Hoden

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die männlichen Geschlechtsorgane bestehen aus mehreren anatomischen Komponenten. Ein ganz wesentlicher Part der Geschlechtsorgane sind die Hoden. Die Hoden werden bereits im embryonalen Stadium vor der Geburt angelegt und bestimmen gleichermaßen das Geschlecht eines Kindes.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Hoden?

Die Hauptaufgabe der Hoden besteht in der Speicherung der nach der Pubertät gebildeten Spermien. Darüber hinaus sind die Hoden verantwortlich für die Bildung des männlichen Hormons, des Testosterons.
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Der Hoden ist im eigentlichen Sinn eine Drüse, in der sich die Spermien oder Keimdrüsen befinden, welche für die Zeugungsfähigkeit des Mannes und damit die Fortpflanzungsfähigkeit verantwortlich sind.

Die Hoden sind immer paarig vorhanden und werden in der medizinischen Fachsprache auch als Gonaden bezeichnet. Andere Benennungen für die Hoden sind Testikel.

Schon nach der 4. bis 6. Woche nach der Befruchtung der Eizelle kommt es zur Ausbildung der Hoden beim Embryo. Diese Entwicklung beinhaltet zudem eine Differenzierung der Hoden und eine Einbindung dieser Organe in ein schützendes Bindegewebe.

Anatomie & Aufbau

Die Hoden sind oval, besitzen die Größe einer Pflaume und sind im Hodensack eingelagert. Die direkte Verbindung der Hoden zum Penis stellt der Samenstrang dar, durch den die Keimzellen beim Geschlechtsakt wandern.

Der Hoden wird von zwei Hautschichten ummantelt. Zwischen beiden Medien befindet sich ein sehr schmaler Zwischenraum. In diesem Raum ist eine seröse Flüssigkeit enthalten, welche eine gewisse Beweglichkeit der Hoden gewährleistet.

Damit das Gewebe der Hoden und enthaltenen Keimdrüsen optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden können, besteht eine Verbindung verschiedener Arterien zum Hoden. Für eine Abfuhr sauerstoffarmen Blutes ist eine Vene zuständig, welche vom Hoden weg führt.

Die Arterien verzweigen sich in den Hoden zu feinen Kapillaren, die auch in den Samenkanälchen zu finden sind. Die gereiften Samenzellen werden im Nebenhoden gesammelt. Diese Nebenhoden lassen sich oberhalb des Hodens tasten.

Funktionen & Aufgaben

Die Hauptaufgabe der Hoden besteht in der Speicherung der nach der Pubertät gebildeten Spermien. Darüber hinaus sind die Hoden verantwortlich für die Bildung des männlichen Hormons, des Testosterons.

Die Hoden als sogenannte innere Geschlechtsorgane tragen dazu bei, dass für die Befruchtung benötigte Samenzellen in gesundem Zustand und in ausreichendem Umfang vorliegen. Darüber hinaus werden in den Hoden nicht nur männliche Hormone und Samenzellen produziert.

Die Hoden stellen gleichsam die Samenflüssigkeit her, mit welcher die Samenzellen währen der Ejakulation ihr gewünschtes Ziel erreichen. Bei der Bildung der Samenzellen in den Hoden werden verschiedene Stufen durchlaufen, welche im Endeffekt mit der Bereitstellung der sogenannten Spermatiden beendet werden. Dieser Zyklus vollzieht sich ungefähr alle zwei Monate.

Im Zusammenhang mit der Entstehung der männlichen Hormone, welche aus den Hoden in den Blutkreislauf gelangen, können sich die äußeren körperlichen Merkmale eines Mannes herausbilden. Diese Hormone, welche als Androgene bezeichnet werden und in den Hoden entstehen, gehören zur Gruppe der Gonadenhormone.

Krankheiten

Erkrankungen der Hoden sind durchaus möglich, zumal diese Organe extrem empfindlich sind. Die Palette der Erkrankungen der Hoden reicht von angeborenen Missbildungen und entzündlichen Prozessen bis hin zu Verdrehungen und Verlagerungen der Hoden. Zu den gefürchtetsten und am weitesten verbreitetsten Erkrankungen der Hoden gehört das Hodenkarzinom.

Viele Krankheiten, welche die Hoden betreffen, lassen sich mit hoch modernen Therapien gut behandeln. Einige Erkrankungen der Hoden die der Wasserbruch (Hydrozele) oder der Krampfaderbruch (Varikozele) werden als nicht so komplizierte Erkrankungen eingestuft. Dies gilt ebenfalls für die Entzündungen der Hoden. Leider können durch die Erkrankungen der Hoden Folgebeeinträchtigungen auftreten, welche die Zeugungsfähigkeit betreffen. Aus diesem Grund sollten alle Erkrankungen der Hoden einer ärztlichen Therapie unterzogen werden.

Bei einigen Beschwerdebildern, welche durch eine Erkrankung der Hoden ausgelöst werden, genügt eine medikamentöse Therapie. Erkrankungen der Hoden wie eine sogenannte Hodentorsion müssen operativ behoben werden. Entzündungen der Hoden und der Nebenhoden können eine Folgeerscheinung einer infektiösen Erkrankung sein, welche über die Prostata oder die ableitenden Harnwege verschleppt wurde. Die Orchitis oder Hodenentzündung tritt häufig nach einem im Mannesalter überstandenen Ziegenpeter auf und kann zur Unfruchtbarkeit führen.

Beim Hodenkarzinom werden verschiedene therapeutische Wege beschritten, welche bei einer Krebserkrankung sinnvoll sind. Eine regelmäßige Kontrolluntersuchung der Hoden ab dem Risikoalter von 18 erhöht die Chancen auf Heilung.


Typische & häufige Erkrankungen

Quellen

  • Benninghoff/Drenckhahn: Anatomie. Urban & Fischer, München 2008
  • Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2011
  • Gerok, W., Huber, C., Meinertz, T., Zeidler, H. (Hrsg.): Die innere Medizin – Referenzwerk für den Facharzt. Schattauer, Stuttgart 2007

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