Krankheiten der Schilddrüse

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Schon lange wissen wir, dass die Funktion eines jeden Organs im menschlichen und tierischen Körper auf den gesamten Organismus zurückwirkt. Auch bei der Schilddrüse ist das so. Sobald sie in ihrer Funktion gestört ist, werden lebenswichtige Vorgänge in entscheidendem Maße ungünstig beeinflusst, ja zum Teil völlig gehemmt. Die modernsten Untersuchungsverfahren ergaben sogar, dass fast jede Körperzelle durch derartige Funktionsstörungen in Mitleidenschaft gezogen wird.

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise der Schilddrüse

Infogramm zur Anatomie und Lage der Schilddrüse, sowie die Symptome bei Schilddrüsenüber- und Unterfunktion. Bild anklicken, um zu vergrößern.

Die Schilddrüse wiegt 25 bis 30 Gramm und ist somit das größte Drüsenorgan mit innerer Sekretion, dem erhebliche Reservekräfte innewohnen. Sie unterliegt einem wohlausgewogenen Steuerungsmechanismus, der von zentralen Stellen, die im Zwischenhirn liegen, ausgeht. Über die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) werden der Schilddrüse nämlich mit Hilfe eines bestimmten Hormons Impulse vermittelt, die die Schilddrüsenfunktion anregen. Daraufhin produziert die Schilddrüse eigene Hormone, die dann auf den Gesamtorganismus wirken. Die peripheren Gebiete des Organismus wiederum signalisieren an die zentralen Stellen, ob ein Zuviel oder ein Zuwenig an Schilddrüsenhormonen vorhanden ist. Von hier aus werden dann die entscheidenden Impulse wieder an die Schilddrüse weitergegeben.

Es ist also ersichtlich, dass die Schilddrüse keineswegs selbständig arbeitet, sondern sich jeweils dem Bedarf des Organismus an Schilddrüsenhormonen anpasst. Die Reaktion verschiedener Körperzellen auf dieses Hormon ist selbst bei einem gesunden Menschen nie konstant; sie richtet sich immer nach den Lebensbedingungen, die in verschiedenen Zeiten - zum Beispiel in der Pubertät, während einer Schwangerschaft oder in den sogenannten Wechseljahren - unterschiedlich sind. Wird bei einem erwachsenen Säugetier die Schilddrüse entfernt, so sind die Ausfallserscheinungen zunächst äußerlich kaum erkennbar. Auch der erwachsene Mensch kann, ohne Schilddrüse leben, es kommt aber zu schwerer körperlicher und psychischer Beeinträchtigung.

Die Schilddrüse stellt also, wenn man so will, kein unbedingt lebenswichtiges Organ im Erwachsenenalter dar. Sie beeinflusst das Ausmaß von Stoffwechselvorgängen, die Aufrechterhaltung und Grundsteuerung kann jedoch auch von anderen Mechanismen übernommen werden. Ganz anders während der Entwicklung des menschlichen und tierischen Organismus: Hier ist die Schilddrüse ein lebenswichtiges Organ. Schilddrüsenlose Tiere bleiben in ihrer Entwicklung stehen: die Geschlechtsreife bleibt aus sie vermögen sich extremen Umweltbedingungen, wie Temperaturveränderungen und Hunger, nicht anzupassen und gehen schließlich zugrunde.

Krankheiten bei Schilddrüsenunterfunktion

Für den Menschen gilt ähnliches. Kinder, die ohne Schilddrüse geboren wurden, erreichen ohne ärztliche Behandlung höchstens das Pubertätsalter. Ist die Schilddrüse aber im Kindesalter vorhanden, ihre Funktion, jedoch stark herabgesetzt, entwickelt sich das Krankheitsbild des Kretinismus, der mit geistigen Fehlentwicklungen verbunden ist. Es kommt auch zu Schwerhörigkeit und Entwicklungsstörungen des Skeletts. Um den Hormonmangel auszugleichen, erhält die Schilddrüse von der Hypophyse ständig Arbeitsimpulse. Da sie die Produktion aber nicht bewältigen kann, reagiert sie mit einer Gewebsvermehrung, das heißt, sie erweitert ihre Produktionsstätte.

Der Kretinismus entsteht vornehmlich dort, wo in der Umgebung, besonders aber im Trinkwasser, wenig Jod enthalten ist, das die Schilddrüse zum Hormonaufbau dringend benötigt. Weiterhin konnte vor allem bei den Menschen eine stärke Kropfhäufigkeit beobachtet werden, die in schlechten wirtschaftlichen und hygienischen Verhältnissen leben. Aber auch in verschiedenen Nahrungsmitteln, besonders in den meisten Kohlsorten, Karotten und Rüben, sind Stoffe gefunden worden, die die Hormonbildung blockieren und dadurch einen Kropf erzeugen können. Diese Stoffe befinden sich auch im Viehfutter; sie gehen in die Kuhmilch über und können wiederum vom Menschen aufgenommen werden.

Es ist also notwendig, eine völlig einseitige Ernährung mit den genannten Nahrungsmitteln über längere Zeit unbedingt zu vermeiden. Treffen die kropferzeugenden Substanzen auf einen erwachsenen Organismus, so entwickelt sich daraus keineswegs das Krankheitsbild eines Kretinismus. Es kommt jedoch oft zur Schilddrüsenvergrößerung und in einem Teil der Fälle zu Erscheinungen einer Schilddrüsenunterfunktion, die aber auch noch andere Ursachen haben können. Vergegenwärtigt man sich noch einmal den Steuerungskreis, in dem die Schilddrüse eingebettet ist, so wird klar, dass jede Unterbrechung an einer Stelle dieses Kreises - sei es in der Körperperipherie, im Zwischenhirn, in der Hirnanhangsdrüse oder in der Schilddrüse selbst - eine Unterproduktion von Hormonen verursachen kann.

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Mit anderen Worten: Die produzierten Hormone reichen nicht aus, um den Bedarf des Organismus zu decken. Hauptsächlichste Ursachen der Schilddrüsenunterfunktion sind neben den schon erwähnten akute und chronische Schilddrüsenentzündungen, die eine Zerstörung des Drüsengewebes bewirken, sowie Zustände nach operativer Schilddrüsenentfernung. Die wichtigsten Symptome der Unterfunktion sind allgemeine Kraftlosigkeit, Apathie, Kälteempfindlichkeit, fehlende Schweißabsonderung, trockene und rauhe Haut sowie Gewichtszunahme.

Die Aktivität des Erkrankten ist mitunter so vermindert, dass er sich nicht einmal entschließen kann, zum Arzt zu gehen. Bei weiterem Fortschreiten der Erkrankung fällt das langsame Sprechen auf; die Zunge ist verdickt, die Sprache mutet kloßig an. Es kann ferner zu Gesichts-, Bein- oder Handschwellungen kommen. Die Kranken sehen auffallend blass aus. Es muss jedoch betont werden, dass nur das Zusammentreffen mehrerer Symptome für das Vorhandensein einer Schilddrüsen-Unterfunktion spricht, nicht aber das Auftreten einzelner.

Wie schon erwähnt, hängt die Anpassungsfähigkeit unseres Organismus von der Funktionsweise der Schilddrüse ab. In bestimmten Lebensphasen können wir einen besonders hohen Hormonverbrauch beobachten, dem die Schilddrüse nicht immer gewachsen ist. Sie muss sich also vergrößern. Hohe Anforderungen bestehen - das wurde bereits angedeutet - während der Pubertät, der Schwangerschaft, Stillzeit und der Wechseljahre, überhaupt ist der Hormonbedarf weiblicher Personen größer als der männlicher. So bildet sich beispielsweise die Vergrößerung der Schilddrüse bei jungen Männern nach der Pubertät wieder zurück, während sie bei Mädchen oft weiterhin bestehen bleibt.

Krankheiten bei Schilddrüsenüberfunktion

Gerade die genannten Lebenssituationen sind es auch, in denen sich eine Überfunktion der Schilddrüse entwickeln kann. Bei chronischen Hormonmangelsituationen kann sich die Schilddrüse derart vergrößern, dass Spannungs- und Druckgefühle im Hals entstehen. Bisweilen wächst sie nach unten in den Brustraum hinein und bewirkt eine Abdrängung der Luft- und Speiseröhre. Die Folge davon sind Schluck- und Atembeschwerden. In solchen Fällen muss der Betreffende sofort einen Arzt aufsuchen, damit vielleicht noch ein operativer Eingriff vermieden werden kann.

Ein besonderes Wort soll jenen Patienten gelten, die sich einer Schilddrüsen-Operation unterziehen mussten. Durch die Wegnahme von Schilddrüsengewebe entsteht folgerichtig ein Hormonmangel. Da aber immer ein Schilddrüsenrest bestehenbleibt, kann sich dieser unter dem Einfluss übergeordneter Signale wieder vergrößern, manchmal sogar dieselben Ausmaße erreichen wie vor der Operation. Leider kann der Arzt nie ganz voraussagen, bei welchen Patienten diese Zweitvergrößerung eintreten wird. Deshalb ist es unbedingt notwendig, alle Patienten über längere Zeit nachzubehandeln, um den Schilddrüsenhormonmangel medikamentös zu decken.

Sicher ist es manchem Patienten nicht angenehm, über Jahre täglich eine Tablette zu nehmen. Das ist aber unumgänglich, wenn die Zweiterkrankungen vermieden werden sollen, und liegt schließlich nur im Interesse der Schilddrüsenoperierten. Es ist für Ärzte eine schmerzliche Tatsache, dass ein großer Teil der umfassenden prophylaktischen Maßnahmen in den verschiedenen Ländern scheitern, weil die Mehrzahl der Patienten, die an der Schilddrüse operiert wurden, diese Notwendigkeit nicht einsehen. Während für die Unterfunktion und die Vergrößerung der Schilddrüse mit normaler Hormonproduktion verständliche Erklärungen vorliegen, ist die Überfunktion, auch als Hyperthyreose oder Basedowsche Erkrankung bekannt, in ihrem Entstehungsmechanismus noch nicht restlos geklärt.

Krankheiten der Schilddrüse können unbehandelt vielfältige Komplikationen nach sich ziehen. Eine als Kropf bezeichnete Vergrößerung der Schilddrüse führt oft alleine durch ungehindertes Größenwachstum zu Schluckbeschwerden, Luftnot und einer Stauung der Halsgefäße, auch eine bösartige Entartung des wuchernden Gewebes ist möglich. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion steigt das Risiko der frühzeitigen Gefäßverkalkung, die Herz- und Kreislauferkrankungen, Durchblutungsstörungen und eine verminderte Nierenfunktion zur Folge haben kann.

Herzrhythmusstörungen und eine langfristige Vergrößerung des Herzmuskels können im Rahmen einer Schilddrüsenunterfunktion ebenfalls auftreten. Aus einem durch Gewebeschwellungen gekennzeichneten Myxödem kann sich in seltenen Fällen ein mit Atemproblemen und verlangsamtem Herzschlag einhergehendes Myxödem-Koma entwickeln, das umgehend intensivmedizinisch versorgt werden muss.

Eine akute überschießende Hormonproduktion bei einer Schilddrüsenüberfunktion (thyreotoxische Krise) geht mit Nervosität, Magen-Darm-Störungen, einer Erhöhung der Körpertemperatur und Bewusstseinstrübungen einher, ohne ärztliches Eingreifen ist im schlimmsten Fall Herz-Kreislauf-Versagen die Folge. Langfristig kann die unzureichend behandelte Überfunktion der Schilddrüse Herz und Nebennieren schädigen, auch das Auftreten von Stoffwechselstörungen und Osteoporose wird begünstigt.

Zur Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion eingesetzte Thyreostatika senken in manchen Fällen die Anzahl der weißen Blutkörperchen, was zu grippeähnlichen Symptomen führen kann. Auch nach einer Radiojodtherapie treten gelegentlich Blutbildveränderungen auf. Mögliche Komplikationen einer Schilddrüsenoperation stellen die Verletzung der Stimmbandnerven oder der Nebenschilddrüsen sowie Nachblutungen im operierten Bereich dar.

Symptome

Wir können nur sagen, dass die Wechselbeziehungen zwischen Schilddrüse und Hirnanhangsdrüse bei dieser Krankheit völlig gestört sind. Die Schilddrüse überschwemmt den Organismus mit Hormonen, obwohl, kein Bedarf vorliegt. Die Folge ist eine Steigerung des Stoffwechsels; alle Organe laufen, angeregt durch die Überproduktion an Hormonen, sozusagen auf Hochtouren; die aufgenommenen Nahrungsbestandteile werden schnell abgebaut und verbrannt und die Wärmeabgabe ist immens. Natürlich kann sich die Schilddrüse unter diesem Zustand ebenfalls vergrößern. Aber oft, ehe die Patienten eine Zunahme des Halsumfangs bemerken, verspüren sie die Stoffwechselsteigerung. Sie klagen über allgemeine Unruhe, Schwitzen, Herzklopfen, können keine Wärme vertragen und ermüden leicht. Herzklopfen und nervöse Unruhe sind die auffälligsten konstanten Symptome.

Bei weiterem Fortschreiten der Krankheit kann trotz Heißhunger und reichlicher Nahrungsaufnahme Gewichtsverlust auftreten. Das rein äußerliche Kennzeichen ist das bekannte Hervortreten der Augen. Dieses Symptom ist aber keinesfalls als Ausdruck der Erkrankungsschwere zu werten. Die größte Schwierigkeit liegt darin, die Schilddrüsenüberfunktion von der gerade in der heutigen Zeit häufig auftretenden Nervosität und Abgespanntheit, als sogenannte vegetative Dystonie bezeichnet, abzugrenzen.

Hierbei können Begleiterscheinungen auftreten, die denen der Schilddrüsenüberfunktion sehr ähnlich sind. Sichere Unterscheidungsmerkmale erkennen wir jedoch daran, dass das Herzklopfen und die nervöse Unruhe bei der vegetativen Dystonie nicht so konstant sind. Auch sind die Patienten kaum wärmeempfindlich und neigen nur gelegentlich, besonders nach Aufregungen, zu Schweißausbrüchen.

Kommt jetzt noch eine Schilddrüsenvergrößerung hinzu, ohne dass eine überschießende Hormonproduktion vorzuliegen braucht, so ist die Ähnlichkeit mit der echten Schilddrüsen-Überfunktion verblüffend, und nur durch modernste Untersuchungsmethoden kann man die richtige Diagnose stellen.

Komplikationen

Krankheiten der Schilddrüse können unbehandelt vielfältige Komplikationen nach sich ziehen. Eine als Kropf bezeichnete Vergrößerung der Schilddrüse führt oft alleine durch ungehindertes Größenwachstum zu Schluckbeschwerden, Luftnot und einer Stauung der Halsgefäße, auch eine bösartige Entartung des wuchernden Gewebes ist möglich. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion steigt das Risiko der frühzeitigen Gefäßverkalkung, die Herz- und Kreislauferkrankungen, Durchblutungsstörungen und eine verminderte Nierenfunktion zur Folge haben kann.

Herzrhythmusstörungen und eine langfristige Vergrößerung des Herzmuskels können im Rahmen einer Schilddrüsenunterfunktion ebenfalls auftreten. Aus einem durch Gewebeschwellungen gekennzeichneten Myxödem kann sich in seltenen Fällen ein mit Atemproblemen und verlangsamtem Herzschlag einhergehendes Myxödem-Koma entwickeln, das umgehend intensivmedizinisch versorgt werden muss.

Eine akute überschießende Hormonproduktion bei einer Schilddrüsenüberfunktion (thyreotoxische Krise) geht mit Nervosität, Magen-Darm-Störungen, einer Erhöhung der Körpertemperatur und Bewusstseinstrübungen einher, ohne ärztliches Eingreifen ist im schlimmsten Fall Herz-Kreislauf-Versagen die Folge. Langfristig kann die unzureichend behandelte Überfunktion der Schilddrüse Herz und Nebennieren schädigen, auch das Auftreten von Stoffwechselstörungen und Osteoporose wird begünstigt.

Zur Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion eingesetzte Thyreostatika senken in manchen Fällen die Anzahl der weißen Blutkörperchen, was zu grippeähnlichen Symptomen führen kann. Auch nach einer Radiojodtherapie treten gelegentlich Blutbildveränderungen auf. Mögliche Komplikationen einer Schilddrüsenoperation stellen die Verletzung der Stimmbandnerven oder der Nebenschilddrüsen sowie Nachblutungen im operierten Bereich dar.

Knoten in der Schilddrüse

Zum Schluss noch einige Bemerkungen zu den Knotenbilduhgen in der Schilddrüse, die unterschiedlicher Herkunft sein können. Meist handelt es sich in unseren Breiten um eingekapselte Blasen, als Zysten bezeichnet. Ferner kann sich jede Schilddrüsenvergrößerung mit oder ohne Überfunktion knotig umwandeln. Seltener sind sogenannte "heiße Knoten", die - ähnlich einem feuerspeienden Berg - vermehrt Hormone ausstoßen und das Krankheitsbild der Überfunktion hervorrufen.

Tritt plötzlich eine Schwellung am Hals auf, die auch schmerzhaft sein kann, verbunden mit allgemeinem Krankheitsgefühl, so handelt es sich meist um eine Schilddrüsenentzündung. Auch beim Schilddrüsenkrebs, der erfreulicherweise sehr selten vorkommt, bilden sich isolierte Knoten. Wird er rechtzeitig erkannt, ist er wie die meisten anderen Organkrebsformen heilbar. Knotenbildungen im Bereich der Schilddrüse sollten daher immer Anlaß sein, den Arzt aufzusuchen. Es sei aber nochmals mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass nicht jede Knotenbildung mit Schilddrüsenkrebs gleichzusetzen ist.


Aussicht & Prognose

Die Prognosestellung bei Krankheiten der Schilddrüse erfolgt nach den individuellen Beschwerden sowie den vorhandenen Ursachen. Bei einer Vielzahl der Patienten kommt es zu einem chronischen Krankheitsverlauf und damit zu der Anwendung einer Langzeittherapie. Diese ermöglicht eine Linderung der gesundheitlichen Unregelmäßigkeiten und führt zu einer Verbesserung der Lebensqualität.

Sofern die verschriebenen Medikamente ohne eine Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt werden, ist jedoch mit einem Rückfall der Beschwerden zu rechnen. Kommt es zu Auffälligkeiten der Schilddrüse aufgrund natürlich bedingter Prozesse wie Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre, wird im Normalfall eine Genesung nach Beendigung dieser Phase dokumentiert. Das Immunsystem wird vom Organismus umgestellt und verursacht vorübergehende Probleme. Nicht immer muss eine Behandlung eingeleitet werden, da es sich um natürliche Vorgänge handelt.

Bei einer optischen Vergrößerung der Schilddrüse wird in den meisten Fällen ein operativer Eingriff vorgenommen. Da eine Operation stets mit Risiken und Nebenwirkungen einhergeht, müssen diese bei der Prognosestellung berücksichtigt werden. Verläuft der geplante Eingriff ohne weitere Komplikationen, kann häufig kurze Zeit später der Betroffene als geheilt aus der Behandlung entlassen werden. Weitere Kontrolluntersuchungen sind dennoch notwendig, um Veränderungen frühzeitig zu erfassen und entsprechend reagieren zu können. Ohne eine ärztliche Behandlung ist bei einer vergrößerten Schilddrüse mit einer Zunahme der Beschwerden zu rechnen.

Nachsorge

Bei Krankheiten der Schilddrüse stehen dem Betroffenen Möglichkeiten der Nachsorge zur Verfügung, wobei dieser in der Regel sehr stark von der genauen Krankheit und vom Zeitpunkt ihrer Diagnose abhängig sind. Daher kann keine allgemeine Voraussage über diese Möglichkeiten gegeben werden. Im Allgemeinen sollte der Betroffene bei den Krankheiten der Schilddrüse einen Arzt aufsuchen, um diese zu behandeln.

Es kann dabei meist nicht zu einer selbstständigen Heilung kommen, sodass schon bei den ersten Anzeichen und Symptomen ein Arzt kontaktiert werden sollte. In vielen Fällen sind die Patienten auf die Einnahme von unterschiedlichen Medikamenten angewiesen. Hierbei ist immer auf eine regelmäßige Einnahme und ebenso auf eine richtige Dosierung der Medikamente zu achten, um die Beschwerden dauerhaft zu lindern.

Ebenso wirkt sich bei den Krankheiten der Schilddrüse eine gesunde Lebensweise mit einer gesunden Ernährung sehr positiv auf den weiteren Verlauf der Erkrankung aus und kann auch das Auftreten von weiteren Komplikationen verhindern. Hierbei kann auch der Arzt für den Betroffenen einen Ernährungsplan erstellen. Meistens sind bei den Krankheiten der Schilddrüse regelmäßige Kontrollen und Untersuchungen durch einen Arzt notwendig, um den Zustand der Schilddrüse dauerhaft zu kontrollieren.

Das können Sie selbst tun

Je nach Form der Erkrankung der Schilddrüse gibt es verschiedene Möglichkeiten, neben der ärztlichen Behandlung und der Einnahme bestimmter Medikamente, selbst Maßnahmen zu ergreifen.

Bei einer Überfunktion der Schilddrüse kann der Betroffene Salbei bei starkem Schwitzen einnehmen und bei der Ernährung auf geringe Mengen von Jod achten. Wickel mit Quark oder Heilerde, welche auf den Hals gelegt werden, können zu einer Erleichterung der Beschwerden führen. Wichtig ist zudem Stress zu vermeiden und auf eine ausreichende Erholung wertzulegen. Der Betroffene kann spezielle Techniken zur Entspannung erlernen, zu denen auch beruhigende Atemübungen gehören. Auf ausreichend Schlaf und Ruhepausen ist ebenfalls zu achten. Neben der ärztlichen Behandlung der Überfunktion kann auch eine Akupunktur hilfreich sein. Sollten die Zustände der Nervosität und Überspanntheit überwiegen, kann auch eine psychologische Behandlung in Betracht gezogen werden.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion können Maßnahmen hilfreich sein, wie Wechselduschen und ein wechselwarmes Fußbad, um den Kreislauf anzuregen. Bäder mit Rosmarin können für Erholung sorgen. Kommt es zu einem Jodmangel, so sollte die Ernährung entsprechend umgestellt werden, um diesen Mangel wieder auszugleichen. Jodhaltige Nahrungsmittel sind beispielsweise Meeresfrüchte, Süßwasserfische und Meersalz.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Krankheiten der Schilddrüse machen sich gerade im Frühstadium selten durch eindeutige Symptome bemerkbar. Deswegen sollten gerade Menschen, die für Krankheiten der Schilddrüse erblich vorbelastet sind, auf mögliche Warnzeichen achten. Je früher eine mögliche Problematik der Schilddrüse erkannt wird, umso schneller kann dies auch wieder reguliert werden. Die typischen Erkrankungen der Schilddrüse, Unterfunktion und Überfunktion, machen sich im Alltag entweder durch unnatürliche Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Gewichtszunahme oder bei der Überfunktion durch ein Gefühl der Überreizung und Gewichtsabnahme bemerkbar.

Diese Symptome sind zwar mögliche Anzeichen sehr vieler Erkrankungen, können aber immer auch einen Hinweis auf eine Fehlfunktion der Schilddrüse geben und sollten deswegen auch ärztlich abgeklärt werden. Es kann hilfreich sein, den Hausarzt gezielt nach einer Kontrolle der Schilddrüsenwerte zu fragen, denn je unspezifischer die Symptome, umso schwieriger ist oft die Ursachenforschung. Schmerzen direkt an der Schilddrüse sind eher selten. Sollte man aber wiederholt ein Druckgefühl im Hals verspüren oder selbst Knoten im Halsbereich ertasten, kann auch dies auf eine Krankheit der Schilddrüse hinweisen. Schlimmstenfalls können sich hinter Knoten Geschwüre der Schilddrüse verbergen. Je früher diese ärztlich erkannt werden, umso erfolgreicher ist im Regelfall auch die Behandlung.

Quellen

  • Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016

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