Mate
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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In Argentinien, Paraguay aber auch im übrigen Südamerika ist Mate ein Nationalgetränk und bei der Bevölkerung sehr beliebt. In Europa ist Matetee ebenfalls ein beliebter Schlankheitstrunk. Denn Mate lindert als Teezubereitung aus den Blättern Heißhunger und regt den Stoffwechsel an.
Vorkommen & Anbau von Mate
Mate ist ein sogenanntes Strauchgewächs und heimisch in den Araukarien-Wäldern Südamerikas. Der Matebaum ist immergrün und kann Höhen bis zu 14 Meter erreichen. Das gilt aber nur in der freien Natur, denn gezüchtete Matebäume bleiben meist unter 10 Meter. Botaniker haben bis heute für dieses Phänomen keine Erklärung, trotz bester Bodenbeschaffenheit und Düngung.
Die Blätter des Matestrauchs sind etwa 20 Zentimeter lang, von rundlich-ovaler Form und mit einem deutlich eingekerbten Rand. Die Blüten des Matebaumes sind weiß, deren Wachstum erfolgt in Büscheln zu etwa 50 Einzelblüten. Später entwickeln sich aus diesen Blüten die typischen roten Matefrüchte. Mate ist die englische Bezeichnung des Baumes, welche sich auch in Europa durchgesetzt hat. Der botanische Name lautet Ilex paraguariensis.Im Volksmund werden auch die Namen Paraguay-Tee oder Yerba-Mate genannt. Wie schwarzer oder grüner Tee enthält auch Mate einen nicht unerheblichen Anteil an Coffein, welches in einer Teezubereitung als Teein bezeichnet wird. Matetee enthält aber deutlich weniger Koffein als diese anderen Teesorten.
Wirkung & Anwendung
Die beiden letztgenannten sind auch für den typischen feinherben Mateteegeschmack verantwortlich. Obwohl es sich um ein immergrünes Gewächs handelt, ist die Sammelzeit begrenzt auf den Zeitraum zwischen Mai bis September. Die Teezubereitung aus Mate kann heiß oder kalt genossen werden. Der wohlschmeckende Tee gilt gleichermaßen als Erfrischungsgetränk und als Heilmittel gegen eine Vielzahl von Befindlichkeitsstörungen und Krankheiten. Nebenwirkungen der Teezubereitung aus den Blättern sind praktisch aufgrund der hohen Bekömmlichkeit nicht bekannt, es sei denn, es erfolgte eine Überdosierung des Getränks.
Die dann auftretenden unerwünschten Erscheinungen wie Angstgefühle, Unruhe, Zittern oder Herzrasen gehen ausschließlich auf das Konto einer zu hohen Koffeinzufuhr. Blätter von Mate sind als Fertigarzneimittel im Handel erhältlich, eine Rezeptpflicht besteht nicht. Verbraucher können wählen zwischen den ungerösteten und gerösteten Blättern des Matestrauchs.
Es gibt dabei keinen Unterschied in der Wirkung, sondern lediglich im Geschmack. Geschmacklich ähneln Teezubereitungen aus den gerösteten Blättern dem schwarzen Tee, Tee aus ungerösteten Mateblättern erinnert geschmacklich an grünen Tee. Mehr als 3 Gramm Mateblätter sollten pro Tag jedoch nicht konsumiert werden. Zur Zubereitung werden 2 Teelöffel der getrockneten Blätter mit kochendem, kalkarmen Wasser übergossen, die Ziehzeit beträgt 5 bis 10 Minuten.
Analog zu schwarzem Tee ist die stimulierende Wirkung bei kurzen Ziehzeiten deutlich höher. Neuere Untersuchungen konnten polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe in Mate nachweisen. Matetee sollte daher nicht dauerhaft oder in zu hohen Konzentrationen konsumiert werden.
Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Koffein und Theobromin steigern Kraft und Schlagfunktion des Herzens und stimulieren das zentrale Nervensystem. Ein Zellschutzfaktor entsteht durch Inhaltsstoffe, welche das Potential haben, sogenannte freie Radikale abzufangen. Diese antioxidative und keimtötende Wirkung kommt auch Patientinnen mit Neigung zu Infekten der absteigenden Harnwege zu Gute.
Nach Genuß von Matetee als Durchspülungstherapie klingen die Beschwerden meist schnell ab. Auch rheumatische Erkrankungen, Depressionen, Entzündungen, Fieber oder Hautirritationen sprechen auch die Wirkung von Mate gut an. Wissenschaftliche Belege zur Wirksamkeit liegen ebenfalls bereits vor. Schwangere, sowie Kinder und Heranwachsende sollten keinen Matetee trinken, denn für diese Altersgruppen liegen noch keine verifizierten Studien vor, die eine Unbedenklichkeit sicher ausschließen.
Weitere Kontraindikationen sind Bluthochdruck, Magengeschwüre, Herzrhythmusstörungen oder Schilddrüsenüberfunktion. Denn der Genuss von Matetee könnte die Beschwerden bei diesen Krankheitsbildern verschlimmern. Matetee wird auch vorbeugend bei Gicht eingesetzt, denn er hat eine harnsäureausscheidende Wirkung, auch bereits manifeste Gichtanfälle können durch den Genuss von Matetee in Dauer und Intensität abgemildert werden.
Prophylaktisch hat sich die Wirkung von Matetee als hilfreich bei Magen-Darm-Erkrankungen erwiesen. Der Wirkmechanismus ist noch unbekannt, man geht aber davon aus, dass bestimmte Inhaltsstoffe in der Teezubereitung schleimhautschützend wirken. Das würde auch die heilende und schmerzstillende Wirkung des Matetees bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren erklären. Eine andere Theorie besagt, dass Matetee überschüssige Magensäure neutralisiert, das wiederum würde dessen Wirkung bei Sodbrennen erklären.
Es wird empfohlen, Matetee niemals auf nüchternen Magen zu genießen, sondern stets nach einer Mahlzeit. Der Tee kann heiß, aber auch nach vollständigem Abkühlen getrunken werden. Im zubereiteten Teeaufguss bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe auch bis zu 48 Stunden beinahe unverändert erhalten. Wer Matetee über einen längeren Zeitraum zu sich nimmt, sollte seinen Arzt darüber informieren.