Pistazien

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Pistazienbäume zählen zu den ältesten Kulturpflanzen. Sie stammen aus dem Nahen Osten und sind heutzutage weltweit beliebt. Der Iran, die Türkei und die USA sind heutige Hauptanbaugebiete.

Pistazien schmecken unverwechselbar mandelartig, süßlich und würzig. Sie verfeinern Süßspeisen aber auch Hauptgerichte. Pistazien sind relativ kalorienreich. Sie liefern jedoch wertvolle mehrfach ungesättigte Fettsäuren und tragen somit zu einem guten Cholesterinwert bei.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Pistazien wissen

Pistazien schmecken unverwechselbar mandelartig, süßlich und würzig. Sie verfeinern Süßspeisen aber auch Hauptgerichte.

Pistazien gehören der Familie der Sumachgewächse an. Die Pistazie an sich ist die Frucht aller Pistazienarten. Im botanischen Sinne ist die Pistazie keine Nuss sondern viel mehr eine Steinfrucht. Die Früchte wachsen an Bäumen die eine Wuchshöhe von bis zu zwölf Metern erreichen können.

Die Wurzeln des Baumes können dabei bis zu fünfzehn Meter unter dem Erdboden verzweigt sein. Die Frucht ist ein ovaler Kern mit einer harten aber sehr dünnen Schale. Die Farbe der Hülle ist bräunlich, wohingegen das Innere eine hellgrüne Farbe aufweist. Pistazienbäume gehören zu den ältesten Kulturbäumen der Welt. In der Antike wurde sie geplant angebaut. Vermutlich wurde die Pflanze schon zu noch früheren Zeiten kultiviert. Beheimatet ist die Pistazie im Nahen Osten. Über das Mittelmeergebiet erreichte die Steinfrucht allmählich auch europäische Staatsgebiete. Vermutlich waren es Reisende, die die Frucht aus dem Osten über die antike Seidenstraße mit in den Westen brachten. Die Pistazie war in früherer Zeit eine Delikatesse für Volk und Adel.

Pistazien wurden aber nicht nur als Speise angesehen. Die Nüsse wurden unter anderem als Färbemittel und als Heilmittel für diverse Krankheiten wie Zahnschmerzen und Leberzirrhose verwendet. Die größten Anbaugebiete heutzutage sind der Iran, die USA und die Türkei. In Europa werden die Bäume zu größten Teilen in Italien und Griechenland gepflanzt. Pistazienbäume tragen sehr lange Früchte, meist über mehrere Jahrhunderte. Die Ernte ist stark schwankend. In einem Jahr sind die Erträge sehr hoch, wohingegen im darauffolgendem Jahr die Ernte eher gering ausfällt. Die Erträge sind jedoch gleichbleibend schwankend. Auf ein gutes Jahr, folgt ein ertragsschwaches Jahr.

Pistazienfrüchte entwickeln sich im Monat Juli. Pistazien sind im September und Oktober reif. In gerösteter Form sind sie das ganze Jahr über erhältlich. Geerntet werden die Früchte im September. Die Nüsse werden dazu durch mechanisches Baumrütteln geerntet. Sofort nach der Ernte sollten die Früchte enthäutet und getrocknet werden um Qualitätsverluste zu vermeiden. Traditionellerweise werden die Kerne in der Sonne getrocknet. Die Weltnaturschutzunion deklarierte den Pistazienbaum zu einer beinahe gefährdeten Art. Überweidung und die hohe Fruchtnutzung sind Gründe hierfür. Pistazien zeichnen sich durch ihren mandelartigen, süßlichen und würzigen Geschmack aus.

Bedeutung für die Gesundheit

Pistazien zählen in den Heilkünsten wie dem indischen Ayurveda und der traditionellen chinesischen Medizin zu sehr magenfreundlichen Speisen. In der Humanmedizin werden Pistazien nicht regelmäßig verwendet, ihnen wird auch kein konkretes Indikationsgebiet zugeschrieben. Allerdings leisten Pistazien einen wertvollen Beitrag für die menschliche Gesundheit.

Sie sind zwar recht fettreich, liefern jedoch mehrfach ungesättigte Fettsäuren, also gute Fette. Sie tragen somit zu einem positiven Blutfettwert bei. Etwa fünf Prozent der Pistazien sind unverdaulich, liegen also als Ballaststoffe vor. Diese regen die Darmtätigkeit an und können bei Verdauungsbeschwerden Abhilfe schaffen. Pistazien liefern zudem Antioxidantien. Diese Stoffe fangen freie Radikale im menschlichen Körper ein und machen diese unschädlich. Der Verzehr von Pistazien kann zur Prävention von zu hohen Cholesterinwerten und daraus resultierenden Herz-Kreislauferkrankungen beitragen.

Ernährungswissenschaftler legen übergewichtigen Menschen den Verzehr von ungeschälten Pistazien ans Herz. Da die Frucht vor dem Verzehr noch enthüllt werden muss wird die Nahrungsaufnahme verlangsamt. Dies kann zu einem normalen Essverhalten beitragen.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährwertangaben Menge pro 100 Gramm
Kalorien 562 Fettgehalt 45 g
Cholesterin 0 mg Natrium 1 mg
Kalium 1.025 mg Kohlenhydrate 28 g
Ballaststoffe 10 g Eiweiß 20 g

100 Gramm Pistazien ohne Schale enthalten in etwa 20 Gramm Eiweiß, 28 Gramm Kohlenhydrate und 10 Gramm Ballaststoffe. Bei 100 Gramm bestehen 45 Gramm aus Fett. Daraus lässt sich ihr recht hoher Brennwert, mit 562 Kilokalorien pro 100 Gramm erklären. Pistazien enthalten wichtige Mineralstoffe.

Sie liefern Vitamin E, Beta-Carotin, Vitamin C und Vitamine der B-Gruppe. Zudem enthalten sie 5 Milligramm Natrium, 1020 Milligramm Kalium, 135 Kalzium und 160 Milligramm Magnesium. Sie sind ein wertvoller Lieferant von Zink und Eisen.

Unverträglichkeiten & Allergien

Als Unverträglichkeit wird eine Überempfindlichkeit des menschlichen Organismus gegenüber bestimmten Allergenen verstanden. Diese Reaktion äußert sich in unterschiedlichen Symptomen wie zum Beispiel Juckreiz, Ausschlag oder Atembeschwerden. Die Pistazie ist wie viele andere „Nüsse“ im botanischen Sinne keine wirkliche Nuss.

Trotzdem ist es nicht selten, dass der Nussallergiker auch auf Pistazien überempfindlich reagiert. Die häufigsten Auslöser einer solchen Allergie sind jedoch die Erdnuss, Walnuss und Haselnüsse. Eine Nussallergie tritt häufig als Kreuzallergie mit einer Überempfindlichkeit gegenüber Pollen auf. Bei Verdacht auf eine solche Allergie sollte beim Verzehr von Nüssen Vorsicht geboten sein. Nüsse sind in vielen Produkten versteckt verarbeitet, wie zum Beispiel in Schokolade. Beim Einkauf sollte darauf geachtet werden.


Einkaufs- & Küchentipps

Pistazien sind reif, wenn sich ihre Haut rosig färbt und sie sich gut von der Schale trennen lassen. Im Handeln sind die Steinfrüchte in unterschiedlichen Ausführungen im Sortiment. Pistazien gibt es ungeschält, geschält, geröstet oder gesalzen. Die Steinfrüchte werden in Supermärkten, Reformhäusern und Wochenmärkten verkauft.

Besonders in den Anbauländern sind Pistazien zur Saison oft frisch erhältlich. Pistazien sollten generell kühl gelagert werden. Sie werden bei Zimmertemperatur schnell ranzig. Zudem sollten die Früchte vor Feuchtigkeit geschützt werden, um einen möglichen gesundheitsschädlichen Schimmelpilzbefall zu vermeiden. Geschälte Pistazien sollten im Kühlschrank luftdicht gelagert werden. So sind sie bis zu vier Wochen haltbar. Pistazien mit Schale sind sogar einige Monate lang haltbar. Pistazienkerne können auch eingefroren werden. In diesem Zustand halten sie sich in etwa ein Jahr.

Zubereitungstipps

Pistazien werden vor allem in der Produktion von Süßwaren verwendet. Sie sind Bestandteil der bekannten Mozartkugeln und verfeinern Pralinen und Baklava. Zudem lässt sich aus der Frucht ein leckeres Eis zubereiten. Bestimmte Wurstsorten, zum Beispiel Mortadella, werden mit Pistazien verfeinert. Die Steinfrüchte sind aufgrund ihrer hellgrünen Farbe sehr dekorativ.

Sie eignen sich daher gut für die Bestreuung von Torten und Kuchen. Pistazien verfeinern aber nicht nur Süßspeisen und Desserts. Die Kerne passen auch gut zu Hauptgerichten, vegetarischen Gerichten und Speisen aus der orientalischen Küche. Das Aroma der Nüsse kann sich am besten entfalten, wenn die Kerne zerkleinert und kurze Zeit angeröstet werden. Pistazien sind durch ihren süßlichen und zugleich stark würzigen Geschmack vielseitig einsetzbar.

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