Manna-Esche

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer. nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. März 2025
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Manna-Esche ist ein im Mittelmeerraum heimisches Ölbaum-Gewächs, das hübsch anzusehen ist und dem Menschen an vielen Orten als Zierbaum Freude bereitet. Aber die Manna-Esche kann noch mehr: Ihre laxierende Wirkung unterstützt in Phasen, wo körperliche Erleichterung durch eine bessere Verdauung angestrebt wird.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen & Anbau der Manna-Esche

Die Manna-Esche ist eine Lichtbaumart, die an trockenen, steilen Abhängen genauso wächst wie in sonnigen Wäldern. Auf einem kalkigen Boden gedeiht sie besonders gut.

In der Botanik ist die Manna-Esche als „Fraxinus ornus Linné“ bekannt. Sie wächst klimatisch bedingt in Südeuropa, dem südlichen Mitteleuropa und Nordasien. Die Manna-Esche ist eine Lichtbaumart, die an trockenen, steilen Abhängen genauso wächst wie in sonnigen Wäldern. Auf einem kalkigen Boden gedeiht sie besonders gut. In Italien gehört der Wärme liebende Baum zu den am häufigsten vorkommenden Bäumen. Er wird selten größer als 25 Meter und ist selten kleiner als zehn Meter.

Die Größe der Manna-Esche, die auch als Schmuckesche, Zwergesche, Himmelsthau, Himmelsbrod oder Blumenesche bezeichnet wird, erinnert an einen großen Strauch oder kleinen Zierbaum. In Deutschland wird sie deshalb bewusst in Parks und Anlagen zur Zierde gepflanzt. Die Manna-Esche blüht im April in stark verzweigten, weißen vielblütigen Rispen, die angenehm süßlich riechen.

Darin unterscheidet sich die Manna-Esche von anderen Eschenarten. Die Rinde des Baums ist grau-olivgrün und glatt. Die Blätter sind unpaarig gefiedert, oval und werden ungefähr 15-20 Zentimeter lang; im Winter wirft die Manna-Esche als Laubbaum ihre Blätter ab.

Manna-Esche in der Natur finden

Die Manna-Esche (Fraxinus ornus) wächst vor allem in warmen, trockenen Regionen Südeuropas, insbesondere in Italien, Griechenland und auf der Balkanhalbinsel. Sie bevorzugt kalkhaltige, durchlässige Böden und ist oft in lichten Wäldern, an Berghängen oder auf felsigen Untergründen zu finden. In Mitteleuropa kommt sie vereinzelt als Zierbaum in Parks und Gärten vor.

Bei der Suche nach der Manna-Esche sollte man auf ihre charakteristischen Merkmale achten. Der Baum erreicht eine Höhe von etwa 10 bis 15 Metern und besitzt eine breite, rundliche Krone. Die Rinde ist in jungen Jahren glatt und grau, entwickelt mit zunehmendem Alter aber leichte Risse. Die Blätter sind unpaarig gefiedert, mit 5 bis 9 eiförmigen, leicht gezackten Einzelblättchen.

Besonders auffällig sind die Blüten der Manna-Esche, die im späten Frühjahr erscheinen. Sie sind weiß, duftend und stehen in dichten Rispen. Im Herbst bildet der Baum längliche, geflügelte Früchte aus, die an Ahornsamen erinnern. Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist der süße Pflanzensaft („Manna“), der aus angeschnittenen Ästen austreten kann und in der Sonne zu einer kristallinen Masse trocknet.

Wirkung & Anwendung

Die Bedeutung der Manna-Esche als Heilbaum beruht auf dem Wirkstoff Mannit, der aus dem Stamm und den Ästen des Baums gewonnen wird. Die Rinde der Manna-Esche, die zu diesem Zeitpunkt mindestens zehn Jahre alt sein muss, wird dabei bis auf das Kambium angeschnitten. Dabei tritt ein süßer klebriger weiß-gelblicher Saft aus, der zudem auch sechswertig alkoholhaltig ist. Der Geruch des Manna-Sirups erinnert an Honig.

Der Geschmack lässt sich am besten als eine süßlich-bittere Mischung aus Honig und Mandeln beschreiben. In den sizilianischen Gemeinden Pollina und Castelbuono hat diese Vorgehensweise eine lange Tradition. Der Saft ist dort als „Manna cannelata“ bekannt. Neben dem Mannit sind Glukose und Fructose, das Glykosid Fraxin sowie Harz Inhaltsstoffe des Manna-Eschen-Safts. Für die weitere Verwendung wird der Saft an der Luft getrocknet und dann zu einem weißen Pulver gemahlen. Das gewonnene Pulver ist vor allem für seine abführende Wirkung bekannt, weshalb es gerne bei Verstopfung als mildes Abführmittel verwendet wird.

Manna-Sirup kurbelt die Verdauung bei Darmträgheit an. Auch bei Problemen mit Hämorrhoiden und Analfissuren kann sich die Einnahme von Manna als hilfreich bewähren. In Schwedenkräuter-Trunks ist der Stoff ein beliebter Zusatz, da er einerseits auf seine sanfte Art abführend wird (wobei zu diesem Zweck bereits zahlreiche Zusätze vorhanden sind), andererseits das Getränk durch seine Süße viel milder und bekömmlicher macht.

Durch den süßlichen Geschmack wird das Pulver, das auch eine schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung besitzt, gerne für die Zubereitung von Hustensaft herangezogen. In der pharmazeutischen Technologie wird Mannit bei der Herstellung von Tabletten eingesetzt; und in der Mikrobiologie erweist Mannit beziehungsweise Mannit-Rhodanid-Agar gute Dienste, um Bakterienkulturen zu züchten. Der Stoff dient als Nährboden für Staphylococcus oder Azotobacter.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Manna wirkt so milde, dass er sogar während einer Schwangerschaft und als Abführmittel für Kinder geeignet ist. Dennoch sollten Menschen, die auf den Manna-Sirup mit seiner abführenden, harntreibenden, schleimlösenden und entzündungshemmenden Wirkung zurückgreifen, die empfohlene Tagesdosis nicht überschreiten. Diese liegt für Erwachsene bei 20-30 Gramm, für Kinder bei 2-16 Gramm. Immer dann, wenn ein weicher Stuhl erwünscht ist, kann Manna zum Einsatz kommen.

Das Krankheitsbild Hämorrhoiden, Analfissuren oder nach Operationen im Rektum-Bereich wären Gründe für eine Einnahme, um den Prozess des Stuhlgangs zu erleichtern. Die abführende Wirkung beruht darauf, dass das Mannit im Darm kaum resorbiert wird. Das Wasser wird zurückgehalten, wodurch sich der Darminhalt vermehrt. Das wiederum hat einen anregenden Impuls auf die Peristaltik. Manna kann deshalb als „osmotisches (wasserziehendes) Abführmittel“ bezeichnet werden.

Dem Manna wird auch eine förderliche Wirkung nachgesagt, wenn es um die Heilung von Darmwand-Ausstülpungen (Divertikel) geht. Die langfristige Einnahme sollte aber ausschließlich nach einer fachkundigen Beratung durch einen Arzt erfolgen. Neben der oralen Einnahme kann Mannit auch intravenös verordnet werden. Das ist der Fall, wenn eine starke Diurese (Harnausscheidung) als Therapiemaßnahme gewünscht ist.

Indikationen hierfür wären Vergiftungen und drohendes Nierenversagen. Als Zuckerersatz für Diabetiker hat Manna ebenfalls eine Bedeutung. Die Manna-Süße lässt den Blutzuckerspiegel nicht ansteigen, weshalb auch kein Insulin für den Abbau ausgeschüttet wird. Wer das Lutschen eines Manna-Bonbons ausprobiert hat, weiß auch, dass der Stoff den Rachenraum reinigt und für einen frischen Atem sorgt. Für den Einsatz von Manna sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Bei sehr empfindlichen Menschen kann es allerdings nach der Einnahme zu Blähungen kommen. Das tritt allerdings sehr selten auf. Eine körperliche Kontraindikation für die Einnahme von Mannit ist ein Darmverschluss. Dieser Punkt gilt aber für den Konsum von Abführmitteln generell und bezieht sich nicht speziell auf das Mannit.


Welche Inhaltsstoffe kommen in der Manna-Esche vor?

Die Manna-Esche enthält eine Vielzahl biologisch aktiver Inhaltsstoffe, die sowohl medizinisch als auch in der Naturheilkunde genutzt werden. Besonders bekannt ist das sogenannte „Manna“, ein süßer, getrockneter Saft, der aus Einschnitten in die Rinde gewonnen wird. Hauptbestandteil dieses Saftes sind verschiedene Zuckeralkohole, insbesondere Mannitol, das eine leicht abführende Wirkung besitzt und zur sanften Behandlung von Verstopfung eingesetzt wird.

Neben Mannitol enthält das Manna auch verschiedene Oligosaccharide, Fruktose und Glukose, die ihm seinen süßlichen Geschmack verleihen. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind Flavonoide, die antioxidative Eigenschaften besitzen und zum Schutz der Zellen beitragen können. In der Rinde, den Blättern und der Rinde der Manna-Esche finden sich auch Cumarine wie Fraxin und Esculin, die entzündungshemmend wirken und eine potenzielle Rolle bei der Durchblutungsförderung spielen.

Darüber hinaus enthält die Pflanze Tannine, die eine adstringierende Wirkung haben und in der Volksmedizin bei Durchfall oder Entzündungen verwendet werden. Ätherische Öle in geringen Mengen tragen ebenfalls zu den gesundheitsfördernden Eigenschaften der Manna-Esche bei. Insgesamt macht die Kombination dieser Stoffe die Manna-Esche zu einer wertvollen Heilpflanze.

Nebenwirkungen & Wechselwirkungen

Die Verwendung der Manna-Esche gilt im Allgemeinen als sicher, kann aber in bestimmten Fällen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Substanzen haben. Besonders das aus der Pflanze gewonnene „Manna“, das reich an Mannitol ist, kann in höheren Dosen eine abführende Wirkung entfalten. Ein übermäßiger Konsum kann zu Durchfall, Bauchkrämpfen und Blähungen führen, insbesondere bei empfindlichen Personen oder Kindern.

Bei Menschen mit einer Fruktoseintoleranz kann das in der Manna-Esche enthaltene Mannitol zu Verdauungsbeschwerden führen, da es im Darm nicht richtig aufgenommen wird und eine osmotische Wirkung entfaltet. Auch Personen mit einem empfindlichen Magen-Darm-Trakt sollten vorsichtig sein, da die enthaltenen Cumarine und Bitterstoffe die Magenschleimhaut reizen können.

In Bezug auf Wechselwirkungen kann die Manna-Esche in Kombination mit anderen abführenden Mitteln eine verstärkte Wirkung zeigen, was zu übermäßigem Flüssigkeitsverlust und Elektrolytstörungen führen kann. Zudem könnten blutverdünnende Medikamente durch die Cumarine in der Pflanze in ihrer Wirkung beeinflusst werden, sodass eine verstärkte Blutungsneigung nicht ausgeschlossen ist.

Schwangere und stillende Frauen sollten vorsichtshalber auf die Anwendung verzichten, da keine ausreichenden Studien zur Sicherheit in diesen Lebensphasen vorliegen. Auch Personen mit chronischen Darmerkrankungen oder Nierenproblemen sollten vor der Einnahme ärztlichen Rat einholen.

Die Manna-Esche als natürliches Abführmittel

Die Manna-Esche wird seit Jahrhunderten als sanftes, natürliches Abführmittel verwendet. Besonders das aus der Rinde gewonnene „Manna“, ein süßer, getrockneter Pflanzensaft, enthält wirksame Inhaltsstoffe, die eine milde abführende Wirkung entfalten. Aufgrund seiner guten Verträglichkeit ist Manna insbesondere für empfindliche Personen, Kinder und ältere Menschen eine beliebte Alternative zu synthetischen Abführmitteln.

Der Hauptwirkstoff im Manna der Esche ist Mannitol, ein Zuckeralkohol mit osmotischer Wirkung. Er zieht Wasser in den Darm und macht den Stuhl weicher, wodurch die Darmtätigkeit auf natürliche Weise angeregt wird. Im Gegensatz zu anderen Abführmitteln reizt Mannitol die Darmschleimhaut nicht, weshalb es auch bei chronischer Verstopfung oder empfindlichem Darm empfohlen wird. Zusätzlich enthält das Manna kleinere Mengen an Fruktose, Glukose und Oligosacchariden, die ebenfalls zur Darmregulation beitragen.

Die Anwendung von Manna erfolgt meist in Form von Pulver oder kristallisierten Stücken, die in Wasser aufgelöst oder direkt verzehrt werden können. Die empfohlene Dosierung liegt in der Regel zwischen 5 und 20 Gramm pro Tag, wobei sich die Wirkung sanft und ohne starke Krämpfe entfaltet. Besonders bei Kindern wird Manna gerne als natürliches Mittel gegen Verstopfung eingesetzt, da es durch seinen süßen Geschmack leicht einzunehmen ist.

Neben der abführenden Wirkung kann die Manna-Esche auch bei anderen Verdauungsbeschwerden helfen. Ihre Cumarine und Flavonoide wirken leicht entzündungshemmend und können Magen-Darm-Beschwerden lindern. Zudem wird ihr nachgesagt, dass sie die Leberfunktion unterstützen kann, indem sie die Ausscheidung von Giftstoffen über den Darm fördert.

Trotz der guten Verträglichkeit sollte Manna nicht dauerhaft als Abführmittel genutzt werden, da der Darm sich an eine regelmäßige osmotische Wirkung gewöhnen kann. Menschen mit Fruktoseintoleranz oder empfindlichem Magen-Darm-Trakt sollten vorsichtig mit der Einnahme sein, da Mannitol in höheren Dosen Blähungen oder leichte Magenkrämpfe verursachen kann. Zudem kann übermäßiger Gebrauch zu Elektrolytstörungen führen, insbesondere wenn gleichzeitig andere abführende Mittel verwendet werden.

Insgesamt bietet die Manna-Esche eine sanfte und gut verträgliche Möglichkeit, Verstopfung auf natürliche Weise zu behandeln. Ihre abführende Wirkung ist wissenschaftlich gut untersucht, und sie wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze geschätzt, insbesondere für empfindliche Personengruppen wie Kinder und ältere Menschen.

Die Manna-Esche und ihre entzündungshemmende Wirkung

Die Manna-Esche ist nicht nur für ihre abführenden Eigenschaften bekannt, sondern besitzt auch eine nachweislich entzündungshemmende Wirkung. Diese Eigenschaft macht sie zu einer interessanten Heilpflanze in der Naturheilkunde, insbesondere bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts, der Haut und des Bewegungsapparats.

Die entzündungshemmenden Effekte der Manna-Esche lassen sich auf mehrere Inhaltsstoffe zurückführen. Besonders die Cumarine, darunter Fraxin und Esculin, haben eine nachgewiesene antiinflammatorische Wirkung. Sie hemmen bestimmte Enzyme, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind, und können so Schwellungen, Rötungen und Schmerzen lindern. Auch Flavonoide, die in der Rinde, den Blättern und dem Manna selbst enthalten sind, tragen zur Reduktion von Entzündungen bei, indem sie oxidative Prozesse im Körper verringern.

Ein Anwendungsgebiet der Manna-Esche ist die Behandlung von rheumatischen Beschwerden. Rheuma und Arthritis gehen mit chronischen Entzündungsprozessen einher, die zu Gelenkschmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. In der traditionellen Medizin wurden Auszüge aus der Rinde und den Blättern der Manna-Esche als Tee oder Tinktur zur Linderung solcher Beschwerden genutzt. Die Wirkstoffe unterstützen die Durchblutung, wirken leicht schmerzlindernd und können Schwellungen reduzieren.

Auch bei Hauterkrankungen wie Ekzemen oder leichten Entzündungen der Haut kann die Manna-Esche helfen. Aufgrund ihrer adstringierenden und entzündungshemmenden Eigenschaften kann ein Sud aus den Blättern oder der Rinde äußerlich auf betroffene Hautstellen aufgetragen werden. Besonders bei gereizter oder empfindlicher Haut kann dies zur Beruhigung beitragen und den Heilungsprozess unterstützen.

Zudem spielt die Manna-Esche eine Rolle bei Magen-Darm-Beschwerden. Entzündliche Prozesse im Darm, wie sie bei Reizdarmsyndrom oder leichter Gastritis vorkommen, können durch ihre beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften gelindert werden. Ein Tee aus Manna-Esche-Blättern kann helfen, Krämpfe zu reduzieren und die Verdauung zu regulieren.

Trotz ihrer positiven Effekte sollte die Manna-Esche mit Bedacht angewendet werden. Menschen, die bereits blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten vorher ärztlichen Rat einholen, da die enthaltenen Cumarine eine blutverdünnende Wirkung haben könnten. In der richtigen Dosierung bietet die Manna-Esche jedoch eine natürliche und sanfte Möglichkeit, Entzündungen zu bekämpfen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

Quellen

  • "Medicinal Plants of the World" von Ben-Erik Van Wyk und Michael Wink
  • "Phytotherapy: A Quick Reference to Herbal Medicine" von Francesco Capasso, Timothy S. Gaginella
  • "Medicinal Plants of the World: Chemical Constituents, Traditional and Modern Medicinal Uses" von Ivan A. Ross

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