Viruserkrankungen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei einer Viruserkrankung gelangen Viren in den menschlichen Körper und vermehren sich dort. Die Folge sind Erkrankungssymptome, die je nach Virus unterschiedlich ausfallen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Viruserkrankung?

Viren, die Erkältung und Grippe auslösen, führen meist zu einer harmlosen Viruserkrankung. Der Krankheitsverlauf beginnt mit Schnupfen, Husten und Abgeschlagenheit. Der Betroffene hat mitunter Fieber.
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Eine Viruserkrankung ist die Folge einer Virusinfektion. Viren können in die Zellen des Körpers eindringen. Wenn sie sich dort vermehrt haben, reagiert der Körper mit Erkrankungssymptomen.

Viren benötigen andere Organismen, um sich zu vermehren. Sie benutzen die Zellen des jeweiligen Organismus als Wirtszellen. Außerhalb der vom jeweiligen Virus bevorzugten Wirtszelle gelingt eine Vermehrung nicht. Viren übernehmen nach erfolgreichem Eindringen die Kontrolle der Wirtszelle.

Erkennt das körpereigene Immunsystem die umprogrammierten Zellen, veranlasst es ein Absterben der betroffenen Zellen. Die Folge ist eine Entzündung, die meist Teil der Viruserkrankung ist.

Viruserkrankungen können zum Tod des betroffenen Organismus führen. Viren profitieren jedoch davon, ihren Wirt am Leben zu halten – andernfalls können sie sich nicht mehr vermehren. Von Viren, die noch nicht auf den menschlichen Organismus als Wirt abgestimmt sind, geht eine große Gefahr aus. Dies gilt auch für Viren, die ihren Wirt nicht beeinträchtigen, jedoch bereits übertragbar sind.

Ursachen

Die Ursache einer Viruserkrankung ist das erfolgreiche Eindringen von Viren in einen Organismus. Die Infizierung kann auf unterschiedlichen Wegen stattfinden:

Tröpfcheninfektion: Die Viren gelangen von bereits infizierten Menschen beim Sprechen, Husten oder Niesen in die Luft. Gelangen die Viren von dort auf die Schleimhäute der oberen Atemwege anderer Menschen, werden diese ebenfalls infiziert. Beispiele sind Schnupfen, Masern und Windpocken.

Kontakt-/Schmierinfektion: Im Gegensatz zur Tröpfcheninfektion werden die Viren nicht über die Luft übertragen, sondern durch Körperausscheidungen infizierter Menschen oder Tiere. Bei einer direkten Kontaktinfektion kommt der Betroffene mit der infizierten Person in Berührung.

Indirekt können Viren durch kontaminierte Gegenstände oder Lebensmittel übertragen werden. Beispiele sind Polio (Kinderlähmung) und Ebola.

Körperflüssigkeiten: In diesem Fall übertragen die Viren sich bei direktem Schleimhaut- oder Blutkontakt. Beispiele sind HIV und Hepatitis B und Hepatitis C. Eine Unterkategorie stellt die Übertragung durch Insektenbisse dar: Einige Viren werden von blutsaugenden Insekten weitergegeben, wie die FSME-Viren durch Zeckenbisse.

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Eine Viruserkrankung ist in der Regel mit ziemlich eindeutigen und typischen Symptomen verbunden, sodass betroffene Personen einen Virusinfekt ohne ärztliche Diagnose erkennen können. Das wohl eindeutigste Symptom ist ein allgemeines Unwohlsein. Betroffene Personen fühlen sich sehr müde und sind im Leistungspensum sehr eingeschränkt.

Hinzu kommt oftmals eine Entzündung der Atemwege, sodass ein starker und lästiger Husten entstehen kann. Schnupfen, Gliederschmerzen und starke Kopfschmerzen sind weitere Symptome, die im Zusammenhang mit einer Viruserkrankung auftreten können. Wer an dieser Stelle auf eine ärztliche und medikamentöse Behandlung verzichtet, der muss mit einer erheblichen Verschlimmerung der zuvor genannten Symptome rechnen.

Wer sich bereits bei ersten Anzeichen einer Viruserkrankung für eine solche Behandlung entscheidet, der wird eine schnelle und baldige Genesung verspüren können. V Die Schwere der einzelnen Symptome hängt davon ab, ob die betroffene Person sich für eine Behandlung bei Arzt entscheidet. Im Idealfall können mit einer solchen Behandlung einzelne Symptome im Keim erstickt werden, sodass einer vollständigen Genesung nichts mehr im Wege steht. Definitiv sollte bei einer Viruserkrankung der Gang zum Arzt nicht auf die lange Bank geschoben werden.

Diagnose & Verlauf

Viren, die Erkältung und Grippe auslösen, führen meist zu einer harmlosen Viruserkrankung. Der Krankheitsverlauf beginnt mit Schnupfen, Husten und Abgeschlagenheit. Der Betroffene hat mitunter Fieber.

Bei grippalen Infekten ist der Verlauf meist langwieriger und die Symptome ausgeprägter. Beansprucht der Erkrankte sich zu stark, kann es zu Folgeerkrankungen wie Lungenentzündung, Herzschäden oder Infektionen im Ohr sowie den Nebenhöhlen kommen.

Typische Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps, Röteln oder Windpocken zeigen meist einen harmlosen Krankheitsverlauf. Typisch für diese Viruserkrankungen sind Hautausschläge, die je nach Virus unterschiedlich aussehen und mitunter jucken. Allgemeines Unwohlsein sowie Fieber treten begleitend auf. Kinder werden vorsorglich gegen einige dieser Viren geimpft, darunter Polio. In manchen Fällen kommt es zu Komplikationen, die zu dauerhaften Organschäden führen können.

Der Krankheitsverlauf bei Menschen, die mit dem HIV-Virus infiziert werden, ist sehr unterschiedlich. Häufig leben Menschen damit über Jahre nahezu unbeeinträchtigt. HIV-Viren greifen das Immunsystem an. Die Viruserkrankung führt in den meisten Fällen zum Tod.

Viren, die nicht an den Menschen als Wirt angepasst sind, führen zu einem besonders schwerwiegenden Krankheitsverlauf. Die Sterberate bei solchen Viruserkrankungen ist hoch. Es kann zu weitreichenden Epidemien sowie Pandemien kommen. Bekannte Beispiele sind die Schweinegrippe und das Ebolafieber.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Viren haben die Eigenschaft, sich innerhalb weniger Stunden oder Tage im Organismus schnell ausbreiten zu können. Wird ihnen kaum oder keine Gegenwehr geboten, kommt es schnell zu einer Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustandes. Nur selten schafft es der Körper aus eigener Kraft, sich gegen eine Viruserkrankung ohne Unterstützung durchsetzen zu können. Aus diesem Grund sollten insbesondere Menschen mit einem geschwächten oder noch nicht voll ausgereiften Immunsystem unmittelbar bei den ersten Anzeichen einer gesundheitlichen Beeinträchtigung einen Arzt konsultieren. Bei einer Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit, einer inneren Schwäche oder einem diffusen Krankheitsgefühl benötigt der Organismus Hilfe.

Kommt es zu Fieber, dem Verlust der inneren Kräfte, Kopfschmerzen, Husten oder Schnupfen, ist ein Arzt zu konsultieren. Bei Erbrechen, Durchfall und einem Appetitverlust ist ebenfalls eine medizinische Unterstützung anzuraten. Können die alltäglichen Verpflichtungen nicht wahrgenommen werden, stellen sich weitere Funktionsstörungen ein oder leidet der Betroffene unter Schmerzen, ist ein Arztbesuch notwendig.

Schlafstörungen, Beeinträchtigungen der Konzentration und Aufmerksamkeit sowie Einbußen der Mobilität sind untersuchen und behandeln zu lassen. Ein Arztbesuch ist anzuraten bei Schweißausbrüchen, Krämpfen und Blutungen. Nehmen vorhandene Beschwerden an Umfang und Intensität zu oder zeigen sich weitere Unregelmäßigkeiten, sollte schnellstmöglich die Hilfe eines Arztes in Anspruch genommen werden.

Behandlung & Therapie

Ärzte behandeln Viruserkrankungen im Gegensatz zu bakteriellen Infektionen nicht mit Antibiotika. Sie verschreiben eventuell Medikamente zur Linderung der Symptome.

Bei grippalen Infekten und Erkältungen helfen Bettruhe sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Salzwasser hilft bei geschwollenen Schleimhäuten. Es kann in Form von Nasensprays oder Nasenspülungen zugeführt werden. Kopfschmerztabletten können zum Einsatz kommen, außerdem lindernde Halstabletten. Die Zufuhr von Vitamin C stärkt die allgemeine Abwehr.

Bei Kinderkrankheiten steht das Lindern des Juckreizes im Vordergrund. Arzt und Eltern überprüfen den Allgemeinzustand kontinuierlich, um Komplikationen sowie Folgeerkrankungen so gut wie möglich auszuschließen.

HIV-Patienten stehen heutzutage eine Reihe verschiedener Medikamente zur Verfügung, die die Virenlast im Körper reduzieren können. Die Medikamente sprechen auf jeden Betroffenen unterschiedlich an. Eine kontinuierliche ärztliche Betreuung ist daher unabdingbar.


Vorbeugung

Einigen Viruserkrankungen kann besonders durch gute Hygiene vorgebeugt werden. Regelmäßige Bewegung sowie eine gesunde, vitaminreiche Ernährung stärken das Immunsystem. So können manche Viren abgeblockt werden.

Impfungen sind bisher nur gegen einen geringen Teil der Viren möglich. Dazu zählen die Kinderkrankheiten Polio, Masern, Mumps, Windpocken und Röteln. Andere Beispiele sind FSME sowie Hepatitis A und B. HIV-infizierte Menschen können die Weitergabe des Virus verhindern, indem sie ausschließlich geschützten Geschlechtsverkehr durchführen.

Die Nachsorge von Viruserkrankungen hängt von der jeweiligen Krankheit ab. Sie kann mit dem Hausarzt oder Facharzt abgesprochen werden. Die Mitarbeit des Patienten ist wichtig, um die Regeneration zu beschleunigen und gegebenenfalls einen Rückfall oder andere Komplikationen zu vermeiden.

Nachsorge

Eine Viruserkrankung ist oft mit einer Schwächung des Organismus verknüpft. Hier gilt es, langsam wieder die alte Leistungsfähigkeit herzustellen, ohne sich dabei zu überfordern. Wichtig ist in diesem Zusammenhang ein guter und ausreichender Schlaf, da dieser für den Körper in der Nachsorge eine bedeutende Erholungsfunktion bietet.

Auch die ausgewogene Ernährung gehört zu Nachsorge. Obst und Gemüse können das Immunsystem durch die enthaltenen Vitmine wieder aufbauen und so die körpereigene Abwehr gegen Viren, aber auch Bakterien stärken. Wichtig ist es zudem, ausreichend zu trinken. 1,5 bis 2 Liter Trinkmenge täglich können besonders gut über Wasser oder Kräutertees gedeckt werden. Wenn die Viruserkrankung Darm oder Magen betroffen hat, ist Schonkost in der Nachsorge oft zusätzlich hilfreich. Alkohol, Nikotin und Drogen sollten selbstverständlich tabu sein.

Ein trainierter Körper ist gegen Infekte oft widerstandsfähiger. Durch dosierte körperliche Aktivität, aber auch Abhärtung in der Sauna oder beim Wassertreten nach Kneipp kann der Organismus angehärtet werden. Eine Überforderung ist in der Nachsorge nach Viruserkrankungen jedoch unbedingt zu vermeiden.

Das können Sie selbst tun

Bei Viruserkrankungen ist eine ärztliche Abklärung notwendig. Eventuell werden Medikamente zur Linderung der Beschwerden verordnet. Die wichtigste Maßnahme besteht in Bettruhe. Außerdem muss ausreichend Flüssigkeit aufgenommen werden. Die Ernährung setzt sich aus Schonkost wie Zwieback, Hühnerbrühe oder geriebenem Apfel zusammen. Bei geschwollenen Schleimhäuten empfiehlt sich das Inhalieren von Salzwasser. Auch Nasensprays oder Spülungen bieten sich an. Begleitend dazu ist eine gute Körperhygiene wichtig. Regelmäßiges Händewaschen vermeidet, dass andere Personen angesteckt werden. Erkrankte Kinder sollten sorgfältig beobachtet werden.

Sollte sich der Gesundheitszustand verschlechtern, ist ärztlicher Rat gefragt. Insbesondere bei schweren Erkrankungen wie Polio oder Mumps ist eine genaue Beobachtung und bestenfalls eine engmaschige ärztliche Überwachung wichtig, um die Gesundheit des Kindes sicherzustellen. Bei meldepflichtigen Viruserkrankungen wie Diphtherie oder akuter Virushepatitis sind die zuständigen Behörden zu informieren.

Der Kontakt mit anderen Personen sollte eingeschränkt werden, bis die Erkrankung abgeklungen ist. Welche Maßnahmen bei einer Viruserkrankung selbst ergriffen werden können, hängt von der Art der Erkrankung ab. Der zuständige Arzt kann geeignete Maßnahmen vorschlagen und bei Bedarf einen Ernährungsberater sowie verschiedene Fachärzte hinzuziehen.

Quellen

  • Hahn, H., et al.: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer, Berlin 2012
  • Modrow, S., Falke, D.: Molekulare Virologie. Springer Spektrum, Berlin 2010
  • Suttorp, N., et al.: Infektionskrankheiten. Thieme, Stuttgart 2004

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