Palmöl

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Palmöl, ein Pflanzenöl, welches aus dem Fruchtfleisch der tropischen Ölpalme gewonnen wird, befindet sich in vielen Produkten, die täglich konsumiert werden. Das Fett aus den Steinfrüchten ist mit etwa 30 Prozent Marktanteil das weltweit wichtigste Speiseöl.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Palmöl wissen

Palmöl, ein Pflanzenöl, welches aus dem Fruchtfleisch der tropischen Ölpalme gewonnen wird. Das Fett aus den Steinfrüchten ist mit etwa 30 Prozent Marktanteil das weltweit wichtigste Speiseöl.

Palmöl gehört bereits seit einigen Jahren zu den pflanzlichen Ölen, die weltweit am häufigsten verwendet werden. Einer der Gründe hierfür ist, dass die Früchte der Ölpalme unterschiedlich reifen und somit ganzjährig zu ernten sind.

Jeder, der schon einmal in einem der Mittelmeerländer seinen Urlaub verbracht hat, kennt wahrscheinlich die dekorativen Ölpalmen, die 30 Meter groß werden können. Die ursprüngliche Heimat der Pflanze ist Afrika. Heutzutage wird sie vorwiegend in Brasilien, Malaysia, Kolumbien und Indonesien angebaut. Die starke Sonneneinwirkung sowie die hohe Luftfeuchtigkeit in den tropischen Gebieten beeinflussen das Wachstum der Ölpalme sowie die Bildung der Früchte positiv. Die Erträge der Palme können pro Flächeneinheit des Landes zehn Mal so hoch sein als zum Beispiel von Soja, Sonnenblumen oder Raps. Eine Palme liefert bis zu 6.000 Früchte, die 50 Kilogramm schwer sein können und in dicken Trauben von den gefächerten Köpfen herabhängen.

Die Ölausbeute ist im Vergleich zu anderen ölhaltigen Pflanzen mindestens fünf Mal so hoch. Das rohe Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der Steinfrüchte gewonnen. Die Früchte werden hierfür mit Wasserdampf sterilisiert, wodurch die Enzyme des Fruchtfleisches zerstört werden. Die Früchte werden anschließend leicht gequetscht, das Fruchtfleisch wird von den Kernen getrennt und aus dem zurückgebliebenen Mus das Palmöl ausgepresst und gereinigt. Das Fruchtfleisch ist aufgrund des hohen Gehalts an Carotin orangerot, sodass das Öl ebenfalls rötlich ist. Die Farbe wird durch Raffination und Bleichung jedoch größtenteils entfernt. Palmöl, das pflanzliche und von Natur aus feste Fett, wird zum Beispiel bei der Herstellung von Lebensmitteln verarbeitet.

Insbesondere Nahrungsmittel, bei denen eine gute Streichfähigkeit erforderlich ist, enthalten das Palmfett, beispielsweise Margarine, Kuchenglasuren, Schokocremes, doch ebenso Produkte wie Kekse. Raffiniertes Palmöl schmeckt mild und nahezu neutral. Rohes, natives Bio-Palmöl hingegen verfügt über einen leicht süßlichen, aromatischen Geschmack. Palmöl ist ein Bestandteil von Hautcremes, Seifen, Sonnenmilch, Körperlotion, Lippenstiften und anderen Kosmetikprodukten. In Waschmitteln, Kerzen, Farben, Lacken und vielem mehr wird das Palmöl ebenfalls verarbeitet.

Die Gewinnung des Palmöls ist seit Jahren umstritten, da sie zu schwerwiegenden Umweltschäden führt. Der Grund hierfür ist, dass bei der Anlage der riesigen Plantagen regelmäßig tropische Regenwälder und somit auch der Lebensraum von vielen Tierarten vernichtet wird.

Bedeutung für die Gesundheit

Natives Bio-Palmöl liefert reichlich Carotine, denn es sind 15 Mal mehr als in Karotten enthalten. Damit ist das Öl sehr wertvoll für die Haut, Schleimhäute, Augen und Körperzellen. Beta-Carotin kann außerdem Herzerkrankungen vorbeugen, das Risiko eines Herzinfarkts und Schlaganfalls verringern, Entzündungen verhindern sowie das Gehirn stärken.

Ebenso bemerkenswert ist der besonders hohe Anteil an Vitamin E, welches die Zellen vor den schädlichen freien Radikalen schützt. Damit wirkt das Palmöl gegen Krebserkrankungen sowie eine vorzeitige Alterung. Vitamin E sorgt für einen gesunden, frischen Teint, für glänzende Haare und beseitigt Narben. Auch der hohe Gehalt am enthaltenen Coenzym Q10 dient als besonders wirksamer „Radikalenfänger“ und beeinflusst zudem das Immunsystem, das Herz, die Muskulatur sowie das Zahnfleisch günstig. Es soll gegen Parkinson, Infektionen und Entzündungen helfen.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährwertangaben Menge pro 100 Gramm
Kalorien 884 Fettgehalt 100 g
Cholesterin 0 mg Natrium 0 mg
Kalium 0 mg Kohlenhydrate 0 g
Ballaststoffe 0 g Eiweiß 0 g

Palmöl enthält reichlich der gesättigten Fettsäure Palmitinsäure, die einfach ungesättigte Ölsäure, die zweifach ungesättigte Fettsäure Linolsäure und viel Vitamin B. Die übrigen Komponenten bilden im Öl andere Fettsäuren, Stearinsäure sowie Myristinsäure. In 100 Gramm Palmöl sind 100 Gramm Fett vorhanden. Eiweiß, Ballaststoffe sowie Kohlenhydrate stecken nicht im Öl.

Unverträglichkeiten & Allergien

Da 100 Gramm Palmöl rund 900 Kalorien sowie 100 Gramm Fett enthält, sollte es in Maßen genossen werden. Aufgrund der gesättigten Fettsäuren kann ein überhöhter Konsum nicht nur zu Übergewicht, sondern auch zu einem hohen Cholesterinspiegel, schlechteren Blutfettwerten und Herzkrankheiten führen. Dadurch steigt auch das Risiko für eine Gefäßverkalkung und Diabetes.

Beim Einkauf sollte auf eine gute Qualität der verwendeten Fette geachtet werden. Ratsam ist es, ein natives, nicht raffiniertes Palmöl zu verwenden, das keine Transfette enthält, denn diese stehen im Verdacht, verschiedene Erkrankungen zu begünstigen, zum Beispiel Alzheimer sowie die Darmerkrankung Morbus Crohn. Gehärtetes Palmfett ist ungesund und sollte unbedingt gemieden werden. Ungehärtetes Palmöl hingegen ist bei einem maßvollen Verzehr nicht ungesund.


Einkaufs- & Küchentipps

Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte natives Palmöl aus einem biologischen und ökologischen Anbau kaufen, da es im Vergleich zum raffinierten Öl noch viel mehr der ursprünglichen Inhaltsstoffe enthält. Frisches Palmöl ist am Geruch erkennbar. Es duftet süßlich und aromatisch und erinnert an Veilchen. Zudem ist reines Palmöl hell und klar.

Ist das Palmöl hingegen trüb, deutet dies auf eine mangelhafte Sorgfalt bei der Herstellung des Öls hin. Auch der Säuregehalt des Palmöls ist ein Qualitätsmerkmal. Grundsätzlich sind Öle, die über weniger saure Komponenten verfügen, qualitativ hochwertiger. Palmöl sollte kühl, dunkel und in einer stets gut verschlossenen Flasche gelagert werden. Das Öl nimmt schnell andere Gerüche an. Eine ungeöffnete Flasche hält sich bis zu acht Monate. Weitere Hinweise gibt das Haltbarkeitsdatum, das sich auf dem Etikett befindet. Nach dem Öffnen der Flasche sollte diese im Kühlschrank aufbewahrt werden, denn die Haltbarkeit von Palmöl wird dadurch erheblich erhöht.

Zubereitungstipps

Palmöl wird in der Herstellung von Nahrungsmitteln verwendet, da es über besondere funktionale Eigenschaften verfügt. Es verbessert beispielsweise den Geschmack, die Wärmebeständigkeit, die natürliche Beschaffenheit sowie die Geschmeidigkeit.

Aufgrund der hohen Hitze sowie der Oxidationsbeständigkeit wird es sehr gern als Speisefett genutzt. In der Küche dient es dem Braten, Frittieren und Kochen. Natives Palmöl eignet sich hervorragend zum Braten oder Garen in einem Wok oder einer Pfanne. Es gibt auch den verschiedensten vegetarischen Suppen, Gemüse- und Reisgerichten einen exotischen Geschmack sowie eine appetitliche Farbe. Auch Salaten, Marinaden und Dressings verleiht das Palmöl ein leicht süßliches, schmackhaftes Aroma. Gern wird es außerdem zum Backen eingesetzt, denn mit dem Palmöl wird Margarine erzeugt. Dieser wird dadurch ein butterähnlicher Geschmack verliehen. Sie findet gern als Brotaufstrich Anwendung.

Des Weiteren werden mit dem Öl viele Süßwaren wie Schokoladen, Toffees, Pralinen, Glasuren und Eiskonfekt hergestellt, denn das Öl kann durch verschiedene Veränderungen auch zu hochwertigen Spezialfetten umgewandelt werden. Auch für Karamell ist das Palmöl eine wichtige Zutat. Industriell wird das Öl bei der Produktion von Kerzen und Seifen eingesetzt.

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