Aorta

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. November 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ohne sie geht nichts: Die Hauptschlagader, medizinisch auch Aorta genannt, bildet den Ausflusstrakt aus dem Herzen bis hin zur Aufzweigung in die Becken- und Beinarterien und arbeitet sozusagen "mit Hochdruck" an der Blutversorgung des gesamten Organismus, rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, viele Jahrzehnte lang. Auf seine Hauptschlagader sollte man also Acht geben, damit diese Aufgabe auch im hohen Alter noch einigermaßen spurlos an ihr vorübergeht.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Aorta?

Die Funktion der Hauptschlagader ist die Versorgung des gesamten Körpers mit Blut, in welchem Sauerstoff und Nährstoffe geliefert werden sowie Stoffwechselendprodukte abtransportiert werden können.
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Die Hauptschlagader (Aorta) ist die größte Arterie des menschlichen Körpers und spielt eine zentrale Rolle in der Blutversorgung aller Organe und Gewebe. Sie entspringt direkt aus der linken Herzkammer und ist verantwortlich für den Transport von sauerstoffreichem Blut, das das Herz nach jedem Schlag mit hohem Druck in die Arterie pumpt. Die Aorta ist beim Erwachsenen etwa 2,5 bis 3,5 Zentimeter im Durchmesser und beeindruckt mit einer Länge von 30 bis 40 Zentimetern. Sie verläuft in einer Form, die an einen Spazierstock erinnert, vom Herzen aus nach oben, bildet den sogenannten Aortenbogen und setzt sich dann absteigend durch den Brustkorb und Bauchraum fort, bis sie sich schließlich in die Beckenarterien aufteilt.

Dieser Aufbau ermöglicht es der Aorta, das Blut effizient in verschiedene große Arterien zu leiten, die Kopf, Arme, Bauchorgane und Beine mit lebenswichtigem Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Durch die hohe Belastung, die bei jedem Herzschlag auf die Aortenwand einwirkt, ist die Struktur der Aorta besonders robust und elastisch. Die Wände der Aorta bestehen aus drei Schichten, die speziell dafür entwickelt sind, den Blutdruck zu regulieren und dem Druck standzuhalten. Eine glatte innere Schicht sorgt für einen reibungslosen Blutfluss, während die mittlere Schicht elastische Fasern und Muskelgewebe enthält, die sich bei jedem Herzschlag dehnen und zusammenziehen können, um die Blutzirkulation zu unterstützen.

Die Funktion der Aorta ist für die Aufrechterhaltung der normalen Körperfunktionen essenziell. Eine reibungslose Durchblutung gewährleistet, dass alle Zellen des Körpers mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen versorgt werden und gleichzeitig Abfallprodukte, wie Kohlendioxid, effizient abtransportiert werden können. Störungen oder Erkrankungen der Aorta, wie ein Aortenaneurysma oder eine Aortendissektion, können schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben, da die Aorta die zentrale Verbindungsstelle für den gesamten Blutfluss ist.

Anatomie & Aufbau

Die Anatomie ist bis auf kleinere Variationen bei allen Menschen gleich aufgebaut: Die Hauptschlagader entspringt der linken Herzkammer, dem "Hochdrucksystem" des Herzens, und verläuft zunächst kopfwärts, wo sie dann oberhalb des Herzens in der Mitte des Brustkorbes einen Bogen zur linken Körperhälfte vollzieht und sich schließlich nach unten neigt und links vor der Wirbelsäule durch Brust- und Bauchraum nach unten zieht.

Die ersten aus der Aorta abgehenden Blutgefäße sind die Herzkranzarterien, entlang des Aortenbogens gehen dann die versorgenden Gefäße für Arme und Kopf nach oben ab.

Im weiteren Verlauf versorgt die Aorta über definierte Abgänge die einzelnen Rippensegmente und den gesamten Bauchraum mit Blut, bevor sie sich an der sogenannten "Aortenbifurkation" in etwa auf Höhe des Bauchnabels in die rechte und linke Beckenarterie aufteilt. Diese ziehen dann weiter nach unten, um Beckenraum und Beine zu erreichen.

Funktion & Aufgaben

Die Funktion der Hauptschlagader ist die Versorgung des gesamten Körpers mit Blut, in welchem Sauerstoff und Nährstoffe geliefert werden sowie Stoffwechselendprodukte abtransportiert werden können.

Um diese Versorgung auch gegen die Schwerkraft in den Kopf oder bei schwerster körperlicher Anstrengung bis in die letzte Muskelzelle gewährleisten zu können, muss das Herz einen gewaltigen Druck aufbauen, den arteriellen Blutdruck. Dieser sollte beim gesunden Erwachsenen etwa bei 120/80 mmHg, also maximal 120 Zentimeter auf der Quecksilbersäule, einem historisch bedingten medizinischen Messinstrument, liegen.

Die Hauptschlagader muss diesem Druck nun standhalten und ihn möglichst ohne größere Abstriche in die Peripherie fortleiten. Zu diesem Zwecke ist die Wand der Aorta vor allem in ihrem bogenförmigen Verlauf etwas dehnbar, um somit auch in den millisekunden währenden Intervallen, in denen das Herz gerade nicht aktiv pumpt, eine Art Druckreservoir aufbauen zu können.

Die Dehnbarkeit der Wand ist somit wichtig, um die Funktion zu gewährleisten und wird durch Verkalkung der Gefäßwand (Arteriosklerose) stark beeinträchtigt.

Krankheiten & Beschwerden

Das tückische an Erkrankungen der Hauptschlagader ist, dass der Betroffene sie oftmals erst bemerkt, wenn es bereits zu spät ist. Sie sind zumeist asymptomatisch, also "ohne Symptome".

Die Grundlage dieser lebensgefährlichen Krankheitsbilder sind zumeist Arteriosklerose und Bluthochdruck. Durch die Verkalkung der Arterienwand wird die Dehnbarkeit beeinträchtigt, der Durchmesser verengt und möglicherweise Gefäßabzweigungen zu lebenswichtigen Organen, etwa des Bauchraumes, verlegt. Letzteres kann zum Beispiel zu regelmäßig wiederkehrenden Bauchschmerzen nach dem Essen führen, also dann, wenn der Darm viel Blut zur Verdauung benötigt und dieses durch das verengte Gefäß nicht bekommen kann.

Die Verkalkung und Verengung der Hauptschlagader führt in der Folge dann zu einer Reaktion des Herzens, welches den Blutdruck erhöht, um trotzdem die Versorgung des Körpers durch die verengte Aorta zu gewährleisten. Dies wiederum schädigt die Gefäßwand noch mehr - ein Teufelskreis entsteht. Zwei unmittelbar lebensgefährliche Notfälle sind die "Aortendissektion" und das "Rupturierte Aortenaneurysma".

Bei der Dissektion wühlt sich das Blut durch verkalkte Wandbezirke in die Gefäßwand hinein und verlegt sowohl die Gefäßabgänge zum Gehirn als auch die Hauptschlagader selber. Plötzlich und ohne Vorgeschichte einsetzende scharfe Brust- oder Rückenschmerzen sind hier dringender Grund für den sofortigen Notarztruf!

Ein Aortenaneurysma hingegen ist eine Aussackung der Gefäßwand durch Bluthochdruck, die meist im Bauchraum entsteht und oft jahrelang unbemerkt bleibt. Die Aussackung verdünnt jedoch die Gefäßwand der Hauptschlagader, sodass diese irgendwann einreißt, also "rupturiert". Eine mögliche Folge ist innerliches Verbluten, welches sich durch Schmerzen erst dann bemerkbar macht, wenn es schon zu spät ist.

Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte, Rauchen und Diabetes mellitus sollten aus diesem Grund vermieden bzw. behandelt werden.


10 Dinge, die Sie über die Aorta wissen sollten

Was ist die Aorta und welche Funktion hat sie?

Die Aorta ist die größte Arterie im menschlichen Körper. Sie transportiert sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu den verschiedenen Organen und Geweben. Ihre Hauptfunktion ist es, den Blutfluss effizient im gesamten Körper zu verteilen.

Wie groß ist die Aorta im Durchschnitt?

Die Aorta hat bei Erwachsenen einen Durchmesser von etwa 2,5 bis 3,5 Zentimetern an ihrer breitesten Stelle. Der Durchmesser kann je nach Geschlecht, Alter und Gesundheitszustand variieren.

Welche Abschnitte der Aorta gibt es?

Die Aorta ist in mehrere Abschnitte unterteilt: die aufsteigende Aorta, den Aortenbogen, die absteigende thorakale Aorta und die abdominale Aorta. Jeder Abschnitt versorgt unterschiedliche Körperregionen mit Blut.

Was ist ein Aortenaneurysma?

Ein Aortenaneurysma ist eine Ausbuchtung oder Erweiterung eines Teils der Aorta, die potenziell gefährlich werden kann, wenn sie reißt. Risikofaktoren dafür sind Bluthochdruck, Rauchen und genetische Veranlagung.

Wie merkt man, ob etwas mit der Aorta nicht stimmt?

Probleme mit der Aorta, wie ein Aneurysma oder eine Dissektion, können oft lange unbemerkt bleiben. Symptome könnten plötzliche, starke Brust- oder Rückenschmerzen, Atemnot oder ein pulsierendes Gefühl im Bauch sein. Ein Arztbesuch bei solchen Symptomen ist dringend erforderlich.

Wie beeinflusst der Blutdruck die Gesundheit der Aorta?

Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck übt übermäßigen Druck auf die Wände der Aorta aus. Dies erhöht das Risiko für Aortenaneurysmen oder eine Aortendissektion, bei der sich die Schichten der Aortenwand trennen.

Welche Rolle spielt die Aorta bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Die Aorta ist zentral für den Blutfluss im Körper. Erkrankungen wie Aortenklappenstenose (Verengung der Aortenklappe) oder Aortendissektion können das Herz belasten und die Blutzufuhr zu den Organen gefährden.

Was sind die häufigsten Ursachen für Aortenprobleme?

Häufige Ursachen sind Bluthochdruck, Arteriosklerose (Verhärtung der Arterien), genetische Erkrankungen wie das Marfan-Syndrom, Rauchen und zunehmendes Alter. Regelmäßige medizinische Kontrollen sind wichtig.

Kann man selbst etwas tun, um die Aorta gesund zu halten?

Ja, durch eine gesunde Lebensweise: den Blutdruck kontrollieren, eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Rauchen sind essenziell. Auch Stressmanagement trägt zur Gesundheit der Aorta bei.

Welche Untersuchungen gibt es, um die Aorta zu kontrollieren?

Zur Überprüfung der Aorta werden häufig Ultraschall, CT-Scans oder eine MRT durchgeführt. Diese Bildgebungsverfahren helfen, Anomalien wie Aneurysmen oder Ablagerungen zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln.

10 Tipps für eine gesunde Aorta

Blutdruck im Normbereich halten: Ein dauerhaft hoher Blutdruck belastet die Aorta und kann zu Schäden wie Aneurysmen oder einer Aortendissektion führen. Regelmäßiges Überprüfen des Blutdrucks und gegebenenfalls das Einnehmen von blutdrucksenkenden Medikamenten helfen, den Blutdruck im gesunden Bereich zu halten. Eine salzarme Ernährung und Stressmanagement können ebenfalls den Blutdruck senken.

Rauchen vermeiden: Rauchen schädigt die Blutgefäße, einschließlich der Aorta, und erhöht das Risiko für Arteriosklerose und Aneurysmen. Wer mit dem Rauchen aufhört, kann die Gesundheit seiner Aorta und die allgemeine Herz-Kreislauf-Gesundheit deutlich verbessern.

Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten, trägt zur Gesundheit der Blutgefäße bei. Vermeide gesättigte Fette und Transfette, um Arteriosklerose zu verhindern, und setze auf Omega-3-Fettsäuren, die in Fischen, Leinsamen und Walnüssen enthalten sind, um Entzündungen zu reduzieren.

Cholesterinwerte kontrollieren: Hohe Cholesterinwerte können zu Plaque-Ablagerungen in der Aorta führen, was das Risiko für Aortenprobleme erhöht. Eine cholesterinbewusste Ernährung und Medikamente, falls notwendig, helfen, die Cholesterinwerte im gesunden Bereich zu halten.

Regelmäßige Bewegung: Sport verbessert die Elastizität der Blutgefäße und stärkt die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Moderate Ausdaueraktivitäten wie Gehen, Schwimmen oder Radfahren sind besonders wirksam. Ziel sollte es sein, mindestens 150 Minuten pro Woche aktiv zu sein.

Übergewicht vermeiden: Übergewicht belastet das Herz-Kreislauf-System und kann den Blutdruck erhöhen. Eine gesunde Gewichtsreduktion und das Halten eines gesunden Gewichts tragen dazu bei, die Aorta und das Herz zu entlasten.

Alkoholkonsum einschränken: Übermäßiger Alkoholkonsum kann den Blutdruck erhöhen und die Gesundheit der Blutgefäße beeinträchtigen. In Maßen genossen (nicht mehr als ein Getränk pro Tag für Frauen und zwei für Männer) kann Alkohol das Herz-Kreislauf-System weniger belasten.

Stressmanagement: Chronischer Stress kann den Blutdruck erhöhen und die Gesundheit der Aorta belasten. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation, Atemübungen und regelmäßige Pausen im Alltag können helfen, den Stresspegel zu senken.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Ab einem bestimmten Alter oder bei genetischen Risiken sollten regelmäßige Kontrollen der Aorta durchgeführt werden, um Anomalien frühzeitig zu erkennen. Untersuchungen wie Ultraschall oder CT-Scans können potenzielle Probleme identifizieren, bevor sie gefährlich werden.

Auf Warnzeichen achten: Plötzliche, starke Schmerzen im Brust- oder Bauchbereich können auf Aortenprobleme wie eine Dissektion hinweisen und erfordern sofortige medizinische Hilfe. Wer Symptome wie Atemnot, Ohnmacht oder ein pulsierendes Gefühl im Bauch spürt, sollte umgehend ärztlichen Rat einholen. Ein frühzeitiges Erkennen kann lebensrettend sein.

Die Bedeutung der Aortenklappe für die Gesundheit

Die Aortenklappe, eine der vier Hauptklappen des Herzens, spielt eine entscheidende Rolle für die Funktion der Aorta und die gesamte kardiovaskuläre Gesundheit. Sie liegt zwischen der linken Herzkammer und der Aorta und sorgt dafür, dass sauerstoffreiches Blut nur in eine Richtung fließt: vom Herzen in den Körper. Eine gesunde Aortenklappe öffnet sich bei jedem Herzschlag, um Blut aus der Herzkammer in die Aorta zu lassen, und schließt sich, um den Rückfluss in das Herz zu verhindern. Wenn die Aortenklappe nicht ordnungsgemäß funktioniert, kann dies erhebliche gesundheitliche Folgen haben.

Eine der häufigsten Erkrankungen der Aortenklappe ist die Aortenklappenstenose, eine Verengung der Klappe, die den Blutfluss aus dem Herzen erschwert. Diese Erkrankung tritt häufig im höheren Alter auf und kann durch eine Verkalkung der Klappe, angeborene Fehlbildungen oder rheumatische Erkrankungen verursacht werden. Die Aortenklappenstenose führt dazu, dass das Herz härter arbeiten muss, um Blut durch die verengte Klappe zu pumpen, was im Laufe der Zeit zu einer Schwächung des Herzmuskels und letztlich zu Herzversagen führen kann. Symptome können Brustschmerzen, Atemnot, Schwindel oder plötzliche Ohnmachtsanfälle sein. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um eine wirksame Behandlung zu gewährleisten.

Eine weitere Erkrankung ist die Aortenklappeninsuffizienz, bei der die Klappe nicht mehr vollständig schließt, wodurch Blut in die linke Herzkammer zurückfließt. Dies führt zu einer Volumenbelastung des Herzens, da die Kammer sich mit mehr Blut füllt, als sie sollte. Über einen längeren Zeitraum kann diese Belastung zu einer Vergrößerung der linken Herzkammer und schließlich zu Herzversagen führen. Betroffene können Symptome wie Müdigkeit, Atemnot bei körperlicher Anstrengung und Herzklopfen verspüren.

Die Behandlung von Aortenklappenerkrankungen hängt von der Schwere der Symptome und dem Grad der Klappenschädigung ab. In milden Fällen können Medikamente helfen, die Herzfunktion zu unterstützen und Symptome zu lindern. Bei schwerer Aortenklappenstenose oder -insuffizienz ist jedoch oft ein Klappenersatz oder eine Klappenrekonstruktion erforderlich. Diese Eingriffe können entweder offen-chirurgisch oder, bei bestimmten Patienten, minimalinvasiv durchgeführt werden, wie beispielsweise das Transkatheter-Aortenklappenimplantationsverfahren (TAVI).

Regelmäßige kardiologische Untersuchungen, insbesondere bei älteren Menschen oder bei genetischer Veranlagung, sind entscheidend, um Aortenklappenprobleme frühzeitig zu erkennen und die bestmögliche Behandlung sicherzustellen. Die Gesundheit der Aortenklappe beeinflusst maßgeblich die Funktion des Herzens und damit die allgemeine Lebensqualität.

Aortenaneurysma: Verborgene Gefahr in der Brust

Ein Aortenaneurysma ist eine gefährliche, oft stille Erkrankung, bei der sich ein Teil der Aorta, der größten Arterie im Körper, abnormal ausweitet. Diese Ausweitung kann in der Brustregion (thorakales Aortenaneurysma) oder im Bauchraum (abdominales Aortenaneurysma) auftreten und bleibt häufig symptomlos, bis sie eine lebensbedrohliche Größe erreicht oder reißt. Die Aorta ist die Hauptleitung für sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu den Organen, und jede Schwäche in ihrer Wand kann verheerende Auswirkungen haben.

Die Ursachen für ein Aortenaneurysma sind vielfältig und umfassen Bluthochdruck, der die Wände der Arterie über Jahre hinweg belastet, Arteriosklerose (Verkalkung der Arterien), bei der sich Fettablagerungen in den Gefäßwänden ansammeln, sowie genetische Faktoren. Erkrankungen wie das Marfan-Syndrom oder das Ehlers-Danlos-Syndrom erhöhen ebenfalls das Risiko für ein Aneurysma, da sie das Bindegewebe schwächen.

Die größte Gefahr eines Aortenaneurysmas besteht in der Möglichkeit eines Risses (Ruptur). Eine gerissene Aorta führt zu massivem, innerem Blutverlust, der in vielen Fällen tödlich endet, wenn nicht sofort gehandelt wird. Symptome einer Ruptur können plötzliche, starke Schmerzen in Brust, Rücken oder Bauch, ein rascher Blutdruckabfall, Ohnmacht und Atemnot sein. Ein Aneurysma, das sich ausdehnt, aber noch nicht gerissen ist, kann ebenfalls Druck auf umliegende Organe und Gewebe ausüben, was zu Schmerzen oder anderen Beschwerden führt.

Die Diagnose eines Aortenaneurysmas erfolgt in der Regel durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Untersuchungen helfen, die Größe und den Ort des Aneurysmas zu bestimmen und die beste Behandlungsstrategie zu planen.

Kleine Aneurysmen, die keine Symptome verursachen, werden oft engmaschig überwacht. Der Patient muss regelmäßig zur Kontrolle, und es werden Maßnahmen ergriffen, um den Blutdruck zu senken und die Blutgefäße zu entlasten. Wenn ein Aneurysma jedoch eine kritische Größe erreicht oder schnell wächst, ist eine operative Behandlung notwendig. Dies kann eine offene Operation zur Reparatur der Aorta oder eine minimalinvasive endovaskuläre Aneurysma-Reparatur (EVAR) sein, bei der ein Stent eingesetzt wird, um die geschwächte Arterienwand zu stabilisieren.

Da Aortenaneurysmen oft symptomlos sind, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei Risikopatienten entscheidend. Menschen mit familiärer Vorbelastung, Bluthochdruck oder Arteriosklerose sollten besonders wachsam sein und ihren Arzt regelmäßig konsultieren.

Quellen

  • Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Lüttjen-Drecoll, Rohen, J.W.: Innenansichten des menschlichen Körpers. Schattauer, Stuttgart 2010
  • Silbernagl, S. et al.: Taschenatlas Physiologie. Thieme, Stuttgart 2007

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