Hypertensiologie
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Unter der Hypertensiologie wird die Behandlung des Bluthochdruckes verstanden. Bluthochdruck hat sich zu einer Volkskrankheit entwickelt, aber nicht alle wissen von ihrer Erkrankung. Wie entsteht Bluthochdruck und welche Methoden zur Behandlung werden bei einer Hypertonie verwendet?
Bluthochdruck ist eine Gefäßerkrankung, unter der mittlerweile 50% der europäischen Bürger leiden. Oft ist das Wissen über eine Erkrankung nicht vorhanden und es wirkt sich negativ auf den menschlichen Organismus aus und bringt Langzeitschäden mit sich. Vor allem im Alter nimmt die Zahl der Erkrankten deutlich zu.
Es werden zwei Arten von Bluthochdruck unterschieden, zum einen die Hypertonie und zum anderen die sekundäre Hypertonie. Mit der Hypertensiologie haben die Ärzte eine Möglichkeit gefunden, hohen Blutdruck zu behandeln und dauerhafte Schäden, die auf einer Erkrankung basieren, einzudämmen.
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Was ist die Hypertensiologie?
Blutdruck ist der Druck in den Gefäßen, der von innen einen Druck auf die Gefäßwand ausübt. Blut wird dabei aus dem Herzen in die Blutgefäße gepumpt. Der normale Blutdruckwert liegt bei 120/80 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Ab einem Wert von 140 mmHg wird von leichtem Bluthochdruck gesprochen, also einer Hypertonie des ersten Grades. Bei einem Wert von über 180 mmHg handelt es sich um schweren Bluthochdruck.
Ist der Mensch in außergewöhnlichen Situationen, wie Stress oder Aufregung, so kann der Blutdruck ansteigen, senkst sich aber in der Ruhephase wieder auf den Normalwert. Erst wenn ein dauerhafter Hochdruck besteht, spricht der Arzt von einer Hypertonie. Unterschieden werden zwei Grundformen der Hypertonie: Die primäre Hypertonie ist die verbreitetste Form des Bluthochdruckes und wird auch als essenzielle Hypertonie bezeichnet. Mehr als 90% der Patienten sind an dieser Form erkrankt. Diese Erkrankung tritt ohne nachweisebare Grunderkrankungen auf.
Die sekundäre Hypertonie ist die Nebenerscheinung einer vorhandenen Krankheit. Eine Nierenerkrankung oder eine Stoffwechselstörung kann zum Beispiel die nicht essenzielle Hypertonie auslösen. Aber auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann die Erkrankung begünstigen.
Die isolierte klinische Hypertonie, auch unter Weißkittel-Bluthochdruck bekannt, ist eine weitere und häufig vorkommende Variante der Hypertonie. Der Blutdruck des Patienten liegt beim Arzt deutlich über dem Wert, als der Wert, den der Erkrankte zu Hause gemessen hat. Der Grund liegt in der Angst vor dem Arztbesuch, der den Blutdruckwert nach oben steigen lässt.
Behandlungen & Therapien
Weitere Risikofaktoren, die zum primären Bluthochdruck führen können, sind Übergewicht, ein hoher Anteil an Kochsalz, Alkoholkonsum, Rauchen, chronischer Stress und Bewegungsmangel. Bei sekundärer Hypertonie ist ein Risikofaktor nicht klar definierbar. Der Patient leidet unter einer Krankheit, die zur Folge die Entstehung des Bluthochdruckes hat. Beim Leiden unter Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) oder bei einer Verengung der Nierenarterie kann Bluthochdruck entstehen. Die erkrankten Menschen sind zum Großteil über 55 Jahre alt und Raucher.
Bei der Einnahme von Medikamenten kann in seltenen Fällen auch eine sekundäre Hypertonie auftreten. Zu den auslösenden Medikamenten zählen unter anderem Hormonpräparate. Verhütungsmittel, in diesem Fall die Östrogen-Pille, und Mittel, die bei einer rheumatischen Erkrankung zu sich genommen werden, verursachen Bluthochdruck. Tritt Bluthochdruck auf, so leben die Betroffenen oft jahrelang, ohne eindeutige Symptome zu erkennen. Daher ist das Risiko sehr hoch, dass eine dauerhafte Schädigung des Körpers entsteht. Mögliche Symptome, die bei einer Hypertonie auftreten, sind Schwindel, Kopfschmerzen, Ohrensausen und starkes Nasenbluten.
Bei unerkannter Hypertonie können langfristig Schäden an Herz, im Gehirn, an den Augen, Nieren und in den Blutgefäßen entstehen. Kommt es infolge dessen zu Schäden in den Organen, treten Anzeichen wie Kurzatmigkeit, Luftnot, Schmerzen in der Brust und Stehstörungen auf. Das Risiko einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden ist sehr hoch.
Um eine Hypertonie zu diagnostizieren, wird zuerst der Blutdruck gemessen. In Verbindung mit anderen erstellten Befunden wird beurteilt, welche Behandlung für den Betroffenen die richtige ist. Oft ist der Patient beim Arztbesuch sehr aufgeregt, daher ist es ratsam, den Patienten vor der Messung zur Ruhe kommen zu lassen. Eine Langzeitmessung durch Tragen eines 24-Stunden-Blutdruckgerätes, lässt den Bluthochdruck feststellen. Auch Belastungsmessungen (Ergometrie) und Selbstmessungen liefern dem Arzt ein klares Bild über den Blutdruck.
Bei einer Untersuchung werden auch die Lebensumstände des Patienten berücksichtig. Zusätzlich zur Blutdruckmessung werden eine Blutuntersuchung und eine Untersuchung des Urins angeordnet. Um eine sekundäre Hypertonie zu erkennen, führt der Arzt ein EKG (Elektrokardiogramm), eine Ultraschalluntersuchung und eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs durch.
Diagnose & Untersuchungsmethoden
Kombinationstherapien sind notwendig, wenn ein sehr hoher Blutdruck oder eine Begleiterkrankung oder Organschäden vorhanden sind. Hier werden zwei blutdrucksenkende Medikamente zur selben Zeit eingenommen. Bei unzureichender Wirkung kann die Dosis erhöht werden. Eine Wirkung ist nach zwei bis sechs Wochen erkennbar. Um einer Hypertonie vorzubeugen, sollten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung achten.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 266. Auflage, de Gruyter, Berlin 2014
- Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012