Rosenkohl

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Rosenkohl ist eines der feinsten und beliebtesten Wintergemüse, die auch gern zu einem Braten serviert werden. Er verfügt über einen charakteristischen Eigengeschmack und viele gesundheitliche Vorteile.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Rosenkohl wissen

Rosenkohl verfügt über einen charakteristischen Eigengeschmack und viele gesundheitliche Vorteile.

Der Rosenkohl, ein Blattgemüse, gehört zur Familie der Kreuzblütler. Die Röschen sind hell- bis dunkelgrün und werden etwa walnussgroß. Das recht junge Gemüse wurde erst im 19. Jahrhundert von Bauern in Belgien gezüchtet. Daher wird der Rosenkohl häufig auch als Brüsseler Kohl bezeichnet. Von hier aus hat sich das Gemüse dann in ganz Europa und den USA verbreitet.

Die gesamte Pflanze kann eine Wuchshöhe von einem Meter erreichen. Der Kohl benötigt einen guten Boden und viel Aufwand, denn das Gemüse wird von Hand gepflückt. Die Haupternte erfolgt im Spätherbst und Winter, allerdings ist der Kohl tiefgefroren ganzjährig erhältlich. Die Röschen dürfen nicht zu lange gelagert werden. Daher erfolgt ein frischer Verkauf. Der Rosenkohl entwickelt, ähnlich wie es beim Grünkohl der Fall ist, erst nach der ersten kurzen Einwirkung von Frost seine besonderen Vorzüge, denn dann ist er zarter, aromatischer und auch leichter verdaulich. Der Rosenkohl verfügt über einen kräftigen, aber dennoch feinen und unaufdringlichen Geschmack sowie eine cremige und buttrige Konsistenz.

Bedeutung für die Gesundheit

Es gibt keine andere Kohlsorte, die mehr Vitamin C enthält als der Rosenkohl. Mit mindestens 110 mg je 100 g des Wintergemüses ist die empfohlene tägliche Dosis reichlich abgedeckt.

Durch Vitamin C wird das Immunsystem gestärkt. Insbesondere ratsam ist ein regelmäßiger Verzehr daher in der kalten Jahreszeit. Zudem sind in den Röschen bemerkenswerte Mengen an den Vitaminen B und K, Kalium, Magnesium und Zink enthalten.

Aufgrund des Vitamin-B-Gehalts wirkt das Wintergemüse ausgleichend für das Nervensystem. Im Rosenkohl steckt, verglichen mit anderen Kohlsorten, die größte Menge an den wichtigen Glucosinolaten. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die im Körper in Senföle umgewandelt werden. Diese hemmen die Vermehrung von Bakterien, Viren und Pilzen. Sie fördern zudem die Durchblutung und wirken antioxidativ. Letzteres sorgt dafür, dass die Zellen vor freien Radikalen geschützt und somit nicht geschädigt werden. Der Rosenkohl soll daher krebsvorbeugend wirken. Zudem enthält der Rosenkohl viele Ballaststoffe, wodurch die Verdauung in Schwung gebracht wird.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährwertangaben Menge pro 100 Gramm
Kalorien 43 Fettgehalt 0,3 g
Cholesterin 0 mg Natrium 25 mg
Kalium 389 mg Kohlenhydrate 9 g
Eiweiß 3,4 g Ballaststoffe 3,8 g

Der Wassergehalt der Röschen ist im Vergleich zu anderen Kohlsorten geringer, was sich im Energiegehalt widerspiegelt: Der Rosenkohl ist mit etwa 43 Kalorien je 100 Gramm etwas kalorienreicher als die Verwandten, allerdings ist er auch ein sehr wertvoller Lieferant von Vitaminen und Mineralstoffen.

Das Wintergemüse enthält beispielsweise reichlich Vitamin A, B1 und B2 sowie reichlich Vitamin C. Daher gilt der Rosenkohl zu Recht als Vitaminbombe. Zudem stecken im Rosenkohl doppelt so viel Eisen und Kalium wie zum Beispiel im Weißkohl. Wie alle Kohlsorten enthält der Rosenkohl die Mineralstoffe und Vitamine in einem ausgewogenen Verhältnis. Die Ballaststoffe sättigen, sodass sich das Gemüse auch für eine Diät eignet, vor allem da der Fettgehalt sehr gering ist.

Unverträglichkeiten & Allergien

Rosenkohl ist für manche Menschen schwer verdaulich. Sie bekommen nach dem Verzehr Blähungen und Bauchschmerzen. Diese Verdauungsprobleme können jedoch mit einigen Tipps bei der Zubereitung deutlich gemindert werden. Es ist wichtig, dass der Rosenkohl vollständig durchgegart wird, da das Gemüse roh oder halbroh für den Darm noch schwerer zu verarbeiten ist und die Beschwerden hervorruft. Zudem tragen verschiedene Gewürze und Kräuter dazu bei, dass das Gemüse leichter zu verdauen ist, beispielsweise Kümmel und Koriander. Wenn dies bei der Zubereitung zum Rosenkohl dazugegeben wird, kann eine stärkere Gasentwicklung vermieden werden.


Einkaufs- & Küchentipps

Da der Rosenkohl ein Herbst- und Wintergemüse ist, schmecken die Röschen am besten, wenn sie bereits etwas Frost abbekommen haben. Die Stärke, die im Kohl enthalten ist, wurde dann nämlich in Zucker umgewandelt. Zudem ist das Gemüse leichter verdaulich.

Beim Kauf des Kohls sollte darauf geachtet werden, dass die Röschen hell- bis dunkelgrüne und keine gelblichen Blätter haben, denn Letzteres spricht für eine mangelnde Frische. Außerdem sollten die Blätter fest am Kopf anliegen. Beim Berühren fühlt sich ein frischer Rosenkohl fest an, ohne dass er auf Druck nachgibt und beim Anschneiden zeigt sich eine glatte und nahezu weiße Schnittfläche. Frischer Rosenkohl ist im Gemüsefach des Kühlschranks ungewaschen und ungeputzt vier bis fünf Tage haltbar. Der Rosenkohl sollte jedoch nicht zusammen mit Tomaten oder Äpfeln gelagert werden, da beides das Reifegas Ethylen enthält, wodurch der Kohl schneller welkt.

Frischer Rosenkohl kann auch eingefroren werden. Hierfür wird er nach dem Putzen fünf Minuten im kochenden Salzwasser gegart und abgegossen. Nach dem Abkühlen wird er in einen Gefrierbeutel verpackt. Hier hält er etwa sechs bis neun Monate, der Rosenkohl verliert dadurch allerdings an Festigkeit. Das Vorbereiten des Rosenkohls ist etwas zeitaufwändig, aber einfach: Zuerst werden die äußeren Blätter entfernt, bis nur noch der grüne, glatte Kopf bleibt. Die Strünke werden zurück- und bei größeren Kohlköpfen kreuzweise eingeschnitten, denn dadurch garen die Röschen gleichmäßiger. Zuletzt wird der Rosenkohl gewaschen und abtropfen gelassen.

Zubereitungstipps

Der Rosenkohl wird in der Regel nicht roh verzehrt, da er nicht schmeckt und dies außerdem zu Blähungen führen kann, da der Kohl schwer im Magen liegt. Daher sollte er selbst für einen Salat stets wenigstens kurz vorgegart werden. Der Kohl wird in Salzwasser gekocht. Wer die typische Geruchsbildung reduzieren möchte, kann einige Schlucke Milch dazugeben.

Rosenkohl ist mit Butter und Salz ein schmackhaftes Gemüse, das zu den verschiedensten Gerichten als gesunde Beilage dient, bei Bedarf in der Kombination mit einer Käsesoße. Das Gemüse passt gut zu Fleisch, Geflügel und Wild. Gebräunte Zwiebeln, Apfelwürfel, etwas Speck oder Schinken können ebenso dazugegeben werden. Zum Rosenkohl passen außerdem Maronen (Esskastanien) und Karotten sehr gut. Wer es herzhaft pikant mag, kann eine Gemüsetarte aus Rosenkohl mit Ei, geriebenem Käse und saurer Sahne probieren.

Klassiker sind ein deftiger Eintopf mit dem Rosenkohl oder in der pürierten Form als eine feine Gemüsecreme mit Sahne. Für Aufläufe ist der Rosenkohl ebenfalls sehr gut geeignet. Welches Gericht auch zubereitet wird, ein Rosenkohl, der zu lange gegart wird, verliert an Geschmack sowie an Nährstoffen. Wer das Gemüse beispielsweise für einen Auflauf oder Gratin weiter verarbeiten möchte, sollte den Rosenkohl nur rund fünf Minuten blanchieren, da er im Ofen noch nachgart.

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