Vitamin D

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Unter Vitamin D, versteht man eine Gruppe von Substanzen, die in vielen Lebewesen vorkommen. Besonders Vitamin D2 und Vitamin D3 sind für den Menschen wichtig. und Die Eigenart aller Varianten des Vitamin D ist dem Cholesterin ähnlich. Im menschlichen Stoffwechsel wird Vitamin D vielfältig umgeformt.

Inhaltsverzeichnis

Wofür braucht der Körper Vitamin D

Vitamin D produziert der gesunde Körper durch die Wirkung der Sonneneinstrahlung in ausreichenden Mengen. Die Vorstufen, aus denen Vitamin D entsteht, sind in der Nahrung in ausreichenden Mengen enthalten.

Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen. Es ist ein fettlösliches Vitamin, das vor allem für seine Bedeutung beim Knochenaufbau und der Erhaltung der Knochengesundheit bekannt ist.

Vitamin D fördert die Aufnahme von Kalzium und Phosphat aus der Nahrung im Darm, was essenziell für die Bildung und Erhaltung starker Knochen und Zähne ist. Ein Mangel an Vitamin D kann zu Knochenerweichung (Osteomalazie bei Erwachsenen und Rachitis bei Kindern) führen, was die Knochen brüchig und deformiert machen kann.

Darüber hinaus hat Vitamin D wichtige Funktionen im Immunsystem. Es trägt dazu bei, das Immunsystem zu stärken, indem es die Produktion antimikrobieller Peptide in den weißen Blutkörperchen fördert, was den Körper gegen eine Vielzahl von Infektionen schützt. Forschungen zeigen auch, dass Vitamin D eine Rolle bei der Prävention und Behandlung von chronischen Krankheiten wie bestimmten Formen von Krebs, Herzerkrankungen, Diabetes und Multipler Sklerose spielen könnte.

Vitamin D wird hauptsächlich durch die Einwirkung von Sonnenlicht auf die Haut produziert, kann aber auch durch die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden. Fettfische, Leber, Eigelb und mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel sind gute Nahrungsquellen. Angesichts der begrenzten Verfügbarkeit von Vitamin D in Lebensmitteln und der Risiken einer übermäßigen Sonnenexposition wird die Bedeutung einer angemessenen Zufuhr durch Ernährung und gegebenenfalls Ergänzungsmittel besonders betont.

Wirkungsweise von Vitamin D

Ziel dieser Prozesse ist immer die Produktion von Hormonen. Diese Vorgänge sind im Detail noch nicht vollständig bekannt. Gut beschrieben ist die Funktion des Vitamin D in der Form des Calcitriols. Dieses Hormon ist wichtig für den Calcium-Haushalt und das Wachstum sowie die Aufrechterhaltung gesunder Knochen.

Daneben wirkt Vitamin D als Calcitriol auf einige weitere Organe. So spielt das Hormon eine wichtige Rolle für die Regelkreise des Immunsystems. Ferner ist Calcitriol an der Steuerung der Haut- Muskel- und Nervenfunktionen beteiligt.

Alle Hormone aus der Familie des Vitamin D haben ähnlich breitgefächerte Effekte. Vitamin D kann der Körper in der Haut selber bilden. Dafür ist allerdings eine ausreichende Sonneneinstrahlung erforderlich.

Bedeutung

Die wichtigste Bedeutung von Vitamin D ist durch die früher häufigste Mangelerscheinung des Vitamin D bekannt. Kinder, die zu wenig dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, erkrankten an Rachitis. Die Krankheit geht mit schweren Fehlbildungen der Knochen einher. Nur eine Behandlung mit Lebertran konnte weitere Wachstumsschäden verhindern. Das Fischöl ist reich an Vitamin D.

Viele Krankheiten bringen die Mediziner heute mit einem Mangel an Vitamin D in Verbindung. Dabei handelt es sich aber größtenteils um Vermutungen, die freilich durch wissenschaftliche Studien gestützt werden. Infektionskrankheiten treten bei einer Unterversorgung mit Vitamin D häufiger auf. Dadurch wird die funktionelle Bedeutung von Vitamin D für das Immunsystem unterstrichen.

Eine ungenügende Zufuhr von Vitamin D steht ebenfalls im Verdacht, einige Krebsarten zu begünstigen. Wie wichtig Vitamin D für den Stoffwechsel ist, zeigt der Anstieg gefährlicher Blutfettwerte, der teils auf zu wenig Vitamin D zurückgeführt wird. Vitamin D soll das Risiko für einige Krankheiten des Nervensystems herabsetzen.

Vermutet wird das für die Multiple Sklerose und Demenz.

Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D ist für die allgemeine Leistungsfähigkeit von entscheidender Bedeutung. Intensive körperliche Aktivität wie Sport oder Schwerarbeit werden daher auch von der verfügbaren Menge des Vitamin D mitbestimmt.

Einen deutlich erhöhten Bedarf an Vitamin D haben ältere Menschen und Kleinkinder. Zu berücksichtigen ist, dass Vitamin D bei extremer Überdosierung auch leicht giftig wirken kann. Die Symptome sind einer Migräne ähnlich, darüberhinaus können Herzrhythmusstörungen auftreten.


Wie hoch sind normale Referenzwerte

Die Referenzwerte für die Zufuhr von Vitamin D variieren je nach Alter, Geschlecht und Lebensumständen, einschließlich Schwangerschaft und Stillzeit. Diese Empfehlungen zielen darauf ab, eine ausreichende Knochengesundheit und allgemeine Gesundheit zu gewährleisten.

Für Säuglinge (0-12 Monate) wird eine tägliche Vitamin D-Zufuhr von 400 Internationalen Einheiten (IE) empfohlen. Kinder ab einem Jahr, Jugendliche und Erwachsene bis zum Alter von 70 Jahren sollten täglich 600 IE zu sich nehmen. Für ältere Erwachsene ab 70 Jahren erhöht sich die empfohlene Zufuhr auf 800 IE pro Tag, um dem erhöhten Risiko von Knochenschwäche und Stürzen entgegenzuwirken.

Schwangere und stillende Frauen werden ebenfalls angehalten, täglich 600 IE Vitamin D aufzunehmen, um den Bedarf sowohl für ihre eigene Knochengesundheit als auch für die Entwicklung und Gesundheit ihres Kindes zu decken.

Diese Empfehlungen beruhen auf der Annahme, dass die Vitamin D-Zufuhr aus allen Quellen stammt, einschließlich Sonnenlicht, Nahrung und gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmitteln. Es ist wichtig zu beachten, dass individuelle Bedürfnisse variieren können, abhängig von geografischer Lage, Hautfarbe, Sonnenexposition und Gesundheitszustand. Personen, die nicht regelmäßig Sonnenlicht ausgesetzt sind oder die in höheren Breitengraden leben, wo weniger UVB-Licht verfügbar ist, könnten höhere Dosen benötigen.

Eine übermäßige Zufuhr von Vitamin D kann jedoch zu gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich Hyperkalzämie, einer Erkrankung, bei der der Kalziumspiegel im Blut zu hoch ist. Daher ist es wichtig, die Zufuhr innerhalb der empfohlenen Grenzen zu halten und bei Bedarf einen Gesundheitsdienstleister zu konsultieren.

Kann zu viel Vitamin D schaden?

Eine übermäßige Zufuhr von Vitamin D kann tatsächlich zu Gesundheitsproblemen führen, insbesondere wenn hohe Dosen über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Der Körper benötigt Vitamin D für die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm, aber zu viel Vitamin D kann zu einer Hyperkalzämie führen, einem Zustand, bei dem der Kalziumspiegel im Blut zu hoch ist. Dies kann wiederum eine Reihe von gesundheitlichen Problemen verursachen.

Symptome einer Vitamin D-Toxizität können Übelkeit, Erbrechen, verminderter Appetit, Verstopfung, Schwäche und Gewichtsverlust umfassen. In schwereren Fällen kann es auch zu Herzrhythmusstörungen, Nierensteinen, Nierenschäden und einer Kalzifizierung von Weichteilen im Körper kommen, einschließlich der Blutgefäße und des Herzens, was das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann.

Die Gefahr einer Vitamin D-Toxizität besteht hauptsächlich bei der Einnahme von hochdosierten Vitamin D-Ergänzungsmitteln. Vitamin D aus Nahrungsquellen und Sonnenlicht führt in der Regel nicht zu einer Überdosierung, da der Körper die Vitamin D-Synthese durch Sonnenlicht selbst reguliert und Lebensmittel typischerweise nicht genug Vitamin D enthalten, um eine Toxizität zu verursachen.

Gesundheitsexperten betonen die Wichtigkeit, die Zufuhr von Vitamin D innerhalb der empfohlenen Grenzen zu halten. Die obere Aufnahmegrenze für Erwachsene wird oft auf 4.000 Internationale Einheiten (IE) pro Tag festgelegt, obwohl individuelle Bedürfnisse variieren können. Es ist wichtig, vor Beginn einer Supplementierung mit einem Gesundheitsdienstleister zu sprechen, besonders wenn bereits andere Medikamente eingenommen werden oder gesundheitliche Bedenken bestehen.

Vorkommen in Lebensmitteln

Vitamin D produziert der gesunde Körper durch die Wirkung der Sonneneinstrahlung in ausreichenden Mengen. Die Vorstufen, aus denen Vitamin D entsteht, sind in der Nahrung in ausreichenden Mengen enthalten.

Unter normalen Bedingungen benötigt der Körper daher keine Zufuhr von Vitamin D. Beim Vorliegen bestimmter Voraussetzungen kann jedoch die Bildung von Vitamin D gestört sein. Dazu kommt es vermutlich, wenn eine genetische Veranlagung den natürlichen Entstehungsprozess von Vitamin D hemmt. Es gibt auch Lebensumstände, die zu einer verminderten Absorption der Sonneneinstrahlung führen.

Als Beispiele dafür gelten lange Krankheitsphasen oder ein hoch betagtes Lebensalter. In all diesen Fällen kann eine Zusatzversorgung mit Vitamin D sinnvoll sein. Vitamin D ist in größeren Mengen fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln wie Fischöl (Lebertran) und fettreichem Fisch, Rinderleber, Eiern und Milch enthalten. Avocados sind gute pflanzliche Lieferanten von Vitamin D.

Tipps für eine optimale Versorgung mit Vitamin D

Eine optimale Versorgung mit Vitamin D ist entscheidend für die Knochengesundheit, die Funktion des Immunsystems und zahlreiche andere Körperfunktionen. Hier sind einige Tipps, um sicherzustellen, dass Sie genügend Vitamin D erhalten:

  • Sonneneinstrahlung: Vitamin D wird in der Haut durch die Einwirkung von Sonnenlicht synthetisiert. Regelmäßige, kurze Expositionen gegenüber Sonnenlicht, besonders in den Mittagsstunden, können helfen, die Vitamin D-Produktion zu steigern. Es ist jedoch wichtig, Hautschäden durch die Sonne zu vermeiden, indem man die Expositionszeit begrenzt und Sonnenschutz verwendet.
  • Ernährung: Integrieren Sie Lebensmittel, die reich an Vitamin D sind, in Ihre Ernährung. Gute Quellen sind fettiger Fisch wie Lachs, Makrele und Hering, Eigelb, Leber und mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel wie Milch, Orangensaft und Frühstückszerealien.
  • Nahrungsergänzungsmittel: In Fällen, in denen ausreichende Sonnenexposition oder Ernährung nicht möglich ist, kann ein Vitamin D-Ergänzungsmittel sinnvoll sein. Die Dosierung sollte individuell angepasst werden, idealerweise in Absprache mit einem Gesundheitsdienstleister.
  • Regelmäßige Überprüfung des Vitamin D-Spiegels: Bei Bedenken hinsichtlich eines Vitamin D-Mangels oder bei bestimmten Gesundheitszuständen kann eine Blutuntersuchung hilfreich sein, um den Vitamin D-Spiegel zu überprüfen und die Supplementierung entsprechend anzupassen.
  • Balancierte Ernährung und Lebensweise: Eine gesunde Lebensweise, die eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität umfasst, unterstützt die Vitamin D-Aufnahme und die allgemeine Gesundheit.

Durch die Kombination dieser Ansätze kann eine angemessene Versorgung mit Vitamin D erreicht werden, um die Knochengesundheit zu fördern und das Risiko von Vitamin D-Mangel zu minimieren.

Quellen

  • Alberts, B., u. a.: Molekularbiologie der Zelle. 4. Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2003
  • Ebermann, R., Elmadfa, I.: Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung. Springer, Wien 2011
  • Lothar, T.: Labor und Diagnose. TH-Books, Frankfurt 2005

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