Rooibos

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Heilpflanzen Rooibos

Rooibos hat insbesondere als Tee in den letzten Jahren an Bekanntheit und Beliebtheit gewonnen. Über die heilenden Kräfte, welche hinter den aromatischen Blättern stecken, ist das Wissen hingegen weniger verbreitet. Dabei kann die Pflanze bei verschiedenen Beschwerden angewendet werden, ohne dass mit Nebenwirkungen zu rechnen ist.

Vorkommen & Anbau des Rooibos

Der Tee verfügt über keine aufputschende Eigenschaft und eignet sich somit ebenfalls für Kinder und empfindliche Personen.

Der Rooibos ist Teil der Familie der Hülsenfrüchtler. Ursprünglich stammt das Gewächs aus Südafrika, wo es insbesondere in den Bergregionen wächst. Der lateinische Begriff des Rooibos lautet Aspalathus linearis. Er weist die Form eines Strauches auf und wird etwa ein bis zwei Meter hoch. Die langen Zweige verfügen über feinere Äste. In den ersten Wochen ist die Rinde der Äste rötlich gefärbt. Die Blätter des Rooibos stehen in der Regel dicht beieinander und sind grün. Sie sind ungefähr einen Millimeter dick und zirka 1,5 bis 6 Zentimeter lang.

Ihre Form ähnelt der von Kiefernadeln. Im Gegensatz zu Kiefernadeln ist die Beschaffenheit von Rooibos- Blättern jedoch wesentlich weicher. Im Frühling und Sommer erblüht die Pflanze. Dabei entwickelt sie gelbe Kronblätter. In der Hülsenfrucht können kleine Samen gefunden werden, welche dem Rooibos der Vermehrung dienen. Die Geschichte des Rooibos ist nicht vollkommen geklärt. Erstmalig erwähnt wurde die Heilkraft literarisch jedoch im Jahr 1772. Zuvor soll der Tee als Erfrischungsgetränkt genutzt worden sein. Im frühen 20. Jahrhundert gelang die Pflanze schließlich nach Europa. Der Tee wird im Vergleich zu Kaffee und schwarzem Tee oft als milder empfunden.

Wirkung & Anwendung

Ausschlaggebend für die heilenden Wirkungen des Rooibos sind seine Inhaltsstoffe. Bei diesen handelt es sich um ätherische Öle, Fluor, Aluminium, Vitamin C, Borneol, Kalk, Essigsäure, Eugenol, Flavonoide, Gallussäure, Gerbsäure, Eisen, Kaffeesäure, Kalium, Kupfer, Limonen, Linalool, Magnesium, Mangan, Natrium, Phenol, Rutin, Thymol und Zink.

In den meisten Fällen werden die Blätter als Tee konsumiert. Die Sammelzeit liegt im Sommer. Anschließend können die Bestandteile getrocknet und später mit heißem Wasser übergossen werden. Abhängig von dem individuellen Geschmack erfolgt die Entfernung der restlichen Bestandteile nach 5 bis 10 Minuten. Vor allem in den warmen Monaten ist das Getränk als Eistee beliebt. Nach der Zubereitung des Tees kann dieser getrunken oder äußerlich verwendet werden, abhängig von den jeweiligen Beschwerden.

Querzitin und Querzitrin sind dazu in der Lage, die Gefäße zu weiten. Auf diese Weise kann ein erhöhter Blutdruck sinken und sich normalisieren. Für die präventiven Behandlungsmaßnahmen eignen sich insbesondere Vitamin C, Karotinoide und Flavonoide. Freie Radikalen stellen ein Elektron mit einem fehlenden Sauerstoffmolekül dar. Sie tragen zur Entstehung zahlreicher degenerativer Krankheiten bei, wie zum Beispiel Krebs und Alzheimer.

Vitamin C, Karotinoide und Flavonoide können das Eintreten solcher Erkrankungen unterbinden. Gleichzeitig weist Rooibos antioxidative Eigenschaften auf. Diese können bei äußerlichen Erscheinungen hilfreich sein. So lassen sich Ekzeme, Sonnenbrand oder Neurodermitis durch das Auftragen von abgekühltem Rooibos-Tee lindern. Aspalathin und Nothofagin sorgen für eine verminderte Bildung von Histaminen. Die Hemmung von Histaminen wirkt sich entzündungshemmend und krampflösend aus.

Vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden kann zu Rooibostee gegriffen werden, um die Schmerzen zu reduzieren. Des Weiteren finden die Blätter bei Allergien Anwendung sowie als Getränk nach dem Sport. Durch die enthaltenen Mineralien kann Rooisbostee als isotonisches Getränk verstanden werden. Insbesondere nach einem hohen Schweißverlust trägt er zu körperlichen Regeneration bei. Vorliegende Schwellungen können mit einem kalten Umschlag aus dem Rooibostee behandelt werden. Die entzündungshemmenden Faktoren unterstützen den Heilungsprozess.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die Inhaltsstoffe des Rooibos können für verschiedene Zwecke verwendet werden. Gesundheitlich gesehen eignen sie sich sowohl für eine Behandlung bestehender Beschwerden sowie als Vorbeugung gegen spezifische Erkrankungen. Rooibos kann zwar keinen Arztbesuch ersetzen, ist jedoch dazu in der Lage, einige Symptome zu mildern. Unterschiedliche Ursachen führen zu Magenverstimmungen und Schmerzen. Der Tee kann die Krämpfe lindern und auf diese Weise zu einer verbesserten Lebensqualität beitragen.

Des Weiteren stellt er ein natürliches Mittel zur Milderung von bestehenden Allergien und Heuschnupfen dar. Regelmäßig getrunken kann er das Risiko degenerativer Erkrankungen senken. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Stärkung des Immunsystems. Die enthaltenen Vitamine und Spurenelemente können den Körper vor Krankheitserregern schützen. Menschen mit einem gesunden Immunsystem weisen weniger Infektionen mit unterschiedlichen Erregern auf. Bei innerer Unruhe, Nervositätoder Aufregung kann Rooibos ebenfalls helfen. Querzetin und Qerzitrin sorgen für Entspannung. In einigen Regionen werden die Blätter für antibiotische Zwecke genutzt. Einige Inhaltsstoffe sollen dazu in der Lage sein, spezifische Erreger abzutöten. Quercetin und Isoquercetin sorgen für eine erhöhte Produktion von Serotonin. Auf diese Weise führt der Konsum von Rooibos unter anderem zu einer verbesserten Stimmung. Zu diesem Zweck eignet er sich zum Beispiel bei dem Vorliegen einer Depression.

Allgemein gesehen kommt die Behandlung mit der Heilpflanze bei Hauterkrankungen, Durchfall, Magenschmerzen, Aphten im Mund, Allergien, Depressionen, Schlafstörungen und Entzündungen des Zahnfleisches zum Einsatz. Weil im Rahmen des großindustriellen Anbaus jedoch häufig zahlreiche Pestizide verwendet werden, empfiehlt sich der Kauf eines biologischen Produkts. Generell löst Rooibos jedoch keine Nebenwirkungen aus. Der Tee verfügt über keine aufputschende Eigenschaft und eignet sich somit ebenfalls für Kinder und empfindliche Personen. In der Herkunftsregion ist die Verabreichung des Tees an Säuglinge nicht unüblich.


Das könnte Sie auch interessieren