Zypresse
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Zypresse wird seit Jahrtausenden als Baum des ewigen Lebens verehrt und prägt durch ihr charakteristisches Aussehen das Landschaftsbild Italiens und Südfrankreichs. In der Naturheilkunde spielen ihre Blätter, ihr Holz und die Früchte bereits seit der Antike eine bedeutende Rolle. Das ätherische Öl dieses Baumes wird nicht nur erfolgreich gegen unterschiedliche Krankheiten eingesetzt, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag für die psychische Gesundheit.
Vorkommen & Anbau der Zypresse
Die Zypresse oder Cupressus sempervirens ist eine immergrüne Koniferenart, die ursprünglich aus Asien stammt. Seit der Antike ist sie im Mittelmeerraum beheimatet und wird als Heilpflanze für unterschiedliche medizinische Zwecke verwendet. Neben den Ländern Südeuropas und Nordafrikas, dem Nahen Osten und Teilen Asiens ist dieser Nadelbaum heute auch in weiten Teilen Amerikas und Mitteleuropas beheimatet. Er benötigt ein mildes Klima und verträgt keine langen Frostperioden.Die Zypresse gedeiht am besten an vollsonnigen Standorten in spärlich bewachsenen, offenen Landschaften und in trockenen, alkalischen und festen Böden. Sie erreicht Wuchshöhen von bis zu dreißig Metern und ist von schlanker, säulenartiger Gestalt mit spitzer Baumkrone. Ihre dunkelgrünen und zarten Blätter wachsen kreuzgegenständig und sind aus winzigen Schüppchen aufgebaut.
Ab März erscheinen unscheinbare gelbe Blüten, aus denen sich im Spätsommer und Herbst gelblichgrüne oder braune runde Zapfen mit glatter Oberflächenstruktur herausbilden. Das in allen Pflanzenteilen enthaltene ätherische Öl duftet angenehm würzig und balsamartig.
Wirkung & Anwendung
Siebzig bis hundert Kilogramm Pflanzenmaterial ergeben rund einen Liter ätherisches Öl, das eine hellgelbe Farbe aufweist und von leicht harziger Beschaffenheit ist. Zypressenöl wird in der Pharmaindustrie als Zutat für viele Cremes und Salben eingesetzt und entfaltet seine positive Wirkung auch in der Duftlampe.
Für Einreibungen oder Badezusätze wird Zypressenöl in geringer Konzentration mit einem fetten Basisöl vermischt. Bei Babys und Kindern ist von der Anwendung des Zypressenöls Abstand zu halten, um Hautreizungen und Überreaktionen zu vermeiden.
Alle Teile der Pflanzen eignen sich für die Herstellung von Teeaufgüssen, Tinkturen und selbstgemachten Salben. Ein Tee kann einfach zubereitet werden werden, indem die Früchte, Blätter, Zweige oder das in einem Mörser zerstoßene Holz mit frisch aufgebrühtem Wasser übergossen werden und zwischen zehn und fünfzehn Minuten ziehen. Nach dem Abseihen sollte der frische Tee bei akuten Beschwerden zwei- bis drei Mal täglich getrunken werden.
Da die Zypresse eine starke Wirkung im Organismus entfaltet, wird nach einer Anwendung von maximal sechs Wochen empfohlen, eine Pause einzulegen. Dies verhindert Gewöhnungseffekte oder durch Langzeitanwendung entstehende Nebenwirkungen.
Für innerliche Anwendungen eignet sich auch eine selbst hergestellte Tinktur, indem die gesammelten Pflanzenteile mit Weingeist oder Doppelkorn übergossen und in ein gut verschlossenes Glasgefäß gefüllt werden. Nach etwa sechs Wochen Ziehzeit kann die Mischung abgeseiht und in eine dunkle Flasche umgefüllt werden. Diese Tinktur sollte gegen die entsprechenden Symptome dreimal täglich in einer Menge von maximal fünfzig Tropfen eingenommen werden.
Wird die Mischung als zu scharf empfunden, kann sie mit Wasser verdünnt werden. Sowohl im Tee als auch in Tinkturen entfaltet das ätherische Zypressenöl auch bei äußerlichen Anwendungen seine heilende Wirkung in Form von Umschlägen, Waschungen, Einreibungen sowie Sitz- und Vollbädern.
Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Durch die antibakterielle Wirkung werden Krankheitserreger gezielt bekämpft. Das ätherische Öl der Zypresse wirkt zudem ausgleichend auf den Hormonhaushalt und gilt daher als eines der effektivsten Naturheilmittel gegen Frauenleiden. Bei Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden, Zysten an den weiblichen Geschlechtsorganen, Unterleibskrämpfen und Erkrankungen der Prostata sind heiße Bäder mit Zypressentee oder -öl besonders effektiv.
Durch die blutstillende Wirkung der Zypresse wird die Wundheilung beschleunigt, wenn kleine Verletzungen punktuell mit einer Tinktur behandelt werden. Innerlich als Tee angewandt, entfaltet die Zypresse bei Zahnfleischbluten, Magen-Darm-Erkrankungen sowie Leber- und Verdauungsbeschwerden ihre heilende Wirkung. Bei Hautproblemen und Bindegewebsschwächen zeigen äußerliche Anwendungen mit Salben, Bädern oder Tinkturen eine deutliche Verbesserung der Symptome.
Fettige Haut und Akne können mit Pflegeprodukten auf Zypressenbasis ebenso wirksam behandelt werden wie Cellulite und Krampfadern. Dies ist auf die starke adstringierende Wirkung des Öls zurückzuführen, die zu einer Verdichtung der oberen Hautschichten beiträgt. Bei Hämorrhoiden wird eine Abheilung durch regelmäßige Sitzbäder beschleunigt. Rheumapatienten profitieren von regelmäßigen Einreibungen mit einer Zypressentinktur.
Das ätherische Öl zeigt bei psychischen Verstimmungen, Trauer, Zerstreutheit und Konzentrationsschwierigkeiten eine ausgleichende, erdende und stimmungsaufhellende Wirkung. Es unterstützt dabei, die Gedanken zu ordnen und auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Menschen, die um einen Angehörigen trauern, profitieren von seiner tröstenden Wirkung. In der Aromatherapie kommt das Öl der Zypresse oft in Kombination mit Geranie, Zitrone und Orange zum Einsatz. Diese Mischung entfaltet in der Duftlampe eine harmonisierende und erfrischende Wirkung, stabilisiert den Kreislauf und beruhigt bei Nervosität.