Alginsäure

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Alginsäure kommt in der medizinischen Verwendung ein vielseitiger Nutzen zu. Einerseits gilt sie als Verdickungsmittel und kann als solches flüssige Arzneien zu einem Gel umstrukturieren. Andererseits wird sie bei Verdauungsstörungen und Sodbrennen sowie als Appetitzügler therapeutisch eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Alginsäure?

Die Alginsäure wird z.B. bei Verdauungsstörungen und Sodbrennen sowie als Appetitzügler therapeutisch eingesetzt.

Die Alginsäure lässt sich in der Natur etwa in den Braunalgen und diversen Bakterien nachweisen. Auf dieser Basis gelingt die Gewinnung des Grundstoffs. Er wird seinerseits in einem variierenden Mischungsverhältnis mit D-Mannuronsäure und L-Guluronsäure angereichert. Damit werden verschiedene Prozesse der Verdauung sowie die Flora im Magen-Darm-Trakt beeinflusst.

Erst in dieser neuen Struktur ist der Alginsäure ein verdickender Effekt möglich. Sie wird somit häufig zur Gelierung von flüssigen Präparaten verwendet und kann insofern die Bekömmlichkeit beim Patienten erhöhen. Ebenso wird das in Gel gebundene Heilmittel oftmals effektiver in den Organismus eingebracht, ohne durch einen Kontakt mit den aggressiven Magensäften beschädigt zu werden.

Daneben kommt die Alginsäure bei Beschwerden in der Speiseröhre und im Verdauungstrakt zum Einsatz. In der Folge wird sie auch appetitregulierend verwendet und erlangt damit eine gewisse Bedeutung im Rahmen eines Diätprogramms.

Pharmakologische Wirkung

Die Anwendung zur Behandlung eines chronischen Sodbrennens gelingt durch die hohe Aufnahmefähigkeit von Wasser. Die Alginsäure wird in Form einer Tablette in den Verdauungstrakt eingebracht und reagiert im Magen mit der dort vorhandenen Flüssigkeit. In der Reaktion bildet sich ein dichter und – je nach Bindungsgrad – zäher Schaum.

Dieser legt sich auf die Innenwände des Magens und steigt bis zu einer gewissen Höhe in die Speiseröhre auf. Auch in ihr bildet er eine schonende Schicht für die Zellwände. Das Sodbrennen wird auf diese Weise verhindert. Die Magensäfte können nun nicht mehr aggressiv einwirken. Ein zweiter Effekt wird ebenso durch die Bindungsfähigkeit der Alginsäure ausgelöst. Durch das Aufquellen des Grundstoffs wird dem Magen eine Füllung und Sättigung simuliert.

Der Betroffene verliert damit an Appetit und wird in der Folge weniger Nahrung zu sich nehmen. Der Heißhunger nimmt ab und es kommt seltener zu Essattacken. Insofern kann die Alginsäure auch im Zuge einer Diät erfolgreich eingesetzt werden. Ihr häufigster Nutzen liegt dennoch in der Gelierung flüssiger Arzneien.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Als Gelierungsmittel ist die Alginsäure zum Transport therapeutischer Wirkstoffe in den Organismus geeignet. Flüssige Heilmittel lassen sich damit binden. Ebenso können aber auch sehr sensible Bestandteile auf dem genannten Weg vor dem Einfluss der aggressiven Magensäfte bewahrt werden.

Durch den Mediziner wird die Alginsäure gleichfalls zur Appetitregulierung verschrieben. Hier kann das Produkt zudem einen doppelten Effekt ausspielen, der sich desgleichen zur Bekämpfung eines chronischen Sodbrennens erfolgreich einsetzen lässt. Der Vorteil der Alginsäure liegt dabei in ihrer geringen Verstoffwechselung. Der Grundstoff kann über Stunden im Organismus verbleiben und wird doch nicht durch die Säfte und Säuren angegriffen oder gar abgebaut.

Die zuletzt genannte Eigenschaft der hohen Widerstandsfähigkeit gegen einen Abbau wird – gepaart mit der Bindungsfähigkeit – aber auch zur Wundabdeckung genutzt. Gleichermaßen können Zellwände auf diese Weise verstärkt und Gewebestrukturen im Körper wiederhergestellt werden. Das verwendete Gel wird in diesem Rahmen durch seine Wasseraufnahme die Wunde feucht halten, ihr zugleich aber auch Bakterien, Blut und Eiter entziehen.

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Risiken & Nebenwirkungen

Die Alginsäure weist relativ wenige Nebenwirkungen auf. Diese können vorrangig in einer allergischen Reaktion liegen. So lässt sich in einigen wenigen Fällen eine Neigung zur Nesselsucht verzeichnen. Noch seltener vollzieht sich dagegen eine Abwehrreaktion des Körpers. Hier kann ein Erbrechen nicht ausgeschlossen werden.

Vereinzelt wurden zudem bereits Schockzustände unmittelbar nach der Einnahme festgestellt. Diese Nebenwirkungen bewegen sich jedoch im sehr geringen Promillebereich. Häufiger wird dagegen ein Erweichen des Stuhls erkannt. Auch dieser Effekt tritt jedoch nur kurzzeitig auf und sollte nach etwa ein bis zwei Tagen abgeklungen sein.

Durch die Bindungsfähigkeit im Magen ist letztlich ebenso ein verstärktes Völlegefühl möglich. Hierbei handelt es sich indes um Begleiterscheinungen und nicht um Nebenwirkungen im engeren Sinne.

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