ein detaillierter Operationsplan wird erstellt, basierend auf den individuellen Bedürfnissen des Patienten.

Am Tag des Eingriffs erhält der Patient eine Anästhesie. Dies kann entweder eine Vollnarkose oder eine Lokalanästhesie mit Sedierung sein, je nach den Präferenzen des Patienten und der Einschätzung des Arztes.

Der Chirurg beginnt mit den Schnitten, die typischerweise entlang der Haarlinie, um die Ohren und möglicherweise unter dem Kinn verlaufen, um Narben zu minimieren. Diese Schnitte ermöglichen den Zugang zu den tieferen Gewebeschichten des Gesichts.

Nach den Schnitten werden die tieferen Gewebeschichten, einschließlich des sogenannten SMAS (Superficial Musculoaponeurotic System), angehoben und repositioniert. Überschüssige Haut und Fettgewebe werden entfernt, um das Gesicht zu straffen und jugendlicher aussehen zu lassen.

Sobald das Gewebe repositioniert ist, wird die Haut vorsichtig über die neue Kontur des Gesichts gelegt und überschüssige Haut entfernt. Die Schnitte werden mit feinen Nähten geschlossen, um die Narbenbildung zu minimieren. Drainagen können eingesetzt werden, um Flüssigkeitsansammlungen zu verhindern.

Der Eingriff dauert in der Regel mehrere Stunden. Nach der Operation wird der Patient überwacht, bis die Anästhesie nachlässt. Ein spezieller Verband wird angelegt, um die Schwellung zu minimieren und die Heilung zu unterstützen.

Die postoperative Phase umfasst mehrere Wochen, in denen Schwellungen und Blutergüsse abklingen. Der Patient erhält detaillierte Anweisungen zur Pflege der Operationsstellen und zur Vermeidung von anstrengenden Aktivitäten. Regelmäßige Nachsorgetermine sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu überwachen und sicherzustellen, dass das Ergebnis den Erwartungen entspricht.

Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren

Wie jede Operation birgt auch ein Facelift bestimmte Risiken und Nebenwirkungen. Da der Eingriff in Vollnarkose durchgeführt wird, muss vorab die allgemein körperliche Verfassung des Patienten untersucht werden, um Komplikationen durch die Anästhesie auszuschließen.

Kommt es nach dem Eingriff zu Problemen etwa bei der Wundheilung, sind diese meist deutlich sichtbar, was für den Betroffenen eine zusätzliche psychologische Belastung darstellen kann. Verheilen die Nähte nicht vollständig, kann es zu unschönen Narbenbildungen kommen, die das Erscheinungsbild des Patienten stark beeinträchtigen können. Wird bei dem Eingriff etwa der Nervus facialis verletzt, kommt es zu Einschränkungen in der Beweglichkeit der Gesichtsmuskulatur. Eine ausgeprägte Mimik, wie sie zuvor vorhanden war, ist dann in den betroffenen Regionen nicht mehr möglich.

Diese Lähmungen können monatelang andauern oder sogar dauerhaft auftreten, je nachdem, wie schwer der Nerv verletzt wurde. Unter Umständen kommt es auch zu Taubheitsgefühlen in bestimmten Gesichtsbereichen, wenn andere Nerven in der Gesichts- oder Kopfgegend durch das Facelift beschädigt wurden. Mediziner, die Facelifts durchführen, werden oftmals speziell geschult, um diese lästigen und für den Betroffenen sehr unangenehmen Komplikationen zu vermeiden.

Alternativen

Es gibt mehrere alternative Verfahren zum Facelift, die weniger invasiv sind und für Patienten geeignet sein können, bei denen ein chirurgischer Eingriff nicht möglich oder erwünscht ist.

Botox: Botulinumtoxin-Injektionen können feine Linien und Falten glätten, indem sie die Muskeln entspannen, die zu diesen Falten führen. Diese Behandlung ist besonders effektiv für Stirnfalten, Krähenfüße und Zornesfalten.

Dermale Filler: Hyaluronsäure-Filler oder andere injizierbare Substanzen können verlorenes Volumen im Gesicht wiederherstellen, tiefe Falten auffüllen und die Gesichtskonturen verbessern. Diese Methode eignet sich gut für die Behandlung von Nasolabialfalten, Marionettenlinien und eingefallenen Wangen.

Laserbehandlungen: Laserresurfacing kann die Hautstruktur verbessern, Pigmentierungen reduzieren und die Kollagenproduktion anregen. Es eignet sich gut für die Behandlung von feinen Linien, ungleichmäßiger Hauttextur und leichten Falten.

Ultherapie: Diese nicht-invasive Methode verwendet fokussierten Ultraschall, um die tiefen Hautschichten zu straffen und die Kollagenproduktion anzuregen. Ultherapie kann die Haut am Gesicht und Hals straffen und leichte bis mittelschwere Erschlaffung behandeln.

Radiofrequenz (RF)-Behandlungen: RF-Technologie verwendet Wärme, um die Kollagenproduktion zu stimulieren und die Haut zu straffen. Diese Methode kann dazu beitragen, leichte bis mittelschwere Hauterschlaffungen zu verbessern.

Microneedling: Diese Technik verwendet feine Nadeln, um winzige Verletzungen in der Haut zu erzeugen, die die Kollagenproduktion anregen und die Hautstruktur verbessern. Es kann mit radiofrequenzbasierten Microneedling-Geräten kombiniert werden, um die Ergebnisse zu verstärken.

Thread Lifting: Bei dieser minimal-invasiven Technik werden resorbierbare Fäden unter die Haut eingeführt, um sie anzuheben und zu straffen. Die Fäden stimulieren auch die Kollagenproduktion und sorgen für eine natürliche Straffung des Gewebes.

Diese alternativen Verfahren bieten verschiedene Ansätze zur Gesichtsverjüngung, die weniger invasiv sind und oft kürzere Erholungszeiten haben als ein traditionelles Facelift. Die Wahl der Methode hängt von den individuellen Bedürfnissen und dem Hautzustand des Patienten ab.

Quellen

  • Bleese, N., Mommsen, U., Schumpelick, V.: Kurzlehrbuch Chirurgie. Thieme, Stuttgart 2010
  • Stumpf, M., Kasperk, R., Schumpelick, V.: Operationsatlas Chirurgie. Thieme, Stuttgart 2013
  • Vogt, P. M.: Praxis der Plastischen Chirurgie. Springer, Heidelberg Berlin 2011

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