Testosteron

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Testosteron ist ein Sexualhormon, das sowohl Männer als auch Frauen aufweisen. Es wird im Körper selbst gebildet (bei Männern beispielsweise im Hoden). Konzentration und Aufgaben im Organismus hängen vom Geschlecht desselben ab. Unter anderem werden der Sexualtrieb und die Spermienproduktion durch das Hormon geregelt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Testosteron?

Eine Blutuntersuchung der Testosteronwerte dient dem Arzt zur weiteren Diagnose von verschiedenen Krankheiten.

Unter dem Begriff Testosteron verstehen Experten ein Sexualhormon, das im menschlichen Organismus vorhanden ist und auch dort gebildet. Obwohl Männer und Frauen beide einen gewissen Testosteronspiegel im Körper aufweisen, erfüllt das Hormon unterschiedliche Funktionen und entsteht auch in unterschiedlichen Organen.

Im männlichen Körper wird ein Großteil des Testosterons in den Hoden gebildet. Bei Frauen sind die Eierstöcke und in geringem Maße die Nebennierenrinde für die Testosteronproduktion verantwortlich. Von der Testosteronkonzentration hängen unter anderem Funktionen wie die Fruchtbarkeit des Mannes, das Wachsen von Körperbehaarung und die Intensität des Sexualtriebs ab.

Im Bodybuilding wird zusätzlich zugeführtes Testosteron teilweise eingesetzt, um einen schnelleren Muskelaufbau zu erreichen, was allerdings nicht ohne Risiken bleibt.

Testosteron messen & untersuchen

Um den Testosteronspiegel im Körper zu bestimmen, wird meist eine Blutuntersuchung durchgeführt. Die Blutentnahme sollte am Morgen stattfinden, da die Konzentration des Hormons im Laufe des Tages schwankt.

Welche Normwerte veranschlagt werden, hängt unter anderem vom Alter der untersuchten Person ab. Grundsätzlich sprechen Mediziner von einem durchschnittlichen Wert, wenn die Testosteronkonzentration zwischen 13 und 23 nmol/l liegt.

Bei jungen Männern wird ein Mittelwert von 18 nmol/l, bei Älteren 16 nmol/l zur Orientierung angegeben. Eine Konzentration des Hormons bis zu 40 nmol/l gilt als Normbereich für Männer. Ab einem gemessenen Vorkommen von unter 12 nmol/l wird meist eine Therapie empfohlen, bei der dem Patienten zusätzlich Testosteron zugeführt wird.

Funktion, Wirkung & Aufgaben

Testosteron erfüllt im menschlichen Körper unterschiedliche Aufgaben. Als männliches Sexualhormon bekannt, ist es unter anderem dafür zuständig, in der männlichen Pubertät den Penis, Hodensack und die sekundären Geschlechtsorgane auszubilden.

Es ist in diesem Zuge auch für die Bildung der Spermien verantwortlich und bestimmt so über die Fruchtbarkeit des Mannes. Kommt es zu einer Befruchtung, entscheidet das Hormon über die des männlichen Phänotyps. Auch die Körperbehaarung und der Bartwuchs werden durch die Testosteronmenge im Körper bestimmt.

Frauen, die einen erhöhten Testosteronspiegel aufweisen, sind daher oft stärker behaart als ihre Geschlechtsgenossinnen und weisen auch weitere eher männliche Merkmale wie eine tiefere Stimme oder härtere Gesichtszüge auf (siehe auch Vermännlichung (Androgenisierung)). Während der ¢¢Wechseljahre[[ kommt es nicht selten zu Hormonschwankungen, die bei den betroffenen Frauen zu depressiven Verstimmungen führen können.

Der Sexualtrieb (Libido) wird ebenso durch das Testosteronvorkommen geregelt wird aggressive und dominante Verhaltensweisen. Nicht zuletzt verursacht das Hormon eine vermehrte Bildung der roten Blutkörperchen.

Krankheiten

Störungen des Testosteronspiegels können unterschiedliche Auswirkungen haben. Besonders beim Mann kann sich eine zu niedrige Konzentration auf die Ausbildung der Geschlechtsorgane auswirken. Ist bereits vor bzw. während der Pubertät zu wenig Testosteron vorhanden, muss das Hormon unter Umständen künstlich zugeführt werden, um eine reguläre Pubertät auszulösen.

Im Erwachsenenalter kann eine unzureichende Testosteronkonzentration zur Unfruchtbarkeit führen. Auch hier ist eine zusätzliche Gabe des Hormons denkbar, um die Spermienproduktion anzuregen und eine Vaterschaft auf normalem Wege zu ermöglichen. Wird dem Körper künstlich Testosteron zugefügt, etwa im Rahmen eines Dopings, kann dies auf Dauer schwere Nebenwirkungen haben.

Besonders zu hohe Dosierungen (etwa, um schnell viel Muskelmasse aufzubauen oder die eigene Trainingsleistung deutlich zu erhöhen) können Folgeschäden wie Leberkrebs, Herzmuskelschwäche, Schilddrüsenüberfunktion oder Schlaganfälle auftreten. Dauerhaft kann es zu einer irreparablen Schädigung der Spermienproduktion kommen. Auch die Psyche kann unter der unnatürlich hohen Testosteronkonzentration leiden. So sind etwa Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Störungen der Gedächtnisleistung möglich.

Besteht der Verdacht auf einen gestörten Hormonhaushalt und eine zu hohe bzw. zu geringe Testosteronkonzentration, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann eine Diagnose stellen und gegebenenfalls eine kontrollierte und fachmännische Therapie einleiten.

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Typische & häufige Erkrankungen

Quellen

  • Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Kleine, B., Rossmanith, W.: Hormone und Hormonsystem. Lehrbuch der Endokrinologie. Springer Verlag, Berlin 2013
  • Vieten, M.: Laborwerte verstehen leicht gemacht, Trias, Stuttgart 2009

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