Bärtiges Helmkraut
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Das Bärtige Helmkraut ist eine Heilpflanze, die zu den Helmkräutern zählt. In der Chinesischen Medizin dient es unter anderem zur Behandlung von Krebserkrankungen.
Vorkommen & Anbau des Bärtigen Helmkrauts
Beim Bärtigen Helmkraut (Scutellaria barbata) handelt es sich um eine Pflanze, die der Gattung der Helmkräuter (Scutellaria) entstammt. Es gehört der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) an, von der es auf der ganzen Welt bis zu 460 unterschiedliche Arten gibt. In China trägt das Bärtige Helmkraut die Bezeichnung Ban Zhi Lian. Dort stellt es eine wichtige Heilpflanze gegen unterschiedliche Beschwerden dar.Das Bärtige Helmkraut zählt zu den winterharten, mehrjährigen Pflanzen. Ein prägnantes Merkmal des Heilkrauts ist der Fortsatz, der dem Blütenkelch aufsitzt und einem Helm ähnelt. Auf diese Eigenschaft ist der Name Helmkraut zurückzuführen.
Eine weitere Auffälligkeit bildet die Zweiteilung des Stängels. Auf der oberen Stängelhälfte sind die violetten behaarten Blüten, die auf der unteren Lippe einen weißen Punkt aufweisen, angesiedelt. Der untere Stängel wird dagegen von hellgrünen spitzen, eiförmigen Blättern bevölkert.
Im breiten Abschnitt des Stängels sind die Blätter gezähnt, während sie auf der Oberseite eine ungezähnte und kleinere Form aufweisen. Die Blütezeit des Bärtigen Helmkrauts findet in den Monaten Mai und Juni statt. Die Pflanze kann eine Wuchshöhe von bis zu 60 Zentimetern erzielen. Aus den Blüten gehen zwischen Juni und August die Samen hervor.
Beheimatet ist das Bärtige Helmkraut in asiatischen Ländern wie China und Korea. Dort gedeiht es am liebsten an den Ufern von Flüssen sowie an Reisfeldern. Wichtig für die asiatische Heilpflanze sind nährstoffhaltige und feuchte Böden.
Wirkung & Anwendung
Zur therapeutischen Anwendung kommt das obere Kraut des Ban Zhi Lian, das vor allem von der Traditionellen Chinesischen Medizin eingesetzt wird. Diese stuft das Bärtige Helmkraut als kühlend, desinfizierend, entwässernd, zerteilend und entgiftend ein. Zu den häufigsten Darreichungsformen der Scutellaria barbata zählt der Tee. Für seine Zubereitung übergießt der Anwender ein bis zwei Teelöffel mit getrockneten Blättern oder Kraut mit 250 Milliliter heißem, abgekochtem Wasser.
Vor dem Abseihen muss der Tee noch 15 Minuten lang ziehen. Die empfohlene tägliche Dosis liegt bei drei Tassen. Um Krebserkrankungen zu behandeln, mischt die Traditionelle Chinesische Medizin das Bärtige Helmkraut oft mit weiteren pflanzlichen Zutaten. Dazu gehören zum Beispiel Wasserschildkrötenpanzer (Trionycis carapax), Weiße Pfingstrosenwurzel (Paeoniae Radix alba) und Rotwurzelsalbei-Wurzel (Salviae miltiorrhizae Radix) gegen Leberkrebs.
Bei Magen- oder Darmkrebs wird Ban Zhi Lian auch mit Akebiae fructus und Hedyotis diffusae Herba gemischt. Eine weitere Darreichungsform des Bärtigen Helmkrauts stellt die Tinktur dar. Von dieser werden drei Mal am Tag drei bis vier Milliliter verabreicht. Ebenso ist eine äußerliche Anwendung möglich. Zu diesem Zweck lässt sich der frische Saft der Blätter auf kleinere Wunden geben.
Angeboten wird getrocknetes Bärtiges Helmkraut hierzulande in speziellen TCM-Apotheken sowie im Kräuterhandel. So gehört Ban Zhi Lian zu den Pflanzen, die in Deutschland nicht leicht zu bekommen sind.
Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Weitere Anwendungsgebiete sind Heiserkeit, Bilharziose, Eiterbeulen, Furunkel, Lymphadenitis, Entzündungen der Lymphknoten, eine Rachenentzündung, Myome, Schistosomiasis und Fieber. Von besonderem Interesse ist das Bärtige Helmkraut für die Behandlung und Prävention von Krebserkrankungen. So ließ sich im Rahmen von Studien der Universität von San Francisco eine positive Wirkung des asiatischen Heilkrauts gegen Krebs bestätigen.
Demnach wird die Glykolyse der Krebszellen, die überaus wichtig für deren Versorgung mit Energie ist, von Ban Zhi Lian unterbunden. Als verantwortlich für die krebshemmenden Effekte gelten die Flavonoide, die in der Pflanze enthalten sind. Besonders wirkungsvoll ist die Anwendung des Bärtigen Helmkrauts bei Krebsarten wie Leberkrebs, Lungenkrebs und Magenkrebs. So kann die Anwendung des Heilkrauts als begleitende Therapie zur Behandlung von Krebs durchaus sinnvoll sein.
Auch in der Homöopathie gelangt Scutellaria barbata zur Anwendung. Dort wird das Heilkraut zur Behandlung von Krämpfen und Bluthochdruck genutzt. In gewissen Mengen verfügt das Bärtige Helmkraut auch über eine beruhigende Wirkung. Dabei ist die Pflanze sinnvoll zum Entspannen, zur Beruhigung nach Alpträumen oder zum Ausgleich von Stimmungsschwankungen. Aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung wird die Scutellaria barbata von manchen Menschen auch als Marihuanaersatz benutzt.
Diese rauchen das Kraut entweder oder atmen es als Räuchermischung ein. Ein zu intensiver Genuss der Pflanze auf diese Art kann jedoch negative gesundheitliche Folgen nach sich ziehen, unter denen das Nervensystem leidet. Bemerkbar macht sich dies durch Symptome wie Übelkeit, Schwindelgefühle und Verwirrtheit. Sogar Halluzinationen sind im Bereich des Möglichen.
Abgeraten wird von einer Einnahme des Bärtigen Helmkrauts in der Schwangerschaft. So empfiehlt es sich, vor einer geplanten Anwendung, unbedingt Rücksprache mit den behandelnden Ärzten zu halten.