Kreatin

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Verwendung von Kreatin ist vor allem unter Sportlern beliebt. Dabei handelt es sich um eine Substanz, welche nicht nur für körperliche Erfolge notwendig ist, sondern auch für eine intakte Gesundheit. Einen Teil des Bedarfs kann der menschliche Organismus selbstständig herstellen, die andere Hälfte muss ihm durch Nahrung hinzugeführt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Kreatin?

Kreatin kommt immer dort zum Einsatz, wo innerhalb eines kurzen Zeitfensters Energie bereitgestellt werden muss. Damit eignet sich die Substanz vor allem für Muskeln.
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Kreatin ist ein Produkt, welches im Laufe des Stoffwechsels entsteht und in Leber und Niere gebildet wird. Zur Herstellung von Kreatin werden Glycin und Arginin benötigt.

Bei den Stoffen handelt es sich um Aminosäuren. Aminosäuren stellen die Bausteine von Proteinen dar. Im Rahmen des Energiestoffwechsels werden Glycin und Arginin schließlich zu Kreatin umgewandelt. Aus Kreatin entsteht letztendlich Adenosintriphosphat. ATP wird für jede Bewegung des Körpers benötigt. Es handelt sich um Energie, die in die Muskelfasern geschleust wird, damit sich diese aktivieren lassen. ATP sorgt dafür, dass die Muskeln Leistung erbringen können, ohne dass eine Übersäuerung aufgrund von Laktat entsteht. Menschen benötigen täglich etwa 2 g/d Kreatin.

Während der Körper die eine Hälfte synthetisieren kann, muss die andere Hälfte über die Nahrung aufgenommen werden, damit es zu keinen gesundheitlichen Einschränkungen kommt. Sportler weisen einen erhöhten Bedarf auf. Unter Bodybuildern ist die Supplementierung mithilfe von Ergänzungsmitteln bekannt. Die vermehrte Kreatinaufnahme soll die Muskelentwicklung positiv beeinflussen.

Funktion, Wirkung & Aufgaben

Kreatin kommt immer dort zum Einsatz, wo innerhalb eines kurzen Zeitfensters Energie bereitgestellt werden muss. Damit eignet sich die Substanz vor allem für Muskeln.

Bekannt geworden ist Kreatin vor allem durch Bodybuilder, welche ihre Erfolge zunächst mit einer großzügigen Einnahme von Kreatin rechtfertigten. Dabei ist heutzutage bekannt, dass Kreatin alleine für eine große Muskelzunahme nicht ausreichend ist und stattdessen einige andere Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Bei einer regelmäßigen Einnahme ermöglicht Kreatin jedoch eine Vergrößerung des Kreatinspeichers. Daraus kann unter Umständen ein Kraftzuwachs von etwa 20 Prozent resultieren. Kreatin kann die Einlagerung von Kohlenhydraten in die Zellen erleichtern.

Damit hilft die Substanz auch bei anderen körperlichen Aktivitäten wie Ausdauersportarten. Die Leistung kann länger konstant gehalten werden. Dabei eignet sich Kreatin nicht nur für Sportler. Studien haben mittlerweile ergeben, dass es darüber hinaus einen positiven Effekt auf Herzrhythmusstörungen hat, wie sie nach einem Infarkt entstehen. Weiterhin sollen Knochen, Knorpel, Gehirn und Nervenzellen durch Kreatin geschützt werden. Wenn eine orthopädische Operation bevorsteht, wird einigen Patienten empfohlen, vermehrt Kreatin aufzunehmen.

Weiterhin soll Kreatin bei bestimmten Erkrankungen wie Aids, Krebs und ALS das Leben des Patienten eingeschränkt verlängern können. Generell handelt es sich bei Kreatin um ein Zwischenprodukt des Energiestoffwechsels. Damit kann der Organismus Kreatin synthetisieren. Über die Nahrung aufgenommen, gelangt es in den Darm und kann hier absorbiert werden. Mithilfe des Bluts wird die Substanz zur Muskulatur transportiert. Ausgeschieden wird Kreatin über die Nieren.

Bildung, Vorkommen, Eigenschaften & optimale Werte

Kreatin entsteht in Leber und Nieren. Arginin, Glycin, Guanidin- Essigsäure und Methylierung sorgen dafür, dass aus Methionin Kreatin gebildet wird. Eine Person, die ungefähr 70 Kilo wiegt, weist einen Bedarf von 0,2 bis 0,3 Gramm Kreatin pro Tag auf. Die Hälfte wird durch den Körper hergestellt, so dass sich die Menge halbiert.

Für die externe Aufnahme können unter anderem auch Nahrungsergänzungsmittel in Betracht gezogen werden. Generell ist ein Kreatinmangel hierzulande jedoch sehr selten, so dass es in der Regel nicht notwendig ist, vermehrt auf die Substanz zu achten. Bei Sportlern kommt es während den Trainingsphasen zu einer Umwandlung des Kreatins in Kreatinphosphat. Kreatinphosphat kommt dann zustande, wenn sich Kreatin und Phosphorsäure miteinander verbinden. Aus Kreatinphosphat kann der Körper wiederum ATP gewinnen für eine leistungsstarke Muskulatur.

Kreatinphosphat lässt sich in die Muskulatur einspeichern. Kreatin kann im Blut nicht gemessen werden. Anders sieht es bei dem Abbauprodukt Kreatinin aus. Ein erhöhter Wert kann unter anderem auf eine Schädigung der Nieren hinweisen. Die gezielte Einnahme von Kreatin soll den Kreatinspeicher vergrößern.


Krankheiten & Störungen

Kreatin vermeidet eine Übersäuerung der Muskulatur und stellt innerhalb kurzer Zeit die Energie für Sprints oder Kraftübungen bereit. Eine übermäßige Dosierung kann jedoch auch in Nebenwirkungen resultieren.

Zunächst hemmt der Organismus die eigene Produktion der Substanz bei einer erhöhten externen Aufnahme. Wird die Supplementierung abgesetzt, beginnt der Körper unter Umständen erst nach etwa 30 Tagen mit der Eigenproduktion. Darüber hinaus lagert sich durch übermäßiges Kreatin Wasser in der Muskulatur ein. Auf diese Weise kommt es zu einer Gewichtszunahme von etwa 2 Kilo. Viele Sportler vermuten, dass ein Muskelwachstum hinter den zusätzlichen Pfunden steckt. Dabei handelt es sich meistens ausschließlich um Wasser. Eine dauerhafte starke Supplementierung führt zu Verhärtungen der Muskulatur.

Bei einigen Personen kann eine erhöhte Verletzungsgefahr im Bereich der Muskeln beobachtet werden. Damit kann die zusätzliche Einnahme von Kreatin vermehrt das Gegenteil der erhofften Wirkung erreichen. Unmittelbar vor einer körperlichen Aktivität eingenommen, leiden Sportler unter Magen- und Darmbeschwerden sowie Mundgeruch. Wird die Supplementierung nicht durch ausreichend viel Wasser begleitet, stellen sich langfristig Nierenprobleme ein. Darüber hinaus bemerken Betroffene ein vermehrtes Auftreten von Muskelverletzungen und Krämpfen.

Besonders häufig kommt es zu solchen Erscheinungen, wenn Kreatin über einen längeren Zeitraum hinweg überdosiert wird. Obwohl Wechselwirkungen zu anderen Medikamenten noch nicht ausreichend erforscht sind, gehen Experten davon aus, dass es durch die Kombination von bestimmten Stoffen und Kreatin zu Beschwerden kommen kann.

Quellen

  • Gerok, W., Huber, C., Meinertz, T., Zeidler, H. (Hrsg.): Die innere Medizin – Referenzwerk für den Facharzt. Schattauer, Stuttgart 2007
  • Löffler, G.: Basiswissen Biochemie. Springer, Berlin 2008
  • Schänzler, N., Bieger, W.P.: Laborwerte. Gräfe und Unzer, München 2009

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