Stenose

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Stenose kommt in verschiedene Formen vor, die eine Vielzahl von unterschiedlichen Bereichen des menschlichen Körpers betreffen können. Die Ursachen einer Stenose sind zum Beispiel Entzündungen, Tumore oder auch eine Arteriosklerose. Die bekanntesten Stensosen sind dabei die Gehörgangsstenose, die Pylorusstenose, die Aortenklappenstenose, die Carotisstenose und die Koronarstenose.

Inhaltsverzeichnis

Gehörgangsstenose

Eine Gehörgangstenose ist eine Verengung des äußeren Gehörgangs. Man unterscheidet hier zwischen angeborener Stenose und einer später erworbenen Gehörgangsstenose. Sie gehen meist von dem knorpeligen Anteil des Gehörgangs oder dem knöchernen Anteil aus. Aber auch von der auskleidenden Haut des Gehörganges kann eine Stenose ausgehen.

Die Ursachen einer Gehörgangsstenose sind vor allem Entzündungen und Tumore. Aber auch Narbenschrumpfungen nach einer Operation oder Exostosen können das Leiden auslösen.

Eine Stenose des Gehörganges macht sich für die betroffenen Personen meist durch eine geringere Schallwahrnehmung bemerkbar. Diese kann auf beiden Ohren oder nur auf einem eintreten. Die Stenose kann meist nur chirurgisch behoben werden.

Pylorusstenose

Unter einer Pylorusstenose versteht man die Verengung des Magenausganges. Diese wird meistens durch eine Hypertrophie des sogenannten Magenpförtners ausgelöst. Der Schließmuskel des Magens ist dabei vergrößert und verengt somit den Magenausgang.

Des Weiteren kann auch eine Verlegung des Lumens zu einer Stenose beitragen. Als Lumen wird dabei das innere eines Hohlorgans, hier des Magens, bezeichnet. Auch narbige Verwachsungen können ursächlich sein. Diese entstehen meist als Folge eines Magengeschwürs oder eines Karzinoms.

Die Ursachenbekämpfung kann sowohl medikamentös als auch chirurgisch erfolgen. Dies hängt vor allem mit der Schwere der Ursachen zusammen. Bei einer Verlegung des Lumens kann ein Erbrechen der betroffenen Person schon Abhilfe verschaffen.

Aortenklappenstenose

Eine Aortenklappenstenose ist ein Herzklappenfehler. Die Aortenklappe hat die Funktion eines Ventils zwischen der linken Herzklappe und der großen Hauptschlagader, der Aorta. Diese Aortaklappe ist bei einer Stenose verengt.

Man unterscheidet bei einer Aortenklappenstenose zwischen einer angeborenen und einer später erworbenen Stenose. Als angeborene Defekte gelten vor allem die Verengung des Klappenringes, sowie eine Verdickung oder Verwachsung der Klappentaschen.

Häufig führt auch eine geringere Anzahl von Taschen zu einer Stenose. Grundsätzlich hat eine gesunder Mensch drei Taschen. Bei einer angeboren Stenose fehlt meistens eine von diesen. Eine später erworbene Stenose wird hingegen vor allem durch Entzündungen hervorgerufen.

Die Symptome hängen von der Schwere der Stenose ab. So können betroffene Personen überhaupt keine Beschwerden haben, während andere Personen unter starker Luftnot bei anstrengenden Aktivitäten leiden. Eine Aortenklappenstenose kann nur chirurgisch behoben werden.

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Liegt eine Stenose vor, müssen zunächst nicht zwingend Beschwerden auftreten. Die Verengung des Spinalkanals kann also anfänglich unerkannt bleiben. Erst im fortgeschrittenen Verlauf, wenn die Nerven der Blutgefäße angegriffen sind, kommt es zu ersten Symptomen. Der Betroffene leidet vermehrt unter Rückenschmerzen.

Der Grad der Schmerzen kann stark schwanken und ist abhängig vom Voranschreiten der Erkrankung. Auch die jeweilige Körperhaltung und Tätigkeiten des Betroffenen spielen eine Rolle. Häufig verspüren die Betroffenen eine Linderung der Schmerzen, wenn sie ihre Wirbelsäule gebeugt halten. Dies lässt sich durch die Dehnung des Wirbelkanals begründen.

Die Nerven sind dann weniger eingeengt und die Kreuzschmerzen entsprechend geringer ausgeprägt. Entlastung bringen zum Beispiel das Bücken oder Radfahren. Auch wer bergauf geht, wird weniger Beschwerden verspüren. Allgemein besitzt eine Stenose eine vielfältige und oft wenig charakteristische Symptomatik. Die Beschwerden werden mit der Zeit schlimmer.

Die Muskeln im unteren Rückenbereich sind verspannt. Der Schmerz strahlt vom Rücken in die Beine aus. Im späteren Verlauf wird die Beinmuskulatur schwächer und es kann zu Missempfindungen in den Beinen kommen. Auf eine Stenose können auch ein gestörter Stuhlgang oder Probleme beim Wasserlassen hindeuten.


Carotisstenose

Eine Carotisstenose ist die Verengung der Arteria carotis communis. Diese entspringt auf der linken Seite des Aortenbogens und auf der rechten Seite des Truncus brachiocephalicus. Die Hauptaufgabe der Arteria carotis communis ist die Versorgung des Kopfes und des Halses mit Blut. Diese ist bei einer Stenose verengt.

Die Ursache einer Carotisstenose liegt zum großen Teil in einer Arteriosklerose. Unter dieser versteht man die Ablagerung von Fett, Thromben, Bindegewebe und Kalk in den Blutgefäßen. Diese verengen die Blutgefäße und sind in 90 Prozent der Fälle die Hauptursache für eine meist lebensbedrohlich Stenose.

Ein höheres Lebensalter und Rauchen kann zudem zu einer schnellen Erkrankung an einer Stenose beitragen. Auch Diabetes und eine Störung der Drucks im Blut kann das Risiko an einer Stenose zu erkranken deutlich steigern.

Eine Carotisstenose wird meist operativ behandelt, um die lebensbedrohliche Lage zu beheben.

Koronarstenose

Abhängig davon, welches Organ betroffen ist, kann eine Stenose verschiedene Komplikationen hervorrufen.
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Als Koronarstenose wird die Verengung sogenannter Koronaraterien bezeichnet. Eine solche Verengung wird in der Regel durch eine Koronarangiographie, durch eine Elektronenstrahltomographie oder einem Kardio CT festgestellt. Auch ein Belastungs-EKG kann hilfreich für die Feststellung sein. So wird häufig gleichzeitig eine Stress – Echokardiographie, ein Stress – MRT und eine Myokardszintigraphie durchgeführt, um eine sichere Diagnose stellen zu können. Auch eine Koronarstenose wird hauptsächlich durch einen operativen Eingriff behoben, der ja nach Schwere unterschiedlich groß ausfallen kann.

Komplikationen

Abhängig davon, welches Organ betroffen ist, kann eine Stenose verschiedene Komplikationen hervorrufen. Eine Stenose des Gehörgangs ruft meist Probleme beim Hören hervor, die sich zu einer kompletten Schwerhörigkeit entwickeln können. Eine Darmstenose geht für die Betroffenen meist mit starkem Durchfall oder Verstopfung einher und kann im weiteren Verlauf zu Dehydration und Mangelerscheinungen führen.

In Einzelfällen ruft die Verengung irreversible Darmschäden hervor. Bei der Aortenklappenstenose handelt es sich um einen Herzklappenfehler, der mit starker Luftnot, Herzrhythmusstörungen und anderen Komplikationen verbunden sein kann. Bei der Carotisstenose, also der Verengung der Hals- und Nackenarterien, kommt es immer wieder zu lebensbedrohlichen Komplikationen. Typisch sind Schlaganfälle und Herzinfarkte. Eine Pylorusstenose stellt eine Verengung des Magenausganges dar.

Dies kann Beschwerden wie Verstopfung, Darmverschluss und selten auch Magenkrebs hervorrufen. Bei der Behandlung einer Stenose gehen die Risiken von der Operation aus. Da es sich um einen komplizierten Eingriff handelt, kommt es immer wieder zur Verletzung von Nerven oder zu Blutungen. Auch Infektionen und Wundheilungsstörungen sind nicht auszuschließen. Die begleitend verordneten Medikamente können unter Umständen Neben- und Wechselwirkungen hervorrufen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Bei Rückenschmerzen, einem allgemeinen Unwohlsein oder einer Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit, sollte ein Arzt konsultiert werden. Leidet der Betroffene unter einem diffusen Krankheitsgefühl, Veränderungen der üblichen Körperhaltung oder Unregelmäßigkeiten der Bewegungsabläufe, benötigt er Hilfe. Können gewohnte sportliche oder alltägliche Aktivitäten nicht ausgeführt werden, ist ein Arzt aufzusuchen.

Bei Missempfindungen oder Sensibilitätsstörungen sind weitere Untersuchungen zur Klärung der Ursache notwendig. Treten Unregelmäßigkeiten beim Toilettengang oder Störungen des Magen-Darm-Traktes auf, ist dies Anzeichen einer gesundheitlichen Beeinträchtigung. Bei Durchfall, Verstopfung oder einem Darmverschluss ist eine medizinische Versorgung des Betroffenen angezeigt. Nehmen vorhandene Beschwerden an Umfang und Intensität zu oder halten die gesundheitlichen Auffälligkeiten über eine längere Zeit an, ist ein Arztbesuch notwendig.

Eine Diagnosestellung ist erforderlich, damit ein Behandlungsplan erstellt werden kann. Auffälligkeiten der Muskulatur, eine Einschränkung des Hörvermögens oder eine allgemeine Mangelerscheinung müssen einem Arzt vorgestellt werden. Störungen des Herzrhythmus, Atemnot oder Unregelmäßigkeiten des Bewusstseins sind untersuchen und behandeln zu lassen. Da es in schweren Fällen bei einer Stenose zu einem lebensbedrohlichen Zustand kommen kann, sollte der Betroffene bereits bei den ersten Störungen und Auffälligkeiten einen Arzt konsultieren. Kommt es zu einer Nackensteifheit oder Beeinträchtigungen der Durchblutung, ist ebenfalls ein Arztbesuch zu empfehlen.

Nachsorge

Bei einer Stenose handelt es sich um einen Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen durch eine Verengung von Hohlorganen- und/ oder -gefäßen. Daher kann hier keine alleingültige Aussage zur Nachsorge gemacht werden. Die Nachsorge ist so vielfältig wie die Stenose selbst. Sie richtet sich vor allem nach den vorangegangenen notwendigen Maßnahmen, die für die Behandlung und Behebung erforderlich waren. Oftmals werden Stents eingesetzt oder andere invasive operative Verfahren erforderlich.

Die Nachsorge ist somit sehr auf die Auswirkungen und Nachwirkungen auf den Patienten durch einen operativen Eingriff bezogen. Die eventuell vorhandene Operationswunde muss kontrolliert und versorgt werden, außerdem ist natürlich der Behandlungserfolg in der Nachsorge festzustellen- hier werden in aller Regel bildgebende Verfahren, ggf. im Zusammenhang mit Kontrastmitteln, eingesetzt. Das Hohlorgan muss wieder durchlässig sein und bleiben.

Auch kann nicht allgemeingültig festgelegt werden, ob die langfristige Einnahme von Medikamenten erforderlich ist. In bestimmten Fällen kann es notwendig sein, Substanzen einzusetzen, die einen erneuten Verschluss des Gefäßes verhindern. Die Facharztrichtung variiert je nach Lokalisation der Stenose und es können hier unterschiedliche Fachbereiche betroffen sein. Der Patient sollte unbedingt alle Nachsorgetermine einhalten und sich vom entsprechenden Facharzt individuell beraten lassen, da eine Stenose beziehungsweise ein erneuter Verschluss sehr einschränkende Auswirkungen haben kann.

Das können Sie selbst tun

Die Stenose kann an unterschiedlichen Körperstellen vorliegen. Es handelt sich um einen Sammelbegriff. Daraus ergeben sich unzählige Perspektiven. Treten die typischen Symptome auf, sollte man grundsätzlich auf eine Eigentherapie verzichten. Denn die Beschwerden können einen lebensbedrohlichen Verlauf annehmen.

Im Alltag sollten Patienten allerdings die Genesung unterstützen. Als erfolgversprechend gelten eine hinreichende körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung. Geeignete Getränke stellen Säfte, Tees und Wasser dar. Auf Alkoholika und koffeinhaltige Getränke sollte man hingegen verzichten. Auch der Nikotinkonsum gilt als schädlich.

Bestimmten Kräutern und Pflanzen sagt man eine heilende Wirkung nach. Diese helfen etwa durch äußere Einreibung, an den betreffenden Stellen Verengungen aufzulösen. Knoblauch, Fenchel, Salbei und Thymian gehören unter anderem zu dieser Gruppe. Je nach Symptomatik versprechen auch Massagen und Atemübungen eine Linderung. Einige Patienten setzen auf ätherische Öle wie Weihrauchöl und Gewürznelkenöl.

Die Wirkung alternativer Methoden ist nicht eindeutig wissenschaftlich geklärt. Sie können einen Arztbesuch nicht ersetzen. Auf keinen Fall bringen sie eine vollständige Genesung hervor. Problematisch erscheinen erbliche Fehlbildungen und chronische Erkrankungen, die zu einer Stenose führen. Die Konsultation eines Arztes ist in diesen Fällen lebensnotwendig.

Quellen

  • Arnold, W.: Checkliste Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2011
  • Erdmann, E.: Klinische Kardiologie. Springer, Heidelberg 2011
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

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