Doping
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Doping bedeutet das Einnehmen oder Anwenden unerlaubter Substanzen, um eine vor allem sportliche Leistungssteigerung zu erzielen. Im Wettkampfsport ist Doping verboten, weil Dopingmittel teilweise schwere gesundheitliche Schäden verursachen können sowie eine ungleiche Chancenverteilung bei Sportwettbewerben bedeuten. Doping im weiteren Sinne ist auch in der Arbeitswelt (auch Studium) üblich.
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Was ist Doping?
Der Begriff Doping stammt aus dem Englischen. "To dope" bedeutet Drogen verabreichen. Ursprünglich kam der Begriff aber aus Südafrika, wo mit "dop" ein starker Schnaps bezeichnet wurde.
Die Definition von Doping ist kaum präzise einzugrenzen und wird mittlerweile als gesamtgesellschaftliches Problem betrachtet. Die derzeit geltenden Doping-Regeln im internationalen Wettkampfsport basieren auf einer jährlich neu veröffentlichten und um neue Wirkstoffe und Methoden ergänzten Doping-Liste der Welt-Anti-Doping-Agentur.
Seit dem Beschluss der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) im Jahre 2004 fällt unter das Doping zum Einen das Anwenden einer möglicherweise gesundheitsgefährdenden Substanz oder Methode zur sportlichen Steigerung. Zum Anderen bedeutet Doping das Vorhandensein einer auf der o.g. Liste genannten Substanz im Körper des Sportlers oder auch das Anwenden einer Methode, die diese Liste benennt.
Unter Doping in der Arbeitswelt und beim Studium wird der Missbrauch von Medikamenten zur Steigerung der Leistungsfähigkeit bezeichnet.
Funktion, Wirkung & Ziele
Unter die verbotenen Substanzklassen beim Doping fallen Stimulantien, die das zentrale Nervensystem beeinflussen. Beim Doping werden sie angewandt, da sie Herz- und Atemfrequenz sowie die Gehirnfunktion steigern. Außerdem erhöhen sie Aufmerksamkeit, Wettkampfbereitschaft und Aggression und dämpfen Müdigkeit und Schmerzbereitschaft.
Zum Doping werden weiterhin oft Hormone zum Muskelaufbau (Anabole-androgene Steroide, Anabolika bzw. AAS) verwendet. Zu diesen zählt z.B. Testosteron.
Ein weiteres zum Doping angewandtes Mittel ist das Hormon Erythropoetin (EPO), das die Zahl der roten Blutkörperchen erhöht, um damit das Körpergewebe besser mit Sauerstoff zu versorgen und die Ausdauerleistungsfähigkeit zu verbessern. Beim Doping mit Narkotika werden zeitweise Schmerzempfinden und innerer Druck aufgelöst.
Diuretika sind harntreibende Substanzen. Sie fallen deshalb unter Doping, weil Doper durch ihre Einnahme das Doping zu verschleiern beabsichtigen. Bei einer durch Diuretika erhöhten Urinausscheidung lässt sich eine verwendete Doping-Substanz nämlich in einer bei Doping-Kontrollen untersuchten Urinprobe kaum mehr nachweisen.
Eine verbotene Doping-Methode ist z.B. das Blutdoping. Hierbei wird entweder eine Re-infusion von eigenem Blut oder Transfusion von Fremdblut angewandt. Diese Doping-Methode soll die roten Blutkörperchen, den Sauerstofftransport und dadurch die Ausdauerleistungsfähigkeit verbessern. Schließlich fallen unter den Begriff Doping einige Substanzklassen mit gewissen Einschränkungen, nämlich Alkohol, Cannabinoide, Lokalanästhetika, Kortikosteroide sowie Betablocker.
Wenn ein Sportler gegen die Anti-Doping-Bestimmungen der Welt-Anti-Doping-Agentur verstößt, kann dies bereits beim ersten Mal zu einer im schlimmsten Falle zweijährigen Sperre führen, und bei einem weiteren Verstoß kann sogar eine lebenslange Sperre verhängt werden.
Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren
Zum Doping eingesetzte Stimulantien können zur völligen, mitunter lebensbedrohlichen Erschöpfung des Betroffenen führen. Außerdem können sie psychische Störungen wie Abhängigkeit oder Depression sowie körperliche Auswirkungen wie Halluzinationen, Herzrhythmusstörungen oder starkes Zittern hervorrufen.
Das zum Doping häufig eingesetzte und äußerst gefährliche Hormon EPO erhöht die Risiken, Bluthochdruck zu bekommen und einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.
Beim Doping mit Narkotika kann es zu Atemlähmung und Kreislaufschock, außerdem zu körperlicher und phsychischer Abhängigkeit kommen. Diuretika können zum Abfall des Blutdrucks führen. Außerdem können beim Doping mit Diuretika Herzrhythmusstörungen auftreten, weil zu viele Elektrolyte wie Magnesium oder Kalium mit dem vermehrten Urin ausgeschieden werden.
Das Doping durch Blutdoping kann den Blutdruck und das Thromboserisiko erhöhen. Weiterhin kann durch unsachgemäßes Doping eine lebensgefährliche Infektion wie Hepatitis oder HIV übertragen werden.
Quellen
- Feiden, K., Blasius, H.: Doping im Sport. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2008
- Gruber, U.: Metabolic Tuning statt Doping. Hirzel Verlag, Stuttgart 2008
- Knörzer, W., Olschewski, A., Schley, M.: Entspannung im körpererfahrungsorientierten Sport. In: Treutlein, G., Funke, J., Sperle, N.: Körpererfahrung im Sport. Meyer & Meyer Verlag, Aachen 1992