Chinesisches Spaltkörbchen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Schisandra-Beere ist bei uns auch unter dem Namen Chinesisches Spaltkörbchen bekannt. Die häufigste Anwendungsart sind die getrockneten Früchte oder ein aus den Beeren hergestellter Tee. Es handelt sich um eine Heilpflanze, die sehr vielseitig zu verwenden ist.

Vorkommen & Anbau des Chinesischen Spaltkörbchens

Ähnlich wie Weintrauben hängen die Früchte des Chinesisches Spaltkörbchens in dichten Trauben beieinander. Diese Beeren erreichen eine Größe von bis zu acht Millimetern und tragen jeweils zwei Samen in sich.
Der wissenschaftliche Name lautet Schisandra chinesis. Die Pflanze gehört zur Familie der Sternanisgewächse (Schisandraceae). Wie der volkstümliche Name aussagt, ist das Chinesische Spaltkörbchen hauptsächlich in China beheimatet, jedoch auch in Japan und Korea anzutreffen. Weitere volkstümliche Namen sind Chinesische Beerentraube, Chinesischer Limonenbaum und Wu Wei Zi.

Die Kletterpflanze kann bis zu acht Meter in die Höhe wachsen. Während der Winterzeit wirft die Schisandra-Beere ihre Blätter ab, die Stängel bleiben jedoch bestehen und verholzen nach einiger Zeit. Die Blätter haben eine Länge von acht Zentimetern und eine eiförmige Gestalt. Die roten oder weißen Blüten treiben von Mai bis Juli aus, sie sind sowohl männlich als auch weiblich. Aus diesen Blüten entwickeln sich im Frühjahr die Beeren.

Ähnlich wie Weintrauben hängen diese Früchte in dichten Trauben beieinander. Die Beeren erreichen eine Größe von bis zu acht Millimetern und tragen jeweils zwei Samen in sich. Ähnlich wie in seinen Heimatländern gedeiht das Chinesische Spaltkörbchen auch in den westlichen Breitengraden in einem gemäßigten Klima.

Wirkung & Anwendung

Ihren Ursprung als Heilpflanze hat die Schisandra-Beere in ihrem Haupt-Heimatland China. Schon seit Jahrtausenden wissen chinesische Heilmediziner das breite Wirkungsspektrum der Pflanze zu schätzen. Mittlerweile genießt diese Heilpflanze einen weltweit guten Ruf. In unseren westlichen Breitengraden wird sie hauptsächlich im Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) angewendet.

Die Hauptanwendungsgebiete der Vielzweckpflanze sind Leberschwäche, allgemeine Schwächezustände und Alterserscheinungen. Wie vielseitig diese kleine „Wunderpflanze“ ist, zeigt die lange Liste an Einsatzgebieten. So hilft sie bei Erkältung, Husten und Asthma. Aber auch bei Volkskrankheiten wie Diabetes, Ängste, Abgeschlagenheit und Burnout-Syndrom wird sie verwendet.

Aber auch Herzrasen, Erschöpfung, Ekzeme, Schlaflosigkeit und Parkinson gehören zu den Anwendungsgebieten. Desweiteren kommt die Pflanze bei Konzentrationsschwäche, Stress, Vergesslichkeit, Libido-Schwäche, Müdigkeit, Hautausschlag, Hautentzündung, Durchfall, Hepatitis zum Einsatz.

Die Heilwirkung ist adaptogen, aphrodisierend, ausgleichend, blutreinigend, regenerierend, krampflösend und stärkend. Als Inhaltsstoffe wirken Schizandrin, Gomisin, ätherisches Öl, Mineralstoffe, Vitamine, Ligane (Phytohormone) und Deoxyschizandrin. Am häufigsten wird Tee aus den Beeren hergestellt. Dafür werden zwei Teelöffel getrockneter Schisandra-Beeren verwendet. Um eine nachweisbare Wirkung zu erhalten, sind drei Tassen täglich notwendig.

Weil der Geschmack der Beeren für die Wirkung so wichtig ist, ist es sinnvoll, die getrockneten Beeren zu essen. Fünf Gramm täglich reichen, um eine ausreichende Wirkung zu erzielen. Da die Heilpflanze aufgrund ihrer natürlichen Inhaltsstoffe sehr stark wirkt, sollte die Einnahme nach etwa sechs Wochen unterbrochen werden. Damit lassen sich eventuell nicht erwünschte Langzeitwirkungen vermeiden und es tritt kein Gewöhnungseffekt ein. Auch während der Pause bleibt die Heilwirkung der Pflanze erhalten.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die Schisandra-Beere ist eine der wenigen Wildpflanzen, deren Bestandteile unbedenklich verwendet werden können, da weder die Beeren noch die Blätter giftig sind. Aus diesem Grund verwenden viele Menschen die Beeren in unverarbeiteter Form und kauen sie nach der Trocknung. Diese natürlichen Bestandteile der Pflanzen wirken sich durch ihren hohen Vitamingehalt und die weiteren Inhaltsstoffe positiv auf die Gesundheit aus.

Der volkstümliche chinesische Name Wu Wei Zi beschreibt die Geschmacksrichtung der Schisandra-Beeren: süß, sauer, salzig, scharf und bitter. Diese fünf Geschmacksrichtungen entsprechen den fünf Grundelementen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM): Erde, Feuer, Metall, Holz und Wasser. Die chinesische Heilkunde nutzt die Schisandra-Beeren, um verschiedene Meridiane wie Lungenmeridian, Herzmeridian und Nierenmeridian auszugleichen.

Der Energiefluss innerhalb dieser Meridiane wird gestärkt, wenn er zu schwach ist und abgeschwächt, wenn er zu stark ist. Diese ausgleichende Wirkung wird als adaptogen bezeichnet. Die Nutzung des Chinesischen Spaltkörbchens ähnelt der Verwendung der Ginseng-Beere. Wissenschaftlich erforscht ist die Wirkung der Schisandra-Beere auf die Leberfunktion im Bereich von Leberschwäche und Hepatitis. Die chinesische Heilkunde beweist, dass die Wirkung dieser vielseitigen „Allzweckwaffe“ sowohl entspannend, als auch belebend und verjüngend sein kann. Aus diesem Grund wird sie häufig bei Depressionen, Alterserscheinungen, allen Arten von Gedächtnisschwächen und Hautproblemen verwendet.

Sie wird gerne im Bereich der Libido-Stärkung eingesetzt, und zwar für Frauen und Männer, was auf die allgemein stärkende Wirkung auf den ganzen Organismus zurückgeführt wird. Nicht wissenschaftlich belegt ist die positive Wirkung der Schisandra-Beeren auf Krebserkrankungen. Die chinesische Heilkunde verwendet diese jedoch als unterstützendes Mittel, das sich stärkend auf den angegriffenen Immunhaushalt auswirkt. Das Befinden des Krebspatienten kann dadurch positiv beeinflusst werden, insbesondere während einer Chemotherapie.

Viele Anwender wissen die appetithemmende Wirkung der Beeren zu schätzen. Aufgrund ihres sehr eigentümlichen Geschmackes, der am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig ist, schwächen sich Heißhunger-Attacken ab und die Lust auf Süßes verschwindet. Interessant ist die Heilwirkung im Bereich von Augen und Ohren. Die Seh- und Hörfähigkeit kann sich bei regelmäßiger Verwendung verbessern. Das Chinesische Spaltkörbchen ist eine der wenigen Heilpflanzen, die auch im Bereich der Schwerhörigkeit Anwendung finden.

Die Homöopathie verwendet diese Heilpflanze trotz ihrer Vielfältigkeit eher selten, da sie mehr auf die bei uns bekannten Heilpflanzen wie Johanniskraut, Ginseng, Safran, Lavendel, Curcumin und Hahnenfußgewächse zurückgreift. Obwohl sogar die medizinische Forschung die Wirkung der Schisandra-Beere in klinischen Studien im Bereich der Leberfunktion bewiesen hat, liegen hinsichtlich der weiteren breiten Anwendungspalette bisher noch keine klinischen Langzeitstudien vor, die die Wirkung kontrolliert und wissenschaftlich nachweisen.


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