Tröpfcheninfektion

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Übertragung von Krankheitserregern durch winzige Sekrettröpfchen aus dem Atemtrakt nennt man Tröpfcheninfektion.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Tröpfcheninfektion?

Die Übertragung von Krankheitserregern durch winzige Sekrettröpfchen aus dem Atemtrakt nennt man Tröpfcheninfektion. Sie kann über die Luft, beispielsweise durch Husten, Ausschnauben, Atmen und Niesen geschehen.

Sie kann über die Luft, beispielsweise durch Husten, Ausschnauben, Atmen und Niesen geschehen. Das beste Gegenmittel gegen eine Tröpfcheninfektion ist Hygiene, gegebenenfalls das Anlegen geeigneter Schutzbekleidung und in Zeiten von regionalen Grippewellen auch das Abstandhalten zu Menschen, die betroffen sein könnten. Besonders wird die Krankheitsübertragung per Tröpfcheninfektion in vollen Kaufhäusern, Schulen, Kinos oder öffentlichen Verkehrsmitteln begünstigt.

Definiert wird die Tröpfcheninfektion als eine Krankheitsübertragung durch winzige Tröpfchen Sekret aus dem Atem von bereits Betroffenen. In den meisten Fällen geschieht die Tröpfcheninfektion durch die mit ansteckenden Viren und Bakterien belastete Luft.

Ursachen, Übertragung & Verlauf

Problematisch ist, dass die Übertragung einer Krankheit durch eine Tröpfcheninfektion zunächst nicht bemerkt wird. Man wird daher vor Ausbruch der eigenen Erkrankung per Tröpfcheninfektion zum Überträger.

Die Tröpfcheninfektion spielt vor allem bei der Übertragung von Grippeviren und Erkältungskrankheiten eine große Rolle. Es sind jedoch auch andere Erkrankungen bekannt, die durch eine Tröpfcheninfektion übertragen werden. Im Falle der Grippe gilt man am ersten Ansteckungstag und mindestens sieben Tage danach als ansteckend. Man kann die Grippeviren in dieser Zeit per Tröpfcheninfektion weitergeben, wenn man sich nicht krankschreiben lässt und den Kontakt zu Gesunden bewusst meidet.

Diskutiert wird, ob in bestimmten Fällen eine längere Ansteckungsgefahr durch eine Tröpfcheninfektion besteht. Strittig ist, inwieweit man eine Tröpfcheninfektion durch das konsequente Tragen von Schutzmasken vermeiden könnte. Die Krankheitserreger werden durch Husten, Niesen oder Ausschnauben freigesetzt und verbreiten sich als Sekrettropfen auf direktem Wege über die Luft.

Um von einer Tröpfcheninfektion betroffen zu werden, muss man nur weniger als drei Meter von einer betroffenen Person entfernt sein. Zur Tröpfcheninfektion kommt es, wenn man die keimbelastete Luft einatmet. Man weiß heute, dass viele Epidemien auf Erden sich durch Tröpfcheninfektion verbreitet haben.

Beispiele für Erkrankungen

Als Beispiele von Erkrankungen, die durch eine Tröpfcheninfektion ausgelöst werden können, seien neben den erwähnten Grippeviren und Viren, die Erkältungserkrankungen auslösen, die Auslöser von Diphtherie, Windpocken, Herpes, Tuberkulose, Keuchhusten, Masern, Röteln, Pest, Scharlach, der neuartigen Erkrankung SARS, Ebola oder Mumps genannt.

In allen Fällen kann die Erkrankung durch Tröpfcheninfektion aus dem Respirationstrakt übertragen werden. Verantwortlich für die fatale Auswirkung der Tröpfcheninfektion sind meist Viren, seltener Bakterienstämme. Die virale Tröpfcheninfektion ist besonders bei Kindererkrankungen weit verbreitet. Um die Risiken einer Tröpfcheninfektion für bereits schwache oder kranke Menschen zu mindern, rät man nicht nur bezüglich der Influenza zu einer Schutzimpfung.

Diese minimiert zwar das Risiko einer Tröpfcheninfektion nicht zu 100 Prozent, aber doch erheblich. Eine bakterielle Tröpfcheninfektion betrifft oft Streptokokken, Chlamydien, Pneumokokken oder Meningokokken. Letztere sind als Verursacher der Hirnhautentzündung oder Meningokokken-Sepsis bekannt, die auch Blutvergiftung genannt wird.

Bei der Tuberkulose dachte man bereits, die Gefahr einer Tröpfcheninfektion sei geringer geworden, weil die Erkrankung bei uns als ausgemerzt galt. In neuerer Zeit kam es aber zu vermehrtem Auftreten in diversen Massenunterkünften oder engen Einrichtungen. Eine Tröpfcheninfektion geschieht z.B. besonders leicht bei Risikogruppen in Asylbewerber- und Obdachlosenunterkünften, unter Drogenabhängigen, in öffentlichen Verkehrsmitteln, Flugzeugen oder unter Menschen mit schwachem Immunsystem.

Ein großes Problem ist das vermehrte Auftreten von resistenten und multiresistenten Keimen. Bei besonders gefährdeten Gruppen müssen systematisch vorbeugende Maßnahmen gegen die Tröpfcheninfektion genutzt werden.


Vorbeugung

Gute Hygiene kann einen nur teilweise vor einer Tröpfcheninfektion schützen. Viel wichtiger ist, dass man in Zeiten der Erkältung und zur Grippezeit den Kontakt zu größeren Menschengruppen minimiert.

Immunstärkungsmaßnahmen und gegebenenfalls das Tragen von entsprechenden Schutzmasken können die Risiken für eine Tröpfcheninfektion minimieren. Gegen manche Erkrankungen gibt es bereits Schutzimpfungen, gegen andere gute Früherkennungs- und Behandlungsmethoden.

Reisen in Gebiete, die für bestimmte Erkrankungen wie Ebola, Tuberkulose, Pest oder Diphtherie bekannt sind, sollte man meiden. Pandemien und Epidemien entstehen gelegentlich, weil Menschen nicht genügend Aufmerksamkeit auf die Tröpfcheninfektion gelegt haben und trotz erster Beschwerden nicht rechtzeitig zum Arzt gingen.

Quellen

  • Classen, M., Diehl, V., Kochsiek, K. (Hrsg.): Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2009
  • Piper, W.: Innere Medizin. Springer, Berlin 2013
  • Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012

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