Blut am After

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei vielen Menschen kommt es ab und zu vor, dass Blut am After nach dem Stuhlgang Spuren auf dem Toilettenpapier hinterlässt. Manchmal geht das mit unangenehmen Schmerzen einher. Es gibt verschiedene Ursachen für diese Symptome.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Blut am After?

Die Ursachen für Blut am After können vielfältig sein. Die häufigste Ursache sind Hämorrhoiden.

Während oder nach dem Stuhlgang ist Blut am After mit zunehmendem Alter eine weitverbreitete aber tabuisierte Erscheinung. Die Enddarmschleimhaut des Afters ist von einem ringförmigen Geflecht von Blutgefäßen umgeben. Dieses Gefäßpolster sorgt dafür, dass der Verschluss des Afters funktioniert.

Ohne dieses Gefäßpolster wäre eine Stuhlkontinenz (Gegenteil: Stuhlinkontinenz) nicht möglich. Treten im Analbereich Veränderungen der Blutgefäße wie zum Beispiel Vergrößerungen oder Verlagerungen der Blutgefäße auf, spricht man auch gemeinhin von Hämorrhoiden oder von Hämorrhoidalleiden. Der Begriff Hämorrhoide leitet sich aus den beiden altgriechischen Wörtern für Blut „haima“ und für fließen „rhein“ ab.

Je nach Stärke der Hämorrhoidalleiden spricht man von Hämorrhoiden ersten, zweiten, dritten oder vierten Grades. Blut am After kann auch andere Ursachen haben. So kann es beispielsweise auch von Thrombosen oder Krampfadern im Bereich des Afters herstammen.

Ursachen

Die Ursachen für Blut am After können vielfältig sein. Die häufigste Ursache sind Hämorrhoiden. Hierbei ändern sich die muskuläre Struktur und die Elastizität im Analbereich, sodass sich Blutgefäße in Richtung Anus verlagern.

Dies geht häufig auch mit einer Vergrößerung der Gefäße einher. Beim Stuhlgang treten dann Beschädigungen an den Gefäßwänden auf oder es kommt zu Durchblutungsstörungen. Die beim Stuhlgang auftretenden Blutungen entstehen infolge mechanischer Beanspruchung und sind arteriellen Ursprungs.

Dieses Blut ist deshalb sehr hell. Bei anderen Leiden, die Blut am After zur Folge haben, kann das Blut venösen Ursprungs sein. Dieses Blut ist deutlich dunkler. Ursachen für die Entstehung von Hämorrhoiden und den damit verbundenen Symptomen sind zum Beispiel eine falsche Ernährung, die zu einem zu harten Stuhl führt. Es kann aber auch sein, dass zu heftiges Pressen beim Stuhlgang oder auch eine familiäre Veranlagung die besagten Probleme auslösen.


Krankheiten mit diesem Symptom

Diagnose & Verlauf

Blut im After zeigt sich entweder durch blutige Spuren nach dem Stuhlgang auf dem Toilettenpapier oder durch Blutspuren auf dem Stuhl selbst. Helles Blut stammt aus den vom Herzen wegführenden Arterien.

Dunkles Blut zeigt einen venösen Ursprung an. Das Blut fließt hier zum Herzen hin. Blutungen bei Hämorrhoidalleiden gehen immer mit hellem Blut einher. Bei Analthrombosen zum Beispiel ist das Blut hingegen dunkler. Die Symptome bei Analleiden sind in vielen Fällen ähnlich. Folgende Beschwerden können auftreten: Blut am After, anales Nässen, starker Juckreiz und Stuhlschmieren.

In einigen Fällen kommen zudem unangenehme Schmerzen während und nach dem Stuhlgang hinzu. Hämorrhoiden ersten Grades sind äußerlich kaum zu erkennen. Bei Hämorrhoiden zweiten Grades sind äußerlich Knoten beim Pressen sichtbar. Dritt- und viertgradige Symptome liegen dann vor, wenn sich Knoten nicht mehr selbstständig zurückziehen.

Komplikationen

Blut am After ist meist Folge von Divertikeln (Aussackungen) und hat normalerweise keine langfristigen Komplikationen zur Folge. Je nach der zugrunde liegenden Erkrankung kann Blut aus dem Darm allerdings auch zu Komplikationen führen und Folgeerkrankungen im Darmbereich begünstigen. Liegt dem Blut am After beispielsweise Mastdarmkrebs zugrunde, kommt es unweigerlich zu weiteren Ausscheidungen und mitunter auch zu starken Schmerzen im Unterleib. Weitere Komplikationen sind körperliches Unwohlsein, die Ausbreitung von Krankheitserregern und in der Folge davon Entzündungen, Afterrisse oder Hämorrhoiden.

Liegt die Blutungsquelle im Dünndarm, ist Blut am After das erste Anzeichen für weitere Darmblutungen und anderweitige Komplikationen. Auch hier lösen die eigentlichen Blutungen vor allem Komplikationen wie Analfisteln, Analabszesse oder Geschwülste aus, die sich mitunter auch auf das körperliche Wohlbefinden drastisch auswirken.

Eine frühzeitige Behandlung von Blut am After ist deshalb zu empfehlen. Wird die Ursache nicht erkannt und frühzeitig erkannt, ist die Wahrscheinlichkeit für weitreichende Komplikationen und erwähnte Beschwerden hoch. Blut am After, dass durch eingangs erwähnte Divertikeln entsteht, ist meist unbedenklich. Die Beschwerden können zwar zu ähnlichen Komplikationen wie Verletzungen am Darm und After führen, haben allerdings eine natürliche Ursache. Dennoch sollte bei Blut am After in jedem Fall ein Arzt hinzugezogen werden, um ernsthafte Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes ausschließen zu können.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Damit der After gut schließt, befindet sich an seinem Ausgang wie eine gepolsterte Manschette ein ringförmiges Geflecht voller Blutgefäße. Dieses Gefäßpolster verhindert einerseits sehr effektiv eine Stuhlinkontinenz, ist andererseits jedoch sehr empfindlich gegenüber Verletzungen. Bereits zu harter Stuhlgang kann durch eine Verletzung Blut am After zur Folge haben.

Mitursächlich dabei ist oft ein damit verbundenes starkes Pressen bei der Darmentleerung. Eine weitere Ursache für Blut am After sind Hämorrhoiden, welche sich aus vergrößerten oder verlagerten Blutgefäßen im Analbereich bilden und bei denen eine Beschädigung der Blutgefäßwand zu Blut am After führt. Hämorrhoiden sind dabei von gewöhnlichen Krampfadern im Afterbereich zu unterscheiden. Neben diesen Ursachen kann Blut am After außerdem ein Symptom für eine Analfistel oder ein Analkarzinom sein.

Beim Entdecken von Blut am After, das sich nicht eindeutig auf verhärteten Stuhl oder eine andere mechanische Einwirkung zurückführen lässt, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Erste Adresse ist hier am besten der Hausarzt. Neben seiner gründlichen Anamnese liefert ihm auch die Farbe des Blutes am After Anhaltspunkte für den Grund des Symptoms Blut am After: helles arterielles Blut oder dunkles venöses Blut.

Als Fachärzte kommen bei Blut am After Allgemeinmediziner, Proktologen, Dermatologen, Gynäkologen, Urologen und gegebenenfalls noch Chirurgen infrage.

Behandlung & Therapie

Die Behandlung bei Blut im After ist abhängig von der jeweiligen Ursache. Da die Ursache auch lebensbedrohliche Krankheiten, wie zum Beispiel Darmkrebs sein kann, muss eine entsprechende ärztliche Untersuchung unbedingt stattfinden.

Eine Darmkrebsvorsorge schafft hier Klarheit. Allgemeinmediziner (Hausärzte), Chirurgen, Dermatologen (Hautärzte), Gynäkologen, Urologen oder Proktologen eignen sich für eine entsprechende Konsultation. Proktologen sind Spezialisten für Diagnosen und Behandlungen im Enddarmbereich. Medikamente, die für die Behandlung von Hämorrhoidalleiden angeboten werden, lindern vor allem die Symptome wie das Brennen, die Schmerzen oder den Juckreiz. Eine ursächliche kurative Wirkung hat diese Art der Behandlung hingegen nicht.

Einige Medikament zur inneren Anwendung enthalte Naturstoffe, sogenannte Flavonoide. Salben, Cremes und Zäpfchen sollen durch äußere lokale Anwendung die Symptome bei akuten Beschwerden lindern. Im Falle von Hämorrhoidalleiden ersten und zweiten Grades reichen ambulante Eingriffe eines Arztes in der Regel aus. Dabei werden die Knoten ersten Grades mit einem Proktoskop festgehalten und durch Einspritzen einer entsprechenden Substanz zum Schrumpfen und Absterben gebracht.

Diese Behandlung wird etwa in Abständen von vier bis sechs Wochen wiederholt und ist relativ schmerzfrei und unkompliziert. Eine andere Methode ist die Gummibandligatur, bei der die Knoten zweiten Grades mit einem Gummiband überzogen werden und dann absterben. Bei schwerwiegenderen Krankheitsbildern sind operative Maßnahmen notwendig, bei denen der zu Behandelnde ein paar Tage stationär in ein Krankenhaus aufgenommen werden muss.

Aussicht & Prognose

Bei Patienten, die am Blut am After leiden, kommt es in der Regel zu Schmerzen beim Stuhlgang. Diese können relativ unangenehm sein und den Alltag der Person einschränken. Durch die Schmerzen wird auch weniger Nahrung aufgenommen. In den meisten Fällen führt eine Erkrankung im Darm oder im Magen zum Blut am After. In seltenen Fällen kann auch eine Krebsausbildung für das Symptom verantwortlich sein. Aus diesem Grund sollte bei diesem Symptom ein Arzt aufgesucht werden, da das Blut am After nicht durch Selbsthilfe behandelt werden kann.

In vielen Fällen werden Salben und Zäpfchen verwendet, die in den After eingeführt werden und dabei das Symptom behandeln können. Meistens verschwindet das Symptom bei einer erfolgreichen Behandlung schon nach wenigen Tagen und führt zu keinen weiteren Problemen.

Bei starken Entzündungen werden operative Eingriffe verwendet, um die Ursache für das Blut am After zu finden und zu entfernen. Nach dem Eingriff leidet der Patient eine kurze Zeit an den Operationsschmerzen, die allerdings von alleine verschwinden.


Vorbeugung

Um das Voranschreiten der Krankheit zu verhindern oder das Auftreten zu vermeiden, sind eine ballaststoffreiche Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sehr wichtig. Dadurch erhält der Stuhl mehr Volumen und ist weicher. Die Darmentleerung sollte möglichst ohne starkes Pressen stattfinden. Verstopfung fördert die Bildung von Hämorrhoiden. Ausreichende Bewegung steigert die Darmaktivität auf ganz natürliche Weise.

Das können Sie selbst tun

Da Probleme im Verdauungstrakt oft eine sehr ungesunde Ernährungsweise widerspiegeln, gibt es sehr viele Möglichkeiten, diesen entgegenzuwirken. Bei Blutungen am After empfiehlt sich zunächst die Essgewohnheiten zu überprüfen. Sollte neben den Blutungen auch zu harter Kot vorliegen, so ist eine mangelhafte Zufuhr an Ballaststoffen und Wasser sehr wahrscheinlich. Versuchen Sie also zunächst durch eine ausgewogene Ernährung ihre Probleme in den Griff zu bekommen.

Essen Sie viel Obst und Gemüse und prüfen sie dabei, wie sich die Ernährungsumstellung auf die Beschwerden auswirkt. Ebenso empfehlen sich biologische Naturjoghurts zur Sanierung der Darmflora. Verzichten Sie hingegen auf stark zuckerhaltige Lebensmittel, da diese für eine bestehende schlechte Darmflora nur förderlich sind. Sollten diese Maßnahmen einen weicheren Stuhlgang und somit weniger Blut am After gewährleisten, so ist bereits durch eine selbstständige Ernährungsumstellung das Ziel erreicht. Falls dies nicht der Fall ist, so gibt es weitere Produkte, die ihnen bei der Verdauung helfen können: Ein Löffel Flohsamen gelöst in Wasser, Apfelschorle oder einem anderen Getränk wirkt sich sehr positiv auf den Stuhlgang aus. Ein Gläschen konzentrierter Pflaumensaft kann ebenfalls die Verdauung anregen (bitte prüfen Sie bei Pflaumensaft unbedingt, wie viel für sie verträglich ist). Medikamente wie Symbioflor oder ähnliche Präparate können ebenfalls Abhilfe leisten.

Sollte es sich aber um ernsthafte und starke Blutungen am After handeln, so ist der Besuch beim Proktologen oder Gastroenterologen unbedingt notwendig. Hier kann es sich um einen Afterriss oder ähnliche Verletzungen handeln, die durch eine reine Ernährungsumstellung nicht in den Griff zu bekommen sind.

Quellen

  • Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Stein, E.: Proktologie. Lehrbuch und Atlas. Springer, Berlin 2003
  • Winkler, R., Otto, P., Schiedeck, T.: Proktologie. Thieme, Stuttgart 2011

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