Ampfer-Knöterich

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Meist als lästiges Unkraut verschmäht, bietet der Ampfer-Knöterich vielfältige Einsatzmöglichkeiten als Heilpflanze. Auch als Wildgemüse kann er verzehrt werden. In der Naturheilkunde wird er bei Fieber, Entzündungen der Haut und Magen- sowie Darmbeschwerden eingesetzt. Auch Kuranwendungen werden empfohlen. Hervorzuheben ist sein hoher Gehalt an Vitaminen und Mikronährstoffen sowie Ballaststoffen.

Vorkommen & Anbau des Ampfer-Knöterichs

Meist als lästiges Unkraut verschmäht, bietet der Ampfer-Knöterich vielfältige Einsatzmöglichkeiten als Heilpflanze. Auch als Wildgemüse kann er verzehrt werden.
Der Ampfer-Knöterich, oder auch Acker-Ampferknöterich genannt, trägt die wissenschaftliche Bezeichnung Polygonum lapathifolium beziehungsweise Persicaria lapathifolia. Er zählt zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Beheimatet ist die Pflanze in ganz Mitteleuropa, in der gemäßigten Klimazone. Bis in eine Höhenlage von 1600 Metern ist diese krautige Pflanze zu finden.

Der Knöterich bevorzugt einen lehmhaltigen, lockeren und nährstoffreichen Boden. Er ist ein Stickstoffanzeiger und wächst somit häufig an überdüngten landwirtschaftlich genutzten Flächen. Zudem muss der Boden eine hohe Feuchte aufweisen. Meist findet man ihn – wie die Bezeichnung bereits verrät – an Äckern und Wiesenrändern. Ebenso ist er vereinzelt in Gärten und an Flussufern anzutreffen.

Die Pflanze zählt zu den mehrjährigen Gewächsen und erreicht eine Wuchshöhe zwischen 100 und 150 cm. Dabei ist seine Form sehr vielgestaltig, aber stets krautig. Meist wächst er aufrecht und mehr oder weniger stark verzweigt. Seine im Frühling wachsenden Blätter sind groß und haben die Form einer Lanzette oder eines Eies.

Dabei ist ein mittiger bräunlicher Fleck auf dem Blatt charakteristisch für den Ampfer-Knöterich. Im Sommer bildet er dann einen stark verzweigten und knotigen Blütenstengel aus. Ab Juli blüht dieser grün bis rosafarbig und erinnert an eine Ähre. Anhand der Blattform und –behaarung sowie der Färbung der Blüten werden mehrere Unterarten des Ampfer-Knöterichs unterschieden.

Wirkung & Anwendung

Bei der Verwendung des Ampfer-Knöterichs werden zahlreiche Teile der Pflanze genutzt: Blätter, Samen, der Pflanzensaft sowie die getrockneten Wurzeln. Die Wahl des entsprechenden Pflanzenbestandteiles richtet sich nach der Unterart und den Beschwerden. Die Anwendung kann sowohl innerlich, als auch äußerlich erfolgen.

Die wichtigsten Eigenschaften dieses Krautes sind seine adstringierende und antibakterielle Wirkung. Dadurch findet er vermehrt Anwendung bei Entzündungen der Haut, wie Akne und Ekzeme. Auch bei Pilzinfektionen oder Arthritis soll der Ampfer eine unterstützende Wirkung haben. Hierfür nutzt man die getrockneten Wurzeln, welche im Herbst gesammelt werden. Der Anteil an Oxalsäure ist in den Blättern erhöht. Bei deren Verwendung ist daher Achtsamkeit geboten.

Schwangere und stillende Frauen sowie Menschen mit Gicht oder Nierensteinen sollten auf eine Nutzung dieser Bestandteile verzichten. Die Homöopathie verwendet den Ampfer vor allem bei Hautbeschwerden und Atemwegserkrankungen, da dem Ampfer neben der entzündungshemmenden Wirkung auch eine schleimlösende Eigenschaft zugesprochen wird. Weiterhin behandelt man Menstruationsbeschwerden und Verdauungsprobleme.

Die Pflanzenbestandteile werden dazu entweder als Tee aufgebrüht – zur innerlichen wie äußerlichen Anwendung –, in Tinkturen aufbereitet oder als Umschläge mit zerdrückten Blättern aufgelegt. Ebenso werden gemahlene Samen in Tee-Form angeboten. Dessen Einnahme wird jedoch nur in geringen Mengen unter 15 g empfohlen. Denn es kann auch bei einer Heilpflanze zu Vergiftungserscheinungen kommen. Dies zeigt sich an Symptomen wie Erbrechen, Durchfall oder Schluckbeschwerden.

Beliebt sind auch Kombinationen verschiedener Naturheilmittel. Mit dem Ampfer-Knöterich wird gerne der Holunder oder die Schlüsselblume kombiniert. Diese Verbindungen ergänzen sich ideal in ihrer entzündungshemmenden Wirkung. Ein weiterer positiver Effekt des Ampfers ist dessen blutreinigende und entgiftende Wirkung. So wird er auch gerne in der Küche als Wildgemüse genutzt: im Salat, in gekochter Form oder zu Mehl vermahlen. Durch die enthaltene Oxalsäure wird eine abführende Wirkung erzielt. Die enthaltenen Gerbstoffe können zudem Durchfall mildern.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Neben den bereits benannten Inhaltsstoffen Oxalsäure und Gerbstoffe, ist der Ampfer-Knöterich reich an Vitamin C, Eisen, Flavoglykosiden, Gerbsäure, Hyperosiden und Kaliumbioxalat. Hinzukommen die Vitamine A und B6, Calcium, Kalium, Magnesium, Proteine und Ballaststoffe in hoher Konzentration. Vor allem die Kombination dieser verschiedenen Vitamine und Mikronährstoffe begründet die heilende Wirkung der Pflanze.

Der hohe Eisengehalt unterstützt die Bildung roter Blutkörperchen. Eine gute Blutbildung ist die Grundlage für eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Organe. Weiterhin unterstützt Kalium die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems. Der Knöterich genießt zudem den Ruf, gegen Frühjahrsmüdigkeit zu helfen. Durch seine ausleitenden Eigenschaften und den hohen Vitamin-Anteil bringt er den Organismus wieder in Schwung.

Für das Funktionieren des Immunsystems sorgt der sehr hohe Gehalt an Vitamin C. Dieser stimuliert die Bildung weißer Blutkörperchen. Ein intaktes Immunsystem schützt den Organismus effektiv vor eindringenden Krankheitserregern und sorgt im Allgemeinen für mehr Energie. Ein weiteres umfassendes Einsatzgebiet ist der Magen- und Darmtrakt.

Der Ampfer-Knöterich unterstützt hierbei eine gesunde Darmtätigkeit und wirkt auf Magenverstimmungen beruhigend. Blähungen, Verstopfungen sowie Durchfällen kann entgegengewirkt werden. Dafür verantwortlich ist unter anderem der hohe Ballaststoffanteil. Diese wirken sich ebenso förderlich auf den Cholesterinspiegel im Blut und somit auch auf den Herzkreislauf aus.

Auch äußerlich kann der Ampfer-Knöterich bei Ekzemen, Hautunreinheiten, Insektenstichen sowie leichten Verbrennungen Hilfe leisten. Hier nützen seine zusammenziehenden und antibakteriellen Eigenschaften und unterstützen die Haut bei ihrem Heilungsprozess. In diesem Fall werden vorrangig Kompressen aus Blättern eingesetzt.

Aufgrund dieser vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, wird der Ampfer-Knöterich auch als ein universelles Heilkraut bezeichnet. Allergiker sollten in der Anwendung jedoch vorsichtig sein, da die Ampfer-Gewächse eine mäßig starke Allergenwirkung aufweisen.


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