Körperhygiene (Körperpflege)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die meisten Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens eine tägliche Routine der Körperpflege. Dieser Prozess beginnt in der Regel bereits in der Kindheit und wird von den Eltern und anderen Erwachsenen abgeschaut und verinnerlicht. Die Körperpflege dient vor allem einem Selbstzweck, hat aber auch mit dem sozialen Umfeld zu tun. Damit erfüllt sie gleichermaßen verschiedene Funktionen, wobei unter dem Bereich der Körperhygiene verschiedene Arten der Reinigung und Pflege zusammengefasst werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Körperhygiene?

Die gesundheitliche Aufgabe, die der Körperhygiene zugrundeliegt, ist das Verhindern von Krankheiten. Mangelnde Körperhygiene kann z.B. zu Pilzbefall und einer Ansammlung von Bakterien führen.

Im weitesten Sinne wird unter dem Begriff die Reinigung von Haut und Zähnen verstanden. Dazu kommt die Pflege der sogenannten Hautanhangsgebilde, zu denen neben den Fuß- und Fingernägeln auch die Haare zählen.

Unter der Pflege der Zähne wird die gesamte Mundhygiene zusammengefasst, die neben dem Zähneputzen auch die Nutzung von Zahnseide und anderen möglichen Behandlungen beinhaltet.

Die Pflege der Fingernägel und Hände wird als Maniküre bezeichnet, die der Füße und Fußnägel als Pediküre. Zudem fallen auch die Rasur, die Entfernung von Körperbehaarung oder die Trimmung der Barthaare unter die Körperpflege. Das Gleiche gilt neben dem Waschen der Haare und Kopfhaut auch für das Haareschneiden. Dazu können auch die Nutzung von Deodorantien und anderen Duftmitteln zur Beeinflussung des Körpergeruchs sowie dekorative Kosmetik (z.B. Make-Up) gezählt werden.

Neben Seife gibt es verschiedene Hilfsmittel, die der Körperhygiene dienen. Zur Haarpflege werden Shampoos, Spülungen und Haarkuren genutzt. Aber auch Haarstylingprodukte wie Sprays, Gels und Haarschaum können dazu gezählt werden. Im entferntesten Sinne ist neben dem Schneiden der Haare auch das Färben der Haare hierunter anzusiedeln.

Die Nagelpflege erfolgt mit dem Schneiden und Feilen des Nagels mit Hilfe von Nagelschere und Nagelknipser, allerdings finden sich auch Nagelöle und Handcremes auf dem Markt. Unter dekorativer Kosmetik ist neben dem Make-Up und der Haarfarbe auch der Nagellack einzuordnen.

Zur Hautpflege finden sich die unterschiedlichsten Produkte wie Cremes, die verschiedenen Zwecken dienen, Öle, Lotionen und verschiedene Arten von Waschgels. Die hohe Anzahl an Produkten zeigt, welchen Stellenwert die Körperpflege in dem letzten Jahrhundert eingenommen hat.

Funktion & Aufgabe

Die Körperhygiene erfüllt verschiedene Funktionen, die in unterschiedlichen Bereichen anzusiedeln sind. Ein Teil der Körperhygiene dient der Erhaltung der Gesundheit, ein anderer der Steigerung des persönlichen Wohlbefindens. Zudem vermittelt ein gepflegtes Äußeres ein entsprechendes Bild. Damit ist die Aufgabe der Körperhygiene auch eine sozial-gesellschaftliche.

In den meisten Kulturen werden starke Körpergerüche als unangenehm empfunden, obwohl sie Bestandteil der nonverbalen Kommunikation sind. Sie senden Botenstoffe aus, auf die andere Menschen instinktiv reagieren, so zum Beispiel auf Pheromone.

Das regelmäßige Waschen des Körpers und die Nutzung von Parfüms und Deodorants dient dazu, diese Körpergerüche möglichst gering zu halten. Viele Produkte beeinflussen etwa die körpereigene Schweißbildung und regulieren sie. In den Industrieländern hat die kosmetische Funktion inzwischen einen sehr viel höheren Stellenwert entwickelt als die medizinische. Sie sorgt für das Wohlgefühl in der eigenen Haut und ein entsprechend angenehmes, ansprechendes Bild, das nach außen vermittelt wird.

Die gesundheitliche Aufgabe, die der Körperhygiene zugrundeliegt, ist das Verhindern von Krankheiten. Mangelnde Körperhygiene kann zu Pilzbefall und einer Ansammlung von Bakterien führen, welche Infektionen auslösen können. Daher ist die tägliche Körperhygiene wichtig, um den Körper gesund zu halten und Entzündungen zu verhindern. Dies gilt besonders für empfindlichere Körperstellen wie den Intimbereich oder die Mundhöhle.


Krankheiten & Beschwerden

In Industriegesellschaften zeigt sich allerdings immer häufiger das Problem der übermäßigen Körperpflege, die wiederum nicht gesund ist. So kann zu häufiges Waschen oder die Nutzung falscher Produkte zur Zerstörung des Säureschutzmantels führen. Die körpereigenen Bakterien, die Angriffe von außen abwehren sollen, werden abgetötet oder geschwächt. Dadurch können Krankheitserreger leichter in die Haut eindringen und ebenso Entzündungen hervorrufen.

Zudem trocknet übermäßiges Waschen die Haut aus. Ekzeme können die Folge sein. Ähnlich sieht es mit übertriebener Pflege der Zähne und Haare aus. Zu häufiges Putzen der Zähne kann die Substanz des Zahns angreifen und damit Beschwerden auslösen. Zu starke Haarpflege greift nicht nur die Haare an, sondern auch die Kopfhaut. So bringen sich Menschen mit schnell fettenden Haaren schnell in einen Teufelskreis, dem sie nur schwer entfliehen können: Häufiges Waschen der Haare regt die Fettproduktion der Kopfhaut an, wodurch die Haare umso schneller fetten. Zudem trocknet tägliches Waschen die Kopfhaut aus und kann zu Schuppen und juckender Kopfhaut führen.

Abgesehen davon gibt es Menschen, die unter einem Waschzwang leiden. Diese Zwangsstörung kann zu schweren Hauterkrankungen führen und kann in seiner Bedeutung der heutigen Gesellschaft zugeschrieben werden. Der Grund für die Zwangsneurose ist oftmals die Neutralisierung und das Abwaschen unerwünschter Gedanken oder geschehener Handlungen, die der Betroffene loswerden oder vergessen möchte.

So ist die Körperpflege in gewissem Maße enorm wichtig zur Erhaltung der Gesundheit, kann bei Übertreibung jedoch auch zu Erkrankungen führen und sollte daher bewusst eingesetzt werden.

Quellen

  • Bankl, H.: Hygiene und Infektionslehre. Facultas Universitätsverlag, Wien 2004
  • Grüne, S., Schölmerich, J.: Anamnese, Untersuchung, Diagnose. Springer, Heidelberg 2007
  • Mücke, W. et al.: Duft und Geruch. ecomed Medizin, Heidelberg 2010

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