Sportsucht - Erfolg und Abhängigkeit
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. September 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Sportsucht ein viel präsenteres Thema, als bisher angenommen wurde. Das geht auch auf eine Studie der Universität Erlangen-Nürnberg zurück, die zu dem Ergebnis kam, dass rund 4,5 Prozent der Ausdauersportler unter Sportsucht leiden. Dies ist ein gesellschaftliches Problem, das häufig mit Schönheitsidealen oder auch Leistungssteigerung in Verbindung gebracht wird. Besonders der Lauf- und Ausdauersport ist davon betroffen.
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Was ist die Sportsucht?
Immer extremere Anforderungen an die Sportler, wie beispielsweise verschiedene Tri- oder Marathons, haben zur Folge, dass sich viele Betroffene überfordern, zu unlauteren Mitteln greifen und so in die Sportsucht abrutschen. Warnsignale des Körpers werden missachtet, die eigenen Grenzen regelmäßig überwunden.
Im Folgenden soll diese Problematik daher näher erläutert werden. Auf eine Definition und die Verbreitung in der Bevölkerung folgt eine Differenzierung zwischen der primären und sekundären Sportsucht sowie weitere Suchtformen, die mit dem Sport in Verbindung stehen.
Auch der schmale Grat zwischen gesundem Training und suchthaften Verhalten soll in diesem Text Erwähnung finden, bevor die verschiedenen Therapiemöglichkeiten dargelegt werden. Ein Fazit schließt dieses Essay zusammenfassend ab.
- Definition
- Laut Dr. med Nonnenmacher herrscht eine Suchterkrankung vor, wenn das Verhalten eines Betroffenen von einem unkontrollierbaren Verlangen nach einer bestimmten Substanz oder einer Tätigkeit geprägt ist. Dabei kann es sich unter anderem um Alkohol, Nikotin, Drogen oder eben auch Sport handeln.
Eine erste Definition zur Sportsucht lieferte W.P. Morgan in seiner Publikation „Negative addiction in runners“, in welcher er sich an den Kriterien der Abhängigkeit orientierte und diese auf den Sport anwandte. Morgan zufolge ist die Sportsucht ein Zustand, bei dem ein Betroffener zwanghaft und täglich Sport treiben muss, um Entzugssymptome zu vermeiden.
Falls er diesen Sport nicht ausüben kann, dann verfällt er in depressive Stimmung, die sich durch Aggressivität, Unruhe oder Schlafstörungen zeigen kann. Diese und weitere Definitionen und Hintergrundinformationen zum Thema Sportsucht sind in der unten angeführten Studie nachzulesen.
Sportsucht in der Bevölkerung
In der Gesellschaft ist die Sportsucht noch nicht etabliert. So gibt es Kritiker, die behaupten, dass die Symptome nicht aufgrund des Sports entstehen, sondern wegen anderer Störungen. Die Krankheit sei also lediglich eine begleitende Erscheinung. Laut Prof. Dr. Schack von der Universität Bielefeld ist das Unsinn.
Außerdem behauptet der Sportwissenschaftler und Psychologe, dass eine Reduzierung auf lediglich biologische Faktoren nicht möglich sei. Entsprechend entstünde die Sucht nicht, wie oftmals angenommen, aus dem Ausschütten der Glückshormone, sondern ist eine Verbindung aus sozialen, psychischen und biologischen Faktoren.
Innerhalb der Bevölkerung wird das Aufkommen weiterhin verharmlost, zumal die prozentuale Quote momentan lediglich bei einem Prozent liegt. Am häufigsten sind Frauen zwischen 15 und 25 Jahren betroffen, da hier oft ein Schönheitsideal zu erreichen versucht wird. Männer zwischen 40 und 50 Jahren neigen ebenfalls verstärkt zu einem Verhalten, das in einer Sportsucht gipfeln kann, da der Erfolgsdruck im Beruf und privat zu dieser Zeit immer größer wird.
Empirisch ist es nicht schwer, Betroffene zu finden. Ein Blick auf den Laufzwang bei Langstreckenläufern, das Bodybuilding oder Krafttraining bieten bereits genug Beispiele. Aber auch in gewichtsbasierten Sportarten wie Boxen, Skispringen oder Ringen kommt es zu Diagnosen, die eine Sportsucht bestätigen.
Entsprechend ist die Sportsucht ein Phänomen, das zum einen in vielen Sportarten auftritt und zum anderen alle Bevölkerungsschichten betreffen kann. Kleinert und Breuer haben in ihrer Publikation „Primäre Sportsucht und bewegungsbezogene Abhängigkeit – Beschreibung, Erklärung und Diagnostik“ die Häufigkeit der Sportsucht in der Gesellschaft aufgezeigt.
Primäre versus sekundäre Sportsucht
Oliver Stoll, Professor für Sportpsychologie und Sportpädagogik an der Universität Halle-Wittenberg, erläutert die Ursachen für die Sucht gegenüber der Zeitschrift die Welt:
- "Ich würde den Faktor Kompensation als entscheidend ansehen. Macht jemand Sport, weil etwas anderes im Leben nicht funktioniert? Der Sport ist dann ein nicht-funktionales Bewältigungsverhalten."
Dies steht in enger Verbindung mit einem „Gesundheitsimperativ“, denn Menschen müssen sich beinahe rechtfertigen, wenn sie keinen Sport treiben, daher behaupten Experten, dass auch zwischen dem gesellschaftlichen Zwang des Sporttreibens und der Sportsucht ein Zusammenhang bestehe. Deswegen muss auch zwischen einer Sucht des Sportes wegen und einer Sucht aufgrund des Schönheitsideals unterschieden werden.
Die Einteilung in die beiden Gruppen unterstützen viele Fachleute, obgleich auch die Kritik dahingehend groß ist. Die Befürworter sind sich jedoch einig, dass eine Einteilung wichtig ist, da gerade aus therapeutischen Gründen relevant ist, ob eine Essstörung besteht oder nicht. Entsprechend gibt es die primäre Sportsucht, die im Zusammenhang mit der Sportaktivität selbst auftritt, sowie die sekundäre Sportsucht, die gleichzeitig eine Ess- oder eine Zwangsstörung miteinbezieht.
Primär: Sport zur Leistungssteigerung
- 1. Fehlende Verbindung zu einer psychischen Störung
- Die primäre Sportsucht ist eine eigenständige Krankheit, die besonders zum Verbessern der eigenen Leistung beitragen soll. Anders als die sekundäre Sportsucht steht diese nicht in Verbindung mit psychischen Störungen wie beispielsweise einem krankhaften Essverhalten. Der Sport wird seines Selbstzweckes willen gemacht und nicht, um einem Schönheitsideal zu entsprechen. Hier gibt es allerdings eine hohe Divergenz bei den Definitionen, zumal die Krankheit bisher noch nicht im ICD-10 oder im DSM-IV aufgenommen wurde. Im Vordergrund steht die Leistungssteigerung, die auch häufig durch illegale Substanzen zu erreichen versucht wird. Entsprechend ist es nicht abwegig, dass einige Suchtkranke, vorwiegend diejenigen, die nicht unter eine Essstörung leiden, zu Doping oder anderen illegalen Mitteln greifen, um die Leistung zu steigern.
- 2. Vorbeugemaßnahmen der Nahrungsergänzungsmittelindustrie
- Warnungen der Hersteller
- Gerade beim Bodybuilding spielt die Sucht nach einem perfekten Körper eine große Rolle, weswegen hier die Anfälligkeit für Doping besonders groß ist. Aus diesem Grund halten die Hersteller der Nahrungsergänzungsmittel folgende Informationen bereit, um die Athleten vor Doping, ob bewusst oder unbewusst, zu warnen und zu schützen. Außerdem sind Sportler, die auf die Reinheit der Produkte angewiesen sind, weil sie an Wettkämpfen teilnehmen, auf die Aussagen der Hersteller angewiesen. Im gleichen Kontext distanzieren sie sich vom Doping allgemein und raten allen, auf diese zusätzlichen illegalen Präparate zu verzichten. Vielmehr solle das Training gut geplant und die Ernährung durchdacht sein. Das deckt sich mit den Aussagen zur Vorbeugung der Sportsucht, denn durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit Sport und Ernährung können sowohl die Gesundheit als auch die sportlichen Ziele verbessert werden.
- Qualitätsrichtlinien zur Vermeidung von Doping
- Aus diesem Grund soll auch die Qualität der Produkte stetig verbessert werden. Inzwischen gibt es diverse Siegel und Qualitätsrichtlinien, die die Reinheit der Produkte garantieren. Die Hersteller distanzieren sich dadurch klar von Doping und jeglichen anderen Mitteln, um ungesunde Ziele zu erreichen. Hier ist beispielsweise die ISO Norm 9001:2000 zu nennen, die die Qualität der Herstellung, vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt kontrolliert.
Sekundär: Sport aufgrund eines Schönheitsideals
Diese Abwandlung der Sportsucht steht in einem engen Zusammenhang mit Anorexie, besonders in einer krankhaften Angst davor, zuzunehmen. Anders als bei der primären Sportsucht resultiert dieser Zwang nicht aus einer sportlichen Motivation, genauer dem Ziel des sportlichen Erfolgs und der Wettbewerbsfähigkeit, sondern lediglich aus dem Anreiz der Gewichtsabnahme.
Dieser bewusste Verlust des Körpergewichts beginnt zwar zunächst mit einer Anorexia athletica, die eine Gewichtsabnahme zur Verbesserung der sportlichen Leistung vorsieht und endet im schlimmsten Fall in einer Anorexia nervosa, einem Zustand, in welchem die sportliche Leistungssteigerung zunehmend in den Hintergrund rückt und stattdessen das persönliche Schönheitsempfinden an Bedeutung gewinnt. Entsprechend steht die sekundäre Sportsucht eng mit psychischen Erkrankungen wie Magersucht beziehungsweise Anorexie und Bulimie im Zusammenhang.
Weitere Formen der Sucht
Adrenalin-Sucht
Adrenalin ist ein Hormon, das in den Nebennieren gebildet und durch eine Reizüberflutung freigesetzt wird. Dies kann in Stresssituationen geschehen oder auch bei erhöhtem Sauerstoffmangel. Was für viele Menschen als Wahnsinn oder Todessehnsucht bezeichnet wird, gehört für Andere zum Alltag.
Das beginnt bereits bei alltäglichen Hobbysportlern, die ihren Adrenalinpegel durch Hindernisrennen auf die Spitze treiben. Einige gehen jedoch auch erhebliche Risiken ein, um ihrer Sucht nachzukommen, wie beispielsweise Basejumper oder Autobahnraser. Dabei sind diese Verhaltensweisen oftmals unverantwortlich und bringen auch andere Personen in Gefahr. Es geht um eine positive Anspannung durch die Erhöhung des Adrenalinpegels. Die Kontrolle über die Situation ist dabei zwingend notwendig.
Die immer extremer werdenden Tätigkeiten können trotz der Kontrolle in Lebensgefahr gipfeln. Der Suchtfaktor entsteht dadurch, dass die Grenzgänger Dinge erfolgreich hinter sich bringen und dies beim nächsten Mal steigern möchten. Diese Wirkung entsteht durch die Ausschüttung von Dopamin, die immer höher ausfallen muss, um das Verlangen weiterhin zu befriedigen.
Lauf- & Ausdauer-Sucht
Laufsucht tritt seit den 1970er Jahren in den USA, aber auch in Europa vermehrt auf, denn zu diesem Zeitpunkt nahmen auch die Zahlen an extremen Wettkämpfen wie Triathlon oder Langstreckenläufen über größere Distanzen zu. Allerdings darf der Drang noch Sport nicht mit einer Sportsucht gleichgesetzt werden.
Die Sucht definiert sich schließlich nicht über die Tätigkeit selbst, sondern über die Entzugserscheinungen, die entstehen, wenn Betroffene auf den Sport verzichten. Sucht liegt dann vor, wenn körperliche Signale der Überlastung missachtet werden, psycho-physische Entzugserscheinungen auftreten oder ein Erledigungszwang entsteht, sodass das Verhalten die Person kontrolliert und nicht umgekehrt.
Muskel-Sucht
Während bei Frauen häufig die Magersucht im Vordergrund steht, ist dies bei einigen Männern die Muskelsucht. Allerdings muss klar differenziert werden, dass es sich hier nicht um eine Essstörung handelt, sondern um eine Fehlwahrnehmung des Körperbildes.
Dennoch gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen beiden Krankheitsbildern, beispielsweise der steigende Perfektionismus, ein geringes Selbstwertgefühl oder die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper. Der eigene Anspruch und das gesellschaftliche Schönheitsideal gehen jedoch weit auseinander.
Entsprechend unterscheiden sich die Meinungen über die perfekte Muskelmasse um bis zu neun Kilogramm zwischen dem gesellschaftlichen Schönheitsideal und dem der Personen, die unter Muskelsucht leiden. Weitere Informationen zu dem Thema Muskelsucht bei Männern finden sich in diesem Artikel.
Die Grenze zwischen gesundem Training & der Sucht nach Sport
Oftmals merken Menschen gar nicht, dass sie in eine Sucht abrutschen. Viele Hobbysportler fühlen sich schlecht, wenn sie eine Trainingseinheit ausfallen lassen. Kommen jedoch psychosomatische Symptome hinzu, dann ist das Risiko groß, dass sich der Sport zu einem Suchtfaktor entwickelt hat.
Der schmale Grat zwischen Gesundheit, dem Erfolgsdruck und den Anforderungen an die Sportler und der Leistungssteigerung bei der primären Sportsucht oder der subjektiv wahrgenommenen Schönheit und einer daraus resultierenden Sucht, im Falle der sekundären Sportsucht, sind allgegenwärtig.
Das ergab auch eine Studie der Universität Erlangen, die sich hauptsächlich mit dem Auftreten, aber auch mit den anfälligen Personengruppen und den Geschlechterunterschieden befasste. Die Ergebnisse der Untersuchung sind hier nachzulesen.
Anfällige Gruppierungen
Bei der Studie wurden die Aussagen von 1026 Sportlern ausgewertet, die an unterschiedlichen Ausdauerwettkämpfen teilnahmen. Das Alter der Befragten lag im Schnitt bei 41,12 Jahren und pro Woche wurden durchschnittlich 4,47 Trainingseinheiten angegeben.
Von diesen Befragten waren 4,5 Prozent sportsuchtgefährdet und 83 Prozent wiesen einige Symptome für Sportsucht auf. Lediglich bei 12,4 Prozent der Beteiligten war die Gefahr einer Sportsucht vollkommen auszuschließen. Der Wert lässt sich jedoch keinesfalls auf die gesamte Bevölkerung projizieren, da in diesem Fall ausschließlich Ausdauersportler befragt wurden.
Bezüglich der Gruppierungen sind besonders die Triathleten gefährdet und jene Personengruppe, die über einen extrem hohen Trainingsumfang verfügt. Des Weiteren sind die jüngeren Sportler häufiger von einer Sportsucht betroffen, denn diese wiesen deutlich höhere Anfälligkeit auf als die anderen Gruppen.
Geschlechterunterschied
Ein Unterschied zwischen den Geschlechtern konnte bei der Studie nicht festgestellt werden. Anders verhält es sich bei der Differenzierung zwischen primärer und sekundärer Sportsucht, denn gerade bei Zweiterer ist die Zahl der Frauen weitaus höher als die der Herren.
Verschiede Möglichkeiten & Ziele der Therapien
Grundprinzipien
Zentral bei der Behandlung der Sportsucht ist die Therapie des zwanghaften Verhaltens. Daneben ist auch die Behandlung der sozialen Grundprobleme essentiell, denn wie bereits erwähnt, spielt die Kompensation alltäglicher Probleme eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Sportsucht. Der Sport dient bei zu großen familiären oder beruflichen Problemen als Fluchtpunkt und kann so in einer Sucht gipfeln. Daher ist eine Therapie nur dann erfolgreich, wenn auch die Rahmenbedingungen bei der Behandlung Berücksichtigung finden.
Therapieformen
Ein Großteil der Literatur empfiehlt die "kognitiv-behaviorale Therapie". Diese wird bei der Behandlung von Suchterkrankungen und Zwangsstörung häufig angewendet. Die Wirksamkeit wurde von dem Psychologieprofessor Aaron T. Beck in einer Studie geprüft. Auch biografisch-analytische Vorgehensweisen werden immer häufiger angewendet, da diese im Verhalten mit kindlichen oder jugendlichen Lernerfahrungen stehen, die im Zuge der Therapie aufgearbeitet werden müssen.
Therapieziele
Die Ziele der Therapie beziehen sich auf die Einsicht, dass sich etwas ändern muss. Diese Erkenntnis wird auch Veränderungsmotivation genannt und ist äußerst wichtig, da gerade bei Sport- und Bewegungssucht häufig kein Eingeständnis über die eigene Krankheit vorliegt.
Ist diese Einsicht vorhanden, dann soll ein vollkommener Verzicht auf den Sport vermieden werden. Vielmehr ist das langfristige Ziel eine Änderung des Bewegungsverhaltens, sodass sich dieses in Einklang mit sozialen Aktivitäten, also gemeinsamem Sporttreiben, und körperlichem Wohlbefinden stehen. Unbedingte Leistungssteigerung und Grenzerfahrungen sollen in diesem Kontext jedoch vermieden werden.
Auch andere Aktivitäten sind zu fördern, sodass die sportliche Betätigung nicht zwingend im Mittelpunkt steht. Übergeordnetes Ziel ist es, ein positives Körperbild zu erzielen. Der Körper soll darüber hinaus nicht nur als Mittel genutzt werden, um sich selbst zu belohnen, sondern auch um das Bedürfnis nach Erholung und Entspannung zu befriedigen.
Fazit
Zwar ist die Sportsucht in Deutschland noch relativ wenig verbreitet, aber gerade in Verbindung mit Essstörungen ist die Krankheit ein ernstzunehmendes Problem. Das wird sich in Zukunft auch nicht ändern. Obwohl die Studie der Universität Erlangen-Nürnberg keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen darlegen konnte, werden Frauen häufiger mit der sekundären Sportsucht in Verbindung gebracht.
"In unserer Gesellschaft gehört es dazu, dass Männer ihre Körper trainieren. Außerdem sind Essstörungen für viele nur eine Frauenkrankheit." Dies bekräftigt Carolin Martinovic in diesem Artikel der Abendzeitung München. Das kann dazu führen, dass die Sportsucht bei Männern gar nicht erkannt wird.
In Verbindung mit einer Essstörung ist diese Tendenz ebenfalls zu bestätigen, denn von denjenigen, die unter der Krankheit leiden, ist nur jeder zehnte männlich. Aber gerade aufgrund dieses gesellschaftlichen Leichtsinns droht eine Sportsucht schlicht nicht erkannt zu werden und ist daher mehr in das öffentliche Licht zu rücken.
Besonders im Bereich des Ausdauersports herrscht ein latentes Risiko in diese Krankheit abzurutschen, hat sich doch ein Großteil der Befragten einige Symptome selbst eingestanden. Ein Grund mehr, um diese Suchtkrankheit nicht zu verharmlosen, sondern zu intervenieren, sobald die Symptome ersichtlich sind.