Basaliom (Basalzellkarzinom)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Krankheiten Basaliom (Basalzellkarzinom)

Das Basalzellkarzinom, kurz Basaliom genannt, ist ein semimaligner Hautkrebs, der fast immer lokal begrenzt auftritt und nicht zu Metastasenbildung neigt. Allerdings kann das Basaliom, wenn es nicht behandelt wird, durch weiteres Wachstum umliegendes Gewebe, Knochen oder Knorpel schädigen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Basaliom (Basalzellkarzinom)?

Das maligne Melanom oder schwarzer Hautkrebs ist ein hochgradig bösartiger Tumor der Pigmentzellen (Melanozyten).

Das Basaliom entwickelt sich aus den Basalzellen der Oberhaut und kann verschiedene Erscheinungsformen annehmen. Typisch für das Basaliom ist die hautfarbene Veränderung.

Das pigmentierte Basaliom kommt dagegen seltener vor. Der Hauttumor tritt meist als Knoten in Erscheinung, kann aber auch die Form einer Halbkugel annehmen, kraterförmig mit erhobenem Rand oder narbenartig wachsen.

Basaliome entwickeln sich meist an sonnenexponierten Stellen wie Kopf, Gesicht, Hals und Dekolleté. An Rumpf und Gliedmaßen sind Basaliome äußerst selten zu finden.

Hellhäutige Menschen haben ein erhöhtes Risiko, an einem Basalzellkarzinom zu erkranken. Während in den vergangenen Jahrzehnten das Basaliom häufig erst bei Menschen über 60 Jahre auftrat, erkranken immer mehr jüngere Menschen an dieser Form des Hautkrebses.

Ursachen

Die Ursache für ein Basaliom besteht vor allem im veränderten Freizeitverhalten. Dazu gehören der regelmäßigen Besuche von Solarien und Urlaubsreisen in Länder mit intensiver Sonnenenstrahlung. Exzessives Sonnenbaden fördert die Bildung von Sonnenbränden und in der Folge von Hauttumoren.

In Deutschland bekommt etwa 0.1 Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens ein Basalzellkarzinom.

Bei intensiver Sonnenbestrahlung schädigen die UV-Strahlen die DNA der Hautzellen und es kann zur Bildung eines Basalioms kommen. Die indirekte Wirkung übermäßiger Sonneneinstrahlung ist die Schwächung des Immunsystems, was wiederum die Entstehung von Hauttumoren fördern kann.

Als mögliche Ursache für die Bildung eines Basalioms kommen aber auch eine gewisse genetische Veranlagung und bestimmte Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, Lichtüberempfindlichkeit, Neigung zu Sonnenallergie usw. in Betracht.


Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Schematische Darstellung zur Anatomie und Aufbau der Haut mit Schwarzem Hautkrebs. Klicken, um zu vergrößern.

Das Basaliom entsteht in den meisten Fällen an einer Stelle, die vorher schon Hautschäden aufweist. Besonders typisch sind hier die so genannten Sonnenschäden. Die betroffene Hautpartie, die meist über Jahre hinweg zu stark der Sonne ausgesetzt war und auch Sonnenbrände erlitten hat, nimmt eine rosarote bis hellrote Färbung an.

Dies ist das Vorstadium eines Basalioms, die unter hautärztlicher Aufsicht noch gut behandelt werden kann. Eine Regeneration ist in den wenigsten Fällen möglich, jedoch kann die Bildung eines Basalioms hinausgezögert oder verhindert werden. Entwickelt sich das Basaliom aus dem vorliegenden Hautschaden, so ist das für den Betroffenen meist nicht bemerkbar, sondern kann nur vom Arzt mit einer Speziallampe festgestellt werden.

Zur endgültigen Diagnose ist die Entnahme einer Gewebeprobe notwendig. Das Basaliom an sich verursacht keine direkten Beschwerden wie Schmerzen oder Entzündungen. Eine schuppige Kruste an seiner Oberfläche kann in manchen Fällen beobachtet werden. Wird das bestehende Basaliom weiterhin der Sonne ausgesetzt, so kann es sich stärker röten und eine leicht blutige Oberfläche entwickeln, wie sie zum Beispiel bei einem abheilenden Mückenstich zu beobachten ist.

Anzeichen für die Bildung eines Basalioms kann grundsätzlich jede auffällige Veränderung der Haut an einer oder mehreren Stellen sein. Um größeren Schäden vorzubeugen sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Hautarzt ratsam.

Diagnose & Verlauf

Basaliome wachsen sehr langsam, meist über Jahre hinweg. Sie bilden oberflächliche Hautveränderungen wie kleine Knötchen, die anfangs kaum bemerkt werden. Wird das Basaliom nicht behandelt, wächst es unaufhörlich weiter. Das Knötchen kann in der Mitte nach innen wachsen, wobei nur ein erhöhter Rand sichtbar bleibt, der selbst aus lauter kleinen Knötchen besteht, die wie auf einer Perlenschnur aufgereiht wirken.

Das geschwürartige Basaliom dagegen sieht wie eine kleine nicht heilen wollende Hautverletzung aus, die mit Schorf bedeckt sein kann. Bei genauerem Hinsehen kann man bei allen Formen des Basalzellkarzinoms die Blutgefäße erkennen, die den Hauttumor ernähren.

Das seltener auftretende pigmentierte Basaliom hat eine rötlich-braune Farbe, die mitunter sehr dunkel erscheinen kann. In diesem Fall ist unbedingt eine Abgrenzung zum gefährlichen schwarzen Hautkrebs erforderlich, der oftmals wie ein dunkler Leberfleck aussieht. Basaliome sind in der Regel nicht schmerzempfindlich.

Die eindeutige Diagnose eines Basalioms erfolgt nach der mikroskopisch-histologischen Untersuchung. Um die Ausbreitung des Hauttumors zu bestimmen, wird die erkrankte Hautstelle und deren Umgebung mit einer speziellen Creme behandelt. Mit einer Speziallampe können die Tumorzellen anschließend sichtbar gemacht werden.

Komplikationen

Da es sich beim Basalzellkarzinom um eine Krebserkrankung handelt, treten dabei die verschiedenen Komplikationen eines Tumors auf. In den meisten Fällen erfolgt die Diagnose erst relativ spät, da sich das Basalzellkarzinom über einige Jahre hinweg bildet und von Außen nur kaum zu erkennen ist.

Bei einer starken Ausbreitung kann es allerdings zu Knoten auf der Haut kommen, welche nicht selten mit Schorf bedeckt sind. In den meisten Fällen kann das Karzinom relativ gut von einem Leberfleck abgegrenzt werden. Sollten die schwarzen Flecken an einer ungünstigen Stelle auftreten, können auch psychische Probleme aufgrund optischer Einschränkungen auftreten.

Die Behandlung des Basalzellkarzinoms erfolgt in der Regel durch die Entfernung. Die Entfernung des Gewebes erfolgt meist ohne Komplikationen, wobei allerdings auch gesundes Gewebe um den Tumor ebenfalls entfernt werden. An schwer zugänglichen Stellen können andere Methoden zur Tumorentfernung eingesetzt werden.

Meistens kann eine Neubildung des Basalzellkarzinoms nicht verhindert werden, sodass der Patient gegebenenfalls nochmals einen operativen Eingriff zur Entfernung durchführen lassen muss. Da der Tumor nur lokal auftritt, wird auch kein weiteres Gewebe beschädigt, sodass es zu keinen weiteren Komplikationen kommt. Die Lebenserwartung wird durch das Basalzellkarzinom nicht verringert.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Sollte ein Basaliom nicht behandelt werden, so kann diese Beschwerde im schlimmsten Fall zum Tod des Patienten führen. Aus diesem Grund müssen alle Unklarheiten auf der Haut oder alle auffälligen Stellen der Haut immer von einem Hautarzt untersucht werden. Damit können Komplikationen im späteren Alter vermieden werden. In der Regel sollte der Patient dann einen Arzt aufsuchen, wenn es zu bestimmten Auffälligkeiten auf der Haut kommt. Pigmentflecken können sich in ihrer Farbe, ihrer Form oder in ihrer Größe verändern.

Sollte mindestens eine dieser Änderungen vorliegen, so muss auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Falls das Basaliom erkannt wird, kommt es in der Regel zu einem positiven Krankheitsverlauf und die Lebenserwartung des Betroffenen wird nicht verringert. Der Betroffene ist auf die Benutzung von Sonnenschutz angewiesen, um weitere Beschwerden zu vermeiden. Bei einem Basaliom oder anderen Veränderungen auf der Haut sollte immer ein Hautarzt aufgesucht werden. In akuten Notfällen kann auch direkt das Krankenhaus aufgesucht werden. In der Regel können auch verschiedene Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden, um den Hautkrebs zu vermeiden.

Behandlung & Therapie

Zur Behandlung des Basalioms stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die sich nach der Größe und Ausbreitung des Karzinoms richten. In den meisten Fällen wird das Basaliom unter örtlicher Betäubung chirurgisch entfernt. Dabei werden auch einige Millimeter gesunden Gewebes rund um den Tumor entfernt, um sicher zu gehen, dass alle Ausläufer des Basalioms entfernt wurden.

Sitzt das Basaliom an einer ungünstigen Stelle, kann auch mittels Bestrahlung therapiert werden. Die Kryotherapie (Vereisung mit flüssigem Stickstoff) oder Phototherapie (Behandlung des Tumors mit lichtempfindlichen Substanzen) versprechen ebenfalls gute Therapieerfolge.

Die Heilungschancen des Basalioms sind sehr gut, wobei bei der chirurgischen Entfernung die wenigsten Rezidive (Neubildungen) zu erwarten sind.

Aussicht & Prognose

Bei einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung des Basalioms bestehen gute Heilungsaussichten für den Patienten. Der Arzt entfernt die Hautveränderungen in einem operativen Eingriff oder einer Bestrahlungstherapie. Die Behandlung findet routiniert statt und ist innerhalb weniger Stunden beendet. Nach der anschließenden Wundheilung gilt der Patient im Normalfall als geheilt. Ohne eine Entfernung des Basalzellkarzinoms kann dieser sich ungehindert im Organismus ausbreiten. Er beschädigt dabei umliegendes gesundes Gewebe und kann im schlimmsten Fall Metastasen bilden.

Menschen im hohen Alter leiden häufiger unten den Basaliomen als jüngere. Dennoch nimmt die Zahl der Erkrankten im jungen oder mittleren Erwachsenenalter deutlich zu. Die Prognose verbessert sich, wenn der Betroffene ausreichende Maßnahmen zum Schutz der direkten Sonneneinstrahlung in Anspruch nimmt. Je älter der Patient und je länger er seine Haut der UV Strahlung aussetzt, desto schlechter sind die Heilungsaussichten.

Auch wenn in einem einzigen Eingriff ein Basaliom vollständig entfernt wird, können sich jederzeit neue Karzinome auf der Haut bilden. Zur Verbesserung der Heilungschancen sollte bei einer Neubildung der Basaliome möglichst schnell eine medizinische Behandlung stattfinden. Dies verringert zudem das Risiko von Komplikationen und Wundinfektionen. Darüber hinaus kann bei einer regelmäßige Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen von Hautkrebs das Auftreten der Hautveränderungen sehr früh entdeckt werden.


Vorbeugung

Besonders hellhäutige Menschen sollten eine übermäßige Sonnenbestrahlung und Besuche von Solarien als Vorbeugung gegen ein Basaliom meiden. Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor gewähren einen gewissen Schutz vor den schädlichen UV-Strahlen beim Aufenthalt im Freien.

In Familien, in denen Basaliome gehäuft auftreten, sollten sich alle Familienmitglieder regelmäßig selbst auf verdächtig veränderte Hautsstellen untersuchen bzw. die Untersuchung beim Hautarzt in Anspruch nehmen, deren Kosten alle zwei Jahre von den Krankenkasse bei Patienten über 35 Jahre vollständig übernommen werden.

Nachsorge

Nach der chirurgischen Entfernung eines Basalioms muss der operierte Hautbereich einige Tage trocken und sauber gehalten werden. Im Allgemeinen wird die betroffene Stelle durch einen Verband geschützt, der nur vom Arzt gewechselt werden sollte. Die Entfernung der Fäden erfolgt bei zufriedenstellender Wundheilung ein bis zwei Wochen nach der Operation.

Treten während der Heilungsphase starke Schmerzen auf, kann der behandelnde Arzt ein Schmerzmittel verordnen. Rauchen verzögert die Wundheilung und sollte in der ersten Zeit nach der Operation vermieden werden. Leichte sportliche Betätigung ist möglich, sobald die Wunde gut verheilt ist; Leistungssport und andere starke körperliche Anstrengungen können bei größeren Operationswunden häufig erst nach etwa drei Monaten wieder aufgenommen werden.

In den ersten drei bis sechs Monaten nach dem Eingriff darf der operierte Bereich keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden, da es ansonsten zu auffälligen Pigmentstörungen kommen kann. Auch danach ist auf ausreichenden Sonnenschutz zu achten.

Neigt der Patient zur Bildung von Basalzellkarzinomen, müssen alle der Sonne ausgesetzten Körperstellen durch Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor gut vor den UV-Strahlen geschützt werden. Sehr wichtig sind regelmäßige Selbstkontrollen der Haut, um ein Wieder- oder Neuauftreten der Hauttumoren frühzeitig zu erkennen. Zudem sollten ein- bis zweimal jährlich Nachsorge-Untersuchungen beim behandelnden Hautarzt stattfinden.

Das können Sie selbst tun

Das Basaliom ist ein Erkrankung, bei der es für den Betroffenen einige Möglichkeiten der Selbsthilfe gibt. Das gilt zunächst einmal für die Zeit nach der OP. Da Basaliome möglichst großflächig, also im Gesunden entfernt werden sollen, rückt die Regeneration der betroffenen Stelle nach der Operation in den Fokus.

Hier kann der Patient aktiv dazu beitragen, indem er die Verhaltensregeln des Arztes ganz genau befolgt, damit die Wunsch rasch verheilen kann und keine Komplikationen wie Entzündungen auftreten. Wenn psychische Probleme rund um die Erkrankung mit weißem Hautkrebs auftreten, empfiehlt es sich, eine Selbsthilfegruppe zu suchen oder einen Psychologen zu Rate zu ziehen.

Selbsthilfe im Alltag bedeutet auch, ein Auftreten eines neuen Basalzellkarzinoms zu vermeiden. Konsequenter Sonnenschutz (zum Beispiel Kopfhaut- und Gesichtsschutz durch einen Hut), über den der behandelnde Hautarzt umfassend berät, ist wichtig. Dazu gehört auch, dass sich der Patient über das Aussehen des Basalioms (und auch des Malignen Melanoms) genau informiert, seinen Körper regelmäßig im Hinblick auf Veränderungen des Immunsystems untersucht und die turnusmäßige Vor- beziehungsweise Nachsorgeuntersuchungen bei seinem Arzt einhält.

Neben vorbeugenden Maßnahmen kann der Patient auch einiges tun, um nach der Operation und eventuell weiteren Behandlungen wieder zur Ruhe zu kommen. Wer Gutes für sich tun will, achtet auf eine gesunde Ernährung, genügend Trinkmenge, ausreichende Schlaf und Entspannung durch Methoden wie Yoga.

Quellen

  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin. Springer, Berlin Heidelberg 2011
  • Pfeifer, B., Preiß, J., Unger, C. (Hrsg.): Onkologie integrativ. Urban & Fischer, München 2006
  • Sauer, R.: Strahlentherapie und Onkologie. Urban & Fischer, München 2009

Das könnte Sie auch interessieren