Weißdorn

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Heilpflanzen Weißdorn

Der Weißdorn kommt fast ausschließlich auf der Nordhalbkugel der Erde vor. Seine vielen hundert Gattungen wachsen in den gemäßigten Klimazonen Europas, Asiens und Nordamerikas.

Vorkommen & Anbau von Weißdorn

In einigen deutschsprachigen Regionen wird der Weißdorn auch Mehldorn oder Mehlbeerbaum genannt.

In Deutschland sind nur drei Weißdornarten bekannt. Der Weißdorn wächst als Strauch oder Baum, der eine Höhe von circa 12 Metern erreichen kann. Seine Blüten sind weiß bis tiefrosa und sein Wuchs von knorriger Gestalt.

Das Holz des Weißdorn ist außerordentlich hart, was sich auch in seiner botanischen Bezeichnung „Crataegus“ widerspiegelt, denn dieses lateinische Wort bedeutet „hart“. In einigen deutschsprachigen Regionen wird der Weißdorn auch Mehldorn oder Mehlbeerbaum genannt.

Die leuchtend roten Früchte des Weißdorns haben einen mehlartigen Geschmack und sind auch als Mehlbeeren bekannt. Der Weißdorn kann ein Alter von mehreren hundert Jahren erreichen.

Anwendung & Verwendung

Zahlreiche Sagen ranken sich um den Weißdorn. Bei den Wikingern und Kelten wurden ihm gar Zauberkräfte nachgesagt und wenn jemand mit einem Schlafzauber belegt war, dann wurde der Weißdorn, im Nordischen auch Schlafdorn genannt, als Auslöser dahinter vermutet.

Selbst die Dornen, an denen sich Dornröschen stach und daraufhin in einen hundertjährigen Schlaf fiel, sollen von einem Weißdornstrauch gestammt haben. Tatsächlich ist es so, dass dem Weißdorn viele heilende Kräfte innewohnen, die auch von verschiedenen Völkern schon früh erkannt wurden. In alten Kräuterbüchern wurde schon über die Heilkräfte dieser Pflanze bei Krankheiten des Herzens, der Nerven und des Kreislaufs berichtet.

Seit das New York Medical Journal im Jahre 1896 über seine Erkenntnisse betreffs der positiven Wirkung von Weißdornextrakten bei Angina pectoris berichtet hatte, wurden diese mehr und mehr zur Behandlung derartiger Erkrankungen eingesetzt. Schon bald wurde der Weißdorn auch der „Baldrian des Herzens“ genannt.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben mittlerweile erwiesen, dass die Inhaltsstoffe des Weißdorns eine durchblutungsfördernde und gefäßbeeinflussende Wirkung haben.

Selbst das Bundesamt für Arzneimittel konstatierte, dass der Extrakt aus den Pflanzenbestandteilen des Weißdorns auf die Erregungsleitung und die Kontraktion des Herzens einen positive Effekt hat. Der Gefäßwiderstand wird gesenkt und die Durchblutung des Herzmuskels gefördert. Das Herz wird gestärkt, seine Reizschwelle erhöht und Herzrhythmusstörungen abgemildert.

Verantwortlich für alle diese gesundheitsfördernden Effekte des Weißdorns sind vor allem die Inhaltsstoffe mit dem Namen Oligomere Proanthocyanidine, des weiteren Flavone und Rutin. Die erstgenannten Substanzen sind dafür bekannt, auf sanfte Weise das Herz zu stärken und dessen Versorgung mit Sauerstoff zu verbessern. Da die Wirkung des Weißdorns immer etwas zeitverzögert eintritt, ist er für viele Menschen verträglicher als andere Medikamente.

Bedeutung für Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Traditionell werden die Früchte und die blütentragenden Zweige des Weißdorns zur Herstellung von Heilmitteln genutzt. Schon in der klassischen chinesischen Medizin und bei verschiedenen Indianerstämmen Nordamerikas ist der Weißdorn als Heilpflanze bekannt.

Zu seinen Anwendungsgebieten gehören unter anderem Gicht, Durchfall und Nervosität. Er kann als Tee, als Badezusatz, als Tinktur oder auch als Umschlag verwendet werden. Er wirkt beruhigend und kommt in der Naturmedizin bei der Behandlung des Altersherzes, bei Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Störungen des Kreislaufs zur Anwendung. Moderne pharmazeutische Weißdorn-Produkte sind in Deutschland zur Behandlung von leichter Herzschwäche zugelassen.

Auch homöopathische Mittel aus Weißdorn sind bekannt. Insbesondere das ältere Herz ist nicht mehr in der Lage, sich so stark zusammenzuziehen, zu kontrahieren, wie es sein müsste. Somit ist die Durchblutung und der Kreislauf des gesamten Körpers gestört. Weißdorn unterstützt das Herz auf sanfte Weise bei seiner Aufgabe und bringt so den ganzen Körper wieder in Schwung.

Auch ist erwiesen, dass der Weißdorn das Stresshormon Noradrenalin vom Herzen fernhält und es somit schont und schützt. Stressbedingte Herzbeschwerden, wie Herzstechen, Herzrasen oder auch Herzflattern werden mit Hilfe von Präparaten aus dem Weißdorn gelindert und bekämpft.

Der Weißdorn ist seit langem ein fester Bestandteil auch der modernen Medizin und kann zumeist unbedenklich selbst über einen längeren Zeitraum hin angewendet werden, denn es sind nur äußerst selten Nebenwirkungen, wie Ausschlag oder Magen- Darmbeschwerden, bei einigen speziell disponierten Personen bekannt geworden.


Das könnte Sie auch interessieren