Mattenbohne
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Mattenbohne gehört wie alle Bohnenarten zu der Schmetterlingsblütlern und zählt damit zu den Hülsenfrüchten. Die anspruchslose Pflanze stammt ursprünglich vom indischen Subkontinent und gedeiht besonders gut in trocken-warmem Regionen. Wie die nahe verwandte Urdbohne wird auch die proteinreiche Mattenbohne in zahlreichen traditionellen indischen Gerichten verwendet.
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Das sollten Sie über die Mattenbohne wissen
Mattenbohnen zählen zu den gebräuchlichsten Bohnenarten der indischen und ostasiatischen Küche. Bereits vor mehr als 2000 Jahren wurde die Mattenbohne erstmals auf dem indischen Subkontinent gezielt kultiviert. Da sie besonders gut an ein halbtrockenes bis trockenes warmes Klima angepasst ist und auch auf nährstoffarmen Böden gut gedeiht, breitete sich die Mattenbohne bereits in historischer Zeit nach Pakistan, Thailand und China aus.
Heute wird die Mattenbohne auch zunehmend in den USA, Australien und einigen afrikanischen Ländern angebaut. Dabei benötigt die einjährige Pflanze nur wenig Pflege. Nach der Saat bildet sich zügig eine Pfahlwurzel, was die Nutzung von in tieferen Bodenschichten vorhandener Feuchtigkeit möglich macht.
Oberhalb der Erdoberfläche wachsen bis zu ein Meter lange kriechende, rau behaarte Ranken, die sich kreisförmig ausbreiten und dicht mit dreiteiligen Laubblättern besetzt sind. Aus kleinen gelblichen Blüten in den Blattachsen bilden sich 2,5 bis 5 cm lange braune, ebenfalls behaarte Hülsen, die bis zu neun längliche Samen enthalten. Diese sind mit maximal 5 mm Länge und 3 mm Dicke selbst für die in Indien einheimischen Bohnen recht klein.
Je nach Zuchtlinie sind die Samen, die wie die ganze Pflanze Mattenbohnen genannt werden, rechteckig oder nierenförmig, und es sind auch alle Farbschattierungen von Hellbeige über Grün bis Braun möglich.
Alle Varianten erreichen nur eine geringe Wuchshöhe, so dass sie aufwändig von Hand geerntet werden müssen. Neben den Samen sind aber auch die Schoten, die Stängel und die Blätter der Mattenbohne essbar. Diese schmecken herb-frisch, während die Samen sehr mild und nur leicht nussig im Geschmack sind. Dadurch sind sie aber vielseitig einsetzbar. Da die Pflanze in der gemäßigten Klimazone nicht angebaut werden kann, sind in Europa nur die getrockneten Bohnenkerne erhältlich. In regulären Supermärkten sind Mattenbohnen im Normalfall nicht zu finden, aber einige Asia-Läden haben sie im Sortiment. Am einfachsten können Mattenbohnen über Online-Händler bezogen werden. Neben der Bezeichnung Mattenbohne sind im Handel auch noch Mottenbohne und Mückenbohne üblich.
Bedeutung für die Gesundheit
Wie alle Hülsenfrüchte ist auch die Mattenbohne reich an hochwertigem pflanzlichen Eiweiß. Der Anteil an Fett und Kohlenhydraten ist jedoch sehr gering, so dass es sich um ein vergleichsweise kalorienarmes Lebensmittel handelt. Durch die in Mattenbohnen enthaltenen Ballaststoffe sind sie trotzdem sehr sättigend.
Das macht die Mattenbohne ideal für Reduktionsdiäten und eine kohlenhydratarme Ernährung. Diabetiker können ebenfalls von Mattenbohnen profitieren, da ihre Nährstoffkombination dafür sorgt, dass der Blutzuckerspiegel nach der Mahlzeit nur langsam ansteigt. Durch den hohen Gehalt an verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen unterstützt der Genuss von Mattenbohnen die Zellerneuerung. Mattenbohnen stärken aber auch das Nervensystem und regen den Stoffwechsel an. Auch Cholesterinspiegel und Blutdruck können mit Hilfe von einer Ernährung, die reich an Hülsenfrüchten wie der Mattenbohne ist, reguliert werden.
Besonders empfehlenswert sind Mattenbohnen bei vegetarischer und veganer Ernährung, da sie nicht nur proteinreich sind, sondern auch vergleichsweise viel Eisen enthalten. Negative gesundheitliche Effekte, wie sie bei verwandten Bohnenarten auftreten können, sind bei der Mattenbohne nicht zu erwarten. Lediglich bei dem Verzehr großer Mengen von Mattenbohnen können Verdauungsbeschwerden auftreten, wie sie aber für alle Hülsenfrüchte typisch sind. Die in ihnen enthaltenen Proteasehemmer und Pektine können zu Blähungen und Magenverstimmungen führen, in sehr seltenen Fällen sogar zu Schäden an den Darmwänden.
Da diese Stoffe aber durch die Einwirkung von Hitze neutralisiert werden, ist der Verzehr von Mattenbohnen bei richtiger Zubereitung völlig unbedenklich. Im Allgemeinen sind Mattenbohnen sogar sehr bekömmlich. Speisen, die Mattenbohnen enthalten, werden in der indischen Volksmedizin bei fieberhaften Erkrankungen empfohlen.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Nährwertangaben | Menge pro 100 Gramm |
Kalorien 343 | Fettgehalt 1,6 g |
Cholesterin 0 mg | Natrium 30 mg |
Kalium 1.191 mg | Kohlenhydrate 62 g |
Ballaststoffe 23 g | Magnesium 381 mg |
Ungekochte Mattenbohnen enthalten nur etwa 340 kcal pro 100 g. Da sie zu etwa 30 Prozent aus Protein bestehen, macht sie das nicht nur zu einem hochwertigen, sondern auch zu einem vergleichsweise kalorienarmen Eiweißlieferanten.
Fett enthält die Mattenbohne kaum, und die enthaltenen Kohlenhydraten liegen zu einem großen Teil in Form von Ballaststoffen vor. Mattenbohnen sind reich an Magnesium, Kalzium und vor allem Eisen. Auch eine breite Palette von Vitaminen findet sich in Mattenbohnen, insbesondere Vitamin C und Vitamin B6. Ein noch höherer Gehalt an Vitaminen wird erreicht, wenn die Mattenbohnen auskeimen und dann als Bohnensprossen verzehrt werden.
Unverträglichkeiten & Allergien
Die Mattenbohne ist in der Regel sehr bekömmlich. Allergien und Unverträglichkeiten in direktem Zusammenhang mit Mattenbohnen sind nicht bekannt. Allerdings können wie bei anderen Bohnenarten leichte bis mäßige Verdauungsbeschwerden auftreten, falls der Magen-Darm-Trakt empfindlich auf Hülsenfrüchte reagiert.
Durch ein gründliches Durchgaren und die Zugabe von Gewürzen, die Blähungen entgegen wirken, lassen sich diese Beschwerden aber vermeiden. Auch bei einer Sojaunverträglichkeit kann es aufgrund der Verwandtschaft der beiden Bohnenarten zu Verdauungsproblemen kommen. In diesem Fall sollte der behandelnde Arzt informiert werden. Da Mattenbohnen wie andere Hülsenfrüchte auch einen vergleichsweise hohen Gehalt an Purinen haben, können sie den Harnsäurespiegel beeinflussen. Wer unter Gicht leidet, sollte sie deshalb nach Möglichkeit meiden.
Einkaufs- & Küchentipps
Aufgrund ihrer geringen Größe eignen sich Mattenbohnen für schnelle Gerichte, da sie anders als andere getrocknete Hülsenfrüchte vor der Zubereitung nicht unbedingt eingeweicht werden müssen. Wer zu Beschwerden nach dem Verzehr von Hülsenfrüchten neigt, sollte Mattenbohnen aber trotzdem einweichen und das Einweichwasser dann wegschütten, da sie so bekömmlicher werden. Da Mattenbohnen sehr leicht keimen, können aus ihnen auch herzhaft-nussig schmeckende Bohnensprossen gezogen werden. Diese lassen sich im Kühlschrank problemlos drei bis vier Tage aufbewahren.
Zubereitungstipps
Dank ihres milden Geschmacks können Mattenbohnen nicht nur für klassische indische Currygerichte verwendet werden, sondern auch für mediterrane oder mitteleuropäisch gewürzte Eintöpfe. In Salzwasser gegart können Mattenbohnen nach dem Abtropfen und Abkühlen zusammen mit anderen Hülsenfrüchten und Gemüsen auch als Salat zubereitet werden. Genauso abwechslungsreich können Sprossen aus Mattenbohnenkernen verendet werden. Sie können sowohl in der Pfanne gebraten als auch zusammen mit anderen Zutaten im Topf gegart werden. Roh sind sie eine frische und vitaminreiche Ergänzung für Salate.