Zittern

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Zittern, Zuckungen oder Tremor ist zumeist eine unbewusste zittrige oder schwingende motorische Bewegung von Köperteilen. Vor allem zitternde Hände sind ein oftmals eindeutiges Kennzeichnen des Symptoms.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Zittern?

Vor allem zitternde Hände sind ein oftmals eindeutiges Kennzeichnen des Symptoms.

Wie bereits angemerkt ist Zittern zumeist eine unbewusste oder unwillkürliche motorische Handlung, bei dem der Körper als Gesamtheit oder einzelne Körperteile zittern oder leicht schwingend oder bibbernd wirken. Das Zittern selbst hat seine Herkunft zumeist in dem entgegengesetzten Wirken von Muskelgruppen (Antagonisten). Bekannt für besonders starkes Zittern sind oft Hände, Kiefer, Kopf, Füße und Stimme.

Zittern kann in unterschiedlichen Formen vorkommen. Beispielsweise kann es zittrig oder bibbernd wirken, bei bei starkem Frieren oder eher schwingend und rhytmisch, wie bei Parkinson. Dabei kann das Zittern sowhl in Ruhe oder in Bewegung vorkommen.

Man kann weiterhin folgende Formen des Zitterns differenzieren:

1. Zittern bei der Bewegung eines Körperteils

2. Zittern bei Ruhe oder Halten eines Körperteils

3. Zittern bei Fixierung auf ein Ziel

4. Zittern beim Festhalten eines Gegenstandes

5. Zittern bei spezifischen motorischen Aktionen, wie musizieren

Ursachen

Zittern bei Kälte bzw. frieren ist in der Regel harmlos, wenn nicht Erfrierungen in Folge auftreten. Hierbei ist Frieren sogar ein Schutzmechanismus, um den Körper mehr Wärme durch Muskelkontraktion zuzuführen. Dennoch kann Zittern auch als Symptom einer Erkrankung sein. Typische Vertreter hierfür sind Parkinson, Schilddrüsenüberfunktion, Epilepsie, Schlaganfall und Multiple Sklerose.

Aber auch der übermäßige Konsum von Alkohol, Nikotin, Drogen, Kaffee, Tee und diverse Medikamente können Zittern auslösen. Ebenso sind auch psychische Leiden, wie Angststörung oder Panikattacken eine mögliche Ursache. Eine seltene Ursache für das Zittern sind erbliche Veranlagerungen, die aber bisher noch nicht genau erforscht sind.

Krankheiten mit diesem Symptom

Komplikationen

Bei Zittern handelt es sich um eine gewöhnliche Reaktion des Körpers auf Kälte. In den meisten Fällen verschwindet das Zittern immer dann, wenn der Körper sich wieder aufwärmen kann. Wird die Kälte nicht direkt behandelt, so kann bei einem sehr langanhaltendem Zittern eine Unterkühlung auftreten. Diese ist allerdings nicht weiter schlimm, wenn der Patient sofort mit Wärme behandelt wird.

Das Zittern kann allerdings auch in Verbindung mit Muskelkrankheiten auftreten und ist oft eine Folge von Alkoholmissbrauch. In solchen Fällen muss ein Arzt aufgesucht werden, um das Symptom zu untersuchen und gegebenenfalls zu behandeln. Oft zeigt ein häufiges Zittern auch auf eine Überfunktion der Schilddrüse.

Diese kann mit Hilfe von Medikamenten behandelt werden. Parkinson ist ebenfalls ein Verursacher vom Zittern, kann leider nicht direkt behandelt werden. Hier werden verschiedene Ausprägungsformen der Krankheit unterschieden, welche sich in der Frequenz des Zitterns unterscheiden.

Treten beim Zittern noch Schmerzen im Handgelenk auf, kann dies auf einen eingeklemmten Nerv hindeuten, hier muss ein Arzt dringend einberufen werden. Es kann auch durch Stress oder Nervosität aufkommen und ist in solchen Situationen vorkommen normal. Nach der Situation verschwindet das Zittern wieder von alleine.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Normalerweise ist ein Zittern einzelner Extremitäten oder des gesamten Körpers eine Abwehrreaktion des Körpers. Durch übermäßig hohe Kälte zittern einzelne Muskelregionen, sodass die Temperatur aufrechterhalten wird. Allerdings kann ein Zittern bestimmter Körperregionen auch durch eine ungewohnte Belastung entstehen. Jedoch sollte das Zittern nach wenigen Stunden von alleine verschwinden.

Wenn dies nicht der Fall ist, so sollte so schnell wie möglich ein entsprechender Arzt aufgesucht werden. Nur so können eventuell ernsthafte Grunderkrankungen vermieden bzw. frühzeitig erkannt und behandelt werden. Verschwindet das Zittern bei einzelnen Körperteilen nach wenigen Stunden, so wird es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen harmlosen Muskelkater handeln. Das Zittern einzelner Körperteile in kurzen Abständen kann aufgrund einer ernsthaften Grunderkrankung auftreten. Somit sollte ein Besuch beim Arzt nicht lange warten, denn nur durch eine frühzeitige Behandlung können schwerwiegende Komplikationen vermieden werden.

Aus diesem Grund gilt: Betroffene Personen die nach ungewohnter körperlicher Tätigkeit unter einem Zittern in den Muskeln leiden, müssen keineswegs einen Arzt aufsuchen. Nach wenigen Stunden dürfte das Zittern bereits von alleine verschwinden. Anders sieht es jedoch aus, wenn das Zittern ohne ersichtlichen Grund auftritt. In einem solchen Fall ist der Besuch beim Arzt absolut unausweichlich. Nur durch eine ärztliche Untersuchung können eventuelle Grunderkrankungen früh genug erkannt werden.

Behandlung & Therapie

Normalerweise wird kein Arzt bei Zittern aufgesucht. Dennoch kann im Rahmen einer anderen Erkrankung dieses Symptom durch einen Mediziner festgestellt werden und eine Diagnose diesbezüglich mit einbezogen. Je nach Ursache ist dann, neben der Grunderkrankung, eine Behandlung des Zitterns möglich.

Mögliche Therapiemaßnahmen sind die Einnahme von Medikamenten, wie Betablocker oder Botulinumtoxin. Außerdem sind motorische Techniken und Trainingsformen in der Vergangenheit erfolgreich gegen das Zittern zum Einsatz gekommen. Zittern im Rahmen einer Epilepsie oder Parkinson Krankheit kann bisher nicht geheilt werden. Lediglich die Linderung der Symptome wird von den Ärzten gewährleistet.

Aussicht & Prognose

In den meisten Fällen handelt es sich beim Zittern nicht um ein schwerwiegendes Symptom, welches zwingend von einem Arzt behandelt werden muss. Sollte das Zittern aufgrund von Kälte auftreten, so verschwindet das Symptom wieder, wenn sich der Patient aufwärmt. Hierbei kann allerdings eine Unterkühlung auftreten, wenn der Betroffene über einen langen Zeitraum kalten Temperaturen ausgesetzt ist.

Sollte der Patient regelmäßig Alkohol oder andere Drogen konsumieren, so kann das Zittern auch daraus entstehen. Hier hilft ein Entzug, um das Symptom einzuschränken und zu behandeln.

Wenn das Zittern plötzlich auftritt, so kann es sich um eine andere Grunderkrankung handeln. In diesem Fall hängt der weitere Verlauf der Erkrankung von der genauen Ursache ab. Im Falle von Parkinson ist nur eine sehr eingeschränkte Behandlung möglich, bei welcher das Zittern nicht komplett beseitigt werden kann.

Oft kommt es auch in stressigen Situationen und bei Nervosität zum Zittern, wobei es sich um ein gewöhnliches Symptom handelt. In diesem Fall kann auch eine psychotherapeutische Behandlung eingeleitet werden, um die Beschwerde zu reduzieren. Bei Erkältungen oder Grippen kann ebenfalls ein Zittern auftreten, welches allerdings zusammen mit der Grunderkrankung wieder verschwindet.


Vorbeugung

Um Zittern zu vermeiden bzw. vorzubeugen sollte versucht werden ein stressfreie und entspanntes Leben zu führen. Außerdem hilft regelmäßiger Sport und Bewegung in der Natur und an der frischen Luft. Ebenso sollte eine gesunde Ernährung angestrebt werden. Verzichtet werden sollte auf zu viel Alkohol, Rauchen und Drogenkonsum. Die Reduzierung von Kaffee kann ebenso hilfreich sein.

Das können Sie selbst tun

Zittern kann verschiedene Ursachen haben und sollte deshalb immer von einem Arzt abgeklärt werden. Abhängig von der Ursache können verschiedene Hausmittel und Maßnahmen die Beschwerden lindern. Bei nervösem Zittern schaffen Atemübungen und Entspannungstechniken (Yoga, Krankengymnastik, Massagen, u.a.) Abhilfe. Auf anregende Getränke mit Koffein sollte indes verzichtet werden. Besser sind Kräutertees (etwa mit Melisse, Fenchel oder Kamille), Saftschorlen oder Buttermilch.

Ein warmes Bad entspannt und löst das Zittern schnell auf. Geeignete Mittel aus der Natur sind etwa Kamille, Baldrian, Hopfen oder Lavendel. In Form von Tabletten, Tee oder Tropfen eingenommen, reduzieren diese Mittel das Zittern und sorgen insgesamt für ein besseres Allgemeinbefinden. Zittern in den Händen lässt sich durch kühlende Handmanschetten und die Vermeidung von Alkohol, Nikotin und Kaffee reduzieren.

Oft liegt dem Zittern auch Erschöpfung zugrunde, die sich durch Entspannung und Bettruhe lindern lässt. Liegen den Beschwerden psychische Belastungen zugrunde, müssen diese aufgearbeitet werden, um eine langfristige Besserung zu erzielen. Patienten mit einer Vorerkrankung sollten auffälliges Zittern grundsätzlich mit dem behandelnden Arzt abklären lassen, um ernste Komplikationen zu vermeiden.

Quellen

  • Berlit, P.: Basiswissen Neurologie. Springer, Berlin 2007
  • Grehl, H., Reinhardt, F.: Checkliste Neurologie. Thieme, Stuttgart 2012
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016

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