Basale Stoffwechselrate
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei der basalen Stoffwechselrate handelt es sich um den Gesamtumsatz des menschlichen Organismus. Damit der Körper alle Funktionen aufrechterhalten kann, benötigt er ein bestimmtes Maß an Energie. Wird das Minimum unterschritten, kommt es zu einem Abbau wichtiger Strukturen.
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Was ist die basale Stoffwechselrate?
Der Energiebedarf wird in Grundumsatz und Leistungsumsatz differenziert. Somit stellen beide Elemente einen Teil des Gesamtumsatzes dar. Der Grundumsatz bezeichnet die notwendige Energie, damit alle Organe und Muskeln angemessen arbeiten können bei einer Außentemperatur von 20 Grad. Fällt oder steigt das Thermometer, benötigt der Körper Energie zur Regulierung der Körpertemperatur.
Im Gegensatz zum Leistungsumsatz ist er unveränderlich und kommt aufgrund genetischer Faktoren zustande. Frauen weisen in der Regel einen niedrigeren Grundumsatz auf. Weiterhin schwankt er im Verlauf des Lebens, abhängig von Alter, Gewicht und Größe. Mithilfe bestimmter Formeln ist es möglich, die lebensnotwendige Energie zu berechnen. Dies spielt vor allem während der Zu- oder Abnahme von Körpergewicht eine Rolle.
Letztendlich kann der Grundumsatz dahingehend definiert werden, dass es sich um die Energie handelt, die der Körper im Ruhezustand für Atmung, Herzschlag, Verdauung etc verwendet.
Bestimmte Erkrankungen können den Bedarf so verändern, dass er überdurchschnittlich erhöht oder reduziert ist. Aus einem solchen Zustand resultieren normalerweise weitere Beschwerden wie zum Beispiel eine unfreiwillige Gewichtszunahme. In den meisten Fällen ist eine erfolgreiche Behandlung jedoch möglich.
Funktion & Aufgabe
Wie hoch oder niedrig der Grundumsatz ist, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Zu diesen gehört zum Beispiel die Größe und das individuelle Gewicht. Je größer und schwerer ein Mensch ist, desto mehr stoffwechselaktive Strukturen weist er auf. Daraus resultiert ein höherer Grundumsatz für eine Person mit einer Größe von 1,80 Metern als für ein Kind von 1,20 Metern.
Gleichzeitig bedeutet eine solche Statur eine erweitere Oberfläche. Je größer die Oberfläche ist, desto mehr Energie muss in die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur investiert werden. Weiterhin ist das Geschlecht bei der Bestimmung des Grundumsatzes meist relevant. Aufgrund genetischer Faktoren besitzen Männer oft mehr Muskelmasse als Frauen. Weil Muskeln jedoch einen größeren Energiebedarf haben, wirkt sich das wiederum auf die basale Stoffwechselrate aus.
Einen ähnlichen Effekt weisen sportliche Personen mit einer gut ausgebauten Muskulatur im Vergleich zu Menschen auf, die nicht regelmäßig sportlich aktiv sind. Damit lässt sich gleichzeitig der sinkende Grundumsatz im fortschreitenden Alter erklären. Weil es ab einem bestimmten Punkt zu einem Abbau von Muskelmasse kommt, benötigen ältere Menschen weniger Energie, um alle Körperfunktionen aufrechtzuerhalten.
Der Grundumsatz wird auf verschiedene Organe aufgeteilt und kann durchschnittlich prozentual dargestellt werden. So benötigen Leber und Muskeln die meiste Energie. Insgesamt entfallen auf beide Strukturen etwa 26 Prozent der basalen Stoffwechselrate. Es folgt das Gehirn mit 18 Prozent, das Herz mit 9 Prozent und die Nieren mit 7 Prozent. Die restliche Energie wird auf die übrigen Organe wie zum Beispiel Magen und Darm aufgeteilt.
Ohne den Grundumsatz könnte der Mensch nicht überleben, weil alle körperlichen Strukturen Energie benötigen, um ihrer Arbeit nachzugehen, unabhängig davon ob sich eine Person im Ruhezustand befindet oder sportlich aktiv ist. So sorgt der Grundumsatz dafür, dass das Herz durchgehend schlägt oder Sauerstoff durch die Lungen und somit den Blutkreislauf gepumpt wird.
Krankheiten & Beschwerden
Bei einer Überfunktion hingegen wird die Hormonproduktion nicht über bestimmte Areale im Gehirn abgewickelt. Stattdessen liegt eine Autonomie des Organs vor, wodurch zu viele Hormone ins Blut gelangen. Oft wird eine Schilddrüsenüberfunktion durch eine Vergrößerung des Organs ersichtlich. Weil der Stoffwechsel erhöht ist, kommt es zudem zu vermehrtem Schwitzen, Nervosität und Schlaflosigkeit. Bei beiden Erkrankungen der Schilddrüse verschaffen Tabletten Abhilfe, welche die basale Stoffwechselrate regulieren.
Quellen
- Grüne, S., Schölmerich, J.: Anamnese, Untersuchung, Diagnose. Springer, Heidelberg 2007
- Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen. Thieme Verlag, Stuttgart 2008
- Nixdorff, U.: Check-Up-Medizin. Thieme, Stuttgart 2009