Arteria brachialis

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei der Arteria brachialis handelt es sich um ein arterielles Blutgefäß. Die Arterie ist vergleichsweise groß und befindet sich im Oberarm.

Die Arteria brachialis knüpft an die Arteria axillaris an und setzt diese fort. Der Name der Arterie ändert sich am unteren Rand der Sehne eines speziellen Muskels, nämlich des Musculus teres major. Schließlich teilt sich die Arteria brachialis in die Arteria radialis sowie die Arteria ulnaris auf.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Arteria brachialis?

Da es sich bei der Arteria brachialis um eine Schlagader im Bereich des oberen Arms handelt, ist sie in erster Linie für die Versorgung des Arms mit Blut verantwortlich.
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In vielen Fällen wird die Arteria brachialis auch als sogenannte Oberarmarterie bezeichnet. Es handelt sich um eine Schlagader im Bereich des oberen Arms, die für die Blutversorgung des kompletten Arms verantwortlich ist. Dabei setzt sie die Achselarterie namens Arteria axillaris fort, die sich in der inneren Furche des Bizeps befindet. Sie liegt also in der inneren Seite des Musculus biceps brachii. Unter dem Ellenbogen teilt sich die Arteria brachialis in zwei weitere Arterien auf, die Arteria ulnaris und die Arteria radialis.

Grundsätzlich wird die Arteria brachialis auf beiden Seiten von bestimmten Nerven begleitet. Diese Nerven gehören zum Faszikel im Armgeflecht. In medialer Richtung handelt es sich dabei um den Nervus medianus, den Nervus ulnaris, den Nervus cutaneus antebrachii medialis sowie den Nervus cutaneus brachii medialis. Neben der Arteria brachialis unterhalb des Bizeps befindet sich der Nervus musculocutaneus. Wichtig ist zudem, dass die Messung des Blutdrucks mittels Stethoskop an der Stelle erfolgt, an der sich die Arteria brachialis aufteilt. In diesem Bereich ist auch der Puls tastbar. Insbesondere bei Neugeborenen oder kleinen Kindern ist der Puls hier leichter feststellbar als am Handgelenk.

Anatomie & Aufbau

Zu Beginn ihres Verlaufs spaltet sich die Arteria profunda brachii von der Arteria brachialis ab. Diese verläuft anschließend gemeinsam mit dem Nervus radialis sowie anfänglich mit den Nervus axillaris. Diese Nerven ziehen sich vom Faszikel des Plexus brachialis über den Musculus triceps brachii.

Über dem Ellenbogen gelangen sie nach oben und verlaufen an dieser Stelle zwischen dem Musculus brachioradialis sowie dem Musculus brachialis. Im Bereich des Ellenbogens mischt sich das Blut aus der Arteria profunda brachii erneut mit dem Blut der Arteria brachialis. Diese Mischung erfolgt über das Netz von Blutgefäßen, die sich in der Ellenbeuge befinden. Bei einer Verlegung der Arteria brachialis ist die kollaterale Arterie jedoch allein nicht in der Lage, den Arm dauerhaft mit ausreichend Blut und Sauerstoff zu versorgen. Die begleitende Vene der Arteria brachialis trägt den Namen Vena brachialis. In dem Abschnitt, in dem die Arteria brachialis die Fossa cubitalis durchläuft, heißt sie Arteria cubitalis.

In späteren Verlauf zieht sich die Arteria brachialis entlang des Septum intermusculare und verläuft schließlich beinahe ohne jegliche Polsterung entlang des Knochens bis zur Fossa cubitalis. Im Anschluss daran tritt sie durch die Fossa cubitalis hindurch. Die Arteria brachialis verläuft unter der Aponeurose im Bereich des Musculus biceps brachii und teilt sich in ihre Endäste auf. Die beiden Hauptäste der Arteria brachialis sind die Arteria radialis und die Arteria ulnaris. Ihre Nebenäste sind die Arteria collateralis ulnaris superior, die Arteria profunda brachii sowie die Arteria collateralis ulnaris inferior. Darüber hinaus existieren weitere Äste zu diversen Versorgungsbereichen in der näheren Umgebung der Arterie.

Funktion & Aufgaben

Da es sich bei der Arteria brachialis um eine Schlagader im Bereich des oberen Arms handelt, ist sie in erster Linie für die Versorgung des Arms mit Blut verantwortlich. Zentral hierbei ist der Transport von Sauerstoff und diversen Nährstoffen in verschiedene Abschnitte des Arms. Die Arteria brachialis wirkt dabei mit anderen Arterien und Venen zusammen. Außerdem verfügt die Arteria brachialis über zahlreiche kleine Verästelungen und Abzweigungen, die weitere Areale mit Blut und Sauerstoff versorgen.


Krankheiten

In Verbindung mit der Arteria brachialis treten mitunter Beschwerden und Erkrankungen auf, die zum Teil schwerwiegende Komplikationen mit sich bringen. Die Arteria brachialis verläuft sehr nahe am Humerus. Aus diesem Grund ist die Arterie bei Frakturen des Oberarms besonders anfällig für Verletzungen.

Schädigungen an der Arteria brachialis sind in solchen Fällen nicht selten und beeinträchtigen die Versorgung des betroffenen Arms mit Blut. Andererseits liegt in der Nähe zum Humerus auch ein positiver Aspekt. Dieser besteht darin, dass bei distalen Schädigungen am Arm die Arterie relativ einfach zu komprimieren ist. Auf diese Weise lässt sich der Verlust größerer Mengen von Blut verhindern.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Arteria brachialis bei Blutungen am unteren Arm innerhalb der Furche des Muskels abzudrücken. Werden Punktionen an den Venen im Bereich des Ellenbogens durchgeführt, besteht das Risiko einer versehentlichen Punktion der Arteria brachialis. Die Gefahr ist umso größer, je atypischer der Verlauf der Arteria brachialis bei der betroffenen Person ist. Grundsätzlich bedürfen Verletzungen der Arteria brachialis oder Quetschungen in ihrem Verlauf dringend einer medizinischen Behandlung. Ist die Arterie verletzt, kann sie ihrer Funktion als Schlagader nicht in ausreichendem Maß nachkommen. Die Blutversorgung des verletzten Arms ist jedoch nach Möglichkeit ohne längere Unterbrechung aufrechtzuerhalten.

Quellen

  • Benninghoff/Drenckhahn: Anatomie. Urban & Fischer, München 2008
  • Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2008
  • Gerok, W., Huber, C., Meinertz, T., Zeidler, H. (Hrsg.): Die innere Medizin – Referenzwerk für den Facharzt. Schattauer, Stuttgart 2007

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