Knieschmerzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Knieschmerzen zählen zu den Volksleiden in Deutschland und stellen ein eindeutiges Warnsignal des Körpers dar. Betroffen davon sind bis zu 10 Prozent der Bevölkerung. Da die Ursachen für Knieschmerzen recht unterschiedlich sein können, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig. Knieschmerzen können recht gut geheilt werden, wenn sie rechtzeitig behandelt werden. Knieschmerzen sind abzugrenzen von den allgemeinen Gelenkschmerzen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Knieschmerzen?

Da die Ursachen für Knieschmerzen recht unterschiedlich sein können, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig. Knieschmerzen können recht gut geheilt werden, wenn sie rechtzeitig behandelt werden.

Knieschmerzen können durch die rechtzeitige Behandlung auch schwere Folgeschäden am Knie vermeiden helfen. Meniskusschäden durch kleine Risse oder Schäden am Knorpel sind meistens schmerzfrei und können größere Schäden am Knie anrichten. Sie werden häufig mangels Schmerzen nicht frühzeitig bemerkt.

Insofern sind Knieschmerzen ein hilfreiches Warnsignal des Körpers. Knieschmerzen zeigen meist auf drei grundlegende Ursachen. Zum einen sind es traumatische Verletzungen, wie durch Unfälle, und zum anderen kann die Kniearthrose Verursacher der Knieschmerzen sein. Auch Übergewicht führt nicht selten zu starken Knieschmerzen.

In Zusammenhang mit Knieschmerzen können Knorpelschäden und Meniskusschäden, Kreuzbandverletzungen und Beinfehlstellungen, Schleimbeutelentzündungen vorliegen. In der Diagnose durch den Facharzt kann dies abgeklärt werden. Patienten mit Knieschmerzen sollten auf das Warnsignal Knieschmerzen in jedem Fall unmittelbar reagieren.

Ursachen

Die Ursachen der Knieschmerzen können in ganz verschiedenen Vorgängen liegen. So können Knorpelschäden oder Meniskusschäden, Verletzungen am Kreuzband ebenso Verursacher sein wie Beinfehlstellungen oder Schleimbeutelentzündungen.

Doch immer gibt es in der Ursachenklärung für Knieschmerzen nur die Verletzung oder die Arthrose als Grundlagendiagnose. Bildgebende Diagnose-Verfahren wie Ultraschall und digitale Röntgendiagnose oder das CT, die Diagnose mittels MRT oder Skelettszintigrafie sowie eine 3D-Vermessung der Wirbelsäule sind Möglichkeiten zum Erkennen der Ursachen für die Knieschmerzen.

Es kommen dazu auch die Oberflächenmessungen der Muskeln oder der Knochendichte und die Labordiagnostik in Frage. Bei der Ursachenabklärung für Knieschmerzen wird der behandelnde Arzt die Untersuchungsmethode entscheiden.


Krankheiten mit diesem Symptom

Verlauf

Knieschmerzen nehmen anfänglich einen schnellen Krankheitsverlauf. Wer Knieschmerzen hat, kommt nicht umhin, sie ernst zu nehmen, da die alltägliche Beweglichkeit erheblich eingeschränkt ist. Werden Knieschmerzen nicht behandelt, so führt dies schnell zu Ausweichbewegungen und Fehlbelastungen, die das Problem Knieschmerzen nicht verbessern werden.

Durch diese erhöhte Belastung des Knies können allerdings viele andere Funktionen in Mitleidenschaft gezogen werden. Auf Dauer können auch alle Sehnen und Bänder in geschädigt werden, es können Entzündungen entstehen und der Mobilitätsverlust kann zunehmen.

Am Ende kann unter Umständen nur noch ein operativer Eingriff helfen. Nur bei einer rechtzeitigen ärztlichen Behandlung und Diagnose ist der Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Setzt eine Behandlung schnell ein, so muss es keinerlei dramatischen Krankheitsverlauf geben.

Komplikationen

Knieschmerzen haben unterschiedliche Ursachen, die unterschiedliche Komplikationen mit sich tragen. Eine Ursache könnte eine Überbelastung des Knies darstellen, welcher häufig aufgrund von intensivem Sport zum Beispiel Laufen entsteht. Komplikationen entstehen, wenn das Knie entsprechend geschont und behandelt wird, nicht. Jedoch kann sich daraus, wenn die Schmerzen nicht beachtet werden, eine Arthrose im Knie entwickeln.

Die Arthrose ist ein langwährender Prozess, es kommt hierbei zur progedienten Abnutzung des Gelenkknorpels, welcher sich nicht wieder regenerieren kann. Mit dem Abrieb von Knorpelzellen wird außerdem eine Entzündungsreaktion hervorgerufen, die zur Schwellung des Kniegelenks führt, weitere Schmerzen kommen hinzu. Oft ist die Abnutzung des Knorpels so stark, dass der darunter liegende Knochen mit in Leidenschaft gezogen wird.

Es kommt zur Verdickung des Knochens (subchondrale Sklerose) und damit auch zur Fehlstellung des Kniegelenks. Der Betroffene kann Probleme mit der Bewegung bekommen und ist in späteren Jahren auf eine Gehhilfe angewiesen. Auch eine Meniskusläsion kann Ursache von Knieschmerzen sein. Komplikationen treten hauptsächlich aufgrund eines operativen Eingriffs auf, diese betreffen vor allem umliegende Gewebe und Infektionen sind aber eher selten.

Genauso verhält es sich mit einem Kreuzbandriss. Hier kann es auch nach einer OP zu Nachblutungen und Infektionen kommen. Erhöhte Harnsäurespiegel können auch eine Gicht im Knie verursachen. Unbehandelt kann es auch hier zu Infektionen und Gelenk- und Knochenschädigungen kommen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Knieschmerzen bedürfen nicht immer einer medizinischen Abklärung. Bei Beschwerden, die nach einmaligen belastenden Bewegungen auftreten, ist im Regelfall keine professionelle Untersuchung erforderlich. Oft handelt es sich lediglich um eine Überlastung des Knies. Ein Arztbesuch empfiehlt sich bei besonders starken Beschwerden, die spontan auftreten oder nach wenigen Tagen nicht von alleine wieder zurückgehen. Auch bei schubweisen Schmerzen oder wenn es begleitend zu Schwellungen oder Funktionsstörungen kommt, empfiehlt sich ärztlicher Rat. Selbiges gilt, wenn begleitend Rötungen am betroffenen Gelenk auftreten oder das Knie ungewöhnlich heiß ist.

Nehmen die Knieschmerzen rasch zu, liegt womöglich eine ersten Grunderkrankung vor, die zunächst diagnostiziert werden muss. Knieschmerzen nach einem Unfall oder einer Sportverletzung sollten umgehend von einem Arzt abgeklärt werden. Je früher die Behandlung erfolgt, desto besser verläuft auch der Heilungsprozess.

Bei Verdacht auf eine schwere Meniskus-Verletzung oder eine Bänderzerrung empfiehlt sich der Besuch im Krankenhaus. Starke Knieschmerzen, die mit Blutungen einhergehen, sollten ebenfalls ambulant behandelt werden. Bei Verdacht auf eine schwere Bänder- oder Gelenkverletzung sollte die medizinische Behandlung möglichst zeitnah erfolgen. Die geeigneten Ansprechpartner sind der Hausarzt, Orthopäden und Rheumatologen.

Behandlung & Therapie

Knieschmerzen müssen nicht immer unters Messer. Es gibt bei Knieschmerzen eine ganze Reihe konservativer Therapiemöglichkeiten und auch die Akupunktur kann helfen. Zur Therapie von Knieschmerzen kann die Zellbiologische Regulationstherapie und die Stosswellentherapie oder das TENS-Verfahren eingesetzt werden.

Auch die Medizinische Trainingstherapie und das Matrix Regulations Training kann bei Knieschmerzen Hilfe bringen. Knieschmerzen können ohne und mit Operation mit vielen weiteren Methoden behandelt werden.

Physikalische Therapieverfahren und auch das ärztliche Injektionsverfahren, aber auch chiropraktische Anwendungen, Tiefenwärme und Infrarotanwendungen, Kälte- und Wärmetherapie, Ultraschall- oder Sauerstofftherapie und die Ergo- oder Elektrotherapie und Massagen sowie verschiedene physiotherapeutische und krankengymnastische Therapieanwendungen sind therapeutische Mittel gegen Knieschmerzen. Aus der Sportmedizin ist auch die Kinesio-Tape-Anwendung eine Therapie bei Knieschmerzen.

Aussicht & Prognose

Akute und chronische Knieschmerzen können die Symptome einer Arthrose sein. Sie kommt oft im Alter vor. Der betroffene Patient leidet an einem Verschleiß des Kniegelenkes und das Gehen wird dadurch erschwert. Für einige Zeit kann das Injizieren von Hyaluron Säure in das Knie eine Erleichterung verschaffen. Die Schmerzen im Knie werden geringer, allerdings muss darauf geachtet werden, dass diese Injektionen regelmäßig verabreicht werden.

Dies ist jedoch keine dauerhafte Lösung der Knieschmerzen. Die Hyaluron Säure-Verabreichung verhilft dem Patienten dazu, sich für eine bestimmte Zeit weitestgehend gut bewegen zu können. Trotzdem sind keine langen Wanderung für diese Patienten empfehlenswert. Regelmäßige sanfte Bewegung ist jedoch wichtig wie beispielsweise beim Schwimmen. Beim Schwimmen wird das Kniegelenk nicht so stark beansprucht, da das meiste Körpergewicht durch das Wasser getragen wird.

Werden die Knieschmerzen nicht behandelt, so kommt es zu einer kontinuierlichen Verschlechterung der Schmerzen und des Zustandes des Knies. Der Patient wird immer stärker beim Gehen eingeschränkt. In den meisten Fällen wird das Kniegelenk daher durch ein künstliches Gelenk operativ ersätzt. Anschließend folgt eine Physiotherapie, damit der Patient sich an das neue Kniegelenk gewöhnen kann. Nach einer solchen Operation ist regelmäßige Bewegung wie etwa Spaziergänge wichtig, allerdings sollten keine Sportarten wie das Joggen ausgeübt werden.


Vorbeugung

Vorbeugend helfen gegen Knieschmerzen das Idealgewicht zu halten und ausreichend Bewegung sowie eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Wenn Gelenke in Mitleidenschaft gezogen werden, wie dies bei Knieschmerzen der Fall ist, dann gibt es neben akuten traumatischen Verletzungen meistens schon einen langen Vorlauf.

Wer sich dauerhaft zu wenig bewegt, immer nur sitzt und sich dazu noch schlecht ernährt, wird mit der Zeit mehr und mehr das schwächer werdende Muskelkorsett in der Form bemerken, dass die Gelenke in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Körpergelenke, so auch das Knie, sind für Bewegung gedacht. Wer sie dauerhaft mit einem ungesunden Lebensstil belastet, wird Knieschmerzen als ein mögliches Symptom bemerken. Insofern ist die beste Vorbeugung gegen Knieschmerzen ein aktiver und gesunder Lebensstil.

Nachsorge

Knieschmerzen bedürfen oft einer konsequenten Nachsorge. Diese hängt unter anderem mit der Ursache der Knieschmerzen zusammen und wird mit dem Hausarzt, dem Orthopäden oder dem Physiotherapeuten idealerweise vorab abgesprochen. Oft geht es in diesem Zusammenhang um zwei Dinge: Zum einen ist das Knie im Anschluss an eine Behandlung optimal zu schonen, um die Regeneration bestmöglich zu gestalten.

Zum anderen geht es darum, das Knie durch dosierte Kräftigung der das Gelenk umgebenden Muskulatur zu stabilisieren und auf diese Weise wieder einwandfrei funktionsfähig zu machen. Auch Rehasportlehrer und Fitnesstrainer mit entsprechender Ausbildung sind bei dieser Form der Nachsorge die richtigen Ansprechpartner.

Die Schonung des Kniegelenks nach einer Verletzung oder gar Operation erfolgt oft mithilfe einer Bandage, die im Rahmen der Nachsorge ganz nach Vorschrift der behandelnden Ärzte und Therapeuten zu tragen ist. Wenn es um die Belastung des Knies geht, sind vor allem Dreh- und Scherkräfte bestmöglich zu vermeiden.

Bei der Kräftigung sind vier Partien zu beachten. Neben der Muskulatur der Oberschenkelvorder- und -rückseiten dürfen auch die seitlichen Stränge nicht vernachlässigt werden. Je besser Adduktoren und Abduktoren gekräftigt werden, umso weniger kann es zu seitlichem Ausweichen des Gelenks und zu einer Überlastung des Innen- beziehungsweise Außenbandes kommen. Auch Dehnungsübungen sollten in der Nachsorge von Knieschmerzen nicht vernachlässigt werden.

Das können Sie selbst tun

Treten beim Sport oder nach einem Unfall Knieschmerzen auf, sollte das Training sofort abgebrochen und das Knie gekühlt werden. Bei einer Schwellung hilft es zunächst, das Knie hochzulegen und möglichst zu schonen. Starke Schmerzen können durch eine schmerzlindernde Salbe behandelt werden. Gegen Schwierigkeiten beim Gehen helfen Stützbandagen und Einlagen. Betroffene können sich an der PECH-Regel orientieren: Pause, Eis, Compression, Hochlagern.

Entzündungen und Reizungen können mit Hilfe von Enzymtabletten oder Hausmitteln (Ananas, Apfelessig, Quark, u.a.) reduziert werden. Schmerzen werden am besten mit Hilfe natürlicher Schmerzmittel wie Chili gelindert. Später können die Beschwerden durch regelmäßige Krankengymnastik weiter reduziert werden. Nach einigen Tage Ruhe sollten die Knieschmerzen von selbst wieder verschwinden, aber nicht immer reicht eine konservative Behandlung.

Bleiben die Beschwerden bestehen oder kommt es zu Komplikationen wie etwa einer starken Schwellung oder Muskelstörungen, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt vor allem dann, wenn die Beschwerden immer wieder auftreten. Um Knieschmerzen zu vermeiden, können Dehn- und Stabilistationsübungen in den Trainingsplan aufgenommen werden. Übergewichtige Menschen sollten begleitend zur Behandlung ihr Gewicht reduzieren, um das Knie zu entlasten.

Quellen

  • Engelhardt, M.: Sportverletzungen. Urban & Fischer, München 2009
  • Krämer, J., Grifka, J.: Orthopädie, Unfallchirurgie. Springer, Berlin 2013
  • Schabus, R.: Das Knie. Springer, Berlin 2007

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