Schmierblutung
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Schmierblutungen, die oftmals auch im Zusammenhang mit einer Zwischenblutung stehen, können zusätzlich zu den normalen Periodenblutungen, während der Schwangerschaft oder auch während oder nach den Wechseljahren auftreten. Die Ursachen können vielfältig sein. Daher sollten sie immer ärztlich abgeklärt werden.
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Was ist eine Schmierblutung?
Eine Schmierblutung ist eine unplanmäßige Blutung, die zusätzlich zur Regelblutung auftreten kann. Sie ist meist bräunlich oder dunkel gefärbt und fällt daher besonders auf. Auch während der Schwangerschaft und während oder nach den Wechseljahren kann es zu Schmierblutungen kommen.
Dabei handelt es sich um eine schwache Blutung, auch Spotting genannt, die meist nur kurz, manchmal jedoch auch mehrere Tage anhalten kann. Die meisten Frauen sind beim Auftreten von Schmierblutungen stark verunsichert, da die Gründe für die unerwartend auftretende Blutung meist nicht klar erkennbar sind.
Nicht nur deshalb ist eine ärztliche Abklärung der Ursachen ratsam. Schmierblutungen können viele Ursachen haben. Oftmals sind diese harmlos und kein Grund zur Sorge. In manchen Fällen sind jedoch durchaus ernsthafte Erkrankungen für eine auftretende Schmierblutung verantwortlich.
Ursachen
Häufig treten die außerplanmäßigen Blutungen auch aufgrund hormoneller Störungen auf. Dazu gehören Schmierblutungen, die unter der Einnahme von Verhütungsmitteln wie der Pille auftreten, aber auch zu Beginn einer Schwangerschaft. Bei einer Eileiterschwangerschaft kommt es ebenfalls zu leichten Blutungen. Auch Verletzungen der Blutgefäße, zum Beispiel nach sexuellem Kontakt oder durch das Tragen einer Spirale, können zu Schmierblutungen führen.
Darüber hinaus können psychische Belastungen, verschiedene Stoffwechselerkrankungen, sowie Leber- und Nierenerkrankungen eine Schmierblutung verursachen.
Symptome, Beschwerden & Anzeichen
Eine Schmierblutung tritt in den meisten Fällen kurz vor oder nach Einsetzen der Periode auf. Gewöhnlich wird eine solche Schmierblutung von ziemlich eindeutigen und typischen Symptomen begleitet. Das wohl eindeutigste Symptom einer vorliegenden Schmierblutung ist mit dem bloßem Auge zu erkennen. Aus der Vagina tritt eine schleimige und größtenteils rötliche Flüssigkeit aus.
Die Menge kann dabei von Frau zu Frau sehr stark variieren. Da eine Schmierblutung häufig kurz vor Eintreten der Periode auftritt, kann es unter Umständen zu erheblichen Unterleibsschmerzen kommen. Somit dient eine auftretende Schmierblutung häufig als Vorbote der bevorstehenden Periode. Die Periode wird zudem ebenfalls von typischen Symptomen und Anzeichen begleitet.
Dazu zählen starke Schmerzen im Unterleibsbereich, Kopfschmerzen, Hitzewallungen und Schwindel. Eine Schmierblutung tritt nicht immer auf, kann aber als Vorbote der bevorstehenden Periode dienen. In den meisten Fällen ist eine Schmierblutung mit Schmerzen verbunden, die jedoch nur kurz auftreten. Optisch unterscheidet sich eine Schmierblutung von der Periode aufgrund der Menge und Farbe.
Handelsübliche und rezeptfreie Schmerztabletten können gegen auftretende Schmerzen eine kurzzeitige Besserung erzielen. Allerdings ist eine auftretende Schmierblutung kein Krankheitsbild, sodass nicht zwingend auf die Einnahme entsprechender Medikamente zurückgegriffen werden muss.
Diagnose & Verlauf
Die Diagnosestellung bei einer Schmierblutung obliegt in erster Linie immer einem Gynäkologen. Bei Frauen im gebärfähigen Alter wird der Arzt zunächst einmal eine Schwangerschaft ausschließen. Durch eine gynäkologische Untersuchung und Ultraschalluntersuchungen können eventuell vorliegende Erkrankungen an den Geschlechtsorganen festgestellt werden.
Eventuell hormonell bedingte Ursachen lassen sich durch Blutuntersuchungen diagnostizieren. Bei einer bestehenden Schwangerschaft hängt eine endgültige Diagnose vom Schwangerschaftsstadium ab. Gerade in der Frühschwangerschaft sind Schmierblutungen nicht ungewöhnlich und sind meist harmlos. Eine eventuelle Eileiterschwangerschaft lässt sich durch eine Ultraschalluntersuchung feststellen.
Vermutet der Arzt psychische oder andere körperliche Ursachen sind weitere Untersuchungen bei einem Internisten oder eine psychologische Beratung notwendig, um den Auslöser zu finden. In der Regel dauert eine Schmierblutung nur kurz an und tritt maximal zwei bis drei Tage auf. Wird die Ursache jedoch nicht beim ersten Auftreten ermittelt, kann es vorkommen, dass es zu einer wiederholten Schmierblutung kommt.
Komplikationen
Liegen organische Ursachen – also beispielsweise eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut oder Polypen – zugrunde, können diese unbehandelt ebenfalls schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen. Die Schmierblutungen selbst stellen also meist ein Symptom einer anderen Ursache dar und haben selbst keine weiteren Beschwerden zur Folge. Bei mangelnder Intimhygiene kann es jedoch zu Entzündungen, Juckreiz und Rötungen kommen.
Die medikamentöse Behandlung birgt die typischen Risiken. So sind Neben- und Wechselwirkungen möglich und gelegentlich kommt es auch zu allergischen Reaktionen und Symptomen einer Unverträglichkeit. Liegt den Schmierblutungen eine Krebserkrankung zugrunde, kann die Chemotherapie oder die Strahlentherapie gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Auch eine Hormonbehandlung oder eine Ausschabung ist unter Umständen mit weiteren Komplikationen verbunden.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Bei einer Schmierblutung muss nicht immer ein Arzt aufgesucht werden. Ein Besuch beim Arzt ist meistens erst dann notwendig, wenn die Schmierblutung häufig und vor allem ohne einen besonderen Grund auftritt. Nur bei einer frühen Diagnose und Behandlung dieser Beschwerde können weitere Komplikationen und andere Beschwerden verhindert werden. Die Betroffenen leiden dabei auch an sehr heftigen Schmerzen im Bauch oder im Unterleib und auch an starken Stimmungsschwankungen.
Treten diese Beschwerden auf, so sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei starken Kopfschmerzen oder bei Schwindel sollte ein Arzt aufgesucht werden, falls diese Beschwerden mit einer Schmierblutung verbunden sind. Sollte die Schmierblutung nur sehr selten auftreten und auch wieder von alleine verschwinden, so ist ein Besuch bei einem Arzt in der Regel nicht notwendig. Die Schmierblutung kann durch einen Frauenarzt untersucht und behandelt werden. In der Regel verringert diese Beschwerde nicht die Lebenserwartung des Betroffenen.
Behandlung & Therapie
Die Behandlung einer Schmierblutung hängt immer von der auslösenden Ursache ab. Liegt eine Erkrankung an den Geschlechtsorganen vor, wird diese entsprechend behandelt. Dies kann mit Hilfe von Medikamenten, aber auch durch operative Eingriffe erfolgen. Hormonelle Ursachen können durch die Einnahme entsprechender Hormonpräparate behandelt werden.
Sind die Einnahme der Pille oder das Tragen einer Spirale die Ursache für die Schmierblutung können auftretende Schmierblutungen durch das Entfernen der Spirale oder durch einen Wechsel der Antibabypille behoben werden. Psychische Ursachen bedürfen meist einer psychologischen Therapie. Sind andere körperliche Erkrankungen ursächlich für die Schmierblutung verantwortlich, werden diese je nach vorliegender Grunderkrankung behandelt.
Eine Eileiterschwangerschaft muss operativ beendet werden. Im Eileiter kann kein gesunder und vollständig ausgereifter Fötus heranwachsen. Für die Mutter kann das weitere Wachstum des Embryos Lebensgefahr bedeuten. Sowohl zu Beginn, als auch zum Ende einer normalen Schwangerschaft sind Schmierblutungen in aller Regel harmlose Erscheinungen, die ohne weitere Behandlung von alleine wieder aufhören. Bei einer bestehenden Schwangerschaft muss der Arzt von Fall zu Fall entscheiden, ob eine Schmierblutung behandelt werden muss.
Vorbeugung
Einer plötzlich einsetzenden Schmierblutung kann nicht vorgebeugt werden, da die Ursachen äußerst vielfältig sein können. Damit es nicht zu wiederholten Schmierblutungen mit ungeklärter Ursache kommt, ist es ratsam schon beim ersten Auftreten einer außergewöhnlichen Blutung die Ursache durch Arzt abklären zu lassen. So kann eine erneute Schmierblutung vermieden werden.
Nachsorge
Da anhaltende, als belastend empfundene Schmierblutungen oftmals aus einem unregelmäßigen Hormonspiegel resultieren, wird die Therapie in der Regel aus einer Untersuchung desselben und Hormongaben bestehen. Oft handelt es sich hierbei um die Pille. Unabhängig vom Auftreten weiterer Schmierblutungen sollten Frauen, die die Pille einnehmen, sich halbjährlich vom Frauenarzt untersuchen lassen.
Auch die Gabe anderer Hormonpräparate sollte durch den behandelnden Arzt kontrolliert werden, in der Regel durch Erstellen eines neuen Hormonspiegels. Es ist wichtig, dass betroffene Frauen hier die Termine zur Nachsorge einhalten. Hormone können starke Nebenwirkungen haben, so dass eine engmaschige Kontrolle der Dosis von großer Bedeutung sein kann.
Auch nach gynäkologischen Operationen sollten regelmäßige Nachsorgetermine vereinbart werden, um sicherzustellen, dass Dauer und Stärke der Schmierblutungen, die nach Operationen keine Seltenheit sind, die Gesundheit der Patientin nicht belasten. Viele Frauen haben unter Einnahme der Pille oftmals Schmierblutungen.
Sofern gynäkologisch abgeklärt ist, dass die Schmierblutungen keine anderen Ursachen haben, muss nicht jede weitere Schmierblutung sofort mit dem Facharzt besprochen werden. Dennoch ist auch hier wichtig, dass regelmäßige gynäkologische Kontrolluntersuchungen stattfinden. Hierbei geht es vor allem darum auszuschließen, dass sich unbemerkt andere Ursachen für die Schmierblutungen entwickelt haben.
Das können Sie selbst tun
Bei regelmäßig auftretenden Schmierblutungen sollten die betroffenen Frauen die Ursache unbedingt ärztlich abklären lassen. Zyklisch bedingte Schmierblutungen und solche, die auf eine Schwangerschaft zurückzuführen sind, können nicht immer ursächlich behandelt werden. Die Betroffenen sollten sich dann darauf konzentrieren, den Folgen vorzubeugen. Für viele Frauen sind Schmierblutungen vor allem deshalb so unangenehm, weil sie nicht planbar sind und die Kleiderwahl nicht angepasst werden kann. Damit müssen sich die Betroffenen aber abfinden und sich mit diesen Unannehmlichkeiten bestmöglich arrangieren.
Wer nicht ständig Slipeinlagen tragen möchte, sollte diese wenigstens stets zur Hand haben. Mittlerweile gibt es diese Hygieneprodukte bereits in unterschiedlichen Farben, was einen besonders diskreten Einsatz erlaubt. Insbesondere schwarze Slipeinlagen sind in schwarzer Unterwäsche nahezu unsichtbar. Für unterwegs werden Etuis angeboten, die eine hygienische und unauffällige Verstauung in der Handtasche ermöglichen. Besonders praktisch sind außerdem einzeln verpackte Produkte.
Wer zwischendurch unter schwereren Blutungen leidet, sollte nicht nur immer Tampons, sondern auch Ersatzunterwäsche mit sich führen. Im Fachhandel und in Drogeriemärkten werden dafür einzeln verpackte Einmal-Slips angeboten, die ebenfalls in fast jede Handtasche passen. Feuchte Reinigungstücher, die auch einzeln verpackt angeboten werden, sorgen dafür, dass Blut und Scheidensekret jederzeit entfernt werden können.
Quellen
- Beckermann, M.J.: Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Schwabe, Basel 2004
- Goerke, K., Steller, J., Valet, A.: Klinikleitfaden Gynäkologie. Urban & Fischer, München 2003
- Kaufmann, M., Costa, S.-D., Scharl, A. (Hrsg.): Die Gynäkologie. Springer, Berlin 2013