Chinakohl
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Chinakohl, der aus Ostasien stammt und zu den Kreuzblütlern gehört, ist seit einigen Jahrzehnten ebenfalls in Deutschland bekannt. Im Handel kann er vorwiegend im Herbst und Winter gekauft werden.
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Das sollten Sie über den Chinakohl wissen
Der Name Chinakohl verrät gleichzeitig sein Herkunftsland. Er wurde im Reich der Mitte im fünften Jahrhundert erstmalig angebaut. Zehn Jahrhunderte später kam der Kohl nach Korea und Japan.
Auch heute noch sind diese drei Länder die Hauptanbaugebiete des Chinakohls, welcher auch Pekingkohl, Japankohl oder Selleriekohl genannt wird. In den Hauptanbaugebieten gehört der Kohl zu den wichtigsten Nahrungsquellen. Es wird vermutet, dass die Gemüseart aus der Speiserübe und dem Senfkohl gekreuzt wurde. Hinsichtlich der äußeren Form unterscheidet sich das Gemüse von anderen Kohlarten dadurch, dass der Strunk fehlt. Die festen Außenblätter des Kohls schließen sich zum kegelförmig oder rundovalen Kopf zusammen. Der Vorteil des Chinakohls liegt darin, dass er dank der enthaltenen Senföle wesentlich bekömmlicher ist als andere Kohlsorten. Damit ist er auch für die Verdauung gut.
Die oberen Teile der Kohlblätter schmecken feiner, während der Geschmack Richtung Strunk kräftiger wird.
Der Kopf, der zwei Kilogramm schwer werden kann, ist innen gelb bis goldgelb. Im Juli wird der Chinakohl ausgesät und bereits nach acht bis zehn Wochen ist er im September erhältlich. Die Ernte kann bis zum Winter erfolgen. Dies muss sorgfältig geschehen, denn die Blätter brechen schnell und Verletzungen können zu fauligen Stellen führen. Der Chinakohl kann nach der Ernte in Kühlräumen gelagert werden, sodass heimischer Kohl bis März zu kaufen ist. Zudem gibt es ab März einen Sommeranbau des Chinakohls, der ab Mai verfügbar ist. Das Gemüse wird des Weiteren unter Glas angebaut, sodass es ganzjährig angeboten wird.
Bedeutung für die Gesundheit
Der leicht bekömmliche Chinakohl ist eine gute Alternative für diejenigen, die mit den anderen heimischen Kohlsorten Probleme haben. Er hat zudem sehr wenige Kalorien und eignet sich daher auch für eine figurbewusste Ernährung.
Chinakohl enthält viele, gesunde Nährstoffe, beispielsweise B-Vitamine, das Vitamin C und K, Kalzium, Kalium und Folsäure. Die enthaltenen B-Vitamine sind zum Beispiel für die Funktionsfähigkeit der Nerven, Haut, Haare und des Blutes essenziell. Ebenso von Vorteil sind die enthaltenen hochwertigen Aminosäuren und Senfglykoside. Die Glucosinolate, die sekundären Pflanzenstoffe, haben vielfältige gesundheitsfördernde Wirkungen: Sie stärken beispielsweise das Immunsystem, senken den Cholesterinspiegel und schützen die Zellen des Körpers. Der Chinakohl wirkt anregend und verdauungsfördernd.
Die Substanz Brassinin, die im Chinakohl enthalten ist, kann das Wachstum von Tumoren hemmen. Auch für Schwangere ist der Chinakohl empfehlenswert. Der Grund hierfür ist die Folsäure. Dieses Vitamin ist dafür verantwortlich, dass sich der Embryo im Mutterleib gesund entwickelt.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Nährwertangaben | Menge pro 100 Gramm |
Kalorien 12 | Fettgehalt 0,2 g |
Cholesterin 0 mg | Natrium 11 mg |
Kalium 87 mg | Kohlenhydrate 2,2 g |
Eiweiß 1,1 g | Vitamin A 263 IU |
Chinakohl enthält mehr als 90 Prozent Wasser, doch er verfügt auch über viele gesunde Nährstoffe. Vor allem im Winter ist er ein hervorragender Vitamin-C-Lieferant. Doch auch Kalzium, Kalium und Folsäure sind darin reichlich vorhanden. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind die hochwertigen Aminosäuren und Senfölglykoside. Die enthaltenen Senföle machen das Gemüse gut verdaulich und sorgen für den typischen Geschmack. Dank der wenigen Kalorien ist der Chinakohl ein idealer Schlankmacher. Fett ist im gesunden Gemüse nahezu gar nicht enthalten.
Unverträglichkeiten & Allergien
Im Allgemeinen ist der Chinakohl sehr gesund und gut bekömmlich. Doch einige Menschen leiden nach dem Verzehr unter unangenehmen Blähungen. Schuld daran sind die enthaltenen Faserstoffe, die der Darm nicht verdauen kann. Sie werden nicht zersetzt, woraus die Darmgase resultieren. Es entstehen kaum Gase, wenn der Chinakohl ein bis zwei Tage ins Tiefkühlfach gelegt und erst danach zum Kochen verwendet wird. Durch das Hinzufügen von Kümmel oder Fenchel wird das Gemüse ebenso besser vertragen. Für Babys und Kinder ist der Chinakohl aufgrund des ziemlich hohen Nitratgehalts eher ungeeignet.
Einkaufs- & Küchentipps
Ein frischer Kohlkopf sieht saftig-grün aus und fühlt sich fest an. Frisch eingekauft ist er im Gemüsefach des Kühlschranks mindestens sieben Tage lang haltbar. Kurz blanchiert hält sich der Chinakohl im Gefrierfach mehr als drei Monate. Die zarten Blattrippen des Chinakohls können ebenso verzehrt werden. Das Putzen und Vorbereiten des Kohls ist sehr einfach: Eventuell vorhandene welke äußere Blätter werden entfernt, der Chinakohl wird in kaltem Salzwasser kurz gewaschen und im Sieb abtropfen gelassen. Im Anschluss wird das Gemüse je nach Rezept zerkleinert.
Alle Teile des Kopfes können für die Zubereitung der verschiedenen Gerichte verwendet werden. Klein geschnittener Chinakohl benötigt zum Kochen, Sautieren, Braten oder Dämpfen rund fünf bis zehn Minuten. Werden die Kohlblätter gefüllt, köcheln sie etwa 30 bis 45 Minuten oder dämpfen 25 bis 40 Minuten. Beim schonenden Dämpfen bleiben grundsätzlich mehr der Inhaltsstoffe erhalten.
Zubereitungstipps
Der gesunde Chinakohl ist sowohl in der kalten als auch in der warmen Küche vielfältig einsetzbar. Er schmeckt roh hervorragend als Salat und er hat im Gegensatz zu Blattsalaten den Vorteil, dass die Blätter selbst mit Dressing vermischt viele Stunden knackig-frisch bleiben.
Das Gemüse eignet sich zum Beispiel gut für Rohkostsalate mit klein geschnittenen Äpfeln, geriebenen Möhren, Paprika und frischen Kräutern. Der Kohl kann aufgrund der feinen Beschaffenheit deftig, aber ebenso süß zubereitet werden. Süße winterliche Rohkostsalate aus dem Chinakohl können beispielsweise mit Nüssen und klein geschnittenen Bio-Orangenschalen vermischt werden. Wird er in Streifen geschnitten und kurz gedünstet, ist der Kohl eine köstliche Beilage zu kurz gebratenem Fleisch oder Fisch. In Wasser sollte der Chinakohl nicht gekocht werden, da er hierbei schnell den knackigen Biss verliert und weich und fad wird. Idealer ist es, das Gemüse kurze Zeit in Öl zu dünsten. Suppen, Eintöpfe, Gemüsepfannen, Aufläufe und Gratins lassen sich mit dem Chinakohl ebenfalls gut zubereiten.
Der Chinakohl sollte immer zuletzt und nur für maximal fünf Minuten mitgegart werden. In der asiatischen Küche ist das Gemüse ein fester Bestandteil, beispielsweise bei leckeren und gesunden Gerichten aus dem Wok zusammen mit Huhn, Paprika und Broccoli. Zudem sind die zart grünen Blätter gut als Füllung oder als Hülle geeignet. Der Chinakohl ist eine optimale Schonkost, denn das zarte Blattgemüse kann vom Magen leicht verdaut werden. Die Besonderheit des Chinakohls ist, dass er kaum riecht und zu fast allem passt, sodass der Kreativität kaum Grenzen gesetzt sind.